Schüler der Klasse 5c der Berliner Hunsrück-Grundschule lösen im Unterricht an einem Tablet eine Aufgabe.

Ihre Meinung zu Digitalpakt Schule läuft aus: Wie geht es nun weiter?

Tablets, digitale Tafeln, WLAN in Schulen: Der Digitalpakt zwischen Bund und Ländern wurde gut angenommen, heute läuft er aus. Ein neuer Pakt soll kommen, aber Bund und Länder sind sich nicht einig. Von S. Beham und J.-B. Nikschas.

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123 Kommentare

Kommentare

Juwa

Eigentlich ist Bildung Ländersache. Ich frage mich warum der Bund überhaupt Geld zusteuern soll, vor allem dann wenn er nicht über das Geld selbst entscheiden soll. Die Länder versuchen sich aus der Verantwortung zu stehlen auf Kosten des Bundes, der Kinder und den zukünftigen Wohlstand Deutschland. 

Der Bund hat also gutes Recht weniger oder kein Geld zur Verfügung zu stellen. Das gilt ganz besonders, wenn dem Bund nur wenig Geld zur Verfügung steht. Wenn jedoch die Länder das nicht möchten, müssen sie zusammen mit dem Bund das Grundgesetz ändern.

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Montag

Ich habe nie verstanden, warum Bildung Ländersache ist und und unbedingt Ländersache bleiben muss.

(Ich würde ja nichts sagen, wenn wir 16 gute bis hervorragende Länder-Bildungssysteme haben. Aber so wie es aussieht, haben wir relativ viele mittelmäßige oder schlechte. Jedes Jahr verlassen rund 50.000 junge Menschen die Schulen ohne Schulabschluss. Das spricht leider Bände. Hier ist dringend Verbesserung nötig.)

Glasbürger

Die digitale Ausrüstung der Schulen ist aktuell sicher nicht so wichtig, wie dafür zu sorgen, daß die Klassen kleiner werden, die Lehrer ausgebildet und fähig und vor allem in genügender Anzahl vorhanden und die Kinder in einer Klasse überwiegend vernünftig deutsch sprechen, damit sie den Stoff, der vermittelt werden soll auch verstehen. Und natürlich sollte man auch mal die Lehrpläne und den Lehrstoff auf den Prüfstand stellen. Man wird bei all den Problemen hier prioriseren müssen, da es wohl unmöglich ist, alle akuten Probleme in unserem "Bildungssystem" parallel zu lösen. Dazu sind es nunmehr zu viele.

Welcome to the echo chamber

Bin selbst Fachinformatiker und damals in der Berufsschule für >Fachinformatiker< hat nur jeder dritte PC funktioniert und die Lehrer wussten weniger über die Technik als die Schüler.

Wie ich zu Coronazeiten festgestellt habe, hat sich daran nix geändert. Die Infrastruktur gibt es kaum her und das Personal ist zu schlecht geschult. 

Bevor man sich also Gedanken über Hardware macht, sollte man erstmal über das nötige Personal denken und ob jeder Schüler überhaupt brauchbares Internet zuhause hat

wenigfahrer

Wie es weiter geht liegt nicht in der Hand der Bürger, sondern anderer Personen, das ist schon mal Punkt 1.

Alles was hier beschrieben wird hatte die Schule an der ich bis zur Rente war schon im Haus und das war vor 2019 , und wer unterwegs ist wird oft die Orangenen Kabelrollen sehen und Menschen die in der Erde graben, sollte also mit dem nächsten Packt dann wohl für alle reichen.

Liegt also eindeutig an den Ländern und nicht am Bund.

Ob Schüler schlauer werden mit dem Internet als Schüler ohne dieses so wie früher,  kann ich nicht beantworten, bei Pisa und anderen Vergleichen schneitet die Region ganz vorn mit ab, wer aufholen muss ist ja auch bekannt.

perchta

Auch ich kann mir nicht vorstellen, dass 'digitaler Unterricht' zur Verbesserung der Bildung beitragen kann. Erst einmal sind, wie hier schon bemerkt, ganz andere Fähigkeiten als Programmbedienung erforderlich und das fäng schon auf dem Wickeltisch an. Diese Fähigkeiten können nicht vermittelt werden, wenn schon Kleinkinder im Kinderwagen mit Smartphones ausgestattet werden damit Mutter und Vater ungestört die digitalen Teilhabe geniessen können. Mir graut vor der Zukunft.

