Hände eines Physiotherapeuten weisen auf ein Skelettmodell, daneben sind Hände eines Mannes zu sehen, die in den unteren Rücken und auf den Oberschenkel fassen.

Ihre Meinung zu Mit evidenzbasierter Physiotherapie gegen Arthrose

Jedes Jahr werden in Deutschland Zehntausende Gelenkersatz-OPs an Knie oder Hüfte durchgeführt - aber sind alle wirklich nötig? Mit der richtigen Physiotherapie könnte die ein oder andere vermieden werden. Von Birgit Augustin.

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108 Kommentare

Kommentare

Lichtinsdunkle

Natürlich ist Physio und einiges besser als ein Eingriff, jedoch sollte man es garnicht erst dazu kommen lassen. Das ist nicht erst seit gestern bekannt.

Mit der richtigen Ernährung, richtigen Bewegungen, täglichem Dehnen und Gymnastik wäre dies eine weitere Zivilisationserscheinung die es nicht gäbe. Ist nur leider für viele Menschen unvorstellbar, dass das Gros der eigenen Gesundheit in den eigenen Händen liegt und nicht bei der "Autorität" im weißen Kittel. 

Dafür fehlt uns aber leider auch gesamtgesellschaftlich das nötige Wissen, wie man atmet, steht, geht, sitzt, isst, sich motiviert, gute Routinen etabliert, Komfortzonen zuvorkommt, schläft, im allgemeinen konsumiert, dem eigenen Ego widerspricht und misstraut. All das und noch mehr gehört dazu Mensch zu sein, doch aus gesellschaftlicher Sicht leben wir lieber in den Tag hinein, dies sei unser Charakter und Gesundheit sei reine Glückssache. Bequemlichkeit kommt noch oben drauf.

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rolato

Dafür fehlt uns aber leider auch gesamtgesellschaftlich das nötige Wissen, wie man atmet, steht, geht, sitzt, isst, sich motiviert, gute Routinen etabliert, Komfortzonen zuvorkommt, schläft, im allgemeinen konsumiert, dem eigenen Ego widerspricht und misstraut. All das und noch mehr gehört dazu Mensch zu sein, doch aus gesellschaftlicher Sicht leben wir lieber in den Tag hinein, dies sei unser Charakter und Gesundheit sei reine Glückssache. Bequemlichkeit kommt noch oben drauf.

Sie unterschätzen Menschen. Ich kenne zahlreiche Menschen einschließlich meiner Person die sehr wohl darüber bescheid wissen, Kenntnisse und Erfahrungen haben, und das Gegenteil tun über das Sie so pauschal verurteilen!

Lichtinsdunkle

"Sie unterschätzen Menschen. Ich kenne zahlreiche Menschen einschließlich meiner Person die sehr wohl darüber bescheid wissen, Kenntnisse und Erfahrungen haben, und das Gegenteil tun über das Sie so pauschal verurteilen!"

Auch ich kenne genug Menschen, die das machen. Und ich kenne mehr als genug Menschen die das nicht machen, die keinen blassen Schimmer haben. Und diese sind in der überwältigenden Mehrheit. 

Ob Sie nun überschätzen oder ich unterschätze ist wohl niemals messbar. Das liegt in der Natur der Schätzung.

Ich kann nur erkennen und einordnen, was ich jeden Tag erlebe und generelle gesellschaftliche Trends und Routinen ausmachen, die sind generell anwenden lassen, doch auf persönlicher Ebene niemals akkurat sein können. Daher bitte ich um Nachsicht bei verallgemeinernden Aussagen, die ich gern als solche verstanden hätte und nicht als universell gültig. 

rolato

Auch ich kenne genug Menschen, die das machen. Und ich kenne mehr als genug Menschen die das nicht machen, die keinen blassen Schimmer haben. Und diese sind in der überwältigenden Mehrheit. 

Das stelle ich auch nicht in Frage, Ihre Beobachtungen decken sich mit meinen.

