Eine Frau steht am Ostseestrand und blickt auf das Wasser.

Ihre Meinung zu Familienministerium stellt Daten zu Einsamkeit in Deutschland vor

Einsamkeit sei "die vielleicht die größte Volkskrankheit in Deutschland", sagt Patientenschützer Brysch. Die Bundesregierung will dagegen vorgehen. Familienministerin Paus will heute umfassende Daten vorlegen.

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149 Kommentare

Kommentare

Emil67

Soziale Medien haben da auch einen großen Anteil daran.

 

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Lucinda_in_tenebris

Ich denke, ich weiß was sie meinen. Indem soziale Medien nur den Schein von Kommunikation erwecken, aber eigentlich Menschen eher das Gefühl geben Zuneigungen sind nicht echt oder können einfach abgebrochen, "geghostet" werden.

Also eher "asoziale Medien"? Das wäre mir zu weitreichend. Aber im Artikel wird ja darauf hingewiesen, dass social media ein wichtiger Teil ist, aber eben nur begrenzt und nicht den direkten Kontakt ersetzen kann, ab einen gewissn Punkt also kontraproduktiv ist.

 

artist22

"ab einen gewissn Punkt also kontraproduktiv ist." Wie bei jedem Missbrauch. 

morgentau19

...und Händies/Smartphones

Juwa

Ein wichtiger Grund für die Einsamkeit könnte sein, dass jeder „sein eigenes Ding“ durchzieht und die Gemeinschaft zweitrangig wird. In der Folge kapselt man sich auch dank Social-Media immer weiter von den Anderen ab. Egoismus bestimmt dann unser Handeln.

Helfen könnte es da mehr Verständnis für den Anderen zu zeigen und ihm zuzuhören.

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Vector-cal.45

Richtig. 

Die weit verbreitete Selbstzentrierung und Egoismus vertragen sich nicht mit dem Aufwand bzw. der Hingabe, welche (wirklich tiefe) menschliche Beziehungen erfordern.


Für viele ist es das offenbar nicht wert, dann ist es eben so. Wie viele betonen denn heutzutage wie wichtig ihnen ihre „Unabhängigkeit“ oder „persönliche Freiheit“ ist?

Ich wüsste nicht, wie man so eine Haltung von außen ändern sollte und auch mit welchem Recht.

Juwa

Es könnte sein, dass die zunehmende Nachrichtenflut dazu führt, dass sich die Menschen immer weiter zurückziehen und dadurch immer einsamer werden. Das könnte auch erklären warum Menschen die das Internet häufig nutzen und Menschen mit hoher Bildung weniger von Einsamkeit betroffen sind, da sie sich nicht so weit zurückziehen.

Helfen würde eine positivere Berichtserstattung z.B. über Fortschritte in der Welt oder Chancen die sich aus schlechten und schrecklichen Situationen ergeben. Dies würde dann zu einer besseren Sicht auf die Welt führen und man würde sich nicht mehr so stark zurückziehen.

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Grossinquisitor

Noch besser wäre es, wenn das Individuum zusammen mit anderen am Positiven mitwirken würde. 

SirTaki

Älter werden und länger leben. Da ist man oft allein. Zu erleben in Nachbarschaft und Familie. Jung sein- Kids allein zu Hause, Handy als Einbahnstraße, also falsch verstandene Kommunikation. Sehr in Straßenbild, wohin geht der starre Blick am Lenker, Kinderwagen, im ÖPNV.

Zeitfaktor ist auf sich selbst und allein abgestellt. Kids werden kaum familiär begleitet - keine Aufgaben, Struktur, Langeweile, Frust. Auch Vandalismus bekommt Aufmerksamkeit. Ist auch ein Weg für Kids, beachtet zu werden.

Mobilität das nächste. Auf dem Land ohne Auto, ohne selbst fahren zu können - abgehängt. Alte Leute brauchen Lebensmittel. Ohne selbst mobil zu sein, da Rollstuhl u.a. - abgehängt. Lieferdienste sind bei Läden kaum vorhanden.

Also, wo fängt man an, Einsamkeit und Vereinsamung aufzurollen? 

Die ehrenamtlichen Besucher, Helfer nehmen ab. Es fehlt Geld, Personal, Zeit.

Auch Zuwanderung braucht soziale Kontakte. Das ist also Pflicht, bei sich selbst zu starten und aktiv zu werden. 

