Ihre Meinung zu Familienministerium stellt Daten zu Einsamkeit in Deutschland vor
Einsamkeit sei "die vielleicht die größte Volkskrankheit in Deutschland", sagt Patientenschützer Brysch. Die Bundesregierung will dagegen vorgehen. Familienministerin Paus will heute umfassende Daten vorlegen.
Staatliche Maßnahmen gegen Einsamkeit sind aus meiner Sicht sehr zu begrüßen.
Tinder und Parship mögen die Hoffnung auf Zweisamkeit am Leben erhalten.
Aber es geht um viel mehr. Die Menschen zB in Gruppen, Sportvereine, Freizeitaktivitäten etc zu bringen. Oder dass ihnen einfach jemand zuhört.
Das Ehrenamt darf dann ruhig gestärkt werden, so dass nicht wie in der Migrationskrise seit 2015 altruistische Mitbürger fehlende staatliche Hilfen „für umme“ kompensierten nach dem Motto „der hilfsbereite ist der dumme“.
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Wer ehrenamtliches Engagement und staatliche Initiativen und Maßnahmen gegeneinander ausspielt, hat nichts gewonnen.
Die Initiative der Bundesregierung, die heute von der grünen Ministerin vorgestellt wird, setzt auf ein starkes Miteinander von bürgerschaftlichem Engagement und politischen Initiativen.
Ich würde begrüßen, wenn es auch in unseren Land ein eigenen Ministerium gegen Einsamkeit gäbe.
Die Gründe für Einsamkeit sind fehlende Erwerbstätigkeit, Alleinleben und Krankheit. Es gibt bereits Ministerien, die sich mit diesen Themenfeldern befassen. Wenn das nicht funktioniert, hilft auch kein weiteres Ministerium.
Das beste Mittel gegen Einsamkeit sind ein kollektives Wir-Verständnis und niederschwellige Freizeitangebote.
Meine Vorschläge: größere Familien, mehr Kontakt das gesamte Leben hindurch halten, weniger Singles, geringere Ansprüche bei der Suche nach FreundInnen, sich mehr Toleranz gönnen, nach Streit öfter versöhnen, und am allerwichtigsten ist der Verzicht auf viel berufliche Mobilität und Flexibilität, also sich nicht von der Wirtschaft und Politik erzählen lassen, man müsste jeder Zeit bereit sein, für die Arbeit, für das Einkommen und zwecks Sicherung der Rente, regelmäßig umzuziehen und die Verwandten und Freunde vernachlässigen.
Die Bundesregierung hofft vor allem, dass es alle anderen lösen ohne dass sie selbst wirklich was tut wie auch hier zu lesen war:
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/bundeskabinett-einsamkeit…
Lieber haut man das Geld für eine Studie zum Fenster raus, deren Erkenntnisgewinn doch recht überschaubar zu sein scheint. Dass für allein lebende nach dem Einsperren während des Lockdowns die Einsamkeit leider nachhaltig angestiegen ist, ist für mich zumindest keine bahnbrechende Erkenntnis, die eine mindestens 6-stellige Summe gebraucht hätte. Die hätte man lieber in das Problem selbst investiert.
Studien sind wichtige Grundlagen für zielgerichtetes Handeln. Das geht weit über Ihre Formulierung von Seibstverständlichkeiten hinaus. Die Ablehnung von Forschung finde ich bedenklich.
Studien zur Einsamkeit kann man entnehmen, dass sie den Zusammenhalt einer Gesellschaft und die Demokratie gefährdet. Einsame Menschen, so einige der Ergebnisse, neigen eher zur politischen und/oder religiösen Radikalisierung. Muss man sich natürlich sorgfältig und kritisch anschauen, wie das gemeint ist, welche Ausmaße es hat, welche Situationen es mit sich bringt. Zunächst lässt sich sagen, es könnte also von daher schon Gründe für die Bereitstellung von Finanzmitteln für Forschung und auch für das politische Handeln von Regierung und Institutionen.
Dass Studien wichtig sind, um Erkenntnisse zu gewinnen und auch belegen zu können, finde ich auch.
Ein eigenes Ministerium lehne ich jedoch ab, weil es m. E. nur noch mehr Bürokratieaufbau bedeutet, mehr Beamte, mehr Personal … also mehr Geld, alle Minister wollen ja was davon haben, und dann die Streitereien, wer nun wieviel bekommt und wer kürzen muss - denke nicht, dass ich das für sinnvoll erachte.
Staatliche Maßnahmen gegen Einsamkeit..
Gibt es Grenzen zu wo wir überall nach staatlichen Maßnahmen rufen? Brauchen wir auch bald staatliche Maßnahmen um uns nach dem Toilettengang demokratiegerecht zu reinigen?
Wir brauchen mehr gesellschaftliches Engagement, mehr Miteinander, eine Zeitenwende in der Art- und Weise wie wir miteinander umgehen. Nicht mehr und mehr und mehr staatliche Maßnahmen. Weniger "Vertrauen" in Institutionen, mehr Vertrauen in uns selbst. Dann "wirds auch was mit den Nachbarn".
Auch ich kenne in meinem privaten Umfeld Fälle von Vereinsamung, gerade im Alter. Oft war und ist dies auch die Folge falscher Erziehung, insbesondere durch Eltern, die ihre Kinder zu sehr an das Elternhaus binden wollen und einfach nicht loslassen können. Mitunter auch einer Not gehorchend, indem Studenten aufgrund der hohen Mietpreise bei den Eltern wohnen bleiben ("Hotel Mama"), dadurch den gesellschaftlichen Anschluss verlieren und zu Einzelgängern mutieren.
Wichtig sind m.E. Selbsthilfegruppen und Vereinsaktivitäten, aber auch eine aufmerksame Nachbarschaft, die zumindest gelegentlich das Gespräch sucht und sei es nur ein freundliches Wort auf der Strasse. Der Staat kann hier nur bedingt Einfluss nehmen.
Vielleicht wäre es ja auch sinnvoll, in regelmäßigen Abständen eine Fernsehsendung anzubieten, in der ein/e Psychologe/in Ratschläage für den Umgang mit bzw. dem Ausbruch aus dem Alleinsein anbietet.
Ich finde ein solcher Bericht reicht bei weitem nicht aus. Warum gibt es keine beauftragten für oder gegen die Einsamkeit?
Wir haben doch sonst auch Beauftragte für alles mögliche.
Wenn jede Firma, jeder Sportverein, jede Schule… so einen beauftragten hätten, dann wäre vieles besser in Deutschland.