Irene Butter

Ihre Meinung zu Bundesverdienstkreuz für Holocaust-Überlebende Irene Butter

Lange sprach Irene Butter nicht über den Holocaust - bis sie zu einem Gespräch über Anne Frank eingeladen wurde. Sie erkannte: Als Überlebende habe sie "eine Verantwortung, zu reden". Heute erhält sie das Bundesverdienstkreuz. Von I. Karras.

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122 Kommentare

Kommentare

Schiebaer

Ein Wunder das diese Frau all die Strapazen überlebt hat. Sie ist eine mahnende Zeitzeugin.

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Sokrates

Alle die den Holocaust überlebt hatten und heute noch leben sind mahnende Zeitzeugen, aber auch alle die den Holocaust nicht überlebt haben sind mahnende Zeitzeugen! Ich finde es nicht richtig, daß man einzelne Menschen so in den Vordergrund stellt! Natürlich ist es gut wenn Menschen von damals darüber berichten was sie erlebt haben und erleiden mußten, aber warum jetzt erst?

falsa demonstratio

"Ich finde es nicht richtig, daß man einzelne Menschen so in den Vordergrund stellt!"

Sie wollen also nicht, dass Frau Butter das Bundesverdienstkreuz bekommt?

Für mich hat das neben der persönlichen Ehrung auch ganz viel Symbolik.

"Natürlich ist es gut wenn Menschen von damals darüber berichten was sie erlebt haben und erleiden mußten, aber warum jetzt erst?"

Warum nehmen Sie nicht zur Kenntnis, dass Frau Butter das seit vielen Jahren tut.

Ein Blick in Wikipedia kann Ihnen als erster Schritt für weitere Recherche dienen.

 

ich1961

Ich denke, da ist "Hopfen und Malz" verloren.

Account gelöscht

"... aber warum jetzt erst?"

Die Antwort haben Sie schon mehrmals bekommen. Nicht erst jetzt, sondern seit 1976. Sie ignorieren das hartnäckig und fragen nochmal. Warum immer noch?

teachers voice

Natürlich ist es gut wenn Menschen von damals darüber berichten was sie erlebt haben und erleiden mußten, aber warum jetzt erst?

Stimmt, man hätte es bereits früher machen sollen!

Um so wichtiger, dass man es jetzt gemacht hat. 

fathaland slim

Natürlich ist es gut wenn Menschen von damals darüber berichten was sie erlebt haben und erleiden mußten, aber warum jetzt erst?

Jetzt erst?

Kennen Sie das Buch „Der SS-Staat“ von Eugen Kogon?

Das habe ich vor über fünfzig Jahren gelesen. Damals lebten noch zahllose Zeitzeugen, und rechtsextreme Parteien blieben weit unter der Fünfprozenthürde.

Ich sehe da einen Zusammenhang.

Umso wichtiger ist es, daß Zeitzeugen wie Frau Butter auch im hohen Alter nicht verstummen.

ich1961

Leider gibt es nicht mehr viele Zeitzeugen.

Schiebaer

Leider gibt es nicht mehr viele Zeitzeugen.

Aus diesen Grund habe ich auch mit meinen Kindern das KZ  Bergen-Belsen vor einigen Jahren besucht.

Mendeleev

Was ich nie verstehen werde: wieso Menschen bereit waren ihre Mitmenschen ans Messer zu liefern ? Anne Frank‘s Familie wurde verraten. Wie niederträchtig muss man sein um so etwas zu tun ? 

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Sokrates

Ich glaube, daß sowas niemals verstanden werden kann! Es wird immer Menschen geben die andere denunzieren! Ich führe so was aus Feigheit und Dummheit zurück!

Account gelöscht

Eine kaum bekannte Tatsache: am Tag vor der Abstimmung über Hitlers Ermächtigungsgesetz wurden alle Reichstagsabgeordneten der KPD verhaftet oder konnten sich nur in den Untergund retten. Viele ihrer Unterschlupfe wurden allerdings verraten, und zwar ein Teil durch Abgeordnete der SPD, so dass die SA ihrer habhaft werden konnte. Meinen Großvater kostete ein solcher Verrat das Leben.

