Mehr reparieren, weniger wegwerfen - geht es nach der Europäischen Union, sollen künftig weniger Elektrogeräte auf dem Müll landen. So sollen Klima und Verbraucher geschützt werden. Von S. Mache und J. Wahl.
...aber wer kann heute noch reparieren? In Berlin war in der Nähe meiner Wohnung ein kleiner Elektroladen der auch komplizierte Reparaturen hin bekam...wenn denn noch ein Termin zu bekommen war, denn die Warteschlange wurde länger und länger.
Können schon, aber ohne Ersatzteile kaum möglich. Auf und Zuschrauben kostet mehr als Neu. Ein guter Elektriker ist für kleine Rep. nicht mehr bezahlbar.
Ja, ich habe mal einen Laptop reparieren lassen (der CPU Lüfter war kaputt). Und der Betrieb war so findig und hat tatsächlich noch so einen Lüfter aufgetrieben … denn eigentlich hätte es geheißen: „Sorry, der ist aus der Wartung, so etwas gibt es nicht mehr. Kaufen Sie sich besser für 2.000 Euro ein neues Gerät“.. der CPU Lüfter war übrigens fast ein Pfennigartikel (ein paar Euro waren’s schon, aber nicht mehr) …
:-)
Dito als bei uns zu Hause mal das Warmwasserreservoir leck war … in ganz Deutschland gab es das nicht mehr nachzukaufen ! Aber der Fachbetrieb hat seine Beziehungen spielen lassen und irgendwo noch so einen Speicher aufgetrieben zum Glück …
Ja, man muss in der „deutschen Marktwirtschaft“ auch mal Glück haben :-)
Laut dem Netzwerk Reparatur-Initiativen gibt es mittlerweile rund 840 Repair-Cafes in Deutschland.
Ganz genau, und dort kann man wohl mit kleineren E-Geräten zu bestimmten Zeiten hingehen und kann mit dem Beistand von Fachleuten selbst reparieren.
Gute Sache, wußte ich gar nicht. Allerdings mindestens einer im Raum sollte da auch den Unterschied zwischen Gleich, Wechsel und Drehstrom kennen, würde ich hoffen.
@Lucinda_ • 19:25 Uhr
| "...aber wer kann heute noch reparieren?" |
Die Menschen, die aus anderen Ländern zu uns gekommen sind, könnten da durchaus Talente haben. Wenn ich mir anschaue, mit welchem Erfindungsgeschick die Menschen in der Ukraïne, sich sowohl bei der Drohnenproduktion, als auch der Gestaltung von Tarnnetzen etc. zu helfen wissen, entsteht in mir der Eindruck, dass da noch ganz viel Potential schlummert.
Absolut richtig. Die Menschen sind sehr kreativ, wenn man ihnen die Räume und Materialien dafür gibt.
Mir fällt dazu immer Daniel Düsentrieb und Helferlein 💡 ein.
... glücklich ist, wer einen freundlichen Elektriker im Freundeskreis hat.
>> ...aber wer kann heute noch reparieren? <<
Ja, die Frage muss gestellt werden. Für unsere Familie bin ich derjenige.
Waschmaschine: Fehlermeldung bezog sich auf Wasserverlust. Die Sicherung hatte über den Schwimmer auf der Bodenplatte ausgelöst. Zulaufschlauch wg. Kalk zu und geplatzt. Rechnung war keine 10 €. Meine Arbeitszeit 45 min.
Spülmaschine: Heizpumpe defekt. Fehlermeldung geprüft, Ersatzteil bestellt und Pumpe getauscht. Bereits zum zweiten Mal. Maschine 12 Jahre alt. Der Austausch war sehr aufwendig und anstrengend. Kosten für mich. Rund 110 €.
Wohl dem, der handwerklich geschickt ist und sich traut. Und ja, wenn ich ich dann irgendwann in Rente gehe, bringe ich mich gern, auch als Tischlermeister, in die Reparaturläden ein.
