Julian Assange besteigt ein Flugzeug.

Ihre Meinung zu WikiLeaks-Gründer Assange kommt durch Deal mit US-Justiz frei

Mehr als zehn Jahre dauerte der Rechtsstreit um eine Auslieferung von Julian Assange an - nun darf er wohl in seine Heimat Australien zurückkehren. Hintergrund ist ein Deal mit den USA, der ein Schuldbekenntnis des WikiLeaks-Gründers vorsieht.

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108 Kommentare

Kommentare

Koray

Er hat in der ecuadorianischen Botschaft und im Gefängnis mehr als genug Zeit eingeschlossen seine Freiheit verbüßt. Für was? Weil er die Wahrheit ans Tageslicht brachte. Wären Russland, China oder Iran betroffen gewesen, hätten sie ihm wohl Preise verliehen. Hoffentlich steht mal die USA zu ihrem Wort.

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artist22

Kleine Korrektur:  "Wären Russland, China oder Iran betroffen gewesen" wäre er längst tot. Soviel Ehrlichkeit sollte schon sein.

Kaneel

Die Journalistin Anna Politkovskaja hat russische Kriegsverbrechen in Tschetschenien und Korruption im russischen Verteidigungsministerium aufgedeckt. Sie wurde am 7.10.2006 in ihrem Haus erschossen. Der Mord an ihr insbesondere an diesem Datum hatte natürlich rein gar nichts mit Putin und seinen Interessen zu tun. Sehr aufschlussreich, dass die Verteidiger US-amerikanischer Whistleblower, russische Whistleblower nicht im gleichen Maße würdigen.

Kaneel

Sorry, Korrektur: Assange ist Australier. Gemeint waren Whistleblower, die US-amerikanische Menschenrechtsverletzungen öffentlich machen.

TeddyWestside

Seine Freiheit verbüßt.... Sind Sie da sicher? ;-)

Autograf

Die USA sind ein Rechtsstaat, aber halt von Menschen gemacht. Es kneift da überall, wie man jetzt auch bei den Prozessen gegen Trump sieht, bis hoch zum Supreme Court. Sie sind eine Supermacht und da muss man manchmal, um nicht völlig gegenüber völlig skrupellosen Regimen wie Russland und China wehrlos zu sein, auch zweifelhafte Mittel anwenden. In Kriegen kommen immer Kriegsverbrechen vor - die USA haben aber, schon im 2. WK, nicht grundsätzlich den Tätern Recht gegeben oder gar ermutigt, sondern häufig diese verfolgt. Wer den optimalen Staat will, will nicht nur Unmögliches sondern spielt auch oft, aufgrund mangelnder Solidarität mit dem mühsam Erreichten, denen in die Hände, die alles zum eigenen Vorteil abschaffen wollen. Die USA mussten als Rechtsstaat Assange verfolgen, auch wenn er deutliche Mängel des Rechtsstaates aufgedeckt hat. Der Unterschied zu Nawalny ist in allen Details eklatant. Bis auf den Umstand, dass die politischen Ziele von beiden nicht besonders hilfreich sind.

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sosprach

Na dann ist ja alles gut.

Das Schild der Moral vor sich herzutragen, wir gut die anderen boese ist mir zu einfach. 

Die Metoden unterscheiden sich nur. Wie mache ich missliebige Personen Mundtod wie infiltriere, uebernehme ich ein Land.. Im Ergebnis ist es gleich. 

Wie das Ringen ausgehen wird, wird zu sehen sein. Ob es immer noch so einfach sein wird wenn die politische Lage unseres grosssen Partners und Bruders sich veraendern wird?

proehi

Ob der Rechtsstaat USA Assange verfolgen musste und ob die Helfershelferstaaten Schweden und GB so handeln mussten wie sie gehandelt haben, lass ich hier einmal offen. Unstrittig ist allerdings, dass er die aufgedeckten Kriegsverbrechen der eigenen Soldaten hätte verfolgen müssen. Hat er aber nicht, der unvollendete Rechtsstaat USA.

Wie man da noch rumrelativieren kann, damit die Richtung weiterhin stimmt, bleibt mir unverständlich. 