Die Bereitschaft, ein Schwein zu sein, zieht sich, wie man sieht, quer durch die gesamte Gesellschaft.

fathaland slim

Die Bereitschaft, ein Schwein zu sein, zieht sich, wie man sieht, quer durch die gesamte Gesellschaft.

Ja, leider ist das so. Manchmal könnte ich an der Tatsache, daß ich der Brüderlichkeit, Toleranz und Menschenliebe verpflichtet bin, verzweifeln.

Allerdings tun Sie den Schweinen mit Ihrer Aussage Unrecht. Ich könnte mir vorstellen, daß die schlimmste Beleidigung unter Schweinen „du Mensch!“ lautet.

melancholeriker

Wer z. B. nicht mit der Wimper zuckt, z. B. die Ukraine durch unterlassene Hilfe an Russland auszuliefern für günstigere Energie, ist schon sehr nah am gesuchten Profil. 

Die Verwertungslogik, die den eigenen Vorteil gegen jede Menschlichkeit in der Gewissheit findet, daß genügend Mitmenschen genauso abgebrüht und abgestumpft sind, war eines der Merkmale mit denen die Akzeptanz bzw. die Begeisterung für den Faschismus immer breiter wurde bis zur Bereitschaft zum totalen Krieg, damit das niemals endet, weil die Beute schon verteilt war und die früheren Besitzer alle tot. 

Das ist alles nicht verarbeitet worden, da der folgende Rausch des 2. "Wirtschaftswunders" nach der Kriegs Produktion schon die nächste Variante des "Herrenmenschen" prägte. 

Nettie

Wer wie Irene Butter seiner Verantwortung für die Gesellschaft nachkommt ("Als Überlebende habe sie "eine Verantwortung zu reden"), indem er den Mut aufbringt, für diese überlebenswichtige ("Wenn du in den Konzentrationslagern warst, wenn du diese Luft gerochen und die Stille der Toten gehört hast, hast du die Pflicht, darüber zu reden. Sonst lässt du die Toten ein zweites Mal sterben", zitiert sie den Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel") Themen anzusprechen, und das obwohl ihm das sicher nicht leicht fällt (und von der Gesellschaft, da von großen Teilen derselben als 'unangenehm' empfunden selten goutiert wird), hat sich ohne jeden Zweifel immer um diese verdient gemacht.

Und grundsätzlich immer deren Anerkennung verdient.

Auch ohne dass es dafür einer 'offiziellen' Auszeichnung bedarf.

Giselbert

Gut so, dass sie redet, gerade in Zeiten wo der Antisemitismus wieder zunimmt und dieser teilweise sogar von der Gubernativen geduldet wird (ich denke da an die Uniporteste). Vor kurzem einen Bericht gesehen, dass viele jüdische Studenten in Deutschland sich nicht mehr trauen als Jude erkennen zu geben und sie ihre Symbole verbergen müssen.

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D. Hume

Frau Butter erzählt von ihren Erfahrungen aus den nationalsozialistischen Konzentrationslagern. Dort wurden die Juden systematisch getötet, nachdem sie dorthin deportiert wurden. Heutzutage gibt es eine Partei, die sich die Deportation von allem Nichtdeutschen verschrieben hat. Ihre AfD.
Jetzt versuchen Anhänger dieser Partei, die Vergangenheit umzuschreiben und die Mahnungen von Holocaustüberlebenden in Relation zu gesellschaftlichem Antisemitismus, den es unter Studierenden natürlich auch gibt, zu setzen.
Einfacher gesagt: Ihr unterirdischer Kommentar ist ein Affront gegen jeden Überlebenden des Nationalsozialismus.

und-nachts-da-ruft

"Einfacher gesagt: Ihr unterirdischer Kommentar ist ein Affront gegen jeden Überlebenden des Nationalsozialismus."

Schlimmer noch, es wird der bei rechtsextremen allgegenwärtige Opferkult mitgetragen. Frei nach dem Motto: "Die anderen sind die Bösen, wir doch nicht. Wir sind die Opfer."

