Eine Frau mit Anzeichen von Depressionen.

Ihre Meinung zu Mehr Vorsorge soll Zahl der Suizide senken

Jährlich nehmen sich mehr als 9.000 Menschen in Deutschland das Leben. Mit der Nationalen Suizidpräventionsstrategie will die Bundesregierung versuchen, die Zahl zu senken. So sollen unter anderem Beratungsangebote gestärkt werden.

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117 Kommentare

Kommentare

Gassi

Leider ist der Artikel sehr undifferenziert. Die Nennung von puren Zahlen ist nutzlos: 10Tsd nach 9Tsd. Wozu das, ohne Hintergründe zu nennen. Das Alter wäre zwingend wichtig: Stichwort Sterbehilfe. Nennt doch mal den Prozentsatz in verschiedenen Altersklassen, dann wäre das Bild komplett. Und weiterhin sollte die Beratung, die Hilfe in die Hände von Fachkundigen gelegt werden. Das braucht Geld und Personal - stimmt, aber beides ist nicht vorhanden. Leider haben viele Selbsttötungen auch einen finanziellen Hintergrund - und das müsste noch weniger sein! Aber danach fragt niemand, darüber schreibt niemand ... ist eben das Tabu-Thema. 

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TeddyWestside

Sie verwechseln hier mediale Berichterstattung mit Enzyklopädieeinträgen. Natürlich kann in einem Nachrichtentext nicht jeder Aspekt eines Themas beleuchtet werden. Was hindert Sie daran, selbst zu recherchieren?

Gassi

Recherche gehört zu einem guten Artikel dazu - ist Ehrensache für einen Journalisten. 

Leider durfte ich den Artikel nur stark verkürzt darstellen, der Rest erhielt den roten Balken.

Kaneel

Ich finde den Ansatz des br die Argumente der User über die "Dein-Argument"-Suche bei einigen Artikeln mit aufzunehmen ganz gut. Benötigt aber mehr personelle Ressourcen und KI.

Peter Kock

Die möglichen Suizide kommen wohl mit einer Krankheit zusammen oder mit sonstigen Dingen wie z.B.  Einkommensprobleme und beides kann man mit keiner Beratung geregelt bekommen ! 

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Mauersegler

Selbstverständlich kann eine Beratung bei finanziellen Problemen helfen, eine Lösung zu finden.

Peter Kock

Wer schon am Ende seiner Möglichkeiten steht wird von der Bank nur Kopfschütteln bekommen .....tolle Lösung und so schön weit weg von jeglicher Realität !!!

Humanokrat

Es gibt sehr erfolgreiche Hilfen z.B. bei Privatinsolvenz. Da gibt es Auswege, auf die man selber nicht kommt. 
Warum sehen Sie die Dinge nicht positiver? Ihr Kommentar vermittelt eine gewisse Hoffnungslosigkeit. Das Thema dieses Threads ist, das Gegenteil zu erreichen. 

Kaneel

Zu jemanden, der möglicherweise gerade in einem abgrundtiefen Tief steckt und kein Licht am Ende des Tunnels sieht, zu sagen "lächeln Sie doch mal, ist doch alles nicht so schlimm", klingt aber auch nicht so wirklich empathisch.

Humanokrat

Das habe ich auch nicht gesagt. Mehr falsch kann man meinen Kommentar nicht interpretieren. Und jemanden positiv gegenüberzutreten, der kein Licht mehr sieht, ist sehr wohl empathisch. 

Kaneel

Sie schrieben an den User: Warum sehen Sie die Dinge nicht positiver? Vielleicht ist das in einem bestimmten Augenblick nicht möglich. Das Aufzeigen von Lösungsmöglichkeiten habe ich nicht kritisiert, sondern dieses "Die Sonne scheint, ist doch alles halb so schlimm", ein Gefühl, das man in einer tiefen Depression nun mal nicht wahrnehmen kann. Ein Auslöser für einen Suizid, kann auch der Verlust des Arbeitsplatzes sein. Finanzielle Sorgen oder die Angst nichts mehr wert zu sein, halte ich also durchaus für denkbare Gründe.

TeddyWestside

Wer hat denn von einer Bank geredet ? 