Nettie

Sie meinen, wer krank wird oder kränker ist als andere - zum Beispiel, weil er sich, weil er ‚systematisch‘ benachteiligt wird (ein ‚schönes’ Beispiel finden Sie hier ab der 7. Sendungsminute: zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-vom-17-mai-2024-100.html) keinen besonders gesunden Lebenswandel ‚leisten‘ kann - sei nur zu ‚faul‘ gewesen (also ‚selbst Schuld‘)?

Lichtinsdunkle

"Sie meinen,(...)"

Ich wäre vorsichtig mit der Formulierung "sie meinen", denn Sie argumentieren aus Ihrer Weltsicht heraus, was ich gemeint haben könnte.

Es ist jedem selbst überlassen, sich in der Opferrolle des "systemisch Benachteiligten" zu halten und alles darauf abzuwälzen. 

Im Prinzip hat jeder Mensch stets die Möglichkeit, sein Leben zu ändern. Praktisch gibt es eine Menge von Faktoren, die sich dem entgegenstemmen. Es ist niemals einfach. Es bedarf viel Willenskraft, Mut und Durchhaltevermögen. Eine systemische Benachteiligung gehört jedoch nicht dazu. Das Wort faul zu verwenden ist mir zu platt. Das mag vielleicht für einige zutreffen, doch auch dafür gibt es Gründe. 

Selbst Schuld ist eine Ver- und Beurteilung, die ich nicht vornehme. Dazu sind viel zu viele Faktoren im Spiel. Und das ist auch nicht zielführend.

 

Alm Huck

Um über "Sinn und Unsinn" von therapeutischen Verfahren entscheiden zu können, bräuchte es der entsprechenden Daten. Hier hinkt Deutschland bei der Digitalisierung noch deutlich hinterher. Hinzu kommen die in den Bundesländern teilweise sehr unterschiedlichen Datenschutzbestimmungen. 

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Sisyphos3

ja der Datenschutz

gelegentlich ne Störquelle 

perchta

Auch die Reduktion von Übergewicht bis hin zum Normalgewicht kann Wunder wirken (und gleichzeitig die Kosten im Gesundheitssystem senken).

[OT]Ja, ich es ist mir bekannt, dass der Eine oder die Andere gut auf diesen Tipp verzichten kann.[/OT}

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draufguckerin

Guter Tipp! Nur leider übergriffig und unangemessen. Übrigens: Wenn es nur darum ginge, Kosten zu senken, dann sollte man das exzessive Rauchen und Trinken fördern. Entsprechende Konsumenten sind schlank und sterben erheblich früher als Menschen, die ihr Leben und ihre Mahlzeiten genießen.  

Auch ich komme jetzt in ein Alter, indem der Speck hormonell von den Hüften auf die Vorderseite wandert. Es bildet sich der sogenannte Airbag. Soll ich jetzt mein Leben lang Hungern? 

perchta

Übergriffig? Wieso? 

Übrigens: Ich bin schon lange in dem Alter. Nichts ist naturgegeben. Ja ich weis: wieder übergriffig.

Sisyphos3

Soll ich jetzt mein Leben lang Hungern? 

 

eine Frage was sie unter Lebensqualität verstehen

etwas Zurückhaltung üben ist eine Sache

aber sein ganzes weiteres Leben nur verzichten (vor allem es so empfinden)

also ich weiß nicht ob das jetzt erstrebenswert ist

perchta

>[..]eine Frage was sie unter Lebensqualität verstehen[..]< - Genau.

R A D I O

"Erstrebenswert" ist ein Schwergewicht unter den Lebenszielen. Das Leben ist ne runde und kurze Angelegenheit, darf man nicht zu eng sehen.

Miauzi

Da kann ich nur Zustimmen was die "Übergriffigkeit" betrifft

perchta

Wollen Sie abstreiten, dass (wohlstandsgeschuldetes) Übergewicht Gelenke (Fuss, Knie, Hüften) und Wirbelsäule übermäßig belasten was dann Verschleiß zur Folge hat (der dann auf Kosten der Allgemeinheit repariert werden muss)?

rolato

Ist nur leider für viele Menschen unvorstellbar, dass das Gros der eigenen Gesundheit in den eigenen Händen liegt und nicht bei der "Autorität" im weißen Kittel. 

