Keir Starmer und Rishi Sunak während der ITV-Debatte zu den Parlamentswahlen.

Ihre Meinung zu Wahl in Großbritannien: Das schwierige Erbe der Tories

Heute Abend steigt die letzte große TV-Debatte vor der Wahl in Großbritannien. Umfragen sehen die Labour-Partei weit vor den Tories. Für sie dürfte es aber keine einfache Rückkehr an die Macht werden. Von Annette Dittert.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
130 Kommentare

Kommentare

odiug

Was hat der Brexit den Briten denn nun gebracht? Ich blicke da nicht ganz durch. Geht es denen besser? Oder wären sie besser in der EU geblieben? Und würde ein Regierungswechsel etwas ändern?

13 Antworten einblenden 13 Antworten ausblenden
jiha

Es war von Anfang an Unfug. Und jeder, der sich nur mal zwei Tage damit beschäftigt hatte, wusste das auch. Allein diese innerirische Grenze...

R A D I O

Ihre Frage spielt für die Briten während dieses Wahlkampfes so gut wie keine Rolle. Labour und Tories wollen nicht zurück. 

MRomTRom

++

‚Ihre Frage spielt für die Briten während dieses Wahlkampfes so gut wie keine Rolle.‘ 

Die Frage spielt sehr wohl eine Rolle, aber eine untergeordnete. Die Konservativen spielen die Karte nicht, weil sie wissen, dass der Brexit mittlerweile unpopulär ist. Farage spielt sie nach dem Migrationsthema immer noch.

++

‚Labour und Tories wollen nicht zurück.‘ 

Diese Antwort erfasst die geltende britische Situation nur unzulänglich. Richtig ist, dass die Konservativen in ihrer gegenwärtigen Verfassung in ihren Reihen ein Rejoin nicht durchsetzen könnten, ohne die Partei zu spalten.

In der Labour Party gibt es eine Mehrheit für einen späteren ‚Rejoin‘, aber Keir Starmer und die Labour Führung halten das bewusst aus dem Wahlkampf raus, weil das die Wählerschaft von Labour, die zu etwa 30 % für den Brexit war, im Wahlkampf verunsichern würde.

++

Ein Rejoin wird nicht von einer Partei initiiert werden, sondern aus der parteiübergreifenden Zivilgesellschaft per Referendum.

++

ein Lebowski

Was hat der Brexit den Briten denn nun gebracht?

Nichts.

Geht es denen besser?

Nope.

Oder wären sie besser in der EU geblieben?

Jepp.

Und würde ein Regierungswechsel etwas ändern?

Nope, aber ich will fair bleiben, warten wir es ab.

 

R A D I O

Kommt darauf an, welche Briten man sich genau anschaut. War ja Sinn und Zweck, dass es einigen Briten nach dem Brexit besser geht. Hat sich meiner Meinung nach bereits bestätigt. 

ein Lebowski

Werd da mal konkret, welche Gruppe meinste?

PeterK

Die Briten wieder in der EU zu sehen, das ist etwas, das ich gerne noch erleben möchte. Ok, rein statistisch habe ich noch ein knappes Vierteljahrhundert, vlt. wird's was :-)

Giselbert

"Was hat der Brexit den Briten denn nun gebracht?"

Sehr viel, sie sind frei von den Einflüssen der EU-Gesetzgebung, sparen sich das EU-Budget, können frei über die Migration bestimmen und diese unabhängig von der EU begrenzen.

Und dass es den Briten wegen des Brexits schlechter geht, wird im Reich der Behauptungen bleiben, weil dies im Nachhinein keiner mit Gewissheit sagen kann.

MRomTRom

++

"Was hat der Brexit den Briten denn nun gebracht?"

‚Sehr viel, sie sind frei von den Einflüssen der EU-Gesetzgebung, ‚

Daran ist nichts positiv. Oder lautet Ihr Argument, dass eine bundesstaatliche Gesetzgebung für das Mitgliedsland generell schädlich ist ?

Dann müsste z.B. Hessen aus der Bundesrepublik austreten.  

‚sparen sich das EU-Budget‘, 

Kleinigkeit im Vergleich zu dem Außenhandelsvolumen, das UK und die EU im freien Waren- und Kapitalverkehr hatten.

