Ihre Meinung zu USA fordern von Israel "glaubhaften Plan" für Zivilisten in Rafah
Die USA setzen Israel zunehmend unter Druck: Sie fordern Strategien ein - zum Schutz der Zivilisten in Rafah und für die Zeit nach dem Gaza-Krieg. Doch auch in Washington sind sich nicht alle einig. Von Katrin Brand.
Gestern war im ARD Weltspiegel ein Bericht darüber, dass geschätzt 55% der Gebäude im Gazastreifen zerstört sind. Es wurde der Begriff Domizid genannt. Das legt die Vermutung nahe, dass es nicht nur darum geht die Hamas zu bekämpfen und die Geiseln zu befreien, sondern auch darum, den Gazastreifen für die palästinensische Bevölkerung unbewohnbar zu machen, was letztlich zur Vertreibung der Bevölkerung führen soll.
Manche werden nun der Meinung sein, dass dies eine angemessene Kollektivbestrafung ist für den 07.10.23 und dem jahrelangen Terror durch die Hamas,... andere nicht.
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Ich habe den Bericht im Weltspiegel ebenfalls gesehen. Besonders erschreckend fand ich, dass die IDF eine KI eingesetzt hat, die 20.000 Ziele in Gaza zur Bombardierung "vorgeschlagen" hatte. Diese Ziele mussten dann von Soldaten bestätigt werden. Zur Beurteilung ob ein Ziel bombardiert werden soll oder nicht hatten die Soldaten ca. 20 Sekunden Zeit.
Im Weltspiegel wurde auch berichtet, dass ein Teil der Hauszerstörungen ausgesucht wurde, um die Bevölkerung zu demoralisieren und gegen die Hamas zu positionieren.
Ich bin mir auch sicher, dass dieser Plan für die Zeit nach dem Krieg längst existiert. Man darf ihn nur nicht nennen.
Ich bin mir auch sicher, dass dieser Plan für die Zeit nach dem Krieg längst existiert. Man darf ihn nur nicht nennen.
Eine Verschwörung.
Ach so.
Dass der Gazastreifen zunehmend zerstört und unbewohnbar wird, ist aber nicht die Schuld Israels sondern die Schuld der Hamas. Sie hat den bewaffneten Kampf begonnen.
Mal so rein von der Logik: Wie passt diese Aussage zu "Kampfmaßnahmen" (oder Gewalttaten) der Israelis vor der Gründung der Hamas ? Hier geht es viel um Deutungshoheiten: Begin wurde vom terrosristen zum israelischen Ministerpräsident, Arafat vom Terroristen zum Friedensnobelpreisträger. Man darrf den Wortakrobaten nicht auf den Leim gehen.
"Man darrf den Wortakrobaten nicht auf den Leim gehen."
Mit wem teilte sich Arafat den Friedensnobelpreis? Shimon Peres und Yitzak Rabin. Also bitte befolgen Sie doch Ihre eigenen Ratschläge....
Ich glaube nicht, dass Sie mich verstanden haben. Sollen Ihrer Meinung nach Peres und Rabin Terroristen gewesen sein ? KIhr Einwand ist in keiner Weise nachvollziehbar.
Wortakrobaten nicht auf den Leim gehen.
Im Krieg gibt es immer auf beiden Seiten - egal ob gut oder böse – Propaganda.
Glauben Sie wirklich, dass auch auf unserer Seite bei den Politikern oder Medien (TS natürlich ausgenommen) keine Färbung bei der Darstellung passiert ?!
Jeder Mensch, der über etwas berichtet, bringt da seine eigene Färbung hinein.
Und ja, auch Politiker und Journalisten sind Menschen.
Das habe ich icht behauptet und bin weit weg davon, das zu glauben. Umso wichtiger ist es, alle Aussagen mit klarem Verstand und bestmöglicher Objektivität zu prüfen . Durch die Belastungen der Vergangenheit ist das gerade für uns Deutsche nicht einfach.
Natürlich ist die IDF schuld. Die israelische Luftwaffe hat die Bomben geworfen. Ein Experte sagte dazu im Weltspiegel, dass Bomben eingesetzt wurden, die möglichst große Schäden auch im Umfeld des eigentlichen Ziels verursachen.