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Nachfragerin

Das haben Sie schön geschrieben. Danke!

Ich geh dann mal fremde Leute grüßen. :)

Kokolores2017

Man sollte aufhören, dauernd Pandemie-Maßnahmen als Ausrede für gesellschaftliche Fehlentwicklungen zu missbrauchen.  (Die Länder, die es lockerer gesehen haben, haben auch die höchsten Corona-Todesraten).

In den letzten Jahrzehnten ist es bei uns Mode geworden, jeden zum Opfer zu erklären für alles, was ihm im Leben Schwierigkeiten bereiten könnte. Dann wird der Begriff "Resilienz" eingeführt, und Kinder oder Erwachsene, die über solche verfügen, werden als Ausnahmepersönlichkeiten/Wunder gehandelt. Dabei wird übersehen, dass solche Widerstandsfähigkeit bis zur Entwicklung unserer Massen- und Konsumgesellschaft die Grundvoraussetzung fürs Überleben war. Unseren jüngeren Generationen wurde von klein auf eine Anspruchshaltung antrainiert - alles stünde einem zu! Das alleine führt oft zu einer Anspruchssucht und zu Frust bei Nichterfüllen. Menschen waren auch früher einsam, und die gepriesene Großfamilie war oft ein Ort der Zwänge und für Alte der Demütigungen. 

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Juwa

Die Anspruchshaltung erwartet man auch von unserer Regierung, vor allem bei drängenden Fragen unserer Zeit. Nur jeder Bürger hat seine eigenen Ansprüche, was dazu führt, dass nicht alle erfüllt werden können. Die Folge: viel Unzufriedenheit.

Lucinda_in_tenebris

Wieso werden ihrer Ansicht nach hier die Pandemie-Maßnahmen als Ausrede benutzt? Fakt ist jedenfalls, dass viele Menschen während der Pandemie angefangen haben das Internet sehr viel intensiver zu nutzen. Das lässt sich ja objektiv erfassen. Gleichzeitig sind soziale und kulturelle Veranstaltung auf null gefahren worden und viele Berreiche haben sich seitdem nicht mehr erholt. Cafes und Veranstaltungsorte die dicht gemacht haben, blieben es auch und nur wenige sind hinzugekommen. Jetzt ist aber ihre These eigentlich, dass die eigentliche Quelle der Einsamkeit der einzelne mit seinen unrealistischen Wünschen ist und der daraus resultierenden Frustration. Nun ja, mag sein. Aber wie dem jetzt begegnen? Eine große Plakataktion "Wünscht euch was kleines, ihr Versager!"  vielleicht?

Ich fürchte es wird mal wieder zukleinen  organisierten Kaffekränzchen in der AWO führen und das war es dann. Aber ehrlich gesagt, vielleicht ist das ja gar nicht so schlecht, oder?

Grossinquisitor

Ja, da ist was dran. 

 

Sisyphos3

mein Typ  in metatagesschau Kommentare schreiben

bei belanglosen Themen am besten damit man nicht angefeindet bzw. zerfleischt / zerrissen wird

klar dann bleibt wie früher die VHS, da gibts massenhaft Vorträge und Kurse und ob jeder Ikebana kennen lernen will oder so was oder nur andere Menschen, das wird wohl auch ein Grund sein, sich dort rumzutreiben

Strickgruppen gibt es Häkelgruppen, Motorsport und Modelleisenbahnerfreunde selbst Wandern ist möglich

ach ja, man kann in nen Sportverein gehen oder in nen Kleintierzüchterverein, selbst in ne Kneipe wo sich die Dorfbevölkerung in früheren Zeiten mangels fehlender Kurzweil eben abends traf

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gelassenbleiben

insbesondere bei fehlenden Hobbys und zu grosse Fixierung auf den bisherigen Beruf könnte bei Renteneintritt eine ehrenamtliche Tätigkeit auch noch hilfreich sein der Einsamkeit vorzubeugen und sinnstiftend ist es auch noch.