Das nennt man Mitwirkungspflicht des Patienten.

Lichtinsdunkle

Und nun? Ändert das irgendetwas? Nein.

Darüber hinaus sollte diese Sorgfalt über die Weisungsbindung des Arztes hinausgehen. 

Beides ist nicht der Fall. Da kann es zehnmal eine Mitwirkungspflicht geben. 

Pride

Knieschonendes Radfahren mit dem E-bike ist schon mal bestes Mittel gegen Kniearthose. Insbesondere werden knieschonende Muskeln aufgebaut und sogar welche für den gesamten Körperhalt. Hoffen tue ich auch weiter auf entzündungshemmenden O-Saft mit aufgelösten Gelantineblättchen zum allerdings leider nur wieder weicheren Korpellaufbau. Gern' nehme ich Ratschläge entgegen zur weiteren Strategie, um Schmerzen und OP's zu entgehen.  

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wenigfahrer

Kommt darauf an welches Alter Sie meinen ;-), Schaden kann es nicht wenn man etwas leichter ist.

Pride

"Schaden kann es nicht ...".

Allerdings schon, wenn mensch ohne   Kraftunterstützung mittels Gängeschaltungen oder Elektrik bei Bergauffahrten starken Druck auf die Knie ausübt, was absolut knorpel- bzw. knieschädlich ist. Ansonsten spricht aus insbesondere obigem Zitat die Unterschätzung therapeutischer Massnahmen. Auch wenn mensch sich nicht mehr aufs Rad setzen kann, gibt's alternativ vielleicht den Hometrainer, wenn das Ding denn so heißt.

Coachcoach

Solange das ebiken fußgängerfreundlich ist....

Pride

Was hat das mit einem konstruktiven Beitrag zu tun? 

schabernack

➢ Solange das ebiken fußgängerfreundlich ist....

Ist es. Der Fußgänger darf dem E-Biker nicht vors Rad laufen.

Über E-Biker auf Gehwegen oder in Fußgängerzonen, auf Waldwegen, fabuliert außer Ihnen sowieso niemand, wenn es um Knie schonendes Fahrradfahren geht.

Coachcoach

Och nö - die seh ich täglich...

Die Straße ist nicht asphaltiert...

Klinegelingeling - warum springen Sie nicht in den Busch/Bach? (Das sind die Optionen, auf einem oft benutzten Fußweg)..

Nix Fabel - und wenn: Fabeln erklären indirekt, wie mit den sauren Trauben...

schabernack

➢ Nix Fabel - und wenn: Fabeln erklären indirekt, wie mit den sauren Trauben...

Es geht nicht um Ihr reflexartiges Dauergenörgel gegen E-Bikes.
Es ging um E-Bikes als Knie schonende Fahrräder.

Aber Sie werden selbstverständlich überall von so was wie Anti-Arthrose-Senioren-E-Bikern gefährdet, und über den  Haufen gefahren, sobald Sie das Haus verlassen.

wenigfahrer

Fakt ist das man nicht immer die Versorgung haben die möglich wäre, und ab 70 stellen sich so einige Dinge ein die man nicht unbedingt braucht ;-), es ist also immer entscheidend wann man in welchem Alter bestimmte Dinge machen lässt, oder machen lassen muss.

rolato

Und nun? Ändert das irgendetwas? Nein.

Doch, manche halten sich aber daran auch wenn es die wenigsten sind!

Ich brachte lediglich zum Ausdruck das es diese Pflicht gibt, nicht wie oft diese eingehalten wird und ob es ohne oder mit Weisungsbindung geht.

 

Lichtinsdunkle

"Doch, manche halten sich aber daran auch wenn es die wenigsten sind!"

Vielleicht war meine Aussage missverständlich: 

"Ist nur leider für viele Menschen unvorstellbar, dass das Gros der eigenen Gesundheit in den eigenen Händen liegt und nicht bei der "Autorität" im weißen Kittel."

Natürlich gibt es welche, die sich daran halten. Aber der Großteil eben nicht, weshalb ich den Vermerk auf die Mitwirkungspflicht als irrelevant erachte. 

