Ihre Meinung zu Umfrage: Die Belastung pflegender Angehöriger steigt
Die etwa fünf Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland werden hauptsächlich durch Angehörige gepflegt. Eine Umfrage zeigt, dass die zeitliche und finanzielle Belastung dabei gestiegen ist.
„Die Belastung pflegender Angehöriger steigt“
Analog mit der demographischen Entwicklung bzw. der Alterung der deutschen Gesellschaft.
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...... verbessert sich die Situation kaum
Das ist sicher ein Aspekt, der absehbar weitere Probleme aufwerfen wird und das, obwohl die Tendenz bei Angehörigen zunimmt, die Pflege unter eigener Regie möglichst bürokratiefern zu leisten.
Es ist sehr schwierig für Nichtbetroffene, eine Mehrfachbelastung wie diese ansatzweise zu verstehen und vor allem psychische Faktoren wie die möglichen drastischen Änderungen in der Beziehung untereinander durch schwere Krankheiten auszuhalten und dabei noch die wirtschaftlichen Zumutungen.
Als meine Frau vor 9 Jahren durch Hirnblutung halbseitig gelähmt war, ist sofort ihre Familie in Afrika eingesprungen, um mich zu Beginn der erwartet langen, beschwerlichen Reise zu entlasten. Wir mußten tausende Euro an die Pflegekasse zurückzahlen, weil sie 1 Jahr lang phantastisch von ihren Tanten und Onkels und Geschwistern, Cousins, Cousinen und alten Freundinnen versorgt wurde und ich mich so gut erholen konnte für das was kommt. Was uns hier fehlt, wage ich nicht anzudenken.
„Das ist sicher ein Aspekt, der absehbar weitere Probleme aufwerfen wird und das, obwohl die Tendenz bei Angehörigen zunimmt, die Pflege unter eigener Regie möglichst bürokratiefern zu leisten.“
Zumal sie vermutlich gar nicht mehr die Reserven haben, um die (die zusätzliche, m.E. unnötige Belastung durch die die Bürokratie) zu stemmen.
„Es ist sehr schwierig für Nichtbetroffene, eine Mehrfachbelastung wie diese ansatzweise zu verstehen“
Jedenfalls offenbar, solange sie noch nicht selbst unmittelbar mit dieser Situation konfrontiert sind.
„Als meine Frau vor 9 Jahren durch Hirnblutung halbseitig gelähmt war, ist sofort ihre Familie in Afrika eingesprungen, um mich zu Beginn der erwartet langen, beschwerlichen Reise zu entlasten.“
Danke für diesen konkreten Hinweis darauf, wie es auch geht. Und in einer menschengerechten Gesellschaft - nicht nur in den angeblich weniger ‚entwickelten‘ Zivilgesellschaften gehen sollte.
„Wir mußten tausende Euro an die Pflegekasse zurückzahlen“
Einfach unfassbar.
Danke für die liebevolle Rückmeldung. Es gäbe viel dazu zu sagen, warum in anderen Kulturen ein "Pflegesystem" erst garnicht im täglichen Bewusstsein verankerbar wäre.
Zum Glück kann das in Senegal geheilt werden (keine Übertreibung), was uns den finanziellen Verlust mehr als kompensiert hat.
„Danke für die liebevolle Rückmeldung.“
Nichts zu danken. Gerne. Wünsche uns allen Glück (und Erfolg).
"Zumal sie vermutlich gar nicht mehr die Reserven haben, um die (die zusätzliche, m.E. unnötige Belastung durch die die Bürokratie) zu stemmen."
Wir wurden Mitglied beim VDK. Jede Erhöhung des Pflegegrades war ein Kampf. Nichts ging ohne Widerspruch durch. Nicht mal Grad 5. "Wein Mann könnte ja noch sagen, wenn er eine Leberkässemmel möchte".
Diese Widersprüche übernahm der VDK, denn mir fehlte einfach die Kraft dazu.
andere Länder andere Sitten .......
in der Heimat meiner Frau ist die Pflege von Angehörigen eine Selbstverständlichkeit
andererseits habe noch selten erlebt dass in der Gesellschaft Zwillinge gar Drillinge überleben
Eine gesellschaftlich verankerte Philosophie, die die Familiensolidarität traditionell stärkt, kann verschmerzen, wenn von Mehrlingen mal eins nicht durchkommt.