Und ja, ich befürworte die angestrebte Regelung.
:)
Berlin ist auch etwas „Special“. Das ist nicht typisch für Deutschland. Weil es dort wirklich Läden gibt in denen Sie GENAU das bekommen was es im Internet nicht gibt. Kenn ich.
man könnte ja vieles selber reparieren aber, Gehäuse fest verklebt oder Spezialschrauben die man nicht aufbekommt. dann innen alles verklebt also nicht reparierbar. Von Ersatzteilbeschaffung erst gar nicht anfangen. Selbst eine einfache Sicherung nicht auswechselbar.
Ich halte das für Kokolores …
Wo das „Recht auf Reparatur“ wirklich was bringen würde ist bei KFZ Werkstätten sie statt „Smart Repair“ = Reparieren lieber komplett neue Teile bestellen wollen plus exorbitante Kosten für Lackierung …
am stärksten wird abgezockt bei Fahrradreparaturen… für das was ich für das Einziehen gerissener Bowdenzüge insgesamt ausgab hätte ich locker ein neues Fahrrad gekriegt
Klar habe ich mal was reparieren lassen, zB Smartphone, Trockner, Herd etc. - aber das waren eh alles Garantiefälle. Beim Smartphone hat man mir dann lieber ein Austauschgerät gegeben …
Einmal hatte ich versucht eine Digitalkamera reparieren zu lassen … die Kosten hätten eine Neuanschaffung bei weitem überstiegen.. Fazit: mal wieder ein Gesetz das nichts bringt und das niemand braucht …:-(
"Fazit: mal wieder ein Gesetz das nichts bringt und das niemand braucht …:-("
Nach dem Motto: "Was nicht 100%ig ist, ist gar nichts und sollte man lassen"
Dann nennen Sie mir doch mal einen praktischen Anwendungsfall.
Ich finde Sie übertreiben maßlos...... Warten Sie es doch mal ab ohne gleich alles in Frage zu stellen.
By the way....... Ein Bowdenzug einzuziehen gehört nicht gerade zur Königsdisziplin. Aber schade wenn Sie das nicht selber bewerkstellen können.
Vorhalten von Ersatzteilen wird letztlich der Anwender bezahlen.
Na klar. Wer denn sonst? Eine Firma, die das nicht kalkuliert, ist ganz schnell pleite.
Natürlich wird das mit den Mehrkosten so sein nur sind für kleine Hersteller die Mehrkosten verhältnismässig höher so das wieder eine Marktbereinigung herauskommt, die Konzerne begünstigt. Selbst die heutige Regelung macht selbst diesen zu schaffen. Ich habe für einen gearbeitet der bei bestimmten Produktlinien den Kunden lieber ein Neuprodukt der neuen Serie schenkte weil Reparaturvorkehrungen extrem kostenintensiv sein können.
Auch für Sie. Ein Toaster für 9,99 € habe ich im Fachmarkt meines Vertrauens noch nicht erblickt. Und wer auf die Schnäppchen im Internet schaut und bestellt, sollte sich im Klaren darüber sein, wo diese Geräte produziert werden. CE ist da oftmals ein Fremdwort.
auch mein Toaster ist über 30 Jahre alt und der Preis war wohl noch in DM, ich brauche ihn selten aber mir tut er
ebenso wie die Kaffeemaschine, wo ich mich frage was tun wenn die Glaskanne zerbricht, die zu beschaffen bestimmt teurer wird als die ganze Maschine
Habe vor 50 jahren noch gelernt einen Anker für einen Motor neu zu wickeln. Heute kann das keiner mehr. Nachhaltigkeit war noch grossgeschrieben. Dann kam die Industrie mit ihrem wegwerfschrott und dann Chinamüll. Nachhaltig wurde zum Unwort.
An sich eine gute Sache, vor allem, wenn Ersatzteile verfügbar sein müssen.