Sie schrieben:

"Das nennt man Mitwirkungspflicht des Patienten."

Ich habe nicht gesagt, dass es diese nicht gäbe. Ich habe gesagt, dass die meisten Leute gern Lösungen inform von Medikamenten oder Therapien bekommen, ohne dabei irgendetwas selbst leisten zu müssen. Und ich glaube da sind wir der gleichen Meinung. 

Ich bleibe also bei meinem "es ändert wenig bis nichts."

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rolato

Ich habe nicht gesagt, dass es diese nicht gäbe. Ich habe gesagt, dass die meisten Leute gern Lösungen inform von Medikamenten oder Therapien bekommen, ohne dabei irgendetwas selbst leisten zu müssen. Und ich glaube da sind wir der gleichen Meinung. 

Da gebe ich Ihnen recht. Ich erweitere noch von "selbst leisten zu müssen" zu selbst leisten zu müssen und zu wollen.

Karl Klammer

Jetzt soll schon bei anstehenden Operationen gespart werden., mittels Zweitmeinung abgelehnt.

Prof vor 40 Jahren : Wachstumsfehler, Ober & Unterschenkel passen nicht zusammen, schiebe raus bis es nicht mehr geht. 

Zum sparen verdonnerte Quacksalber heute : Einlagen helfen.

Die gehen ja die Wände nicht hoch vor Schmerzen und erleben wegsackende Knie

Die Ärzte sollen weiterhin entscheiden und nicht die Lobby oder gar Krankenkassensparer

Carlos12

1.) Ich denke, dass Physiotherapie nicht eine Alternative zu Operationen sein sollte, sondern immer die erste Maßnahme.

2.) Die Physiotherapiesitzungen sollten keine Dauerbehandlung sein, sondern die Schulung dafür, dass sie der Patient in sein Leben einbauen kann. Ich persönlich trainiere fast jeden Tag und einige Übungen habe ich vor vielen Jahren bei der Physiotherapie mitgenommen.

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Miauzi

O.M.G. - Physio-Therapie besteht nicht nur aus Kranken-Gymnastik - sondern beinhaltet wesentlich mehr.

Versuchen sie mal Verspannungen ihres Rückenbereiches durch "manuelle Therapie" selbst zu lösen!

rjbhome

Physio nur für Privatpatienten . Leider.l

Anderes1961

Evidenzbasierte Physiotherapie ist ja schön und gut, aber auch das hat eine Nebenwirkung, die hier alle bisher nicht bedacht haben. Wohl, weil niemand die Erfahrung machen mußte. Sie kann nämlich auch dazu führen, daß ein Gelenk, daß ohnehin nicht mehr zu retten ist, nicht operiert wird und man sich jahrelang mit Physio und Schmerztherapie quälen muß und beides ohnehin nichts hilft, nur weil sich (mehrere) Orthopäden vorbildlich verhalten wollen und eine Physio nach der anderen verschreibt und man selbst jahrelang unnötigerweise mit Tilidin, Kathadolon, Ibuprofen und Co. vollgepumpt wird. Und bei jedem Arztbesuch bekommt man zu hören: "Es ist noch zu früh." Was glauben die Foristen, was das mit einem Menschen psychisch macht?

So wie bei mir. 

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Miauzi

Mein Orthopäde war auch mein Operatuer ... der hat klar gesagt dass ich von Seiten des Hüftgelenkes noch 2-3 Jahre warten könnte - aber wegen der Verkettung mit dem Bandscheiben-Vorfall man auch die OP jetzt machen kann ... also habe ich sie gemacht um aus diesem Kreis auszubrechen.

Offensichtlich gibt es auch andere Lebenserfahrungen als Ihre - was aber NICHT heißt - dass ich Ihnen diese absprechend würde (nur um Mißverständnissen vorzubeugen)

Was jahrelanger Schmerzmittel-Gebrauch anrichtet - konnte ich bei meinem eigenen Vater  hautnah miterleben!

Peter Kock

Dazu könnte der aktuelle Gesundheitsminister was in Hoallnd lernen ...... die können das schon lange besser als wir !

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