Sisyphos3

ich war  nach dem Ausscheiden aus dem Beruf ehrenamtlich bei der Tafel, ganz gewiss nicht aus sozialen Gründen, einfach um mal ne andere Welt kennen zu lernen, dann noch mehr im Urlaub machen, arbeitete bei nem Freund im Betrieb tranken Kaffee zusammen, traf mich mit neuen Bekannten zum Frühstück,   Stammtisch mit ehemaligen Kollegen ....die Möglichkeiten sind unbeschränkt !

nur man muß es tun Möglichkeiten nutzen

melancholeriker

Auch im Ehrenamt sind nicht alle willkommen. Wer z. B. aus morbider Neugier oder aus dem Wunsch heraus, seine soziale Überlegenheit gegenüber Hilfeempfängern besser spüren zu können sich die Hände schmutzig macht, wird da nicht gerne gesehen und ist gaaanz schnell wieder allein. 

 

Sisyphos3

man kann natürlich alles schlecht reden

seien sie doch mal ungezwungen

betrachten das Positive in ihrem Mitmenschen statt nur das Schlechte zu vermuten

Nettie

Es einfach mal mit dem Ansatz des der Meldung verlinkten Artikels über die Kampagne in Schweden „Eiin "Hej" gegen Einsamkeit“ - ‚fremde“ Menschen grüßen - zu versuchen, dürfte sich immer lohnen:
"Es gibt Forschung, die belegt, dass sich gegenseitiges Grüßen positiv auf das Wohlbefinden und die Gesundheit auswirken"

Das ‚Ergebnis‘ dürfte bei vielen für eine ‚Überraschung‘ sorgen. In aller Regel für eine äußerst positive.

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Sisyphos3

in einem kleinen Dorf grüßt jeder jeden, auch Fremde

wie sieht das in z.B. Berlin aus ?

Montag

... auch Lächeln hilft.

(Wenn ich auf der Straße wildfremde Menschen anlächle: die meisten bemerken es und lächeln ebenfalls. Ist doch schön.)

Butterblume'

 Einsamkeit ist ein übles soziales Attribut der Gegenwart.  Internet sollte es eigentlich verbessern,da man leicht Kontakte aufnehmen kann, wenn auch mit den bekannten Gefahren,  die aber wohl zu vermeiden sind, falls aufgeklärt .

Aber in erster Linie   wäre es Aufgabe der Kirche,  Gemeinden und Condominien,  Geselligkeit und Dialoge zu bieten. Das wird immer vergessen,  leider.

Dabei gibt es so viele Soziologen,  die ewig ihre Theorien verbreiten in allen talk Shows und Büchern,  aber in der Praxis nicht tätig sind. Warum ? Schon in der Schule ist es heutzutage unerlässlich,  da durch Immigration Hilfe auf beiden Seiten zur Sozialisierung benötigt wird. 

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Lucinda_in_tenebris

" Aber in erster Linie   wäre es Aufgabe der Kirche,  Gemeinden und Condominien,  Geselligkeit und Dialoge zu bieten. Das wird immer vergessen,  leider." 

Ich denke in erster Linie ist hier Kulturpolitik gefragt.

Ich glaube das Problem ist eher die Infrastruktur. Wo können sie denn z.B. Veranstaltungen anbieten, die nicht kommerziel ausgerichtet sind z.B. ein Lesezirkel. Sie können ein Raum in einem Cafe mieten (aus eigener Tasche freilich), denn einfach so treffen in einem Cafe geht nicht (da nerven schnell die wenig konsumierenden Diskussionen etc.) Jetzt können sie vielleicht einen Pfarrer ansprechen und wenn der nett ist können sie sich im Gemeindehaus treffen und unter dem Kreuz unbefangen über Satre diskutieren? Es gibt sicherlich Bibliotheken die kulturelle Angebote machen, z.B Lesungen etc. aber einen Lesezirkel wollen die da nicht-Könnte ja politisch werden.  Es war im überigen die CDU, die in den 80er mit dem Kahlschlag in der Kulturpolitik begann.

JM

lebe mit 66 jahren allein.

in meinem ort gibt es zwar etliche möglichkeiten für ältere menschen.

aber

ich bin nicht mehr mobil ( körperliche beschwerden). seit 2 jahren eigentlich keinen kontakt mehr zur aussenwelt. lediglich ein nachbarjunge (nigerianer) kommt einmal pro woche freiwillig vorbei und erledigt meine einkäufe.

hoffentlich bleibt er mir noch lange erhalten.

artztbesuche nicht möglich, also krankenwagen anrufen und ab ins krankenhaus.

trotzdem will ich nicht in ein heim 

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melancholeriker

Das tut mir leid. Mitten in der Zivilisation ein unwillkommenes Einsiedlerleben führen zu müssen sollte eigentlich für alle beschämend sein. Das mit dem Nachbarjungen ist aber sehr erfreulich. Ich weiß aus eigener Erfahrung, daß es in den meisten afrikanischen Großstädten völlig normal ist, daß man sich so umeinander kümmert, ob in Familie oder Nachbarschaft. 

