Eine Elefantenherde im Okavangodelta.

Ihre Meinung zu Botswanas Problem mit Elefanten - und Europa

Wegen der hohen Zahl von Elefanten hat Botswana wieder die Jagd auf die Tiere erlaubt. Doch nun soll es in Europa Einfuhrbeschränkungen für Trophäen geben. Botswana hält das für neokoloniale Bevormundung. Von Stephan Ueberbach.

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101 Kommentare

Kommentare

Giselbert

""Es ist also ... durch eine nachhaltige Jagd, bei der die Menschen Geld verdienen und die Tiere geschützt werden", so die Argumentation Cejkas. "Botswan"

Eine kluge Erkenntnis. Und betrachtet man die Zahlen der Überpopulation von 130.000 Tieren im Verhältnis zu 300 zur Jagd freigegebenen, dann ist dies erst recht in Ordnung. 

Lasst doch die Botswaner mit dem Jagdtourismus gleichzeitig etwas Geld verdienen und gebt auch die Einfuhr von in dieser Zahl begrenzten Trophäen frei. Alles andere ist falsch verstandener Tierschutz und Ideologiegehabe.

Alexa d'Auteuil

Großwildjagd ist eine Perversion. 

Menschen haben als Teil der Natur immer gejagt, um sich zu ernähren. 

"Großwildjäger" heutigen Zuschnitts jagen Tiere aus Spaß am Töten, sich auf Fotos neben ihrer Jagdbeute zu exponieren und Trophäen an die Wände zu hängen.

Wer einmal den Abschuss eines Löwen wenige Meter hinter einem Maschendrahtzaun eines Reservats und den Schmerz der Tiere gesehen hat , wenn sie dabei verenden, der kann das nur verachten.

Wenn Elefanten gejagt werden "müssen", dann bitte nur durch ausgebildete Wildhüter.

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Giselbert

"Großwildjagd ist eine Perversion."

Eine Meinung/Behauptung, es gibt auch andere Meinungen.

""Großwildjäger" heutigen Zuschnitts jagen Tiere aus Spaß am Töten, "

Sie scheinen mir keine Ahnung zu haben, die meisten Großwildjäger sind auch Jäger im eigenen Land und betreiben die Jagd aus regulierenden Gründen. Außerdem benötigt die Jagd auch eine gewisse Übung. In Botswana wäre die Regulation des Bestands ja auch der einzig Grund.

"Wer einmal ... und den Schmerz der Tiere gesehen hat"

In der Regel ist ein waidgerechter Abschuss für das Tier schmerzfrei. Außerdem ist die Natur selbst nicht zimperlich, ein Löwe verspeist im Laufe seines Lebens tausende andere Säugetiere. 

"dann bitte nur durch ausgebildete Wildhüter."

Ich bezweifle, dass die es besser als Jäger können.

 

D. Hume

"Sie scheinen mir keine Ahnung zu haben, die meisten Großwildjäger sind auch Jäger im eigenen Land und betreiben die Jagd aus regulierenden Gründen. Außerdem benötigt die Jagd auch eine gewisse Übung. In Botswana wäre die Regulation des Bestands ja auch der einzig Grund."

Es geht um Jagdlizenzen für Ausländer und den dazugehörigen Trophäenhandel. Denen geht es nur um den Kick und die Trophäe an der Wand. Botswana verknüpft das mit der Bestandsregulierung. Zu Unrecht wie ich finde. Es scheint, Sie wissen nicht zu welchem Thema Sie kommentieren. 

Kaneel

Eine kontroverse Diskussion zum Thema Auslandsjagd gibt es hier:

https://www.ndr.de/fernsehen/Kontroverse-Jagd-Deutschlands-bekannteste-…

Wenn ich es richtig erinnere, geht es Deutschlands bekanntester Jägerin um das Sammeln von Erfahrungen, das erlegte Kleinwildfleisch wird auch gegessen. Allerdings postet sie Tophäenbilder auf Instagram. Für mich als Vegetarierin einerseits befremdlich. Andererseits vermutlich wesentlich tierfreundlicher als die Milchkuhhaltung, die Tiermast, der Tiertransport und die Qual der Tiere auf Schlachthöfen.

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D. Hume

"Für mich als Vegetarierin einerseits befremdlich. Andererseits vermutlich wesentlich tierfreundlicher als die Milchkuhhaltung, die Tiermast, der Tiertransport und die Qual der Tiere auf Schlachthöfen."

