Ihre Meinung zu Assange darf Berufung gegen Auslieferung an die USA einlegen
Es ist ein Etappensieg für WikiLeaks-Gründer Assange. Er darf in Großbritannien Berufung gegen seine Auslieferung an die USA einlegen. Der High Court in London hält Zusicherungen der US-Seite für nicht ausreichend.
Biden soll endlich den armen Mann begnadigen anstatt ihn weiter psychisch fertig zu machen. Die USA haben eh schon ihr Ziel erreicht. Niemand im Westen wird es je wagen Kriegsverbrechen, begangen von den USA, öffentlich zu machen obwohl es im Sinne der Pressefreiheit eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist.
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Niemand im Westen wird es je wagen Kriegsverbrechen, begangen von den USA, öffentlich zu machen obwohl es im Sinne der Pressefreiheit eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist.
Wie kommen Sie zu dieser Annahme? Journalisten sind meist keine Duckmäuser.
„Journalisten sind meist keine Duckmäuser.“
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass nach Assange jemand weitere Kriegsverbrechen der USA aufgedeckt hat.
Ich denke nicht, dass heute alle Kriegsverbrechen aufgedeckt wurden.
Natürlich wurden nicht alle Kriegsverbrechen aufgedeckt. Das liegt aber nicht daran, weil Journalisten Duckmäuser wären.
Reality Winner. Übersetzerin in der Army, wurde unter Obama zu mehreren Jahren Haft verurteilt.
Auch John Teixeda oder wie er heißt, wobei diese Fälle wie auch Manning, natürlich nochmal den Makel der Nestbeschmutzung haben. Assange kam ja von außen, konnte aber streng genommen auch keinen Verrat begehen, weil er ja nie Amerikaner war....
Mein Fehler. Reality Winner ist natürlich auch keine Journalistin.
Das Prinzip des embedded journalism besteht eigentlich darin, die Presse so nah zu halten, dass man jederzeit Kontrolle über den Informations(ab-)fluss hat. Insofern haben Sie recht. Die USA haben dieses Handwerk fast perfektioniert. Das liegt aber weniger an den Journalisten, sondern mehr an psychologischer Kriegsführung und einem guten Stück Glück
Weshalb ist sich eigentlich jeder sicher, dass Assange Kriegsverbrechen enthüllt habe? Kriege beinhaltet leider schreckliche Bilder und die Wikileakveröffentlichungen zeigen grausame Bilder von Angriffen auch auf Unbewaffnete. Es ist aber kein Fall dabei, bei dem systematisch und gezielt Zivilisten angegriffen werden, Verwechselungen von Combatanten (Kamera wird z.B für ein Gewehr gehalten). Möglicherweise Kriegsverbrechen, aber da machen es sich viele zu einfach.
Meiner Ansicht handelte Assange als Journalist und es war richtig und wichtig, dass er das tat. Er verdient also eher einen Pressepreis, als eine Gefängnisstrafe. Dennoch ist im Fall Assange ja Material benutzt worden, dass der Geheimhaltung unterlag. Die Entwendung also, aus Sicht hier USA ein Spionageakt. Auch nicht ganz so einfach, oder?
Letztlich frage ich mich, warum sich Assange nicht dem Prozess stellt, es ist durchaus denkbar, dass er auch freigesprochen wird.
Letztlich frage ich mich, warum sich Assange nicht dem Prozess stellt, es ist durchaus denkbar, dass er auch freigesprochen wird.
Wenn Sie das US-Justizsystem wirklich kennen würden, dann würden Sie so etwas nicht schreiben.
Wirklich rechtsstaatlich ist es jedenfalls nicht, wie viele unabhängige Beobachter deutlich gemacht haben.
Das amerikanische Strafrecht ist in seinem Ablauf , eher dem britischen , ähnlich. Das wäre jetzt eine komplexe Frage, inwieweit das europäische Recht überlegen ist.
Die Starfhöhen der USA wirken auf mich barbarisch und mittelalterlich, allerdings muss hier unterschieden werden zwischen Urteil und Strafe. Die Strafe legt der Gesetzgeber fest. Dringend reformbedürftig ist das Justizsystem, keine Frage, aber sind deshalb die Urteilsfindungen nicht rechtstaatlich und unfair?