Eine Gesellschaft, in der nur eingezahlt wird und dann gehofft, daß es sich irgendwann mal auszahlt egal wer das dann macht, hat schon verloren, wie sich das bei uns bereits vor dem Anrollen der geburtenstarken Jahrgänge auf die Wagenburg der Pflege erweist.
"Es ist sehr schwierig für Nichtbetroffene, eine Mehrfachbelastung wie diese ansatzweise zu verstehen und vor allem psychische Faktoren wie die möglichen drastischen Änderungen in der Beziehung untereinander durch schwere Krankheiten auszuhalten und dabei noch die wirtschaftlichen Zumutungen."
Ja, das stimmt!!! Man darf die psychische Belastung des pflegenden Angehörigen nicht außer acht lassen. Zum Beispiel auch bei Demenzpatienten. Der Betroffene macht "Unsinn" in der Zeit, in der man auf der Arbeit ist, woran man dann auch ständig denken muss und sich nicht auf die Arbeit konzentrieren kann. Oder beispielsweise die zahllosen Unterstellungen, zusammenfantasierte Zusammenhänge (die es nicht wirklich gibt) und nicht zu vergessen, die Beschimpfungen und Tobsuchtsanfälle... Ich habe ein WE mit meiner Mutter hinter mir, das mich mit der Frage zurücklässt: Mutter oder Job? Für Sie und Ihre Frau wünsche ich Ihnen alles erdenklich Gute!!! Meine Hochachtung, dass Sie das schaffen!
Ich schließe mich gerne Ihren Worten an. Pflege bedeutet i.d.R. Schwerstarbeit -physisch und psychisch extrem fordernd. Für mich war immer klar, dass ich Vorkehrungen treffen würde für den Fall der Fälle. Ich habe bereits in jungen Jahren in eine gute Pflegeversicherung eingezahlt, bin heute dankbar dafür und hoffe, dass ich die damit verbundenen Leistungen nie in Anspruch nehmen werde.
Meine Hochachtung vor all denen, die Angehörige pflegen (müssen) und dabei ein Stück ihres eigenen Lebens verlieren.
Ich danke Ihnen vielmals. Sie hat mir vorhin eine Linke verpasst, weil ich sie derart in meine schmutzigen Dinge hier hineingezogen habe.
Demenz verursacht mit die schwerste Form von Ausgeliefertsein bei den Angehörigen. Auf das kann man niemanden vorbereiten. Umso wichtiger sind Angebote, die die Betroffenen in die Lage versetzen, ihr Schicksal nicht Isoliert zu erleben. Denn das ist das, was der Demenz Vorschub leistet. Viele wurden alleinelassen mit Schuldgefühlen, Scham, Verzweiflung und Wut wie meine Eltern, denen die Kindheit und der Glaube an das Gute im Menschen geraubt wurde unter Hitler.
Dazu kommen steigende Beiträge für die Pflege-, Renten- und Krankenversicherung. Ach ja, auch die Steuer steigt, weil die staatlichen Zuschüsse in die Sozialsysteme immer mehr ausufern.
Das ist eine zusätzliche Belastung für die derzeit arbeitende Generation. Eine Doppelbelastung für die Jüngeren also, weil die Gesellschaft jahrzehntelang sorglos in den Tag hinein gelebt hat, anstatt langfristig zu denken.
Ich habe schon in jungen Jahren zwei Versicherungen abgeschlossen, die mir wichtig erschienen. Eine BU Versicherung und eine Pflegeversicherung. Die Erstgenannte habe ich, der ich mittlerweile in Rente bin, nicht in Anspruch nehmen müssen. Sie gab mir aber ein Gefühl von Sicherheit und Verantwortung. Gleiches gilt für die Pflegeversicherung, deren Leistungen ich hoffentlich ebenfalls nicht benötigen werde.
Die Beitragszahlungen für diese Absicherung waren "machbar" und ich kann nur jedem empfehlen, sich dieses Sicherheitspolster zu leisten. Die staatliche Unterstützung kann letztlich nur eine Basisversorgung beinhalten, ganz gleich ob Rente, BU/EM, Pflegegeld u.a. Wer bereits in jungen Jahren z.B. 50,- EUR/Mo. für einen ETF-Sparplan (MSCI World) aufwendet, darf sich im Rentenalter über eine ordentliche und sichere zusätzliche Absicherung freuen.