Die sogenannte Digitalisierung dient in erster Linie dazu Geld umzuverteielen (hin zu Hard- und Software Grosskonzernen) sowie dazu Personal einzusparen in der Verwaltung (die Arbeit muss dann eben vom Endbenutzer erledigt werden).

Lucinda_in_tenebris

Der Digital-Pakt war aus der Not geboren (Corona) und war nie ein sonderlich durchdachtes und somit nur relativ erfolgreiches Projekt. Es hat aber endlich einen Anstoß gegeben die Schulen in dieser Hinsicht zu moderniseren. Das der Pakt ausläuft ist gut. Jetzt muss etwas neues her, fundierter, besser durchdacht und letztlich erfolgreicher.

Advocatus Diaboli 0815

In Schweden fängt man gerade damit an in einigen Bereichen wieder vom digitalen zum analogen zurückzugehen weil man einiges eben doch analog besser lernt.
Ich denke man sollte in den unteren Klassen weiterhin überwiegend auf analog setzen und später digital hinzunehmen.

Juwa

Ich frage mich, was die Schüler zu dem Streit zwischen Bund und Ländern sagen würden, schließlich geht es ja um ihre Bildung und damit auch um ihre Zukunft.

 

Aber wie es nun mal so ist: „Wenn sich Zwei streiten, dann leiden die Anderen(, also die Schüler).“

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Montag

Guter Punkt. Man sollte 'mal die Schülerinnen und Schüler fragen, wie sie sich ein gutes Schulsystem vorstellen. Und ihre Ideen / Anregungen ernst nehmen.

JM

schulsystem verstaatlichen. ländermitsprache abschaffen (kostenersparnis).

Private schulen können ja weitermachen wie sie wollen, aber ohne zuschüsse.

ob die privaten abschlüsse von der wirtschaft allgemein anerkannt werden bleibt abzuwarten

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schabernack

➢ schulsystem verstaatlichen. ländermitsprache abschaffen (kostenersparnis).

Grundgesetz ändern, Zweidrittel-Mehrheit auch im Bundesrat. Oh wie schön ist Panama …

JM

ja deutschland ist leider nicht panama

über 800 abgeordnete im parlament? nicht einig?

Juwa

„Private schulen können ja weitermachen wie sie wollen, aber ohne zuschüsse“

Das würde aber das Recht auf gleiche Bildungschancen verletzen. Dann könnten sich nur noch Kinder von wohlhabenden Eltern diese Bildungsform leisten.

Anmerkung: Teilweise ist es ja schon so. Das heißt aber nicht, dass das so in Ordnung ist.

Nico Walter

Dazu hatten wir mal ein sehr bezeichnendes Erlebnis. Wir waren auf der Suche nach einer Immobilie mit einem Makler unterwegs. Der führte uns auch durch ein Viertel, in dem die Villen ab 8 Mio. aufwärts zu haben waren und versuchte uns die Gegend mit der Privatschule schmackhaft zu machen, die es dort gäbe. Nun haben wir nicht weit weg auch eine hervorragende staatliche Schule, eine Spezialschule für Fremdsprachen mit angeschlossenem Internat und ausschließlich muttersprachlichen Lehrern. Was hat er auf die Frage geantwortet, ob er mal überlegt hat, seine Kinder dorthin zu schicken? Wörtlich (!):

„Die? Das ist doch eine staatliche Schule. Dort gibt es Aufnahmeprüfungen! Da müssen die Kinder ja richtig was können!“

Kann man den Charakter von Privatschulen treffender beschreiben?

w120

Ein Vater, der so hinter seinen Kindern steht, da sind die Kinder zu bedauern.