Da ist z.B der Fall eines Diplomatensohnes, der in der USA sehr lange im Gefängnis saß, aber vor kurzem begnadigt wurde. In Deutschland hätte derMann wohl seine Strafe längst verbüsst., wäre also auch frei Aber weshalb dann aus der Begnadigung schließen, er sei gar kein Mörder ist und die 'USA sei an allen Schuld ist mir schleierhaft.
"Wirklich rechtsstaatlich ist es jedenfalls nicht, wie viele unabhängige Beobachter deutlich gemacht haben." Vor allem, was Trump betrifft, wenn er obsiegen sollte. Er wird kaum seine eigenen gebrochenen Versprechen gerichtlich erörtern lassen wollen
"bei der Pressekonferenz am Dienstag in London, dass der Fall erst unter Ex-US-Präsident Donald Trump aufgekommen sei. Sein Vorgänger Barack Obama hätte nicht gegen den Wikileaks-Gründer vorgehen wollen, da Assange journalistisch arbeitete und kein Hacker gewesen sei" aus: https://taz.de/Urteil-des-britischen-Gerichts/!5997742/
"Sein Vorgänger Barack Obama hätte nicht gegen den Wikileaks-Gründer vorgehen wollen, da Assange journalistisch arbeitete und kein Hacker gewesen sei" "
Das halte ich allerdings nicht für glaubhaft. Ich bin ja für jede Trump-Schelte zu haben, aber dass speziell dieser Fall Obama sehr wichtig war, halte ich für unbestritten. Nestbeschmutzer, Gefährder für die nationale Sicherheit u.ä - da wäre Obama wohl eher sehr hart vorgegangen. Allerdings wär sein Einfluss auf Gerichte auch nicht unbedingt riesig gewesen. Wie dem auch sei, Obama war unterm Strich eher mittelmäßig und erstrahlt vor allem im Kontrast zu dem Kinderschreck, der danach kam, nostalgisch ansprechend, wie ein Weichzeichnersoftporno aus den 70ern, den auch keiner mehr sehen will. Oje, abgeschwiffen....
"Wirklich rechtsstaatlich ist es jedenfalls nicht, wie viele unabhängige Beobachter deutlich gemacht haben."
Das ist natürlich nicht von der Hand zu weisen. Grundsätzlich hat man als Minderheit und ohne Geld schlechte Karten. Ansonsten gilt in etwa das gleiche wie in Brechts Mahagonny - man darf sich alles erlauben, außer kein Geld zu haben. Darauf steht die Todesstrafe...
Aber: Assange ist prominent, hat mächtige Unterstützer und den nötigen cash flow. Er wird mit sicherheit nicht den Rest seiner Zeit in ADX Florence vrebringen
Sicher sind e s Ausnahmesituationen unter gewaltigem Stress, aber wenn ich mich recht erinnere war es hellichter Tag, eine offene Straße und es war selbst auf dem verpixelten Video zu erkennen was los war.
Aber Sie haben schon recht. Die Übergänge sind fließend und Kriegsreporter à la Hemingway waren zwar einerseits immer wichtig, aber auch borderline lebensmüde... Gerade in der Ukraine habe ich schon mehrere Videos gesehen, auf denen Reporter angeschossen wurden, obwohl sie Personnenschutz hatten...
Also ich habe unverpixelte Versionen sehen können. Ich bin kurzsichtig, aber für mich hielten einige der Leute schlicht Gegenstände in der Hand, also möglicherweise Waffen. Allerdings schießt der Pilot auch auf ankommende Helfer und das finde ich höchst unmoralisch. Ich fürchte aber, dass dieses Vorgehen im Einklang der Befehle steht, solange die Helfer nicht eindeutig als neutrale Sanitäter erkennbar sind. Ich kann mich hier aber irren.
Vielleicht sollten wir generell weniger Zensur in der Kriegsberichterstattung fordern. Kriege sind übel, ekelhaft und brutal, es nutzt nichts uns ein gutes Gewissen herzupixeln.
Der Unterschied zwischen Kriegsverbrechen eines Staates und einzelnen menschlichen Verbrechen im Krieg ist Ihnen abhanden gekommen.
Ein Beispiel ist: „Befehligter russischer Mord an Zivilisten durch Vorgesetzte“ zu russischer Soldat mit Hunger plündert Kolchos-Küche in der Ukraine.