Vor der Neuwahl in Frankreich ist ein Machtkampf ausgebrochen. Bei den Konservativen wurde Parteichef Ciotti abgesetzt, weil er mit der rechtsnationalen Le-Pen-Partei zusammenarbeiten wollte. Präsident Macron wirbt mit Pathos um Partner.
Parteien, die immer nur über Bündnisse bzw. Nichtbündnisse reden, machen sich früher oder später überflüssig.
Alleinherrschaft?
Dafür ist die Gesellschaft zu divers.
Alleinherrschaften gibt es jetzt schon zu viele und vielfach nicht zum Vorteil der Bürger.
Alleinherrschaft?
Hab ich nicht gemeint. Die Parteien sollen im Vorfeld der Wahl ihre Programmatik vortragen. Und nach der Wahl sollen sie sich zusammenraufen.
In der Mehrzahl der Demokratien sind Koalitionen und Bündnisse der Normalfall. Da macht sich niemand überflüssig.
HSchmidt hab ich so verstanden, dass wenn man im Vorfeld zuviel ausschliesst, dann nach der Wahl ziemlich blöd dastehen kann, ging z.B. der PIS in Polen so, da haben sich die anderen Parteien an das erinnert was die PIS so ausschloss und wollten dann auch nicht mehr, als es sich die PIS anders überlegte.
Es gab Beispiele in der deutschen Geschichte wo es Einparteienherschaften gab, hat sich nicht bewährt
Ja, Parteien, die sich ausschließlich über Fremdenhass, „Ausländer raus“ und Häme definieren, sind da doch fundierter und flüssiger.
Die Dämme gegen Rechts bröckeln, wenn mögliche Regierungsbeteiligungen durch Koalitionen möglich scheinen. Das war zu erwarten. Dass die französischen Konservativen sich aber so eindeutig auf ihren Kurs der Vernunft besinnen, hätte ich nicht erwartet und stimmt mich zuversichtlich.
"Dass die französischen Konservativen sich aber so eindeutig auf ihren Kurs der Vernunft besinnen, hätte ich nicht erwartet und stimmt mich zuversichtlich."
Ich gebe Ihnen Recht. Die Entmachtung Ciottis ist vorbildlich.
Ich bin mir nicht sicher, was in diesem Fall für mehr Empörung gesorgt hat: Der versuchte Bruch mit den bislang geltenden Konventionen oder der Verdacht, dass da einer an der Spitze ist, der offenbar Angst um seine Pfründe hat und ohne Rücksicht auf andere Interessen, ohne jede Rücksprache eine Entscheidung treffen wollte. (Zumindest könnte man auf einen solchen Gedanken kommen).
Die schnelle Reaktion finde ich auch gut. Nur eben weiß ich noch nicht so genau, wie ich das einzuordnen habe.
Wenn man wirklich gar kein anderes Thema mehr hat als „gegen Rechts“ oder „wie blockieren/verhindern wir die rechten“ und das ganze geht so weit, dass man offen sagt: „Wählt uns weil wir gegen die sind“ …
ist das ganz schön schwach bzw. gar armselig.
Sagt aber keiner.
Stimmt, die Demokraten sagen lediglich, wir verhindern Rechtsextremsten, Rassisten und Nazis. Rechte Parteien im demokratischen Spektrum sind nicht nur legitim sondern zumindest im Diskurs auch notwendig
„Wählt uns weil wir gegen die sind“ …
Das ist auch nur abgekupfert. Eigentlich heißt das: 'Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.'
Nein eigentlich heisst es: Du sollst keine anti-demokratische, rassistische rechtsextremistische verfassungsfeindliche Parteien neben demokratische Parteien haben
Eigentlich heißt das: 'Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.'
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Nur eine kleine Bemerkung am Rande: Es gibt durchaus Theologen die sagen, dass diese Übersetzung "Du sollst..." so nicht treffend ist. Die viel treffendere Übersetzung wäre: "...wirst Du es nicht nötig haben..." andere Götter etc. zu haben.
Sie hoffen ganz offensichtlich, daß die Lehren aus der deutschen Geschichte mit dem Aussterben der Generationen, die sie miterlebt haben, langsam in Vergessenheit geraten.
"Wenn man wirklich gar kein anderes Thema mehr hat als „gegen Rechts“
Schon Ihr Einstieg ist grundfalsch. In der Tat "armselig" wäre es aber, eine Partei zu wählen, die noch nie ein anderes Thema hatte als "Ausländer raus".
"...Ich bin und bleibe Vorsitzender ..."
Aber diesen Parteichef will jetzt keiner mehr haben. Was soll das auch für ein Arbeits- und Vertrauensverhältnis werden mit einem Chef, den keiner haben will, weil er sich nicht an Vereinbarungen hält?
Ciotti will mit den Rechtsexttemen kuscheln? Und Tschüss.
Wieder mehr Stimmen für Marine.
Es wurde noch gar nicht gewählt.
Für die Marine? Gehen die Stimmen dann Baden oder fallen die einfach so ins Wasser?
@Vaddern 20:38
Der ist gut.
Vielen Dank - ich dachte schon, Sie hätten Ihren Humor der Empörung geopfert.
Bei rechtem Gedankengut fangen meine Hirnwindungen leider zu oft an, zu verkrampfen. Da bleibt der Humor dann auf der Strecke. Ich gelobe Besserung und arbeite daran. Ohne Humor ist dem hier sonst nicht beizukommen.
Lieben Dank für Ihren Kommentar.
„Nun beginnt der Machtkampf in Frankreich“
Herr Macron hat das schlau gemacht.
„Mit großer Demut und Entschlossenheit“ hat er Raubtieren ein Fell vor die Nase geworfen. In den paar zur Verfügung stehenden Tagen, werden sich diese ganz bestimmt nicht gesittet und friedlich über eine Aufteilung einigen.
So habe ich das noch gar nicht gesehen. Aber Sie haben wohl Recht.
Daß jetzt Machtkämpfe vor Neuwahlen in Frankreich stattfinden ist absolut keine Überraschung, jeder möchte vom großen Frankreichkuchen das beste Stück abgreifen. In Deutschland sind zwar keine Neuwahlen, aber es finden doch gerade dort auch gewisse Machtkämpfe statt! Man braucht nur die Nachrichten genau verfolgen und man sieht genau wie diese Machtkämpfe von statten gehen!
Ja. Wie im Film "Der Mann in der eisernen Maske". Das Zitat des Musketiers "Wir werden den König austauschen". Ein neuer Parteichef muss her.
Vive La France!
Vive la Republice!
Vorbildlich
Und jetzt Merz!
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Danke für Ihre rege Diskussion.
Mit freundlichen Grüßen
Die Moderation
Es gibt sie noch, die aufrechten und verantwortungsbewussten im gemäßigten rechten Lager. Ich gratuliere zu dem Schritt, Ciotti auszuschließen.