 

Private Schulen haben doch auch Aufnahmetests.

Es mag ja sein, dass der Scheck des Vaters den Zugang barrierefrei macht. 

Nico Walter

In unserer letzten Elternsprecherversammlung stand eine Mutter auf und sagte, sie sei Ärztin und es gebe von der WHO die eindeutige Empfehlung, das Kinder bis 10 Jahre höchstens eine halbe Stunde am Tag am Bildschirm verbringen sollen, alles darüber hinaus hätte nachweislich negativen Einfluss auf die motorische und kognitive Entwicklung der Kinder. Wollen wir demnächst in der Grundschule nur noch eine halbe Stunde Unterricht am Tag machen?

Übrigens gelten auch Whiteboards als Bildschirme, da sie motorische Aktivitäten einschränken. Das Ordnen von Begriffen mit Stickern oder Magneten zum Beispiel, was Bewegung und Interaktion voraussetzt, ist damit gar nicht mehr möglich. Wir setzen uns hier für viel Geld von einem Pferd auf einen Esel.

Account gelöscht

Zitat:

"Mit dazu beigetragen hat auch der "Digitalpakt Schule 1.0" zwischen Bund und Ländern, ein Förderprogramm aus dem Jahr 2019. "

Wird der Nutzen dieses Digitalpakt denn überhaupt evaluiert? Ich habe davon nichts gelesen. 

Dabei hatten die deutschen Schülerinnen und Schüler  im internationalen Leistungsvergleich PISA im Jahr 2022 das bisher schlechteste Ergebnis erzielt.

 Quelle:

 https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/pisa-studie-128.html

Da sollte man schleunigst prüfen, wie weit der Einsatz von Laptops und Whiteboards die Kompetenzmängel der SchülerInnen behoben hat.

Meine Vermutung: Da hat sich nix verbessert. Und wenn dem so wäre, bräuchte man den Digitalpakt Zwei Punkt Null wohl gar nicht... 

 

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artist22

"bräuchte man den Digitalpakt Zwei Punkt Null" Also ob das nun Digitalpakt 2.0 heisst, oder wie die Giffey'sche Sprachlyrik zum Guten KitaGesetz:

Durch sprachliche Akrobatleistungen hat sich doch in der Sache nichts getan. Was soll das dann? Außer dem Leser vorgaukeln, man täte was.

Ich bin für Digitalisierung, weil es ohne künftig nicht geht. Aber bitte mit Pro und Kontra UND dem entsprechenden Lehrpersonal.

 

Nico Walter

Als ich zur Schule ging, da war der PC noch nicht einmal erfunden und ich wette, wir hätten bessere Pisa-Ergebnisse erreicht als die Schüler heute. An fehlender Digitalisierung kann die Bildungsmisere also nicht liegen. Es gibt nicht die Spur eines Beweises, dass der Lernprozess durch digitale Medien unterstützt wird, ganz im Gegenteil. Alle mir bekannten bisherigen Studien deuten darauf hin, dass sie das Lernen behindern. Lernen funktioniert dann am besten, wenn möglichst viele Sinne beteiligt sind. Am Bildschirm wird die Lernerfahrung aber auf ein, höchsten zwei Sinne verengt. Besonders Bewegung kommt zu kurz. Es gibt diesbezüglich meines Wissens nach noch keine abschließenden Beweise, nur Tendenzen. Wenn aber die Digitalisierung eine Einfluss auf die Bildung hat, dann leiden die Kinder heute eher unter zu viel Digitalisierung als unter zu wenig. Wir sollten diesen Wahn endlich stoppen und die Digitalisierung auf das notwendige Minimum beschränken.

AbendteeFürDschibuti

Für die Digitalisierung der Schulen braucht es eine einheitliche technischen Infrastruktur für alle Schulen die neben Wartung auch das Thema Sicherheit abdeckt. Dafür sollte der Bund stehen. Zudem sollte es nutzerfreundliche Schulsoftware geben, welche  vom Bund bereitgestellt wird. Aber dafür bräuchte es eine Vereinbarung zwischen Bund und Ländern.Der Eintritt in die digitale Welt sollte einer Schule so leicht wie möglich gemacht werden. Lehrer sollten keine Admins sein. 