‚können frei über die Migration bestimmen‘ 

Welche Migration ? Die Migration aus europäischen Ländern ist zurückgegangen, die aus Ländern wie Indien hat deutlich zugenommen

‚und diese unabhängig von der EU begrenzen.‘

Das hat bislang nicht funktioniert.

‚Und dass es den Briten wegen des Brexits schlechter geht, wird im Reich der Behauptungen bleiben, weil dies im Nachhinein keiner mit Gewissheit sagen kann.‘

Das kann man rechnen und das wurde von den Briten selbst getan. Ergebnis: es geht schlechter.

++

MRomTRom

++ 

Die jüngste Studie von Cambridge Econometrics führt die Folgen des Brexit alleine für den Großraum London auf

__ Eine Schrumpfung der Wirtschaft um 30 Milliarden 

__ 290.000 weniger Jobs

__ ein Anheizen der Lebenshaltungskosten

Für die gesamte Nation sind die Zahlen noch gravierender.

++

https://www.london.gov.uk/new-report-reveals-uk-economy-almost-ps140bil…

++

Die Antwort ist: sie wären besser in der EU gebleiben und so sieht das mittlerweile auch eime große Mehrheit der Briten.

https://www.statista.com/statistics/987347/brexit-opinion-poll/

R A D I O

Der Zeitraum, die Folgen auszuwerten und die richtigen Schlüsse zu ziehen, ist zu kurz. Als z.B. die USA sich vom Königreich für unabhängig erklärten, sind sie für mindestens 1 oder 2 Jahrzehnte wirtschaftlich durch eine Talsohle gegangen, schauen sie sich die heute an oder schon ihre Entwicklung das 19. Jh. hindurch. Der Brexit ist erst seit 2021 in Kraft, von den größten Parteien politisch abgehackt und für die meisten Briten kaum ein Thema mehr. Das BIP von UK ist seit 2020/21 leicht stärker gewachsen als das deutsche, die Prognosen nicht schlechter. In den Jahren zuvor allerdings, da stagnierte praktisch die Wirtschaft von UK, während die in anderen EU-Ländern (einschl. Deutschland) sich mit stärkerem Wachstum entwickelten. Kann man z.B. bei Statista die Daten genauer anschauen.

Mauersegler

Die USA als Modell für ein Inselchen in der  Nordsee benutzen zu wollen, finde ich allzu gewagt.

bolligru

Es gibt, wie immer, Verlierer und Gewinner. Die britischen Royals jedenfalls waren immer schon entschieden gegen einen Brexit, denn durch diesen entfallen riesige Summen an EU- Fördermitteln:

"Der Brexit geht ins Geld."

Allein für Schloss Sandringham erhielten die Royals 2015 immerhin 665.000 Pfund an EU-Subventionen und das its nur ein Posten von sehr vielen!

"Bei den Royals sei man deswegen schon vor dem EU-Referendum im Juni des vergangenen Jahres in Sorge gewesen, hört man aus Insiderkreisen."

"Nicht nur der königlichen Familie drohen durch den Brexit Einbußen. Der gesamte Adel steht vor einem finanziellen Aderlass. Laut einer Studie der Umweltschutzorganisation Greenpeace sind mehr als ein Fünftel der 100 größten Empfänger von EU-Landwirtschaftssubventionen in Großbritannien Aristokraten."

https://www.wiwo.de/politik/europa/grossbritannien-und-die-eu-die-queen…

proehi

Einmal mehr fühle ich mich von Frau Dittert gut auch über Hintergründe informiert.

Bei nächster Gelegenheit würde ich gerne mehr darüber erfahren, was Labour eigentlich sonst noch so vorhat, statt ausschließlich den Müll der Tories wegzuräumen und sich gegen die verbleibenden, noch wilder gewordenen Rechtsextremen um Farage zu wehren. Ich hoffe, dass die auch eine Zukunftsperspektive aufzeichnen können die mehr beinhaltet als die Reparatur des Zerdepperten.

11 Antworten einblenden 11 Antworten ausblenden
Oberlehrer

Danke, stimmen Ihnen uneingeschränkt zu.

Frau Dittert ist für mich eine der profiliertesten Journalistinnen im deutschsprachigen Raum.

fathaland slim

Einmal mehr fühle ich mich von Frau Dittert gut auch über Hintergründe informiert.