Ob damit dann aber wirklich viel mehr repariert wird kann ich nicht beurteilen. Gerade auch im Fall der Waschmaschine: was kostet es, wenn der Fachmann kommt und lange nach dem Fehler sucht oder als Defekt etwas feststellt, das sich nicht mehr lohnen würde zu reparieren? Dann hat der Verbraucher die Kosten für das neue Gerät + die für den Fachmann, der quasi umsonst gekommen ist.
Und bei Kleingeräten hilft das wohl nur, wenn man ein Repair Café in der Nähe hat oder selbst eine Bastlernatur ist. Und selbst da ist die Frage, wie viel Aufwand es ist, das entsprechende Ersatzteil zu bekommen. Wenn ich da an den Handmixer für 14,99€ denke sind da vermutlich das Ersatzteil + die Versandkosten schon bald teurer.
Bei dem Europäischen Verbraucherzentrum findet man eine Auflistung der Geräte, die von der Richtlinie umfasst sind:
https://www.evz.de/einkaufen-internet/recht-auf-reparatur.html
Wenn die Reparaturkosten den neupreis übersteigen, wer wäre dann so dumm und würde auf eine Reparatur bestehen? Ich nicht!
"Wenn die Reparaturkosten den neupreis übersteigen, wer wäre dann so dumm und würde auf eine Reparatur bestehen? Ich nicht!"
Das Schöne ist, dass niemand verpflichtet ist, sein Gerät reparieren zu lassen, sondern das selbst kalkulieren und entscheiden kann.
Ob der Verbraucher das immer selbst kalkulieren kann wage ich durchaus zu bezweifeln.
Eine Verschlechterung dürfte die Regelung aber auch in meinen Augen nicht darstellen, da es ja erst mal nur eine weitere Möglichkeit ist, die man in Anspruch nehmen kann, aber nicht muss.
Wieso? Kostenvoranschlag einholen, Vergleich mit Neuanschaffungspreis - feddich.
Geräte dürfen gerne wieder mehr kosten und dafür länger halten. Wie die alten Miele Geräte. Selbst nach 40 (!) Jahren läuft unser Trockner. Und die erste (!) Reparatur vor 2 Jahren hat 138 Euro gekostet.
Es liegt einfach am Verbraucher was er möchte und ob er rechnen kann was für ihn sinnvoller erscheint!
Reperatur oder nicht Reparatur, daß ist hier die Frage!
Es kommt auch sehr drauf an wie die Kosten verteilt werden. Wenn man als Unternehmen den Aufwand, den diese Reparaturvorsorge insgesamt kostet auf die Ersatzteile legt, die dann tatsächlich nachgefragt werden, dann explodieren die Preise für Ersatzteile und Reparaturen dermassen, das ein Neugerät fast immer günstiger ist.
Unklar ob dies ebenso gesetzlich geregelt werden kann/wird.
Etwas OT: Warum beim "Recht auf Reparatur" halt machen?
Wie wäre es, wenn es eine Vorgabe gebe, die den Hersteller verpflichtet, ein MHD für seine Geräte anzugeben? Wenn das Gerät davor kaputt geht, haftet der Hersteller. Geht das Gerät danach kaputt, gibt es das Recht auf Reparatur (und auch allen voran den Zwang, dass Hersteller die Bauteile vorrätig halten und zu "normalen" Kosten anbieten).
Da es ja nur um Großgeräte geht, die werden eigentlich schon immer repariert wenn man das will, die Frage ist natürlich der Preis, wichtig wären kleinere Geräte die sich aber so gut wie nie lohnen, weil Preis für die Reparatur immer über dem Neupreis liegt.
Mir ist es eigentlich egal was die EU da für ein Gesetz herausbringt, ich schätze als Verbraucher ab ob sich für mich eine Reparatur lohnt oder nicht, Für was gibt es Kostenvoranschläge?