Juwa

Das Schlimmste was Schüler über die Schule sagen können, ist das sie überflüssig sei, denn dann hat man ihnen nicht vermittelt welche Bedeutung Bildung hat. Die Folge ist, dass sie ihre Bildung vernachlässigen, also beispielsweise für Test nicht lernen oder gar schwänzen. Schule kann aber nur eine große Bedeutung haben, wenn sie sich an die heutige Zeit orientiert. Daher muss sie sich ständig neu anpassen.

Der Digitalpakt kann nur ein Baustein sein, aber er ist unverzichtbar.

Des Weiteren muss an den Lehrplänen gearbeitet werden. Wer braucht schon Goethes „Faust“ lesen. Wichtiger ist es Fakt von Fake unterscheiden zu können. Das ist auch dringend nötig.

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Kritikunerwünscht

Wer soll denn vermitteln, was Fake und was Fakt ist? Vielleicht die, die Fakten schaffen oder die, die Fakes schaffen?

rjbhome

Es geht sicher weiter denn der Digitalpakt war zunächst nur dazu da, das v.a. Apple Geräte überall etabliert werden konnten . Jetzt kommen die Folgekosten..... für wen wohl?

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Nettie

Es geht sicher weiter denn der Digitalpakt war zunächst nur dazu da, das v.a. Apple Geräte überall etabliert werden konnten . Jetzt kommen die Folgekosten..... für wen wohl?

Wie kommen Sie denn zu dieser Behauptung? Der Hersteller sollte egal sein. Hauptsache, die Geräte taugen was, heißt: sind ‚im Betrieb sicher‘ (in jeder Hinsicht, also für jedermann).

Dann entstehen auch keine ‚Folgekosten‘.

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Kritikunerwünscht

Schule? unwichtig - den Eindruck gewinnt man mittlerweile. Es ist an der Zeit, das föderative System der Bildung in Deutschland zu überdenken. Jeder kocht sein Süppchen und streitet. Und wenn was schiefläuft, war es der andere. Deutschland ist in Sachen der Bildung nur noch Durchschnitt - aber die Menschen waren immer unser größtes Potential. Wir haben keine Rohstoffe, keine großen natürlich Ressourcen. Aber wir haben die Menschen, die bisher unsere größte Ressource darstellten. Aber was macht die Regierung? Spart bei der Bildung, um an anderen Stellen die Ausgaben explodieren zu lassen. Da kann man nicht sehr optimistisch in die Zukunft blicken.

SirTaki

Länderhoheit und unterschiedliche Software Lernprogramme machen einen Teil der Probleme aus. Auch der Ausbau und die Infrastruktur müssen stimmen. Berlin gibt das Geld, dann ist der Bund raus wegen der Länderhoheit. Folglich müssen dann die sich untereinander abstimmen, wenn das Ziel eine einheitliche und gleichwertige Unterrichtsform sein soll.

Die Schüler sind aber mit weiteren, ganz anderen Problemen belastet. Textverständnis, Schreiben, Rechtschreibung sind nicht mit digitaler Ausstattung allein zu wuppen. Da fehlen im Elementarbereich schon Grundbildung und Kompetenz.

Der Knackpunkt liegt im Bildungssystem, in sozialen Brennpunkten, Sprachproblemen, mangelnder familiärer Unterstützung usw.

Digitalpakt ist nur ein Instrument, das andere aber die Kernaufgabe von Schule.

Und die Pandemie als Ursache aller Probleme ein lauwarmes Argument. Man muss mehr in das Bildungswesen gehen und Strukturen überarbeiten.

 

 

Kaneel

Was nützt das ganze Nachdenken über digitalen Unterricht, wenn es an ganz anderen Stellen wie zu wenig Lehrkräften hapert?

Laut Studien geben etwa fünfzig Prozent der Lehramtsstudierenden im Laufe ihrer Ausbildung auf!