 

Kopfschütteln....

Mauersegler

Eine Bank ist keine Beratungsinstitution. Da muss ich jetzt den Kopf über Ihre Antwort schütteln.

fathaland slim

Leider haben viele Selbsttötungen auch einen finanziellen Hintergrund - und das müsste noch weniger sein! Aber danach fragt niemand, darüber schreibt niemand ... ist eben das Tabu-Thema.

Woher wissen Sie es denn, wenn niemand danach fragt und niemand darüber schreibt? Quellen für Ihre Behauptung wird es dann wohl auch nicht geben, oder?

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fathaland slim

Dieser Kommentar sollte eine Antwort auf den von „Gassi“ um 16:10 Uhr werden. Leider ist er mir verrutscht.

Gassi

Weil ich Verwandte habe, die sich deswegen umgebracht haben - leider garantiert kein Einzelfall!

Chisel

Eine gute Vorsorge wäre, wenn es ein ausreichendes Gesprächsangebot oder Kliniken gäbe. Ich suche seit Monaten e. Psychotherapeuten, die Situation ist verheerend.  Eine meinte, ich solle mich in 7 Jahren melden; alle anderen führen keine Wartelisten, weil es so nervig ist. Wartezeiten betragen mehr als 2 Jahre. Man müsse halt Geduld und Durchhaltevermögen haben, einmal wöchentlich alle Therapeuten zu den von ihnen festgelegten Telefonzeiten (wie 8:15 bis 8:35 Montag) anrufen. Hat man Glück, ist man derjenige, der den gerade frei gewordenen Platz erhält. Die Ärztekammer hat nach gesamt 4,5 Std in der Warteschleife mir einen Therapieplatz in 220 km Entfernung, einfach, angeboten. Akutkliniken haben Wartezeiten von 8 Mon. bis 3 Jahre. seit Jahren bekannt, die Situation verschlimmert sich immer mehr. Diese Absichtserklärung ein winziges Feigenblatt „Wir wollen ja“,  dieRealität ein riesiger Schrotthaufen, der dahinter versteckt wird.

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Werner Krausss

Chisel 02. Mai 2024 • 16:28 Uhr 

„Akutkliniken haben Wartezeiten von 8 Mon. bis 3 Jahre.“

 

Fahren Sie ohne Termin zu einer UNI Klinik. Gehen Sie einfach rein und sagen Sie, dass es akut ist. Soviel ich weiß, dürfen die niemand wegschicken. Wichtig, nicht vorher anmelden oder anrufen.

fathaland slim

Fahren Sie ohne Termin zu einer UNI Klinik. Gehen Sie einfach rein und sagen Sie, dass es akut ist. Soviel ich weiß, dürfen die niemand wegschicken. Wichtig, nicht vorher anmelden oder anrufen.

Diesen Rat möchte ich ausdrücklich unterschreiben. Es muss nicht einmal eine Uniklinik sein, eine psychiatrische Fachklinik tut da auch ihren Zweck.

Werner Krausss

Und noch danke für Ihren sensiblen Hinweis.

w120

Hier sind ja auch Psychiater unterwegs, 

ist der Zugang zu einer schnellen Behandlung nicht das erforderliche Mittel?

 

Extremere Notfälle werden doch wohl in der normalen Klinik auch erkannt und zumindest eine Notfallbehandlung durchgeführt.  

 

Wenn es Hotspots gibt, die gerne zum Selbstmord genutzt werden (Brücke x oder y, IC Trasse x), dann wären dort bauliche Maßnahmen auch sinnvoll.

 

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TeddyWestside

Analogien zu körperlichen Beschwerden sind natürlich schwierig, aber grundsätzlich gibt es natürlich eine Unterscheidung zwischen akuten Notfällen und objektiv weniger gravierenden. Das Problem ist, dass die Diagnose stark vom Patienten beeinflusst wird. Sobald ich als Patient sage "ich will sterben" und mich nicht davon abbringen lasse, ist der Arzt oder Therapeut gezwungen, mich davor zu bewahren, mich umzubringen. Das heißt gegebenenfalls geschlossene Unterbringung in einer Fachklinik. Wenn das gegen meinen Willen geschieht, braucht der Arzt zeitnah einen richterlichen Beschluss. Der nächste Schritt ist dann medikamentöse Sedierung, bis ich mich soweit beruhigt habe, dass ich nicht mehr wild um mich schlage. Darauf folgt ein stationärer Aufenthalt in einer Klinik und, wenn möglich, eine Therapie in ferner Zukunft. 