 

 

Bender Rodriguez

Bitte was? Du willst also das Vorgehen der USA zurechtschwurbeln?

Da gab es nichts, zu ermitteln. Außer, wer für die Kruegsverbrechen verantwortlich war. Stattdessen wird der Bote der Nachricht verfolgt.

So agiert ein Rechtstaat nicht.

Irgendwo ist da ein Denkfehler

Abe

Reine Symbolpolitik, sollte jedem klar sein. Den Krieg wird die Ukraine (leider) nicht gewinnen, und unter Russlands Kontrolle wird die Ukraine eher russischer Vasallenstaat als EU Mitglied.

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pwg51

Gut, aber was hat das jetzt mit der Nachricht zu tun?

Klar, die USA begehen Unrecht in diesen Falle. Und sie taten Unrecht, ja Verbrechen in den aufgedeckten Fällen. Aber mit der UA hat das wohl wenig zu tun.

 

harpdart

Warum reden hier alle von Schuldbekenntnis? Wenn man die WikiLeaks - Veröffentlichung als eine Aktion im Sinne von Zivilem Ungehorsam sieht, dann ist es vollkommen normal, dass man dazu steht, dass man ganz bewusst Gesetze übertritt und dazu steht.

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TeddyWestside

"Gesetze übertritt und dazu steht" 

Definition von Schuldbekenntnis. Ich versteh nicht, worüber Sie sich beschweren.....

nie wieder spd

Eben. Eigentlich sollten sich alle Investigativjournalisten dazu bekennen. Vielleicht anonym. So, wie damals die Frauen, die anonym aber in einem öffentlich zugänglichen Nachrichtenmagazin zugegeben haben, dass sie gegen den Paragrafen 218 verstoßen haben. 

sosprach

Das er frei ist ist gut. Er haette nie eingesperrt sein duerfen.  

Das was er gemacht hat ist im Interesse der Oeffentlichkeit, zu wissen ob die hochgelobte Werte auch im Krieg gelten. Es sit wichtig hinter die Kulissen zu schauen - ich hoffe er macht weiter oder es finden sich Nachfolger. 

Eines ist klar es war nur die Spitze des Eisberges, schlimm genug was an der Reaktion der Amerikaner abzulesen ist.  

Deutesche Poliker haben wie zu erwarten sich nur wenig fuer ihn eingesetzt. Das gilt auch fuer die Medien - die Frage ob er Journalist ist/war sollte keine Rolle spielen. 

 

stgtklaus

WAS SIND DAS FÜR RECHTSSYSTEME: Bei denen man die Bestrafung einfach aussitzen kann. Kim Schmitz macht dasselbe. Wer in den USA; Australien; Uk entweder genug Geld oder genug Freunde hat, kommt frei.
Ich gönne ihm, aber mir wäre ein Freispruch lieber gewesen.

Questia

Ich habe es eben erst mitbekommen und immer noch eine Gänsehaut und Tränen in den Augen. Und ich bin kein emotionaler Mensch.

Wie muss es erst Assange und seinen Angehörigen gehen. Möge er seine Freiheit genießen.

Carlos12

Endlich!

Das Ganze ist eine Kompromiss, mit dem die USA die Sache endlich vom Tisch bekommt. Sie hat genug abschreckende Wirkung erzählt, muss sich aber nicht mehr der mehr als gerechtfertigten Kritik stellen.

Aber ich möchte auf einen Punkt hinweisen, der gerne ignoriert wird. Assange hat ungefiltert viele Geheimnisse veröffentlichen lassen, nicht nur Kriegsverbrechen. Insofern hat er durchaus Geheimnisverrat begangen, der über das öffentliche Interesse hinaus geht (Whistleblower). Oder täusche ich mich da?

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nie wieder spd

Verrat an allem, was mindestens den westlichen Werten entspricht, haben die Verbrecher begangen, die für die Geheimniskrämerei verantwortlich sind, die Assange ans Licht gezerrt hat. 