Angehende Lehrkräfte werden u.a. durch den „Belastungsschock“ im Referendariat abgeschreckt und entscheiden sich gegen den Verbleib in der Schule oder diese bestehen den Vorbereitungsdienst, nach fünfjährigem Studium, für diese völlig überraschend nicht. Am Studiensmenar Oldenburg und an anderen niedersächsischen Unis kritisieren Referendare einen harschen Umgangston, hohen Leistungsdruck und wenig Unterstützung durch die Ausbilder.

Im Referendariat würden eher Stress- und Anpassungsfähigkeit und nicht Kreativität oder didaktische Kompetenz überprüft.

https://www.ardmediathek.de/video/hallo-niedersachsen/oldenburg-referen…

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schabernack

➢ Laut Studien geben etwa fünfzig Prozent der Lehramtsstudierenden im Laufe ihrer Ausbildung auf!

Dieses Problem (und so ähnlich) gibt es fast in allen Ländern. Irgendwie falsche Vorstellungen zu Beginn des Studiums. Enttäuschung über das, wie es dann ist. Alle Industriestaaten leiden unter der Demographie. Zu wenige junge Menschen für quasi alle Berufsfelder.

Lehrer/in sein attraktiver machen. Aber wie …? Mehr Ansehen in der Gesellschaft statt Hängematten-Lehrer-Mythos mit monatelang Urlaub jedes Jahr. Das wird in Deutschland nie was. Diesen Mythos gab es schon zu meiner Schulzeit in den 1970-er / 1980-er Jahren. Schon damals war das ein Märchen.

Einfacher geworden ist das Lehrerleben seither nicht. Nicht nur wegen Digital und so. So sehr flexibel sind die Bildungssysteme nirgendwo, in keinem Land. Neue Herausforderungen in sich ändernden Zeiten kämpfen immer an gegen den Mythos vom Früher-War-Aber-Alles-Besser.

Mit Schiefertafel, Kreide und Tafeldienst.

Kaneel

Bildungsfachleute und Lehrkräfteanwärter/-innen kritisieren zu wenig Praxisanteil während des Studiums, um anschließend im Referendariat die Unterrichtskompetenz und Lehrerpersönlichkeit in einer sehr kurzen Phase unter hohem Selektions- und Leistungsdruck entwickeln und zeigen zu müssen. Es gibt Überlegungen die Lehrkräfteausbildung zu reformieren und von Beginn an dual auszubilden (Uni + Schule).

Nettie

„Was nützt das ganze Nachdenken über digitalen Unterricht, wenn es an ganz anderen Stellen wie zu wenig Lehrkräftenhapert?“

 Für den Erfolg bzw. eine zielführende Bildungspolitik ist beides - die ausreichende Verfügbarkeit von ‚materiellen‘ und ‚Humanressourcen‘ (also personellen) - gleichermaßen entscheidend.

w120

Die Behandlung der Referendare durch die Festen, das erinnert mich an die Behandlung von Schülern durch Lehrer.

Für beide "Schülergruppen" ist das negativ.

Früher war das Lehramtsstudium, z.B. Mathematik, ein Schein weniger als für das Diplom notwendig, Pädagogik kam in höheren Semestern, so 2 Wochenpflichtstunden.

Didaktik, was ist das.

 

Je nach Jahrgangsstufe ist, m.M.n., neben der Didaktik auch Pädagogik gefragt.

 

Und Lehrer zu sein, das ist doch ein anstrengender und intensiver Beruf.

Die Vorstellung relativ unangestrengt agieren zu können, trifft dann auf Realität.

Aber, so wie Pflegekräfte Menschen pflegen wollen, dürften die Lehrer, die in ihrem Beruf aufgehen wollen, auch teilwiese entäuscht werden. 

Kaneel

"Und Lehrer zu sein, das ist doch ein anstrengender und intensiver Beruf.

Die Vorstellung relativ unangestrengt agieren zu können, trifft dann auf Realität."