Leider kommt viel zu wenig heraus, dass das von den Nationalsozialisten exakt genauso dargestellt wurde: Die Juden wurden als die Verkörperung des Bösen angefeindet, nicht diejenigen, die sie später systematisch auslöschten. Es hat schon seinen Grund, warum Holocaust-ÜÜberlebende vor der AfD warnen.

 

Giselbert

@und-nachts-da-ruft

Bitte bringen Sie für Ihre Behauptung die AfD sei antisemitisch doch mal handfeste Beweise. Es gibt etliche Juden die AfD Mitglieder sind, es gibt sogar eine Bundesvereinigung "Juden in der AfD".

D. Hume

Ich habe Ihnen in der Vergangenheit schon dutzendfach diese Belege geliefert. 

Opa Klaus

Ich finde es schon etwas schwierig, wenn Sie den Begriff Deportation verwenden. Niemand in Deutschland möchte wieder Menschen anderen Glaubens deportieren. Sicherlich reflektieren Sie auf das Treffen von einigen ewig gestrigen bei Potsdam an. Dort ist der Begriff Deportation niemals gefallen. Vielmehr sprach der österreichische Extremist Sellner von Remigration. 

Quelle (Achtung): correctiv.org.

Einer missliebigen Partei zu unterstellen, dass diese Deportation zum Ziele hat, ist für mich.. sagen wir mal..sehr diskussionswürdig. 

fathaland slim

Natürlich bedeutet der Begriff Remigration Deportation. Das ergibt sich aus dem Gesamtzusammenhang des in Potsdam Gesagten. Ich verstehe nicht, warum Sie Sellner und diese unsägliche Konferenz verharmlosen.

Mauersegler

Ich bitte Sie. Begriffsvernebelung beherrscht die AfD sehr gut. Remigration bezeichnet eigentlich die Rückkehr von den Nazis vertriebener Intellektueller nach Deutschland. Wie passt das zu den Plänen der AfD? Nein, die Rechtsextremisten meinen genau das, was D. Hume geschrieben hat: Deportation.

Opa Klaus

Das mag Ihre persönliche Interpretation sein. Vielleicht machen Sie sich mal schlau über die unterschiedlichen Begriffe. Und nein, ich verteidige als BSW- Wähler die teilweise rechtsextremistisschen Tendenzen innerhalb der AfD nicht. Allerdings habe ich ein Problem damit, wenn Begrifflichkeiten durcheinader gemischt werden wie im Eintopf und die Diskussion, egal zu welchem Thema die Ebene der Sachlichkeit verlässt. Dies gilt ebenso für Unterstelllungen, Tatsachenverdrehungen etc. 

D. Hume

Die von mir benutzten Begrifflichkeiten sind korrekt. Siehe meinen Kommentar weiter unten von 14:15 Uhr. Meine Sachlichkeit zu dem Thema ist unanfechtbar.

D. Hume

"Eine Idee ist dabei auch ein „Musterstaat“ in Nordafrika. Sellner erklärt, in solch einem Gebiet könnten bis zu zwei Millionen Menschen leben. Dann habe man einen Ort, wo man Leute „hinbewegen“ könne. Dort gebe es die Möglichkeit für Ausbildungen und Sport. Und alle, die sich für Geflüchtete einsetzten, könnten auch dorthin."

- Quelle (Achtung): correctiv.org.

Deportation (lateinisch deportatio von deportare „wegbringen“, „fortschaffen“) bedeutet die Verschickung, Verschleppung oder Verbannung von Straftätern, politischen Gegnern oder ganzen Volksgruppen mit staatlicher Gewalt in weit entlegene Gebiete zu langjährigem oder lebenslangem Zwangsaufenthalt.

Remigration steht bei den Identitären und der AfD für Deportation. Das wissen Sie genau. Beschäftigen Sie sich eingehender Mit Martin Sellner, oder auch Erik Ahrens.

Anderes1961

Angesichts des Themas über das wir hier disktuieren, finde ich nicht die Aussage des Foristen, dem sie antworten schwierig, sondern ihre Aussage. Um es deutlicher zu sagen: ich finde diese Aussage sogar ziemlich widerlich.