Das ist ein Grund warum Wildfleisch bei Flexitariern so beliebt ist. Das Tierwohl während der Lebenszeit war nämlich gegeben.

w120

Die Sendung ist zu lang, um hier noch einen detailierten Kommentar abgeben zu können.

 

Der Hinweis auf die Tötung von Nutztieren ist sicherlich berechtigt.

 

Was mir aufgefallen ist, dass sie sich mit den im Ausland erlegten Tieren abgebildet hat und von einer Erweiterung ihrer Jagderfahrung spricht.

 

Das erzeugt bei mir im ersten Moment den Eindruck, dass sie von den Möglichkeiten der heimischen Jagd, die ja auch Hege bedeutet, etwas gelangweilt ist und jetzt mal was anderes, ich benutze das Wort jetzt bewußt, töten möchte.

Alexa d'Auteuil

 

Botswana verdient durch normalen Tourismus bedeutend mehr Geld als durch Trophäenjäger. 

Wenn die Touristen ausbleiben, weil sie Großwildjagd abstoßend finden, verliert das Land mehr Geld als es mit Elfenbeinverkäufen einnehmen kann.

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Bevor man die Elefanten abschießt, sollte man sie lieber den Zoos anbieten.

 

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BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Als Löwenfutter?

Zooelefanten benötigen eine Gewöhnung von klein auf an die Lebensbedingungen und die Pfleger.

Sonst ist das nicht mehr als Quälerei!

D. Hume

Die Eingewöhnung eines "Neuelefanten" in eine Herde ist eine Wissenschaft für sich. Der Vorschlag ist tatsächlich sehr realitätsfern.

Vector-cal.45

Da stellt sich aber auch die Frage, ob die Zoohaltung von Elefanten (oder gar Tieren ganz allgemein) nicht grundsätzlich weitestgehend Tierquälerei ist.

Giselbert

"Wenn die Touristen ausbleiben, weil sie Großwildjagd abstoßend finden, verliert das Land mehr Geld als es mit Elfenbeinverkäufen einnehmen kann."

Das wird Botswana schon selbst im Blick haben und entsprechend entscheiden. Alles ist besser, als mit dem "moralisch überlegenem", erhobenem Zeigefinger sich einmischen zu wollen. Ich finde den aufklärenden Umgang zur Jagd jedenfalls besser, als ein dezimieren der Überpopulation hinter vorgehaltener Hand. So wie es aussieht muss die Überpopulation weg, ob mit oder ohne Jagd und dann haben die meisten Touristen auch Verständnis für die Jagd.

Und umgekehrt, das Geschrei wäre groß, wenn sich Botswana in die regulierende Jagd in Deutschland einmischen würde.

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schabernack

➢ Und umgekehrt, das Geschrei wäre groß, wenn sich Botswana in die regulierende Jagd in Deutschland einmischen würde.

Deutschland mischt sich nicht ein in das Jagdrecht in Botswana.
Und Botswana importiert keine Wolfspelze aus Deutschland.

Bevormundung auf Afrikanisch.

AuroRa

Wer sich in Botswana ein Naßhorn an die Wand nageln will, kann das tun. Diese Trophäen haben in Europa nichts zu suchen.

Diesen Wildtier-Kapitalismus als neokoloniale Bevormundung zu bezeichnen ist lediglich ein Mittel den widerwärtigen Abknall-Tourismus nicht zu verlieren. 

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rolato

Es geht um Elefanten, schon bemerkt?

aha.na denn

Nach der Eiszeit gab es weltweit etwa 45 Großsäuger. Wo der Mensch hinkam, waren sie nach kurzer Zeit ausgestorben. Heute gibt es noch etwa 10 Arten, darunter Elefanten, Rhinos, Tiger.... sie sind alle bedroht. Es gibt Wilderer und wir spenden für den Schutz der Tiere, es ist klar, wo unsere Sympathien stehen.

Bei uns gab es nichts mehr, erst jetzt wieder den Wolf, und Allen ist klar, dass er nicht mehr hier hin passt. Er reißt landwirtschaftlich genutzte Tiere. Der Staat leistet Hilfe bei der Anschaffung von Herdenschutzhunden und Zäunen. Natürlich werden auch gerissene Tiere ersetzt. Von Angriffen auf Menschen ist nichts bekannt.

Wenn in Afrika eine Herde Elefanten die Felder zertrampelt, bedeutet das Not für das ganze Dorf. Niemand ersetzt die Ernte, verletzte Menschen sterben vor den Krankenhäusern, weil sie den Arzt nicht bezahlen können. Wir spenden da nichts, aber sagen, was Botswana tun muss.