Also um bei Ihrer Frage zu bleiben: jein. Bei akuten Selbstmördern ist sicher schnelles Handeln gefragt, um jemand vor dem Selbstmord zu bewahren, vor allem Geduld

w120

Im Jahr 2022 starben in Deutschland insgesamt 10 119 Menschen durch Suizid – das waren fast 28 Personen pro Tag. Männer nahmen sich deutlich häufiger das Leben als Frauen, rund 75 % der Selbsttötungen wurden von Männern begangen.

......

Die am häufigsten gewählte Suizid-Methode war sowohl bei Frauen als auch bei Männern die Selbsttötung durch "Erhängen, Strangulieren oder Ersticken": Die Hälfte aller Männer und nahezu ein Drittel aller Frauen, die Suizid verübten, entschieden sich für diese Art der Selbsttötung.

https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Todesu…

Juwa

Es ist gut, dass das Thema angesprochen wird. Leider ist es noch ein Tabuthema, was zur Folge hat, dass Betroffene, also Suizidgefährdete, alleine gelassen werden, denn schon das Ansprechen des Themas kann Suizide verhindern.

Montag

Wenn sich jemand schlecht fühlt, wird er meist bedauert und man versucht ihn zu unterstützen. (Beispielsweise bietet man erkälteten Personen heißen Tee an. Oder man bietet an, für sie einkaufen zu gehen, damit sie zu Hause bleiben und sich ausruhen können.)

Depressionen, Selbstmordgedanken etc. sind hingegen ein Tabuthema. 

In manchen Situationen helfen Gespräche. Es wäre daher wichtig, dass man das Gespräch sucht, wenn man sieht, dass jemand sich verändert und dass es ihm vermutlich nicht gut geht. (In der Familie, in der Nachbarschaft, im Freundeskreis, bei Freizeitaktivitäten, der Hausarzt ...)

Vielleicht würde es Sinn machen, Kurse für das Führen einfühlsamer Gespräche zu unangenehmen Themen anzubieten. (Ähnlich, wie man Erste-Hilfe-Kurse anbietet.) Mit dem Ziel, gefährdete Menschen frühzeitig zu erreichen, und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. 

Mega

Das Thema Suizid ist äußerst sensibel und komplex. Es ist wichtig, einfühlsam und respektvoll mit Menschen umzugehen, die mit suizidalen Gedanken oder Gefühlen zu kämpfen haben. Jeder Mensch hat das Recht auf Selbstbestimmung über sein eigenes Leben. Punkt. 

Juwa

Ich kann da von meiner Kindheit erzählen. Probleme mit den Mitschülern, Mobbing, überforderte Eltern und ich mit dem Wunsch alle Erwartungen zu erfüllen. Auch durch meine geistigen Einschränkungen eine große Herausforderung. Ich wollte aus dieser Situation unbedingt entkommen, sah aber keine Ansprechpartner an die ich mich wenden konnte. Da erscheint Suizid der einzige Ausweg, zumal die ganzen Anforderungen, die man erfüllen soll aber nicht kann, einen dazu zu bewegen, dass man denkt, selbst nicht von den Anderen erwünscht zu sein und daher besser „verschwinden“ solle. In meiner Jugendzeit habe ich gelernt, dass das nicht so ist und erst jetzt ist mir klar warum ich in diese Situation geraten bin. Das hätte nicht sein müssen!

Ich kann nur raten Suizidgefährdenden zu helfen, denn sie sind mit ihrer Situation schlicht und einfach überfordert. Sie sind nicht in der Lage zu erkennen, dass es auch ganz anders geht. Das gilt auch für Minderjährige, da sie noch besonderen Schutz benötigen.