Nein, der Begriff Deportation ist in Potsdam nicht gefallen, hat auch niemand behauptet. Aber es ist das, was mit dem Euphemismus "Remigration" gemeint war und ist. Sie verharmlosen hier einen der übelsten Rassisten unserer Zeit. Vielleicht sollten Sie mal lesen, was Menschen wie Ivar Butterfas-Frankenthal, Zilly Schmidt, Margot Friedländer und last but not least Irene Butter den Kindern und Jugendlichen erklären. Nämlich, daß die Nazis auch nicht von Vernichtung und Vergasung von 6 Millionen Menschen gesprochen haben, sondern von der Endlösung der Judenfrage.

Vielleicht merken Sie ja jetzt, wie daneben ihre Verharmlosung eines Rassisten ist.

ich1961

Können Sie mir die Begriffe bzw. den "Unterschied mal erklären?

Sie verharmlosen die Aussagen der AfDler gewaltig!

Da kommen solche Sachen raus:

„Immerhin haben wir jetzt so viele Ausländer im Land, dass sich ein Holocaust mal wieder lohnen würde.“ Marcel Grauf, Referent von Dr. Christine Baum, AfD und Heiner Merz, AfD (Quelle: kontextwochenzeitung.de)

„Ich wünsche mir so sehr einen Bürgerkrieg und Millionen Tote. Frauen, Kinder. Mir egal. Es wäre so schön. Ich will auf Leichen pissen und auf Gräbern tanzen. SIEG HEIL!“ Marcel Grauf, Referent von Dr. Christina Baum, AfD und Heiner Merz, AfD (Quelle: spiegel.de)

„Wir müssen ganz friedlich und überlegt vorgehen, uns ggf. anpassen und dem Gegner Honig ums Maul schmieren aber wenn wir endlich soweit sind, dann stellen wir sie alle an die Wand. (…) Grube ausheben, alle rein und Löschkalk oben rauf.“ Holger Arppe, AfD (Quelle: tagesspiegel.de). Arppe ist inzwischen nicht mehr in der AfD. 

https://www.volksverpetzer.de/analyse/afd-zitate/

Kaneel

Kürzlich haben Sie sich darüber beschwert, dass AfDnahe User sich vermutlich deshalb für das israelische Vorgehen in Gaza aussprechen, weil es Muslime trifft. Nun verteidigen Sie AfD plus Anhänger, für die die Ausweisung von Menschen muslimischen Glaubens höchste Priorität hat. Und zwar nicht nur straffällig gewordende, sondern alle Geflüchteten aus Afghanistan und Syrien. Egal wie gut integriert. Zuerst diese, dann weitere... 

gelassenbleiben

So wie die Migration von  Sellner und auch der AFD  (Krah, Höcke) beschrieben wird, handelt es sich um die Definition der Deportation, auch wenn das Wort selbst nicht benutzt wird.  Wieso versuchen Sie das zu verharmlosen?

NieWiederAfd

Wenn Sie sich auch nur 10 Minuten mit der Begriffsgeschichte "Remigration" befassen, kommen Sie nicht umhin festzustellen, dass es ein Deckbegriff der Rechtsextremen und Neonazis weltweit für "Deportation" Ist.

Giselbert

Unterirdisch ist nicht mein Kommentar, sondern wie Sie meinen Kommentar hier verdrehen, deshalb muss ich hier widersprechen. Auch Ihren Seitenhieb auf die AfD ist mehr als unpassend, auch die gewählte Begrifflichkeit wie "Deportation" ist unterirdisch. 

 

fathaland slim

Vor kurzem einen Bericht gesehen, dass viele jüdische Studenten in Deutschland sich nicht mehr trauen als Jude erkennen zu geben und sie ihre Symbole verbergen müssen.

Das ist überhaupt nicht neu. Mein ganzes achtundsechzigjähriges Leben habe ich in Deutschland keine Juden gesehen, die sich mittels Symbolen als Juden zu erkennen gegeben hätten. Mein Leben lang bin ich von braven Mitbürgern aus der Mitte unserer Gesellschaft heraus mit antisemitischen Stereotypen konfrontiert worden. Bis hin zu der Aussage, die Juden wären ja auch nicht ganz unschuldig daran, daß man sie nicht mögen würde.

