Ihre Meinung zu Ampel und Union einig über gemeinsamen Antrag zu Veteranentag
Der 15. Juni soll deutscher Veteranentag werden. In einem gemeinsamen Antrag von Ampel und Union heißt es, so solle Anerkennung ausgedrückt werden. Zudem solle die Versorgung von Soldaten bei im Einsatz erlittenen Schädigungen verbessert werden.
In meinen Augen ist das ein völlig überflüssiger Akt, der ähnlich wie das neue Wording von der Kriegsfähigkeit bedenklich ist.
29 Antworten einblenden 29 Antworten ausblenden
Ich gebe Ihnen Recht. Der Militarismus schleicht sich an und ein.
Als Militarismus wird die Dominanz militärischer Wertvorstellungen und Interessen in der Politik und im gesellschaftlichen Leben bezeichnet, wie sie etwa durch die einseitige Betonung des Rechts des Stärkeren und die Vorstellung, Kriege seien notwendig oder unvermeidbar, zum Ausdruck kommen oder durch ein strikt hierarchisches, auf Befehl und Gehorsam beruhendes Denken vermittelt werden.
Da schließe ich mich Ihnen an, ich bin ja schon etwas länger auf der Welt und hab auch den ganzen kalten Krieg mitgemacht, ich hätte nicht gedacht das ich nochmal solche Wörter und Beteiligungen zu hören und zu sehen bekomme, täglich sind alle Medien voll.
Wir haben unsere Geschichte vergessen und auch den Satz der nach dem Krieg geprägt wurde.
Ja, die Formel „Nie wieder Krieg!“ höre ich eigentlich jetzt nur noch vom BSW.
Es müsste die Forderung höchstens ergänzt werden: „Nie wieder Krieg - außer es ist notwendig um die eigenen Interessen zu schützen“
Ich finde es auch nicht in Ordnung das die Bundeswehr wieder in die Schulen ausschwärmen soll um Rekruten zu gewinnen. In den 1970ern und 80er musste sowieso jeder Junge Mann zur Musterung. Die „Werbung“ diente dazu mehr Männer für die Verpflichtung auf 3 Jahre zu gewinnen…
Zweierlei Maß und damit unglaubwürdig
Wenn es gegen Deutschland geht, stehen Sie an vorderster Front und es ist keine Unterstellung zu weit hergeholt. Wenn es um Ihr Russland geht, verschweigen Sie solche Erscheinungen wie diese:
"In Russlands Junarmija werden Kinder dazu erzogen, in den Krieg zu ziehen. Es ist ein erschreckendes Beispiel für die Militarisierung der Gesellschaft - bis hin zu den Jüngsten."
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/junarmija-kinder-armee-ukraine-k…
Also Militarisierung bis ins letzte Glied.
In Deutschland geht es nur um einen Veteranentag.
Zitat: "... die Formel „Nie wieder Krieg!“ höre ich eigentlich jetzt nur noch vom BSW."
Mit solchen Verdrehungen war zu rechnen.
"Nie wieder Krieg!" hören Sie aus allen Parteien des demokratischen Spektrums, weshalb die Stimmen auch nicht verstummen, Putin und den Kreml aufzufordern, den Krieg gegen die Ukraine eher heute als morgen zu beenden.
Es gilt aber immer noch die Erkenntnis, die Außenminister Fischer vor mehr als 25 Jahren so formulierte: "... ich stehe auf zwei Grundsätzen, nie wieder Krieg, nie wieder Auschwitz, nie wieder Völkermord, nie wieder Faschismus. Beides gehört bei mir zusammen. Deswegen bin ich in die Grüne Partei gegangen..." ins heute übertragen: Es geht nicht, mit der Formel "nie wieder Krieg" die Verteidigung gegen einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg voller Kriegsverbrechen obsolet zu reden. Und im übrigen geht gar nicht, Putin als "in die Ecke gedrängten vernünftigen Menschen" zu verbrämen (Höcke im Welt-TV-Duell).
Das müsste doch ganz in Ihrem Sinne sein.
Schließlich geht es darum, das „Militärische“ wieder salonfähig zu machen um die „Wehrfähigkeit“ der Bevölkerung angesichts der Kriegsgefahr zu erhöhen.
Im ICE gehören heute wieder Soldaten in Uniform zum Alltag, das kenne ich nur aus den 1970ern.
Warum müsste das in meinem Sinne sein?
Sie lesen meine Kommentare, da bin ich sicher, und greifen trotzdem zu solch albernen Diffamierungen. Ein Armutszeugnis.
Ja, ich lese Ihre Kommentare häufig und sehe bei Ihnen ein „oliv-GRÜNES“ Weltbild durchscheinen …
Militarismus wird uns erst recht mit der AfD blühen..