Nachdem meine Frau (Senegal) schwer krank wurde, wurden wir von da mit Hilfsangeboten fast überrant und täglich melden sich immer mindestens zwei oder drei aus Verwandtschaft und Freundeskreis. Ehrlich gesagt wäre mir das zu viel, aber sie fühlt sich doppelt zuhause. Da gibt es keinen Anflug von Aufrechnung, was x für y getan hat. Das wiederum kenne ich aus meiner eigenen Familie, von der wir in den 3 ersten Jahren der Krankheit weniger Besuch hatten als aus Afrika. Kein Witz. 

Tja, woran liegt's?! Nach meiner Beobachtung deutschen viele Afrikanerinnen mit der Zeit ein und werden reservierter.

 

Sisyphos3

jeder hat eben so seine Erfahrungen

und es darf gefragt werden  wo es im Senegal (offensichtlich) so toll läuft die trotzdem herkommen und warum sie sich mit der Zeit den Lebensumständen hier anpassen

im philippinische gibts nen typischen Begriff " Utang na luob" bedeutet wenn dir einer half (egal bei was) bist du dem auf ewig verpflichtet

wäre das für sie ne Option ?

JM

Tja, woran liegt's?! Nach meiner Beobachtung deutschen viele Afrikanerinnen mit der Zeit ein und werden reservierter.

glaube ich nicht, nur wenn ablehnung von allen seiten dann wird sich automatisch zurückgezogen. SCHADE

Lucinda_in_tenebris

Danke für ihre sehr mutige Darstellung ihrer Lebenssituation.  

Tante Tina

Ich stelle die Ergebnisse der Studie nicht in Frage. Aber: hier einmal mehr den Staat zu bemühen, halte ich für weder sinnvoll noch zielführend. Die Gründe und die Ausprägungen von Einsamkeit sind wahrscheinlich genauso individuell wie die befragten Menschen. Eine intakte Zivilgesellschaft lebt von Werten wie Empathie, Höflichkeit, Hilfsbereitschaft etc., aber auch von der Eigenverantwortung jedes Einzelnen. Dass es daran fehlt, ist nicht zu leugnen, aber auch nicht durch staatliche Programme zu kurieren.

Juwa

Einsamkeit ist keine harmlose Erscheinung. Es kann zu Belgleiterkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen und vieles mehr führen.

gelassenbleiben

eine tägliche Internetnutzung. Hier komme es allerdings auf die Dosis an. Die reale Welt solle nicht gegen die virtuelle Welt getauscht werden.

Das gilt dann wohl auch (so oder so) für die Foristen bei der TS 

Alle bitte auf ihre psychische und soziale Gesundheit achten

Zwicke

Der deutsche 70er-Jahre-Liedermacher Mario Hene´ textete mal in einem Song: "Einsamkeit ist der Preis meiner Freiheit > ich will sie trotzdem nicht verlier ´n > lieber allein als gemeinsam einsam > vor Zufriedenheit zu frier ´n ..."  Man muß diese Meinung nicht teilen und kann z.B. darüber nachdenken, ob die heute oft schon inflationär benutzte Metapher "Freiheit" als Konsequenz im Lebensalltag womöglich letztlich zu individueller Einsamkeit führt. Meine (praktizierte) These: Gelebte Gemeinsamkeit ist nix für Feiglinge (!) ... aber auch nix für notorische Rechthaber. 

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Kristallin

>>> "Einsamkeit ist der Preis meiner Freiheit >>>

Klar, aber Wer eben" eremitisch" und selbstbestimmt für sich sein will, muss diesen Preis eben zahlen. 

Es geht wohl eher um unfreiwillige Einsamkeit. 

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wenigfahrer

Dürfte sehr schwierig sein die Menschen zu erreichen, es gibt viele Gründe warum Menschen sich einsam fühlen oder zurückziehen, wer allein ist und schmale Kasse hat wird am Leben schwer teilnehmen können, wer öfter umzieht oder seine Heimatregion verlassen musste verliert auch die Kontakte und neue sind immer schwierig.