Super Schnapsidee. Nun produzieren Hersteller schonmal Berge an Ersatzteilen bevor sie die Produktion einer Serie einstellen und nach der gesetzlichen Frist wandert alles auf den Müll, weil man natürlich wegen der Unkalkulierbarkeit überproduziert hat und auch nicht so schnell herausfindet welches Teil vermutlich Schwachstelle sein wird, gerade weil heute die Produktlebenszyklen und damit der Produktionszeitraum so kurz ist. Es ist auch wieder eine prima Massnahme um kleine Hersteller vom Markt zu werfen oder den ganzen "Produktions- und Lagerungsmist nach Vorschrift" einfach an China zu übergeben.
... Standardisierung von Bauteilen hilft.
Beispiel: Lüfter (Ventilator), der in einer Vielzahl von Geräten eingebaut werden kann.
(Da muss dann auch die Steckverbindung oder der Abstand der Befestigungsschrauben standardisiert werden. Damit der neue Lüfter leicht im Gerät befestigt bzw. mit Strom versorgt werden kann.)
Natürlich. kommt schon auch auf die Branche an. Ich habe lange für den Audiohersteller Bose gearbeitet... da war wirklich kein Produkt wie das andere, individuell designed um die jeweilige Technik auf engstem Raum unterzubringen und die innovationsdynamik in diesem Markt machte Reparatur zunehmend zu einer betriebswirtschaftlichen Herausforderung die natürlich immer der Kunde bezahlt.
Die Hersteller produzieren eh schon Berge an Geräten in allen möglichen Varianten und mit immer kürzeren Modell- bzw. Lebenszyklen. Es wäre vielleicht der Anlass, Produktionskapazitäten und Designabteilungen abzubauen, Werbekosten einzusparen und dann mit mehr Lagerkapazitäten dies zu kompensieren. Unternehmensmanager sind zwar nicht daran interessiert, aber wenn die Politik ihren Einfluss (Frage natürlich, welchen?) gelten machen würde, wäre das schon grundsätzlich viel besser für die Welt. Die Wissenschaft, die Forschung und die Entwicklung in Unternehmen könnten sich dann auf wirklich Neues konzentrieren.
Ich versuche möglichst viel selbst zu reparieren. Zuletzt habe ich bei meinem Iphone 8 den Akku getauscht.
Was mich aber wirklich stört ist, wenn Software einen Hardwaretausch nötig macht. 2025 ist z.B. Ende mit Windows 10 Sicherheitsupdates. Auf meinem noch nicht mal alten selbstbau-PC lässt sich aber Windows 11 nicht installieren. Also muss ich dann wohl die funktionsfähige und auch noch zum spielen geeignete Hardware teilweise erneuern. Absolut unnötig.
Ähnlich ist das bei älteren Handys und manchen benötigten Apps.
Es ist zu befürchten, das diese Politik auch die Innovationskraft hemmt, denn wer nun weiss was auf einen zukommt wird sich schwer tun neue Produkte umfassend neu zu konzipieren. Im Extremfall kann das dann so aussehen wie bei unserer tollen ESA, die knapp 20 Jahre alte Computertechnik in die Ariane einbaut ;-)
Ich höre Elon Musk laut lachen.
... das ist auch eine Frage der Stückzahlen.
(Es werden jedes Jahr hunderttausende von Autos / Waschmaschinen / Kühlschränken etc. hergestellt. Jedoch nicht hunderttausende Arianes.)
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^was solls
neuer Toaster kostet 9,99€. Zurückschicken trotz Garantie kostet mehr. Dann noch 3 Wochen warten. Also lieber einen neuen holen (wer geschickt ist den alten ais ersatzteilspender behalten).
Reklamationen Portofrei (Rückschein mitliefern) machen wäre besser. Dann hätte wenigstens der Hersteller wenn es nicht lohnt den Schrott.
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Was helfen könnte: Einen Toaster der nicht 9,99 Euro kostet kaufen und Stiftung Warentest zu Rate ziehen. In der Regel weiß man so etwas aber auch........
"neuer Toaster kostet 9,99€."
Ich glaube, dass solche Kleingeräte von der Richtlinuie nicht erfasst sind.