Sie hingegen versuchen hier, den Antisemitismus für Ihre bekannte politische Agenda zu instrumentalisieren. Das ist schäbig, aber typisch für die deutsche Rechte. Der Zentralrat der Juden hat mehrfach sehr deutlich gemacht, daß er sich für diese Agenda nicht vereinnahmen lässt.

NieWiederAfd

Als Anhänger der Braunblauen sollten Sie am Tag der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an die Holocaust-Überlebende Frau Butter nicht verschweigen, welche antisemitischen Tendenzen und Entgleisungen es seit Jahren in der afd gibt:

"Immerhin haben wir jetzt so viele Auslöser im Land, dass sich ein Holocaust mal wieder lohnen würde." (Marcel Grauf, ehem. Referent von Dr. Christina Baum, AfD und Heiner Merz, AfD) Quelle: https://www.volksverpetzer.de/hintergrund/migranten-vergasen-afd-zitate/

In diese Richtung zielen auch die verbalen Entgleisungen von A.Gauland und P.Bystron (ja.  Genau der...), von "Entsorgung in Anatolien" zu sprechen.

 

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Vielen Dank für ihre Leistung und ihren Einsatz. Meine Besten Wünsche, Gesundheit und ein langes Leben an Frau Butter!

Leider werden es immer weniger Überlebende, die noch als Zeitzeugen von dem schreienden Unrecht berichten können, das unsere Eltern, Grosseltern und Urgrosseltern über die Welt gebracht haben.

Gerade heute, wo die afd erklärte Neonazis als Kandidaten zu Wahlen aufstellt, müssen wir uns klar machen, welche verbrecherische Unmenschlichkeit in Ideologien steckt, in denen nur die eigene Gruppe zählt und die Menschenrechte Anderer nichts gelten!

Umso wichtiger ist es, diese Zeugenaussagen aufzunehmen und für immer zu bewahren - um uns im Bewusstsein zu halten, dass wir nicht nur dieses Land geerbt haben, sondern auch die schwere Hypothek, die unsere Vorfahren Deutschland und damit allen Bürgern dieses Landes aufgebürdet haben!

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Anderes1961

Unter den Trägern des Bundesverdienstkreuzes findet man mehr als 20 Diktatoren, den einen oder anderen Nazi, auch wenn denen der Orden später abgerkannt wurde, jede Menge Politiker und Richter. Aber kaum Menschen, die sich gegen Rassismus stark gemacht haben.

Außer Irene Butter bekamen noch Ivar Butterfas-Frankenthal, Zilli Schmidt und Margot Friedländer das Bundesverdienstkreuz für ihr Engagement für Versöhnung und gegen Rassismus. Aber dazu mußten sie schon sehr, sehr alt werden. Im Gegensatz zu den Diktatoren, Politikern und Wirtschaftsbossen.

Außer den genannten vier gab es noch etliche weitere Holocaust-Überlebende, die sich gegen Rassismus und für Versöhnung engagiert haben und einen Orden verdient hätten. Nur kann man denen den Orden nicht mehr übereichen.

Wirklich beschämend. 

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NieWiederAfd

Sie haben durchaus recht, dass es sich weiterhin die kritische Aufarbeitung der Verleihungshistorie des Bundesverdienstkreuzes braucht.

An einem Tag wie heute steht für mich allerdings im Vordergrund, die geehrte Frau Butter zu würdigen. 

Anderes1961

Auch Sie haben durchaus Recht. Aber leider haben wir sonst keine Gelegenheit, über die Historie des Ordens zu sprechen und auf Probleme hinzuweisen. Also muß ich zwangsweise die Verleihung an Irene Butter dafür benutzen, um eben auf diese schwierige Historie hinzuweisen. Ich hätte mich auch lieber über die Ehrung von Irene Butter gefreut, aber leider ist mir diese Freude angesichts der Ordenshistorie im Halse steckengeblieben.

Und wie wichtig die Arbeit von Irene Butter und anderen Holocaust-Überlebenden auch heute noch war und ist, kann man durchaus an dem einen oder anderen Kommentar hier lesen, ganz besonders an einem. Ich meine natürlich nicht den Ihren. Aber ich denke, Sie wissen, welchen Kommentar ich meine. Der hat mir fast die Sprache verschlagen und mich aus der Fassung gebracht. 

proehi

Es braucht kein Bundesverdienstkreuz.