Dann kommt Krankheit und vieles dazu, alles auf die Pandemie zu schieben bei allen Gelegenheiten stimmt so nicht, die ist schon lange vorbei und sollte mal als Ausrede nicht mehr für alles benutzt werden. Außerdem ist es immer schwieriger nicht gleich in eine Ecke gestellt zu werden, ich kann mich mit Mitte 70 noch erinnern wie der Zusammenhalt früher war.

Nicht mal die Familie ist heute bei einigen mehr halt, weil weit über das Land verstreut und so weiter, und besonders in der Stadt macht jeder sein Ding und kennt meist nicht mal mehr die Nachbarn, wie etwas geändert werden kann ist mir ein Rätsel.

Nettie

Ergänzung zu einem Satz aus meinem Kommentar, den ich versehentlich unter dem Thread zum Plastikmüll (tagesschau.de/wissen/forschung/kunststoff-recycling-100.html) platziert hatte (fett):

Weil hier wohl noch mehr als in anderen Ländern viele Menschen die Frage umtreibt „Was sollen die anderen („die Leute“) denken“.

Nettie

Der schöne Satz „And one smile makes two“ in einem Lied, das ich mal bei meiner ehemaligen irischen Mitbewohnerin gehört habe kommt jedenfalls nicht von ungefähr. Weil er stimmt.

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harry_up

Das kann ich huntertfach bestätigen, und in 95 % der Fälle funktioniert das.  

Hanne57

„Die Bundesregierung will mit gezielten Maßnahmen gegen Einsamkeit in Deutschland vorgehen.“

Das ist doch nicht Aufgabe einer Regierung. Die will uns schon vorschreiben, was wir essen, wie wir heizen, wie wir uns fortbewegen, was wir denken und sagen dürfen und jetzt auch noch wie viele soziale Kontakte wir haben sollen.

In Deutschland muss niemand einsam sein, vorausgesetzt er ist einigermaßen gesund und mobil. Es gibt vielfältige Möglichkeiten für Kontakte, familiär, gesellschaftlich, ehrenamtlich, sportlich, politisch, sozial usw.. Letztlich liegt es an jedem selbst.

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melancholeriker

"Das ist doch nicht Aufgabe einer Regierung. Die will uns schon vorschreiben, was wir essen, wie wir heizen, wie wir uns fortbewegen, was wir denken und sagen dürfen und jetzt auch noch wie viele soziale Kontakte wir haben sollen..." 

 

Na, wann haben Sie denn das letzte Mal nicht gegessen, was Sie wollten und hat irgendwer Sie daran gehindert, Ihr Auto zu benutzen? 

Mit solch einer Übersteigerung unaufrichtiger Erwartungen wäre ich ziemlich einsam und da würde ich wirklich auf alles verzichten was von "oben" kommt. 

 

 

Nettie

„Das ist doch nicht Aufgabe einer Regierung. Die will uns schon vorschreiben, was wir essen, wie wir heizen, wie wir uns fortbewegen, was wir denken und sagen dürfen“

Das ist eine ‚ständige‘ Falschbehauptung der Demokratiefeinde, die durch ständige Wiederholung nicht richtiger wird.

Kristallin

>>>Das ist doch nicht Aufgabe einer Regierung. Die will uns schon vorschreiben, was wir essen, wie wir heizen, wie wir uns fortbewegen, was wir denken und sagen dürfen und jetzt auch noch wie viele soziale Kontakte wir haben sollen.>>>

Das mit dem Heizen mal beiseite. 

Von Ihrer restlichen Aufzählung wird Ihnen nix seitens der Regierung "vorgeschrieben"! 

Essen Sie querbeet, Bewegen Sie sich fort oder nicht, seien Sie alleine oder auch nicht

Egal, es schreibt Ihnen Keiner was vor und der Regierung interessiert nicht wie Sie Ihr Leben gestalten. 

Questia

|"In Deutschland muss niemand einsam sein, vorausgesetzt er ist einigermaßen gesund und mobil." |

Erstens schränken Sie Ihre erste Aussage gleich mit der zweiten ein. Denn die Zahl derjenigen, die nicht einigermaßen mobil oder gesund sind, ist doch gar nicht so gering.

Zweitens finde ich auch den Rest Ihrer Aussage sehr oberflächlich. Einsamkeit hat nichts mit Alleinsein zu tun. Es ist ein tiefes Gefühl, das auch dann empfunden werden kann, wenn Kontakte bestehen.