Denn Kriegsverbrechen sind auch Verbrechen, wenn sie geheim gehalten werden sollen.

nie wieder spd

Wie Deniz Yücsel von der „Welt“ gerade jetzt bei Welt -TV festgestellt hat, ist bisher kein einziger der tatsächlich Schuldigen an den von Assange dokumentierten Verbrechen vor Gericht gestellt worden. 
Und wahrscheinlich mussten die sich auch nicht Schuldig bekennen, um unbehelligt zu bleiben. 

sosprach

Die Marianen Inseln Hohheitsgewalt der USA, warum das? Wie viele andere ferne Lande haben andere was zu sagen, sind besetzt oder unter Hohheitsgewalt, ehemalige Koloniegebiete... Das faellt dem Leser doch was auf?  

BitteHirnEinschalten

Und das (die USA) will der Vorreiter in der freien Welt sein. Das klingt ja richtig nett nur 5 Jahre statt 175. 

Zwischen den Zeilen lässt folgende Aussage der USA lesen. Liebe Aktivisten dieser Welt deckt gerne alle Skandale dieser Welt auf. Wir heulen dann Krokodilstränen, wenn ihr bei irgendeinem Despoten in ein Straflager kommt. Aber lasst die Finger von unseren Skandalen sonst geht es für 175 Jahre in unseren demokratischen Knast.

werner1955

der ein Schuldbekenntnis.

Gut so. Hätte er schon vor 10 jahren haben können. So geht persönlich Eigenverantwortung. 

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Nettie

„Hätte er schon vor 10 jahren haben können“

Vor 10 Jahren hätte er 175 Jahre Knast haben können.

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft

Journalist oder Spion?

Ein Spion verschleiert seine Identität und operiert für einen fremden Staat oder eine Organisation im Verborgenen. Sein Auftrag ist es exklusiv Informationen für die fremde Macht auszuspähen und ihr so ein Informationsvorsprung zu ermöglichen.

Ein Journalist arbeitet ohne externen Auftraggeber und Teil seine Rechercheergebnisse mit der Weltöffentlichkeit.

Julian Assange ist klar einer der beiden Kategorien zuzuordnen. Wer Probleme bei der Zuordnung hat bzw die klare Tätigkeit von Julian Assange in Frage stellt handelt entweder bösartig oder kann die einfachste journalistische Tätigkeiten nicht ausführen.

Glasbürger

Eine gute Nachricht! Wahrscheinlich ein gutes Stück weit auch dem Wahlkampf in den USA geschuldet. Aber Deal oder nicht, man wird wohl nicht vergessen, was Hr. Assange da veröffentlichte und auch wer die Schuldigen waren. Nun möge er jedoch sein Leben genießen.

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft

Free Assange

Allen Demokraten und Vertretern der Freien Presse gebührt ein Dank für in die Befreiung des Aufklärers über Völkerrechtsbrüche und anderer Straftaten.

 

teachers voice

Juristisch kann, will und muss ich den "Fall Assange" nicht einschätzen. Politisch allerdings ist diese Lösung schlicht und ergreifend und in sehr vielfältiger Hinsicht eine "Befreiung".  

Sokrates

Assange ist mit seinen Veröffentlichungen von Geheimdokumenten ein sehr hohes Risiko eingegangen und er wußte das ziemlich genau. Den Deal denn er jetzt aushandeln konnte ist gut, nur glauben tue ich es erst wenn das Gericht wo er erscheinen soll diesen Deal bestägt und in mit dem Urteil in tatsächliche Freiheit entläßt!

Ich gönne Assange auf alle Fälle die Freiheit!

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Sokrates

Fakt ist doch, daß die USA und seiner paranoiden nationalen Sicherheitsangst auch Gegenreaktionen erzeugt hat. So eine Gegenreaktion war Assange mit Wikileaks. Ich bin aber froh wenn Assange mit dem Deal gegenüber der amerikanischen Justiz und ihm in Freiheit kommt!

AlterSimpel

Das eigentliche Ziel dürfte erreicht sein.

 

14 Jahre Hausarrest und Einzelhaft, Schmutzkampagnen und juristische Verfolgung in verschiedenen Staaten: es werden sich wohl kaum viele Nachahmer finden, die dieses Risiko einzugehen bereit sind.

Das Imperium hat gewonnen, es ist keine Rückkehr der Jedi-Ritter in Sicht.

FantasyFactory

Eine wirklich gute Nachricht. Endlich.

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