Auch ich freue mich immer wieder über ihre kenntnisreichen Beiträge.

Bei nächster Gelegenheit würde ich gerne mehr darüber erfahren, was Labour eigentlich sonst noch so vorhat, statt ausschließlich den Müll der Tories wegzuräumen und sich gegen die verbleibenden, noch wilder gewordenen Rechtsextremen um Farage zu wehren. Ich hoffe, dass die auch eine Zukunftsperspektive aufzeichnen können die mehr beinhaltet als die Reparatur des Zerdepperten.

Ich fürchte, daß die erste Legislaturperiode genau damit draufgehen wird. Und ob es dann noch eine zweite für Labour geben wird, das steht völlig in den Sternen.

Je älter ich werde, desto fatalistischer werde ich offensichtlich. Nicht gut.

Jimi58

"Je älter ich werde, desto fatalistischer werde ich offensichtlich. Nicht gut." Warum nicht gut? Es sind auch Erfarungen welche dazu führen und das muß nichts Negatives sein. Weisheit kann man nicht mit dem Löffel essen.

Parsec

"@proehi  >>Labour ... den Müll der Tories weg[...]räumen ... Ich hoffe, dass die auch eine Zukunftsperspektive aufzeichnen können die mehr beinhaltet als die Reparatur des Zerdepperten <<

Ich fürchte, daß die erste Legislaturperiode genau damit draufgehen wird. Und ob es dann noch eine zweite für Labour geben wird, das steht völlig in den Sternen."

Auch die Ampel ist massiv damit beschäftigt, die Hinterlassenschaften der Vorgänger-Regierung wegzuräumen und dabei - das ist das fatale daran - auf vielfaches Unvertändnis bei den Wählern stößt, weil dieses Aufräumen unpopuläre Entscheidungen mit sich bringt. Sowas ist für den Fortbestand einer Regierung einfach Gift, zumal auf Seiten der Wähler nicht für nachvollziehbare Begründungen gesorgt wird. Da heißt es auch hier: "Und ob es dann noch eine zweite [Legislaturperiode] ... geben wird, das steht völlig in den Sternen", dabei ist dir Arbeit noch lange nicht erledigt. 

PeterK

Das "Müll aufräumen" und abwehren des Rechtspopulismus  dürfte, wie im Artikel beschrieben, eine Weile dauern.

Ich hoffe für das UK, dass der britische Wähler das versteht, genauso sieht und dann Labour die nötige Zeit gibt.

melancholeriker

Da haben Sie in jedem Punkt recht. Der Farage feilt sicher schon an einem Drohszenario für das erhoffte Scheitern von Labour an diesem Riesen Haufen Probleme, den die notorischen Egoisten und Opportunisten der Tories ihnen hinterlassen haben. 

Parsec

"Der Farage feilt sicher schon an einem Drohszenario für das erhoffte Scheitern von Labour an diesem Riesen Haufen Probleme, den die notorischen Egoisten und Opportunisten der Tories ihnen hinterlassen haben. "

Deshalb ist es meiner Auffassung politisch überlebenswichtig, den Wähler von Anfang an mitzunehmen und Aufzuklären, das der "Riesen Haufen" sehr viel Zeit in Anspruch nehmen wird und der Wähler sich im Klaren darüber sein muss, dass sein Durchhaltevermögen über die kommende Legilaturperiode hinaus gefragt ist, und zwar mit dem Pferd, auf das er gesetzt hat.

FrischDenk

Wenn Labour tatsächlich "den Müll der Tories wegräumt", dann werden sie flugs ebenfalls wieder abgewählt. Denn das wird ebenso wie "der Müll" selbst kein Zuckerschlecken. Und einiges kann ja nicht abgeräumt werden: Die Brexit - Entscheidung steht, und selbst wer sie rückgängig machen wollte stünde vor der verständlichen Unwilligkeit der Bevölkerung das Thema noch einmal jahrelang zu durchleiden und wieder vor unkalkulierbaren Risiken zu stehen. Und die EU müsste ja auch noch mitspielen - gute Deals für Britannien wirds nicht geben. 

Labour wird sich auf Themen konzentrieren, die den Leuten unter den Nägeln brennen: Housing, Inflation, Job, Einkommen. Und illegale Immigration in allen Varianten. Energiekosten....Das wird schwierig genug.