Gerade der Kontakt mit Menschen, die solche Aussagen treffen, lassen mich mich einsam fühlen.

melancholeriker

Sehr fein beobachtet. Im Wort "Einsam" geht bei genauerem Hinsehen das Wort Same auf, das Bild eines komprimierten essenzhaltigen Kerns nicht weiter reduzierbarer Authentizität und Kraft, der den Charakter eines Menschen umschließt. Der liegt, wenn es gut läuft, auch ganz alleine da, mit allen Möglichkeiten, die in ihm angelegt sind. Es kann u. U. ganz gut sein, Einsamkeit als Entwicklungschance zu wählen, aber umtost von wimmelnden Menschen, die oberflächlich betrachtet gem - einsam sind, ist und bleibt es meistens Alleinsein, besonders für alte und kranke Menschen, die ihr Leben lang immer viele Menschen um sich hatten und Einsamkeit nie als Wahl gesehen hätten. 

Account gelöscht

Ja, Einsamkeit gehört zum Leben auch dazu.

Die jetzt aber als " vielleicht größte Volkskrankheit in Deutschland " zu bezeichnen, halte ich für übertrieben. 

Martin Bujard hat recht: man kann was dagegen tun. Der Staat sollte meiner Meinung nach deshalb ein bedingungsloses Grundeinkommen für jeden finanzieren, zumindest aber mit einer angemessenen Höhe von Bürgergeld,  Mindestlohn und Mindestrente eine Teilhabe am Leben überhaupt möglich machen. 

 

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Sisyphos3

und Geld hilft ?

warum nicht - auch im Alter - den Leuten ne Tätigkeit geben nicht zu viel, man will ja nicht überfordern und die dazu noch bezahlen

da steigt auch das Selbstwertgefühl gebraucht zu werden und nicht von Almosen zu leben

Account gelöscht

Ja, aber viele Menschen sind zu alt oder zu krank, um arbeiten zu können. 

Sisyphos3

ich schrieb doch wohl Zitat "den Leuten ne Tätigkeit geben nicht zu viel, man will ja nicht überfordern" 

also ist ne Tätigkeit ne Aufgabe das Ziel und nicht die Wertschöpfung

wassolldas

Sie meinen Bürgergeld, Mindestlohn sind schuld an Einsamkeit? Und wer soll das bedingungslose grundeinkommen finanzieren? Die paar doofen, die dann noch arbeiten, weil sie vernünftig leben wollen außer von 1000€? Und die zahlen dann steuern um das zu finanzieren?

Account gelöscht

Arbeit kann Spaß machen, vielleicht nicht Ihnen, aber doch den allermeisten. Ein Grundeinkommen bedeutet nicht, dass man nicht mehr arbeiten darf. 

Zwicke

Vielleicht ist in der Menschheit selbst bereits deren langfristig eigener Untergang angelegt... Folgende Hypothese: Würde man alle Menschen darüber abstimmen lassen, ob Kriege oder Frieden abzuschaffen sind, wäre das Votum pro Frieden gewiß überwältigend eindeutig... bis dann einer der Meinung ist, ein anderer habe mehr als man selbst, und daß man diese Ungerechtigkeit nur mit Gewalt korrigieren könne... Soll heißen - Die Vorstellung von Menschen als angeblich "soziale Wesen" ist letztlich ein blutiges Märchen von Besitz, Geld und Macht. Doch es gibt auch Hoffnung... weniger ist mehr!

Kristallin

Vor dem Internet hätten Sie den Satz gesagt: Das TV Gerät hat da auch einen sehr großen Anteil daran. 

Wer sich nicht aufrafft (außer er/sie kann das körperlich oder psychisch nicht) bleibt alleine vor TV oder Internet, davor dem Radio....... 

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Humanokrat

Es gab auch zu TV Zeiten die berechtigte Kritik, dass Menschen 'vor der Kiste' klebenbeleiben statt Kontakte zu pflegen. Das Phänomen betrifft viele Kinder. Während Fernsehen vollkommen passiv ist vermittel soziale Medien die Fiktion der Interaktion. Die ist aber beschränkt auf eine nicht-körperliche und nicht-anwesende Teilnahme. Da können weder Zoom noch Videos irgendwas dran ändern. 

