Ihre Meinung zu Sollen Kinderrechte ins Grundgesetz?
Seit Jahren wird darüber diskutiert, Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern. Doch das ist nicht so einfach. Mindestens zwei Drittel der Bundestagsabgeordneten müssten zustimmen. Was spricht dafür, was dagegen? Von Lissy Kaufmann.
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass Kinder bei den Entscheidungen nur unzureichend mit berücksichtigt werden und den höchsten Preis für politische Entscheidungen zahlen müssen.
Inzwischen ist das Bewusstsein dafür gewachsen sodass Kinder und Jugendliche stärker mit berücksichtigt werden. Das reicht aber noch nicht. Mit der Verankerung der Kinderrechte ins Grundgesetze werden die bisherigen Fortschritte gesichert und die Grundlage für zukünftige Fortschritte gelegt.
Wenn Kinderrechte Grundrechte werden, dann werden sie auch einklagbar. Das ist besonders wichtig, da Kinder wehrlos sind und auf Schutz angewiesen sind, der ihnen eine gute Entwicklung ins Erwachsenenleben ermöglicht.
Deswegen: Kinderrechte sofort ins Grundgesetz! Diskutiert wurde schon zu lange.
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"Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass Kinder ... politische Entscheidungen zahlen müssen."
Und auch die alten Menschen, mit denen "man" es ja nur gut gemeint hat. Meine Mutter sagte nach der 1. Isolation - über lange, lange Zeit waren die alten Menschen in ihren Zimmern "eingesperrt" - dass sie lieber in Kauf nimmt an Corona zu erkranken und auch zu versterben. So ohne menschlichen Kontakt will sie nicht leben. Niemand hat diese alten Menschen jemals dazu befragt, wie denn ihre Wünsche wären. Vor einigen Tagen hatte ich ein Gespräch mit der Verwaltungsleiterin im Seniorenwohnen (BRK). Wir kamen auf die Coronazeit. Sie meinte, dass es damals für alle die mit alten Menschen arbeiten klar war, dass diese Isolation nicht gut geht. Leider wurden von der Politik (vornehmlich Spahn, in Bayern setzte Söder dem Ganzen dann die Krone auf) vorgetragene ernste Bedenken total übergangenen. Um Arbeitnehmer/-geber nicht am Tun zu behindern, mussten Alte und Kinder ihre Freiheit aufgeben.
"...über lange, lange Zeit waren die alten Menschen in ihren Zimmern "eingesperrt" - dass sie lieber in Kauf nimmt an Corona zu erkranken und auch zu versterben. So ohne menschlichen Kontakt will sie nicht leben."
Danke!
Ich könnte heute noch heulen, wenn ich daran denke, was man auch Sterbenden im Krankenhaus angetan hat.
Bei dem Punkt bin ich völlig bei Ihnen. Sie, die leider verschollene Foristin Leipzigerin59 und ich haben uns darüber hier im ersten und zweiten Coronajahr mehrmals unterhalten und waren uns da komplett einig.
Ich hatte dieses Alleingelassensein in Institutionen dann noch um die Gruppe der Gebärenden ergänzt, weil der unterstützende Partner lange Zeit nicht die komplette Geburt begleiten durfte und m.M.n. eigentlich niemand in so existenziellen Situationen ohne Familie/Freunde bleiben sollte.
Da empfand ich die Maßnahmen als ziemlich unbarmherzig. Auch, wenn ich gleichzeitig nachvollziehen konnte, dass es um möglichst großen Schutz für vulnerable Menschen ging.
"Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass Kinder bei den Entscheidungen nur unzureichend mit berücksichtigt werden..."
Im Falle einer potentiell tödlichen Pandemie (genaueres wusste man zu Beginn ja noch nicht), ist "Lock down" die einzige Sofort-Maßnahme. Das hat man schon im letzten Jahrhundert z.B. bei Typhus so gehandhabt. Impfstoffe gegen Corona gab es zu der Zeit (Beginn der Pandemie) noch nicht. Das Problem mit den Entwicklungsbeeinträchtigungen von Kindern entwickelte sich dadurch, dass die ganze Geschichte viel zu lange gedauert hat. Und man kann die dafür verantwortlichen Gründe auch woanders suchen, nicht nur bei den Schulschließungen, z.B. es wurden die Flughäfen nicht sofort geschlossen, weil man sich nicht gänzlich abriegeln wollte. Musste es z.B. sein, dass weiter in den Skiurlaub geflogen wurde oder Karneval gefeiert wurde oder Firmen ihre Veranstaltungen hatten? Bin mal gespannt, ob das alles noch aufgearbeitet werden wird.