Interessant wird, was auch der Ukraine-Unterstützung wird. Die kostet Geld - und das wird vielleicht anderen Aufgaben zugewiesen...

Questia

@proehi 10:39

| "Einmal mehr fühle ich mich von Frau Dittert gut auch über Hintergründe informiert." |

Kennen Sie diese Doku von Frau Dittert?

https://www.ardmediathek.de/video/weltspiegel-doku/im-griff-der-upper-c…

Ich fand es spannend zu erfahren, wie sehr auch diejenigen, die zur unteren Klasse gehören, das Klassensystem verteidigen.

In GB sind 30% der Menschen von Armut betroffen.

Mass Effect

Nun gut, die post-populistische Labour wird die Wahl gewinnen. Und dann? Ich lese überhaupt nichts was sie nach der Wahl so tun wird. Was ist, wenn sie gerade so weiter macht und dem vorhandenen Müll ,wie sie sagen, noch mehr Müll dazuhäuft?

Eistüte

Die tories haben die Kiste gegen die Wand gefahren und zwar nachhaltig.

Wäre UK ein Automobil, würde der Mechaniker jetzt  Motorschaden und Achsenbruch diagnostizieren.

Und  jetzt auch noch Nigel Farage, der fordert, einfach den Hamster aus dem Tank zu nehmen, dann liefe die Kiste wieder 1A.

Ich drücke Labour fest die Daumen! 

 

3 Antworten einblenden 3 Antworten ausblenden
Jimi58

Das haben sie gut beschrieben.

FrischDenk

Wenn Labour an den anstehenden Aufgaben ebenfalls scheitert, dann steht zu befürchten, dass Farage noch eine wichtigere Rolle als Demagoge bekommt. Dann "Gute Nacht, Britannien".

werner1955

Das gute demokratischen Wahlsystem in GB sorgt für klare Entscheidungen der Regierung.

neuer_name

>>"rechte Hetzer"<<

Die Wortwahl finde ich in einem normalerweise zur Neutralität verpflichteten Medium dann doch voll daneben.

21 Antworten einblenden 21 Antworten ausblenden
fathaland slim

Nicht zur Neutralität, sondern zur Ausgewogenheit verpflichtet.

Ein rechter Hetzer ist ein rechter Hetzer und sollte auch so benannt werden.

werner1955

Richtig. 
Und jeder kann und muss eigenverantwortlich für sich persönlich entscheiden was "Hetzer" sind.  Demokratie ist keine zangsweise Vorgabe von Meinungen. 

artist22

'Und jeder kann und muss eigenverantwortlich für sich persönlich entscheiden was "Hetzer" sind."' Unsinn. Sie könne auch nicht eigenverantwortlich entscheiden, was Krebs oder was optische Täuschungen sind.

Es gibt nun mal Gesetze, die Regeln was 'Hetze' ist. Und das darf eigenverantwortlich u.a. hier gesagt werden. 

Mauersegler

Sie können nicht eigenverantwortlich und persönlich über die Bedeutung von Wörtern entscheiden. 

Die Definition von Hetze gemäß Duden: unsachliche, gehässige, verleumderische, verunglimpfende Äußerungen oder Handlungen, die Hassgefühle, feindselige Stimmungen und Emotionen gegen jemanden oder etwas erzeugen.

proehi

Können Sie uns denn einen passenderen Begriff für rechte Hetzer anbieten? Wie würden Sie solche nennen?

neuer_name

Z.B.... nachweislich rechts ausgerichteter...., oder rechte Ansichten vertretender,.   oder einfach: rechter Kandidat...

proehi

Echt jetzt…. rechts als Richtung angeben, den Hetzer würden Sie aber  einfach verschweigen und unter dem Tisch verstecken?

Hand aufs Herz, würden Sie Ihre Kinder auch mit einem ausgewachsenen Tiger spielen lassen, weil es sich unbestreitbar um eine Katze handelt?

MRomTRom

++

Ihre Antwort bestätigt die Existenz von 'rechten Hetzern'.

++

Denn

es gibt rechts ausgerichtete Zeitgenossen. 

es gibt Hetzer, die sich durch argumentfreie und faktenwidrige Hasskommentare auszeichnen.

