Ihre Meinung zu Doppelpass: Türkische Gemeinde rechnet mit 50.000 Anträgen pro Jahr
Morgen tritt das neue Staatsbürgerschaftsrecht in Kraft, das doppelte Staatsbürgerschaften ermöglicht. Die Türkische Gemeinde rechnet mit einem starken Anstieg der Anträge. Kritik an den neuen Regeln kommt von der Kurdischen Gemeinde.
"Kritik an den neuen Regeln kommt..." Die darf man getrost für angemessen halten - ich halte den Begriff des Staatsbürgertums für keine Formalie - sich Bürger zu nennen (nennen zu dürfen) sollte mit einer eindeutigen Solidarisierung einher gehen und keine Zweifel aufkommen lassen. Ein Staatsbürgerschaftsrecht, das den "Bürger" nicht hinreichend in seine bürgerlichen Pflichten nimmt, aber soziale Wohltaten verteilt taugt nicht Bindungen zu produzieren.
4 Antworten einblenden 4 Antworten ausblenden
Von welchen "bürgerlichen Pflichten" reden Sie denn?
Und von welchen "sozialen Wohltaten"?
Inwieweit gehen die Pflichten flöten?
Des Weiteren für die Einbürgerug muss man nachweisen, dass man nicht auf Sozial Hilfe angewiesen ist, sondern durch selbstständige / abhängige Tätigkeiten sein Brot verdient.
Bevor mein verstorbener Mann die deutsche Staatsbürgerschaft erhielt, musste er nachweisen, dass er finanziell abgesichert ist. Er musste einen Sprachnachnachweis in schriftlicher und mündlicher Form erbringen. Dazu kam ein Staatskundetest, den übrigens viele Deutsche! nicht bestehen würden. Als er das alles absolviert hatte, kam am Ende noch eine ordentliche Rechnung. Mit der Bezahlung dieser, hat er sich dann quasi die Staatsangehörigkeit gekauft.
Seine Geburts-Staatsangehörigkeit musste er aufgeben. Dadurch hatte er in seinem Geburtsland erhebliche Nachteile (Visumpflicht, Erbschaft usw.)
Für manche deutschen Mitbürger war er auch nach 36 Jahren trotzdem nie der Deutsche. Dieses Einsortieren hat sich offenbar bis heute nicht geändert. Menschen mit "angenommener" Staatsangehörigkeit sind für einige nach wie vor nur Deutsche 2. Klasse. Oder sehen Sie einem dunkelhäutigen Menschen an, welche Staatsangehörigkeit, welche Religion er/sie hat?
"Für manche deutschen Mitbürger war er auch nach 36 Jahren trotzdem nie der Deutsche."
Ich halte nichts von dauerhafter mehrfacher Staatsbürgerschaft, aber das ist leider ein noch größeres Problem. rassistische Abwertung von optisch nicht ins rechtsnationale Menschenbild passender Mitbürger sollte nicht geduldet werden.