Wir haben jetzt sozusagen bidirektionales persönliches Echtzeit TV. Bleibt aber eine blöde Kiste und es ist niemand zum Umarmen da. Und je mehr man davor hockt umso geringer die Chance, dass es jemals jemanden gäbe. Deeswegen nennt man soziale Medien eigentlich besser 'asoziale Medien'. 

wassolldas

Was soll der Staat eigentlich noch alles regeln? Und Geld dafür ausgeben? Und wenn ich schon höre junge Menschen sind einsam! Dann vielleicht mal weg von handy und Computer und raus in die Welt!

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Sisyphos3

das ist zu einfach !

unsere Gesellschaft liebt es doch  alles zu verkomplizieren

vielleicht weil es dann gerechter definitiv undurchschaubarer wird

Vector-cal.45

Im Jahr 2022 lebte bereits in 40,8 % der Haushalte in Deutschland nur eine Person. Die Ein- und Zwei-Personenhaushalte machten zusammen beinahe drei Viertel aller Haushalte aus.  (31.07.2023 Umweltbundesamt)



In manchen Städten beträgt der Anteil der 1– Personen – Haushalte ganze 75 %.

 

Viele dieser Menschen verbringen inzwischen sicherlich einen erheblichen Anteil ihres Tages im virtuellen Raum. Eigentlich schon eine Gesellschafts-Krankheit.


Da hilft auch kein Ministerium. Die eigenen schlechten Angewohnheiten zu hinterfragen und abzulegen, liegt an jedem einzelnen.
 

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Kristallin

Nöh, Menschen welche aus körperlichen oder psychischen Gründen einsam sind, können ruhig unterstützt werden. 

Um freiwillig einsiedlerisch sein, gehts ja nicht. 

Vector-cal.45

Glauben Sie, die 75% die in der Stadt (ich glaube, diese Zahl betraf Köln, bin nicht mehr sicher) alleine leben, tun dies nicht zum allergrößten Teil freiwillig?

wassolldas

Ja genau, dieses rudelkuscheln. Deshalb rückt einem im Supermarkt jeder auf die Pelle weil er meint man ist einsam nur weil man alleine einkaufen geht.

 

harry_up

Ich gehe seit nunmehr fast 8 Jahren täglich 2 große Wege mit meinen 3 Hündchen und bin in dieser Zeit sehr vielen fremden Leuten begegnet.

Dazu gehörte auch eine Polin, die in ihrer Pause (sie betreute eine ältere Dame im Nachbarort) einen Spaziergang machte und mich auf meine Hunde ansprach. Wir trafen uns hin und wieder und erzählten dies und das.

Mehr aus Spaß erzählte ich meinem Freund, der ein Jahr vor mir verwitwet war, von der Frau. Er war zuvor mehrmals ergebnislos bei Parship auf Suche gegangen, und er meinte, ich solle sie doch zu einem gemeinsamen Kaffee in einem Café einladen.

Nach einigem Zögern sagte sie zu, wir fuhren in dieses Bauerncafé an der hiesigen Talsperre, und dort bei Kaffee und Kuchen ich sah die Augen der beiden immer glänzender werden...

Kurzum: Die beiden sind jetzt ca. 3 Jahre glücklich verheiratet, heute Morgen um 5 Uhr habe ich sie zum Bus für einen Kurzurlaub in England gebracht.

Ein wenig Glücksgefühl verspüre auch ich.

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R A D I O

Gratuliere! "Glück strahlt zurück wie das Licht des Himmels." (Washington Irving)

Sisyphos3

meine Rede

nichts besser als ein Hund bei ner Bekanntschaftsanbahnung

wirkt, ist wohl auch ungezwungen

 

Kaneel

Wie schön! :-))

Lichtinsdunkle

"Das TV Gerät" hatte im Gegensatz zu den heutigen Gadgets einen eher limitierten Impakt. War der Fernseher aus, war er aus. Und er hat sich nicht auf die gleiche Art- und Weise innerhalb unseres Lebens in den Vordergrund gedrängt, Menschen in Psychosen getrieben. Aber natürlich, einen gewissen Anteil wird auch der Fernseher gehabt haben. So wie die Zeitungen vorher. All diese Dinge nehmen jedoch nicht im Entferntesten die Fülle der heutigen Gadgets ein. 

"Wer sich nicht aufrafft (außer er/sie kann das körperlich oder psychisch nicht) bleibt alleine vor TV oder Internet, davor dem Radio"

Das ist im Prinzip richtig. Ich würde nur anmerken wollen, dass das "Aufraffen" an sich missverstanden werden kann als etwas relativ einfaches, sodass das "Nichtaufraffen" schnell als "Faulheit" abgetan werden könnte. So einfach ist das aber nicht. 