Es macht aber einen himmelweiten Unterschied, ob den angehenden Lehrkräften auch ein angemessener Zeitraum gewährt wird, in dem diese sich ohne Bewertungs- und Prüfungsdruck weiterentwickeln können. Wenn die Praxis von Beginn an mit dem Studium verzahnt wird, müssten solche "Realitätsschocks" gar nicht erst entstehen. Es böte auch die Möglichkeit herauszufinden welche Schulform oder welche Altersgruppe von SuS der Persönlichkeit der Lehrkraft vielleicht am besten liegt. 

Magnolia

Wir brauchen keinen Digitalpakt.
Was wir brauchen sind Kinder, zumindest bis zur 6. Klasse, die mit einem Füller und einem Bleistift umgehen können, eine eigene Handschrift entwickeln - was mitlerweile nicht mehr selbstverständlich ist - und auch 5 Zahlen auf Papier zusammenrechnen können statt die Rechner-App zu Hilfe zu nehmen.

eberlems

Hm, in der Berufsschule für Fachinformatiker gab es in normalen Klassenzimmern ca 5 Steckdosen für 27 Schüler.

Es gab auch Räume mit Computern. 

Die meisten haben Laptops mitgebracht und Verteilersteckdosen.

Aber Handys ja die sollen bis auf Ausnahmen aus sein, aber Laptop nutzen ist ok. Stundenplan gab es online und Änderungen auf nem Monitor im inneren Pausenbereich.

Wer schult Lehrer im Umgang mit Computern?

Coachcoach

Deutschland digital? Das geht nicht.

Deutsche Schulen digital?

Das geht schon gar nicht.

nie wieder spd

Klassengröße nicht mehr als 10 Schüler und grundsätzlich mit 2 Lehrern = neue Schulen bauen, alte restaurieren. Lehrer müssen durch mehr Sekretariatspersonal vom meisten bürokratischen Aufwand entlastet werden. Abseits von jeglicher Digitalisierung muß jede Schule bestens ausgestattet sein. 
Das ist eigentlich schon alles. Und während der Zeit, in der all diese Verbesserungen vorgenommen werden, kann man auch mal darüber nachdenken, inwieweit eine digitale Ausstattung von Schulen für die Schüler sinnvoll ist und sie dann entsprechend umsetzen.

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schabernack

➢ Klassengröße nicht mehr als 10 Schüler und grundsätzlich mit 2 Lehrern = neue Schulen bauen …

Phantasialand ist hochgradig real im Vergleich zu Ihren sinnlosen, weil realitäts- und weltfremden Vorstellungen von Schule, wie sie zu sein habe.

Es gab nie, und es gibt nirgendwo ein Lehrer für 5 Schüler. Auch nicht für 10.

nie wieder spd

Natürlich müssen auch wesentlich mehr Lehrer ausgebildet werden. Dazu können aber auch Lehramtsstudenten eingesetzt werden, gegen anständige Bezahlung, die sich dann keine andere Arbeit suchen müssen, um ihr Studium zu finanzieren.

Bisher verlassen 50.000 Jugendliche pro Jahr die Schulen ohne Abschluss. Seit Corona also nun 250.000!! 
Die werden direkt dem Bürgergeld anheimfallen. Anstatt ausgebildet zu werden!
Außerdem gibt es immer noch eine Massenarbeitslosigkeit mit 2,7 Millionen Arbeitslosen. 
An Personal herrscht also seit ca 45 Jahren ein Überangebot. Eine Massenausbildungskampagne, von Regierung und Wirtschaft initiiert, fehlt allerdings ebenfalls seit Jahrzehnten. 
Tatsache ist, dass es die Wirtschaft und die Politik überhaupt nicht interessiert. 
Auch den Politikern sind höchstens ihre eigenen Kinder wichtig. So wichtig, dass sie sie wahrscheinlich oft auf Privatschulen schicken und ihnen die Vorzüge eines maroden Bildungssystems vorenthalten. 
 

