Ihre Meinung zu WikiLeaks-Gründer Assange kommt durch Deal mit US-Justiz frei
Mehr als zehn Jahre dauerte der Rechtsstreit um eine Auslieferung von Julian Assange an - nun darf er wohl in seine Heimat Australien zurückkehren. Hintergrund ist ein Deal mit den USA, der ein Schuldbekenntnis des WikiLeaks-Gründers vorsieht.
„US-Medien zufolge soll Assange zu gut fünf Jahren Haft verurteilt werden - die er aber bereits in Großbritannien verbüßt hat.
Bei einer Verurteilung ohne eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft könnten Assange wegen Spionage bis zu 175 Jahre Haft drohen“
Nachvollziehbar sind solche kleinen Unterschiede nicht. Offensichtlich alles eine Frage der Einschätzung. Vor allem, durch wen.
„Die USA werfen dem Australier unter anderem Geheimnisverrat vor, der Menschenleben gefährdet habe.
Unterstützer sehen Assange dagegen als Journalisten, der mutmaßliche Kriegsverbrechen aufgedeckt hat.
Hat er.
„Dies sei im Interesse der Öffentlichkeit.“
Ist es.
Als was auch immer man ihn bezeichnen will, und was auch immer man von ihm und seinen Methoden hält, ein Verbrecher ist er nicht (mir persönlich allerdings auch nicht sonderlich sympathisch).
Daher Hauptsache, er ist endlich frei.
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Ich sehe das ganz genauso wie Sie und bin sehr froh darüber, dass Assange endlich freikommt. Er und Wikileaks haben Aufkläung über Dinge betrieben, die sonst unter den Teppich gekehrt worden wären und die interessierte Öffentlichkeit nie zu Gesicht bekommen hätte, ich denke z.B. an dieses Video der US-Army im Irak…
Menschlich gesehen ist Assange sicher ein Unsympath, aber seine journalistischen Taten bzw. Die Schaffung eines Hafens für Whistleblower sind sehr wichtig, gerade für Demokratie und Pressefreiheit. Aus diesem Grunde feiere ich die Freilassung. Noch besser wäre natürlich ein echter Freispruch gewesen und nicht so ein Deal. Aber das wäre wohl für die USA ein zu großer Gesichtsverlust gewesen.
Im Zusammenhang mit den offensichtlich differierenden Bewertungsmaßstäben nicht nur in der staatlichen Rechtsprechung und da mir hier im Forum des Öfteren „Machtphantasien“ und „Gleichmacherei“ unterstellt werden, eine kurze Klarstellung in ‚eigener Sache‘:
Ich will weder Macht über irgendjemanden, noch irgendetwas ‚gleichmachen‘. Schon gar nicht Menschen.
Nur gleiches Recht für alle. Und keine Doppelstandards.
und jetzt bitte der Friedensnobelpreis! Kein anderer hätte es mehr verdient! Respekt vor diesem aufrichtigen unbeugsamen Mann!