++

Nicht jeder Rechtsausgerichtete ist von vorherein ein Hetzer.

Wenn aber ein solcher hetzt (s.o.) , ist er ein rechter Hetzer.

Nigel Farage hat mit Lügen (EU-Beitrag) und Hassbeschuldigungen  (gegen Nicht-Briten) Hetze begangen.

Es gibt folglich rechte Hetzer in der britischen Politik.

Quod erat demonstrandum

++

Mauersegler

Eine Formulierung, die die Hälfte des zu beschreibenden Sachverhalts unter den Tisch fallen lässt. Was ja Ihr Anliegen ist. 

NieWiederAfd

Ein zur Neutralität verpflichtetes Medium kann, darf und soll "rechte Hetzer" auch als solche bezeichnen. Wo ist Ihr Problem?

PeterK

Warum solltr Farage nach Ihrer Ansicht nicht "rechte Hetzer" genannt werden, wenn er nun mal einer ist?

Ist wie mit Höcke, der darf auch Faschist genannt werden, weil er einer ist!

teachers voice

Wenn man darauf warten würde, dass sich "rechte Hetzer" erst selbst "rechte Hetzer" nennen müssen, damit man "rechte  Hetzer" "rechte Hetzer" nennen darf, dürften wir lange warten.  Und den Journalismus und kritische und pointierte Analysen bis dahin auf Eis legen, um ihn dann endgültig begraben zu können.

PeterK

Treffend und pointiert gesagt...

Carlos12

Faktisch ist Farage ein rechter Hetzer, aber man könnte einen Euphemismus finden. Was schlagen sie vor?

Ausländerkritischer Aktionist? Widerstandskämpfer gegen nichtbritische Invasoren?

91541matthias

Es gibt rechte und linke Hetzer und das sollte angesprochen werden..

oder fühlen Sie sich ertappt?

neuer_name

Haben Sie hier in diesem Medium mal erlebt das irgendwer als linker Hetzer bezeichnet wurde?

Tino Winkler

Weil es keine gibt.

teachers voice

Und alle sind mal wieder gleich...

Noch einmal: Gleichsetzung ist das genaue Gegenteil eines Vergleichs. 

Left420

Wird Ihnen denn nicht Langweilig. Wenn es rechte Hetzer sind, sind es halt rechte Hetzer, was soll man da Schön reden?

Neutralität bedeutet nicht, dass man nicht gegen Anti-Demokraten positionieren darf. Das ähnliche versucht hier zu Lande ja auch die AfD bei einigen Vereinen durchzusetzen.

Dabei ist die Positionierung für die Demokratie, dass echte Mittel der Neutralität.

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft

Den Niedergang der Tories zu beschreiben ohne die Begriffe Liz Truss, neoliberale Steuersenkungen und Finanzmarktturbulenzen zu benutzen finde ich noch bemerkenswerter.

 

 

Mauersegler

1. Warum sollte man "rechte Hetzer" nicht als solche bezeichnen dürfen? Sie kennen die Äußerungen von Herrn Farage doch sicher. 

2. Die Presse ist selbstverständlich nicht der Neutralität verpflichtet. 

NieWiederAfd

Die meisten BritInnen haben erkannt, was die Tories ihnen vor allem mit dem Brexit eingebrockt haben; dazu noch v.a. unter Johnson die Versuche, das Parlament auszutricksen und auszuhebeln. Und ein guter Teil der Bevölkerung ist auch erschrocken und angewidert über Sunaks Pläne, Geflüchtete für viel Geld nach Ruanda regelrecht zu verschachern.

It's all over now, stories.

4 Antworten einblenden 4 Antworten ausblenden
PeterK

Ich hoffe der britische Wähler versteht, dass er sich den Brexit selbst eingebrockt hat, weil er eben zu mehr als 50% populistischen und nationalistischen Aussagen hinterher gelaufen ist. Trotzt aller Warnungen...

Adeo60

Die Tories haben die Zeichen  der Zeit nicht erkannt. Der Brexit wurde zum Desaster und die Migrationspolitik geht den gleichen Weg. Das Gesundheitswesen ist schon lange ein Armutszeugnis und die britische Gesellschaft ist gespaltener denn je. 

Man hätte es kommen sehen können, aber hat es in ideologischer Verblendung nicht sehen wollen.