Die dafür Würdigen können darauf verzichten, weil es nur die Eitelkeit der Ausgezeichneten kitzelt, sich aus der Gesellschaft hervorgehoben zu haben, indem man etwas tatsächlich oder vermeintlich tolles für diese Gesellschaft getan hat. Und das wird zu verschiedenen Zeiten durchaus unterschiedlich beurteilt.

Würdigung und Ehrung kann durchaus in einem anderen Rahmen stattfinden, ohne jedesmal damit die ganze auch zweifelhafte Geschichte der BRD mit zu bemühen. Was ist eigentlich mit den seinerzeit in der DDR ausgezeichneten? Da wird es auch sonne und solche geben. So ein Kreuz ist eine Last.

proehi

Es gibt viele sehr gute Gründe dafür, wie die beiden im Artikel genannten Bundesländer, erst gar keine Orden zu verleihen. 

Womit ich keineswegs die Verdienste, die sich viele, wie auch Frau Butter, erworben haben, nicht angemessen würdigen will.

Ich habe in meinem Bekanntenkreis einen Träger des Bundesverdienstkreuzes, wie er mir bald nachdem wir uns kennengelernt haben mitgeteilt hat. Aus dem Warum bin ich nicht schlau geworden, außer, dass es etwas mit Siemens zu tun hat. Da war er ein „großes Tier“.

Wanderfalke

Drängt mich zu der Frage, mahnen die erlebten Schicksale von Irene Butter, Ivar Butterfas-Frankenthal, Zilli Schmidt, Margot Friedländer und den vielen weiteren Ungenannten im Kampf gegen Rassismus und pro Menschenwürde nicht auch dazu, den neuerlichen Umgang mit Flüchtlingen und Asylsuchenden zu überdenken?

Nachdem die Taliban wieder erfolgreich das Heft am Hindukusch in die Hand genommen haben, scheuen sich einige politische Hardliner nach Libyen, Tunesien und Ruanda auch nicht mit denen Deals über die Rücknahme von Flüchtlingen abschließen zu wollen. Wie wirkt die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes vor den realen Absichten solch angedachter Maßnahmen, die von allen Menschenrechtsorganisationen gut begründet abgelehnt werden?

Unser Wertesystem bekommt zunehmend groteske Züge, wenn uns das Schicksal der Abgeschobenen in solche Länder ziemlich egal ist, in der Illusion, damit endlich die Probleme gelöst zu haben.

NieWiederAfd

Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes ehrt in Frau Irene Butter eine der letzten Überlebenden des Holocaust und der Nazigräuel. Ihr Zeignis ist umso wichtiger, je stärker Neonazi-Tendenzen bis in die Mitte unserer Gesellschaft wieder um sich greifen. 
Ich verneige mich vor der Leistung, die Frau Butter mit ihrem Engagement, an die Vergangenheit zu erinnern, für die Zukunft unseres Landes und unserer Gesellschaft erbracht hat und immer noch erbringt. 
Sie steht in der Reihe aller, die klar sagen:
Nie wieder.

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odiug

Leider fehlt vielen unserer Zeitgenossen und vor allem in Ostdeutschland in Hinblick auf unsere Geschichte und der damit für immer verbundenen Schuld wohl der Verstand. Anders kann man es sich nicht erklären, dass es in Deutschland immer noch möglich ist, volksverhetzende Parteien zu wählen und Leugnern des Holocaust eine Plattform zu bieten. Dumme Parolen brüllen und eindeutige Gesten zu zeigen, ist in meinen Augen riesiger Abschaum in unserer Gesellschaft. Wer da mitmacht, ist in meinen Augen eine hohle Nuss und widert mich an.

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NieWiederAfd

Heute, am Tag der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Frau Butter, Holocaust-Überlebende und Zeitzeugin der bestialischen antisemitischen Vernichtungsmaschinerie der Nazis, gibt es einen Eklat im Brandenburger Landtag: Die AfD-Abgeordneten verließen bei Vereidigung des Antisemitismusbeauftragten Andreas Büttner den Plenarsaal.

 

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