Wanderfalke

Aus dem Artikel:

"Im Kern dreht sich alles um den Bildungsföderalismus: Der Bund will nicht nur als Geldgeber fungieren, mehr Mitspracherecht haben. Die Länder hingegen wehren sich, Kompetenzen abzugeben."

Ja, die Hoheits- und Existenzfrage - wenn die dauerhaft umkämpfte KMK-Frontlinie mit dem Bund das tragende Kernthema für diesen Club ist, dann sollten die Erwartungen für eine zukunftsorientierte Bildungspolitik nicht allzu hoch sein. Das Recht, Bildung mit theorieüberfluteten Konjunktiven in 16fachen Varianten präsentieren zu können soll weiter unangetastet über den Ressourcenmangel und den schlechten PISA- und OECD-Ergebnissen schweben. 

Lädt die Bundesbildungsministerin zum Bildungsgipfel, fühlt man sich in den Ländern nicht angesprochen und glänzt durch Abwesenheit . Lädt die Kultusministerin eines Landes die Bundesministerin ein, kommt die dann eben auch nicht. 

Ist die Bildungspolitik in Deutschland wirklich in guten Händen...?

Montag

In internationalen Vergleichen (z.B. PISA) schneidet Deutschland meist mittelmäßig bis schlecht ab. Auch bei "Grundfertigkeiten" wie Lesen, Schreiben, Rechnen.

Ich denke, die Frage ist nicht, wer stellt wie viel Geld bereit, um digitale Endgeräte zu beschaffen. Die Frage müsste sein:

(1) Wie sorgen wir dafür, dass alle Schülerinnen und Schüler zuverlässig Mindeststandards erreichen.

(2) Wie sorgen wir dafür, dass alle Schülerinnen und Schüler die Schule mit einem Schulabschluss verlassen, der sie für eine Ausbildung oder ein Studium qualifiziert. (Also so, dass sie die Voraussetzungen für den Beginn dieser Ausbildung oder dieses Studiums mitbringen.)

(3) Wie sorgen wir dafür, dass alle Schülerinnen und Schüler individuell entsprechend ihrer Begabung und ihren Fähigkeiten gefördert werden. (Sowohl die "schwächeren" als auch die "stärkeren".)

(4) Wie sorgen wir dafür, dass alle ein gutes Selbstwertgefühl entwickeln, und bereit sind für ein faires Miteinander in einer freien Gesellschaft.

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Kaneel

zu Punkt 3) Beim Fördern der schwachen und starken SuS, die durchschnittlich begabten Schüler/-innen nicht vergessen. Ansonsten stimme ich Ihnen zu. Es gibt Reportagen über Schulen mit sehr guten Konzepten, Schulen, die Ihre Forderungen bereits umgesetzt haben.  

Kurtchen

Solange jedes Provinz-Kultusministerchen seine eigne Suppe kochen kann, wird sich überhaupt nichts ändern und Deutschland wird in der Bildungsstatistik noch weiter abrutschen.

Digital bedeutet sicher nicht, dass jeder Erstklässler ein Tab haben muss. Für mein Verständnis müssen da erstmal Ämter, Schulen und Lehrer fit gemacht werden um die digitale Welt für die Verbesserung des Unterrichts richtig einsetzen zu können. Dort sind die größten Rückstände aufzuholen und da ist eindeutig der Bund gefordert! Notfalls auch mal mit Zwang!

Man darf die Bildung unserer Kinder und damit unser aller Zukunft nicht den Ländern allein überlassen. Dort spielen Parteipolitik und andere Befindlichkeiten eine größere Rolle als die Bildung unserer Kinder. 

Mahlzeit

 

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Sisyphos3

könnte man bevor man an so Aufgaben wie Tablets und Digitale Tafeln rangeht nicht erst mal das Grundsätzliche angehen

dafür sorgen dass jeder Schüler erst mal seiner Schulpflicht nachkommt ?

würde mir dazu einfallen

Gerd Hansen

Wir Zeit, daß Bildung endlich nicht mehr Länder- sondern Bundessache wird.

Alle Bundesländer EIN Bildungssystem, nur 1 Kultusministerium.

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