Nachfragerin

Lauterbach fehlt der Realitätsbezug

"Darüber hinaus plädiert der Minister [Lauterbach] für 'methodenbegrenzende' Maßnahmen, also Zugangsbeschränkung zu Mitteln und Orten für einen Suizidversuch, darunter Gleisanlagen, Brücken oder Hochhäuser."

Manchmal frage ich mich, in welcher Traumwelt Herr Lauterbach lebt. Es gibt zehntausende Kilometer an Bahnstrecken in Deutschland, tausende Brücken und weitaus mehr Hochhäuser. Es wäre völlig sinnfrei und praktisch unmöglich, diese für Menschen unzugänglich zu machen. 

Eine wesentlich sinnvollere Maßnahme wäre es, die häufigsten Beweggründe für einen Suizid zu erforschen und dort anzusetzen. Das hilft auch den Menschen, die dieselben Probleme, aber keine Selbstmordgedanken haben.

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Kristallin

Das ist platt gegenüber der Schwere des Themas! 

KowaIski

@ wenigfahrer

Auch das klingt gut, nur wird das nicht wirklich wirken weil die Gruppe sicher nicht zu irgendwelchen Beratungen geht, ...

Das stimmt gar nicht und ist eine völlig oberflächliche Sichtweise. Die Menschen mit Selbstmordgedanken suchen oftmals händeringend Unterstützung.

KowaIski

@ Mischa007

Dank unseres vorbildlichen Gesundheitswesens muss man ja auch nur zwischen 6-12 oder mehr Monate warten bis man einen Termin bei einem Psychiater bekommt, wenn man schon bereit sein sollte Hilfe an zu nehmen.

Der Seitenhieb ist nicht fair, denn selbst der beste Gesundheitsminister kann keine Psychiater backen.

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saschamaus75

>> Der Seitenhieb ist nicht fair,...

...aber leider realistisch. -.-

 

>> ...denn selbst der beste Gesundheitsminister kann keine Psychiater backen.

Da haben Sie erstmal Recht, nur das dieses Problem sich ja halt schon seit Jahren und diversen Gesundheitsministern aufstaut. oO

 

KowaIski

@ Mischa007

Wie wäre es denn mal mit einer Perspektive für diese Menschen, aber das ist das letzte woran wir denken.

Wir? Warum halten Sie "uns" das vor. Das ist doch total oberflächliche Miesmacherei.

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Juwa

Unter einem Suizid leiden vor allem die Angehörigen. Sie plagen Schuldgefühle, wie, dass sie es hätten bemerken können das etwas nicht stimmt und dass sie durch ihr Verhalten den Suizid gefördert haben. Vielen Suizidgefährdeten ist das nicht bewusst.

Man darf auch nicht vergessen: Ein Suizid ist eine unnatürliche Todesursache bei der die Polizei informiert werden muss und die Leiche rechtsmedizinisch minutiös untersucht wird, um Tötungsdelikte auszuschließen.

mike4

Man kann nicht auf der einen Seite schwer kranken Menschen das Sterben erschweren und die Arbeit von Sterbehilfevereinen kriminalisieren und sich dann über Suizide wundern.

Wenn  der Gesetzgeber es den schwer Kranken fast unmöglich macht selbstbestimmt vom Leben zu scheiden, werden Menschen zu Suizidhandlungen "gezwungen". Nicht jeder hat das Geld um dafür in die Schweiz zu fahren, die meines Erachtens hier die Beste gesetzliche Regelung hat.

Kaneel

Angenehm überrascht bin ich, dass auch von Usern, die ich häufig als weniger empathisch erlebe, Verständnis für das Krankheitsbild Depression geäußert wird. Allerdings sind diese User gleichzeitig diejenigen, die ansonsten keinerlei Verständnis für Menschen, die in unserer Leistungsgesellschaft scheitern, zeigen. 

Werner40

Zur Suizidprävention gehört m.E. die Möglichkeit eines " sofortigen " Erstgesprächs, bei dem  auch die Schwere der Depression und daraus abgeleitet die Dringlichkeit und Art weiterer Massnahmen ermittelt wird. 

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pasmal

Die Umstände zum Suizid kenne ich nicht, aber den Mut bewundere ich.

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