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft

Kenn sie Liz Truss und die Entwicklung der Zustimmungswerte für die Tories?

NieWiederAfd

Kennen Sie Boris Johnson und seine dreisten Lügen vor der Brexitkampagne? 
Kennen Sie Richard Sunak und seine rechtswidriges und inhumanes Verschachern von Geflüchteten nach Ruanda gegen viel Cash?

Kennen Sie die Umfragen, nach denen die BritInnen mit deutlicher Mehrheit den Brexit als großen Fehler bezeichnen?

Kennen Sie die Umfragen, nach denen eine Mehrheit den Tories die Wirtschaftskompetenz abstreiten?

Und Sie wollen Liz Truss für das jahrelange Desaster der Tories als Hauptverantwortliche anführen?

Netter Versuch.

Juwa

Auf Starmer warten nach seinem Wahlsieg schier unlösbare Aufgaben. Er muss ein Land reparieren, dessen Gesundheitssystem und öffentliche Dienste knapp vor dem Zusammenbruch stehen, während gleichzeitig die Staatskassen aufgrund der jahrelangen Misswirtschaft der Tories so gut wie leer sind.“

Da wird Starmer viel kommunizieren müssen, dass die Probleme sich auf der Schnelle kaum lösen werden. Wenn ihm das gelingt, dann wird er den Rückhalt in der Bevölkerung behalten und ausbauen können, wenn nicht, dann droht dem Land eine Vertrauenskrise in die demokratischen Vertreter aus der dann die Populisten Kapital schlagen werden.

Dass die Tories über Skandale und noch mehr Skandale stürzen, hat bei ihnen schon zum totalen Vertrauensverlust geführt. Labour profitiert also hauptsächlich von der Unzufriedenheit und nicht von ihrem Parteiprogramm. Genau das macht sie anfällig den Gewinn an Stimmen schnell wieder zu verlieren.

neuer_name

>>"Wahl in Großbritannien: Das schwierige Erbe der Tories"<<

Die Tories haben primär nur ein signifikantes Problem und das wird alle Nachfolgeregierungen auch einholen, egal welche Richtung diese den favorisieren und das ist das Thema illegale Migration. Bis heute hat noch kein Abschiebeflieger nach Ruanda abgehoben und noch niemals vorher sind so viele Migranten über den Ärmelkanal gekommen. Da nutzt es auch nicht das die Tories nach und nach jeden Stein gegen das Ruanda-Modell ausgeräumt haben.  

11 Antworten einblenden 11 Antworten ausblenden
teachers voice

Und wie würden nun Sie vorgehen? Sprengfallen im Ärmelkanal?

Left420

Das Ruanda-Modell wurde von mehreren Gerichten einkassiert, anstatt sich der Justiz zu beugen, versuchen die Rechten es zu umgehen. Das ist das wahre Problem, die Justiz soll ausgehebelt werden.

Jimi58

Das würde hier nicht anders gehn, wenn die AfD regiert.

neuer_name

Ich würde sagen Ansichtssache. Ruanda wurde von den Briten als sicheres Land eingestuft und damit steht dieser Verfahrensweise nichts im Weg.

NieWiederAfd

Sie bringen es bestens auf den Punkt. Danke.

proehi

Sie sehen also auch ein, dass rechte populistische Maßnahmen gegen Migration nicht funktionieren. Da kann man noch so viele Steine aus dem Weg räumen, wenn die gar nicht das Problem sind und man schlicht einen anderen Weg wählen muß. Manchmal fällt der Groschen in Pfennigen.

neuer_name

Und wie würde ein solch anderer Weg Ihrer Meinung nach aussehen?

proehi

Ich verstehe Ihre Orientierungslosigkeit nach so langer Falschorientierung.