Die jetzige Stimmung kenne ich aus meiner Kindheit in den 60-igern, als mein Vater vom Krieg erzählte und davon, dass "damals" nicht alles schlecht gewesen wäre..
Militarismus wird uns erst recht mit der AfD blühen..
Richtig. Der angebliche Pazifismus, in dem sich diese und auch Wagenknechts Partei üben ist geheuchelt und dient lediglich der Unterstützung Putins.
Also ich kenne das aber anders, zwischen Kriegswitwen aufgewachsen und die Heimat gewechselt kann ich mich an ganz andere Dinge erinnern, das deckt sich nicht mit Ihren Erfahrungen.
Früher (vor dem Ende des 2. Weltkriegs) war das aber wirklich anders:
Ein „Offizier“ galt als hochangesehener Beruf, so wie damals und heute Arzt oder Professor. Eine militärische Karriere galt als äußerst erstrebenswert und war Tradition in vielen Familien über Generationen.
@NieWiederAfd/@fathaland slim
Aber finden Sie beide nicht wer A sagt muss auch B sagen? Damit meine ich, dass jede/r, der/die der Meinung ist es sei notwendig u. unterstützenswert, dass die UA sich verteidigt und allein daher die Bundeswehr nicht ablehnt bzw. ablehnen kann, sich eben auch mit den Konsequenzen für diese Menschen und unsere Gesellschaft, befassen muss und diese nicht ignorieren sollte. Dazu sei gesagt, dass ich Ihre Kritik auf der einen Ebene sehr gut nachvollziehen kann u. mir der Militärdienst fremd ist.
Auf einer anderen Ebene finde ich allerdings, solange wir die Selbstverteidigungsfähigkeit Deutschlands/Europas als bedeutsam erachten, wir den Menschen, die sich dafür bereit stellen und die teilweise durch Auslandseinsätze verletzt und/oder traumatisiert sind, eine Form des gesellschaftlichen Gesehenwerdens zukommen lassen.
Gleichzeitig sollte es nicht darum gehen, die Bundeswehr bzw. den Dienst an der Waffe zu glorifizieren. Eine schwierige Gratwanderung.
ähnlich wie das neue Wording von der Kriegsfähigkeit bedenklich ist.
Was ist daran ähnlich? Dieser Tag soll jeden Bundeswehrsoldaten ehren.
Wer ehrt denn mal endlich die jenigen, welche jeden Ta an der Tafel arbeiten oder Menschenleben retten?
Wer ehrt denn mal endlich die jenigen, welche jeden Ta an der Tafel arbeiten oder Menschenleben retten?
Beispiel: https://www.bundesaerztekammer.de/baek/ueber-uns/auszeichnungen
Haben Sie sich schon mal persönlich bei einem Arzt, Ehrenamtlichen, Pfarrer, Feuerwehr, Notdienst oder Mitmenschen bedankt?
Ehrlicherweise könnte sich jeder mehr bedanken!
Es geht um zwei Dinge:
Einen Veteranentag, über dessen Sinn sich streiten ließe, aber bitte nicht von Leuten, die von Soldat sein in Auslandseinsätzen keine Ahnung haben, und:
um die angemessene Versorgung und Betreuung von Veteranen, die physische und vor allem psychische Schäden davongetragen haben.
Gerade letztere sind für die Betroffenen, wie für die Angehörigen, ungeheuer belastend.
Deshalb halte ich gerade letzteres für geradezu geboten.
um die angemessene Versorgung und Betreuung von Veteranen, die physische und vor allem psychische Schäden davongetragen haben.
Was diesen Punkt angeht gebe ich Ihnen zu hundert Prozent Recht. Krieg zerstört Seelen.
„..um die angemessene Versorgung und Betreuung von Veteranen, die physische und vor allem psychische Schäden davongetragen haben.“
Wozu brauchen Sie dafür einen „Veteranentag“? Dafür reicht ein Versorgungsamt (das es schon gibt)..
ICH brauche ganz gewiss keinen Veteranentag, und wenn Sie den ersten Teil meines Kommentars noch einmal lesen, könnten Sie den auch so verstehen, wie er gemeint ist:
Über die Einführung eines Veteranentags sollten die Betroffenen selber entscheiden. Ich habe allerding nirgends gelesen, dass man eine Befragung bei den Veteranen durchgeführt hätte.
Natürlich müssen die Soldat*innen mit ihren Angehörigen bestens versorgt und betreut werden, da stimme ich Ihnen zu.