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Kristallin

Psychische Gründe sind erwähnt, und Depressionen sind weit verbreitet u solche Menschen benötigen Unterstützung genau so wie einsame Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung. 

Der Rest rafft sich auf, oder eben nicht. 

Lichtinsdunkle

Ich glaube die Menschen einzuteilen in "depressiv" oder anders "psychisch krank" und eben solche, die sich einfach nur "nicht aufraffen" ist ein wenig zu einfach und unpassend. Die menschliche Kondition ist ein wenig Komplexer als das. Stichworte Komfortzonen, Routinen, soziale Abhängigkeiten, kulturelle Vorgaben, uvm. 

perchta

Ich denke, die  entpersönlichte Digitalisierung trägt ganz wesentlich zur weiteren Vereinsamung bei - viele flüchtige Kontakte.

Bender Rodriguez

Staatliche Aktion gegen Einsamkeit? 

Kriegt jetzt jeder eine Freundin oder Freund vom Amt?

Für sowas wurde doch der Sportverein, Skatabend, Nähkränzchen, Stammtisch, Kaffeklatsch etc erfunden.

Ich werd zu alt für diese Welt. Ich komm nicht mehr mit.

Oldtimer

Muss nicht allen helfen. Einer Frau der Mann verstorben, Kinder aus dem Haus, sie lebte einsam und alleine als ich sie kennenlernte sie machte einen sehr traurigen Eindruck auf mich. Ich habe diese Frau vor 2 Wochen wieder getroffen und nicht wieder erkannt, sie hatte einen Hund an der Leine sie strahlte mich an, den habe ich aus dem Tierheim wir sind glaube ich die besten Freunde von der Welt geworden.

Questia

Einsamkeit findet innen statt - 

Einsamkeit ist nicht das Selbe wie Alleinsein. 

Einsamkeit ist ein tiefes inneres Gefühl. Einsamkeit stellt sich ein, wenn keine Verbundenheit, Zugehörigkeit, Wertschätzung, Geliebtwerden (und lieben) empfunden werden.

Das hat nichts mit Kontakten zu tun, sondern mit der Qualtität der Kontakte.

Einsamkeit fühle ich auch mitten in einer Menschenmenge.

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Nettie

„Einsamkeit ist nicht das Selbe wie Alleinsein.“

Wirklich nicht. Einsamkeit ist unfreiwilliges Alleinsein. Oder vielmehr: Nicht ‚in Ruhe‘, dafür aber allein gelassen werden.

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Einsamkeit hängt auch immer davon ab, wie sehr man sein eigenes Wohlbefinden von der Anwesenheit anderer Menschen abhängig macht.


Und wer so schlecht allein sein kann, muss eben etwas dagegen tun. Da kann der Staat nichts machen und da hilft kein Geld, höchstens wenn man wirklich sehr arm ist.

Dazu braucht es eben auch Kompromissbereitschaft und das Einlassen auf die Bedürfnisse und Wünsche anderer. Beziehungen muss man pflegen, wem das zu viel ist, der bleibt eben allein.

Montag

Es hat auch mit Sozialisation zu tun. Und zwar von klein auf. 

Wir haben 'mal mit den Teilnehmenden eines Deutschkurses (überwiegend Afrikaner/innen) mit einem Bus einen Ausflug in den Zoo gemacht. Die Teilnehmenden konnten auch ihre Kinder mitnehmen. Unter anderem war ein kleines Mädchen dabei, etwa 1/2 Jahr alt. (Sie konnte sitzen, aber noch nicht laufen.)

Die Kleine wurde im Bus ganz selbstverständlich von einer Person zur anderen weitergereicht. Alle haben die Kleine auf den Arm genommen, sie angelächelt, freundlich mit ihr gesprochen usw. 
Einsamkeit? Langeweile? Kam hier ganz bestimmt nicht auf.

Account gelöscht

Wenn man sich einsam fühlt, sollte man nicht versuchen, sich unbedingt einer Gruppe anzuschließen. Ich dachte als 20-jähriger ich müßte überall mitmachen. Das war ein Trugschluß. Und dieser Trugschluß war zu meinem Nachteil. Inzwischen weiß ich Einsamkeit zu schätzen und bin echt froh wenn ich meine Ruhe habe.

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