Als erstes müssen Sie verstehen, dass Migration keineswegs das Hauptproblem ist, welches es bisher für Sie war. Damit verändert sich Ihre Perspektive und Sie können sich der Frage zuwenden, warum so viele Menschen häufig unter Lebensgefahr ihre Heimatländer verlassen. Wenn Sie sich dann noch die Frage beantworten, wem die Welt „gehört“, werden Sie anfangen nach Lösungen zu suchen, wie das Problem in beiderseitigem Interesse gelöst werden kann. Nur Mut, Sie schaffen das.

faktenfrei.de

Ein signifikantes Problem ist allgemein die Dummheit der breiten Masse Mensch. Solange zuviele Leute auf Dampfplauderer hereinfallen, wird es schwierig, Probleme zu lösen. Insbesondere wenn durch den genannten Effekt noch viel mehr Probleme entstehen (bzw. entstanden sind).

artist22

"Ein signifikantes Problem ist allgemein die Dummheit der breiten Masse Mensch." Ich würde statt Dummheit lieber das Wort Verführbarkeit benutzen. Das ist 1. höflicher und 2. genauer..

NieWiederAfd

Für jemanden, der nur   e i n   Thema kennt, haben natürlich auch die Tories nur dieses eine Problem. 
O holde Einfalt... Lesen Sie doch einfach mal die Zahlen über wirtschaftliche Entwicklung in GB nach dem Brexit, über das marode Gesundheitswesen, über Fachkräftemangel durch den Brexit, weil viele aus dem Land geflohen sind ... und und und. 

Montag

Spalterischen Narrative scheinen in UK viel Einfluss gehabt zu haben / weiterhin zu haben. (Und nicht nur in UK.)

Ich habe nie verstanden, warum spalterische Narrative derart populär sind. (Diejenigen, die sie verbreiten, werden gewählt! Und auch wenn die Narrative jahrelang Chaos und andere Schwierigkeiten verbreiten, werden sie einige Jahre erneut gewählt!)

Im Prinzip sind diese spalterischen Narrative  "Divide et impera" in Reinkultur. 
Nur: die alten Römer haben ihre Gegner geteilt - und dann über sie geherrscht.

Und heute spielen Politiker Teile der Bevölkerung gegeneinander aus und verbreiten Chaos. 
Was nützt ihnen dieses Chaos?

Vielleicht sollten wir 'mal in die Geschichtsbücher gucken: Was haben die Politiker der alten Römer anders / besser gemacht als die Politiker der EU? (Im Ergebnis konnte Rom sein Reich immer weiter ausbauen, und das über Jahrhunderte. Es mag Konflikte und Schwierigkeiten gegeben haben. Aber einzelne Provinzen sind nicht ausgetreten, oder?

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
melancholeriker

Sie meinen also, man könnte durch Gewalt in eine fremde Ordnung gezwunge Menschen, die von der Welt nur soviel wußten wie einige Weitgereiste erzählen konnten, mit Bürgern der Jetztzeit vergleichen, die auf weitrechende Netze von Informationen zugreifen können in relativer Unabhängigkeit und keine Wachen an einem Schutzwall überwinden müssen für die Freiheit? 

Hail Caesar oder all die anderen Unterdrücker der Weltgeschichte. Nicht mehr so zeitgemäß, finden Sie nicht auch? 

PeterK

"Vielleicht sollten wir 'mal in die Geschichtsbücher gucken: Was haben die Politiker der alten Römer anders / besser gemacht als die Politiker der EU? (Im Ergebnis konnte Rom sein Reich immer weiter ausbauen, und das über Jahrhunderte. Es mag Konflikte und Schwierigkeiten gegeben haben. Aber einzelne Provinzen sind nicht ausgetreten, oder?"

Der Vergleich haut nicht hin. Nicht jede römische Provinz wollte eine solche sein. Für diesen Fall hatte Rom dann seine Legionen. 

Dann gab es z.B. auch mal ein britisches Weltreich...

Imperialismus... nennt sich das.

PeterK

Ich denke mal, das was den Konsevativen im UK vor/um/durch/wegen/nach dem Brexit passiert ist, sollte Warnung auch an Konsevative hierzulande sein. 

Es bringt nichts Populisten und Nationalisten auf der populistischen und nationalistischen Seite überholen zu wollen... das ist der Weg in die eigene Bedeutungslosigkeit.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
Adeo60

Völlig richtig. Aber in Deutschlsnd plädiert nur eine Partei für die Zerschlagung  der EU und den Austritt Deutschlsnds aus derselben (Dexit), dazu noch für die Auflösung der NATO. Folgt man diese kruden Forderungen und den plakatierten Vorbildern wie Trump, Bolzonaro und Boris Johnson, dann haben Deutschland und Europa keine Zukunft.