Dazu gehört allerdings kein Veteranentag. Das hat eine ähnliche Bedeutung wie Lametta an der Brust. Trägt mancher gerne, hilft aber nicht zum Kampferfolg oder bei erlittenen Schäden. So ein Veteran*innentag soll öffentlichkeitswirksam möglichem Nachwuchs und der Bevölkerung die Notwendigkeit einer kriegsfähigen Armee näher bringen. Und um das nicht gut zu finden, muß man eben kein Soldat sein oder sich in Auslandseinsätzen auskennen.
Die Bundeswehr wird von der gesamten Bevölkerung finanziert und getragen, da wollen Sie doch nicht nur die Befürworter darüber bestimmen lassen. Ich denke, solch eine Auswahl wollten Sie auch nicht wirklich vornehmen.
" die von Soldat sein in Auslandseinsätzen keine Ahnung haben:"
Das wären dann 99,99% der Bevölkerung. Weshalb'? Eine demokratische Regierung hat diese Menschen dort hingeschickt. Sie dürfen auch nach ihren Einsätzen nicht das Gefühl erhalten, wir schämen uns für sie oder lassen sie alleine. Das darf nicht passieren. Daher keine verschämten Vetranenabende, sondern ein kollektives Zusammenstehen hinter ihnen.
Wer wen wo hin schickt und ob das „richtig“ ist, sollte man nicht daran festmachen ob der „Marschbefehl“ von einem demokratisch gewählten Oberbefehlshaber (oder Gremium: in Friedenszeiten ist das in Deutschland der Bundestag) kommt, oder nicht.
Der Afghanistan Einsatz und auch der in Mali zB waren aus meiner Sicht schwere politische Fehler.
Und Deutschland hat sich zwar der direkten Bombardierung Belgrads im Kosovokrieg enthalten (unter Hinweis auf die „jüngere Geschichte“ - ein Argument das wohl zukünftig nicht mehr vorgebracht werden wird), hat aber im Hintergrund mitgemacht (zB um den USA die Logistik in Deutschland zur Verfügung zu stellen). Desgleichen im Irakkrieg.
Wieso Überflüssig?
Ein Tag für die Veteranen ist ein einfaches und starkes Zeichen der Anerkennung und kann das Bewusstseins um diese Gruppe schärfen. Nach dem gleichen Prinzip gibt es auch den Kindertag und Frauentag.
Natürlich darf es nicht bei diesen symbolischen Maßnahmen bleiben.
Und wie sieht es mit einem Tag für Pflegepersonal, Mindestlöhner in der Landwirtschaft, ÖPNV-Personal, Angestellte im Einzelhandel und, und, und aus? Die werden alle derzeit in unserer Gesellschaft benötigt, damit es funktioniert. Da wäre ein ebenso starkes Zeichen nicht weniger angebracht.
Aber darum geht es nicht. Es geht darum, uns den Militarismus, einen möglichen Krieg näher zu bringen. Und das ist etwas, was unsere Gesellschaft überhaupt nicht benötigt.
ein völlig überflüssiger Akt,
Seh ich auch so.
➢ In meinen Augen ist das ein völlig überflüssiger Akt, der ähnlich wie das neue Wording von der Kriegsfähigkeit bedenklich ist.
Diese Menschen, denen gedacht werden soll, setzten freiwillig ihre Gesundheit, u.U. ihr Leben ein für eine Armee, die der Staat haben will.
Eine Armee, die nicht verteidigungsfähig ist, braucht kein Mensch, und einen Angriffskrieg will die Bundeswehr nicht führen.
Mit fast 100% Sicherheit gehören Sie zu denen, die auf der Straße die Straßenseite wechseln, oder im Zug das Abteil, kommt Ihnen ein Soldat oder eine Soldatin in Uniform entgegen, oder sitzt mit im Abteil. Zu viel Militarismus um Sie herum, und zu viel Geringschätzung von Menschen schleicht sich dann in die Worte ein.
Mit genau so einer Einstellung wie der von Ihnen, wird auch fast 80 Jahre nach WK2 absolut zuverlässig verhindert, dass sich in Deutschland endlich mal eine rationale und sinnvolle Einordnung des Militärs ins Staatswesen entwickeln kann.
„Mit genau so einer Einstellung wie der von Ihnen, wird auch fast 80 Jahre nach WK2 absolut zuverlässig verhindert, dass sich in Deutschland endlich mal eine rationale und sinnvolle Einordnung des Militärs ins Staatswesen entwickeln kann.“
+
Ich muß gestehen, so eine Einstellung hege ich auch. Nach meinen Überlegungen macht eine „rationale“ und „sinnvolle“ Einordnung des Militärs ins Staatswesen einen Krieg erst möglich, wenn dieses Militär nicht ausschließlich zur Verteidigung verpflichtet ist. Uns am Hindukusch, im Südchinesischen Meer, immRoten Meer und in Mali zu verteidigen, passt nicht in dieses Voraussetzung. So etwas befeuert Konflikte.