Zum Glück sind die Besatzungsmächte nach dem WKII nicht so unbarmherzig mit D umgegangen. Schließlich haben die Deutschen mehr oder weniger mit dem Naziregime sympathisiert und sich nicht dagegen gewehrt, was hier im Forum von der erschöpften und ausgehungerten palästinensischen Zivilbevölkerung bereits mehrfach gefordert wurde. Anderenfalls hätten sie halt selbst Schuld an ihrem Leid. Ja, die Hamas hat diesen aktuellen Krieg mit ihrem feigen Mordanschlag auf unschuldige, friedvolle Zivilisten ausgelöst. Auch ich kann verstehen, dass man diese Mörder alle auslöschen möchte. Aber die Tötung von so vielen paläst. Zivilisten und Vernichtung ihrer Lebensgrundlage ist einfach nicht verhältnismäßig. Und die Geiseln kommen dadurch auch nicht zurück. Ich frage mich sowieso, wieviele noch wirklich am Leben sind. Ich glaube, viel weniger als offiziell gesagt wird. Die rechtsextreme, ultrareligiöse Regierung in Israel ist einfach nur auf Rache aus. Unter Rabin wäre das nicht passiert.
>>Und die Geiseln kommen dadurch auch nicht zurück. Ich frage mich sowieso, wieviele noch wirklich am Leben sind<<
Es ist die Pflicht der Israelis, um die Freilassung der Geiseln zu kämpfen, solange auch nur die Hoffnung besteht, dass auch nur ein einziger am Leben ist.
Oder sollte man das Ihrer Ansicht nach nicht tun?
Ihr Beitrag erweckt, zumindest den Anschein.
Unter Rabin wäre das nicht passiert.
So sehe ich das auch.
Die Ermordung Jitzhak Rabins durch einen Rechtsextremisten lässt sich als Zeitenwende verstehen. Sie war ein kalter Putsch der Rechten.
Israel ist nicht verantwortlich für sein Handeln? Es ist doch so, das die Palästinenser mit dem selben Recht aus Jerusalem Gaza machen würden, hätten sie die militärischen Möglichkeiten.
Wäre dem so hätte Israel Gaza natürlich garnicht erst gewagt zu zerstören. Man muss immer die Asymmetrie bei dem was da seit knapp 100 Jahren vor sich geht mit bedenken.
Machen Sie es sich da nicht ein wenig zu einfach?
Sie haben recht, bisher hat auch die israelische Regierung nicht gesagt, wie der Gazastreifen nach Besiegen der Hamas aussehen soll. Ultrarechte haben schon Besiedlungspläne. Ich befürchte, dass wenn alle Palästinenser vertrieben oder getötet sind, werden Länder wieder vorm internationalen Gerichtshof klagen. Ich bin kein Völkerrechtler, aber könnte dieses Szenario als Genozid gewertet werden? Hat sich dann Deutschland durch die uneingeschränkte Solidarität mitschuldig gemacht? Die USA scheinen das im Auge zu haben, obwohl das Gericht nicht anerkennen.
"Das legt die Vermutung nahe, dass es nicht nur darum geht die Hamas zu bekämpfen und die Geiseln zu befreien, sondern auch darum, den Gazastreifen für die palästinensische Bevölkerung unbewohnbar zu machen"
Was bringt Sie zu der Annahme? Jetzt mal ganz ohne Partei zu ergreifen halte ich Ihre Schlussfolgerung für völlig aus der Luft gegriffen. 1. ist die Abwesenheit von Häusern nicht diskriminierend. Soweit ich weiß, brauchen Israelis diese auch zum wohnen. 2. wird auf die Zerstörung mit absoluter Sicherheit ein Wiederaufbau folgen.
Ich will damit nicht die Zerstörung oder den Schrecken kleinreden. Aber einen Beweis für Ihre These seh ich darin nicht. Und den Begriff "Domizid" halte ich aus linguistischen und menschlichen Gründen für fehl am Platz.
"1. ist die Abwesenheit von Häusern nicht diskriminierend. Soweit ich weiß, brauchen Israelis diese auch zum wohnen. 2. wird auf die Zerstörung mit absoluter Sicherheit ein Wiederaufbau folgen. "
- Es werden nicht nur Wohnhäuser zerstört, sondern die komplette Infrastruktur, Schulen, Geschäfte, Werkstätten usw..
- Es gibt keine Begründung für die umfassende Zerstörung.
- Es gibt Belege, dass Gebäude aus Rache zerstört wurden.
- Für den Wiederaufbau wird Baumaterial benötigt, welches schon vorher nicht uneingeschränkt in den Gazastreifen kam und dennoch für den Tunnelbau abgezweigt wurde. Was spricht dafür, dass die Israelis einen Wiederaufbau in der vorhergehenden Maßstab zulassen werden?
- Die Zerstörung von Wohngebäuden ist eine bestehende Praxis für Kollektivbestrafungen in Israel und dem Westjordanland. Arabern werden Baugenehmigungen verweigert und wenn sie dennoch bauen, gibt es einen legitimen Grund die Gebäude zu zerstören.