Wir Europäer sind so arrogant geblieben wie schon vor 500 Jahren gegenüber den "Wilden".

bolligru

In diesem Zusammenhang zur Erinnerung: (auf daß es nicht in Vergessenheit gerate)

"Der spanische König Juan Carlos ist als Ehrenpräsident der Naturschutzorganisation WWF abgesetzt worden. Anlass war seine scharf kritisierte Elefantenjagd in Botswana."

Quelle: https://taz.de/Koenig-Juan-Carlos-vom-WWF-abgesetzt/!5088477/

Vector-cal.45

Die Argumente von Präsident Mogkweetsi Masisi sind durchaus ernst zu nehmen. Man muss sich nicht dauernd in interne Angelegenheiten einmischen.

Auch wenn ich natürlich die Großwildjagd nach Trophäen grundsätzlich ablehne. Auch ein Einfuhrverbot z. B. von Elfenbein in anderen Ländern geht wiederum Botswana nichts an.

Bernd Kevesligeti

Wieder ein armes Land in Afrika, dass aber-wenn man die Äußerungen des Präsidenten des Landes sieht, begreift woher eine  Verbesserung seiner Lage nicht kommen wird (vom globalen Norden).

bolligru

Eine gigantische Aufgabe- ich bin pessimistisch, daß es gelingen wird, den Großtieren in Afrika Raum zum Überleben zu lassen. Auch darüber wurde wieder und wieder berichtet. Bei tagesschau.de ist allerdings eine Ursachensuche nicht zu erwarten.

Juwa

Was bei uns der Wolf und der Biber ist, ist bei den Botswanern der Elefant. Die drei Arten sind für das Ökosystem wichtig, jedoch im Kontakt mit Menschen können Konflikte entstehen. Daher ist es wichtig, dass die Menschen aufgeklärt werden, wie sie solche Konflikte vermeiden können. Das Töten von Tieren sollte immer die letzte Option bleiben.

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bolligru

In Afrika geht es um das "Großwild".

https://idw-online.de/de/news316402 (Informationsdienst der Wissenschaft)- "Wildtierschwund" (Bsp. Kenia)

"Verluste von 95 Prozent bei Giraffen, 80 Prozent bei Warzenschweinen, 76 Prozent bei Kuhantilopen und 67 Prozent bei den Impalas."

"Schuld daran sei eine wachsende Zahl menschlicher Siedlungen, die die Weidegründe der Tiere für Ackerbau und Viehzucht beansprucht, schließen die Autoren einer Studie, die das britische Journal of Zoology in seiner Mai-Ausgabe veröffentlicht."

"Die Forscher haben herausgefunden, dass die wachsende menschliche Bevölkerung den Wildtierbestand dadurch verringert, dass sie die Weidegründe der Tiere für Ackerbau und Viehzucht zur Ernährung ihrer Familien beansprucht"

Schneeflocke ❄️

Nach der Freigabe dieses Artikels zum Kommentieren musste ich mir erst eine Auszeit zum Blutdruck-Herunterfahren nehmen. Als leidenschaftliche Tierschützerin habe ich mich sehr geärgert und wollte hier nicht unsachlich drauflos ballern. ...Ich ärgere mich immer noch. 30.000 Elefanten sollen erschossen werden, weil es 17 tote Afrikaner gab, die den durstigen Tieren den Lebensraum schreitig machten. Eigentlich geht es aber doch nur wieder ums liebe Geld. Die EU möchte die Trophäen der ermordeten Elefanten nicht auf den Markt bringen, deshalb wird gleich die Keule mit der Neokolonialen Bevormundung gezückt und nicht ernst gemeint mit der Abschiebung von 20.000 Elefanten nach Deutschland gedroht - weil das Geld der Deutschen muss über die Theke rollen. Pure Erpressung. Ich bin dafür, dass die Einfuhrbestimmungen bestehen bleiben, aus Mord keine Geschäftsmöglichkeiten anbieten. Außerdem sollte Deutschland sich weniger empfänglich machen für Vorwürfe mit neokolonialer Bevormundung!

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bolligru

"Eigentlich geht es aber doch nur wieder ums liebe Geld."

Nein, die dortige Bevölkerung beansprucht den Raum, um die eigenen Familien zu ernähren.

"Die Forscher haben herausgefunden, dass die wachsende menschliche Bevölkerung den Wildtierbestand dadurch verringert, dass sie die Weidegründe der Tiere für Ackerbau und Viehzucht zur Ernährung ihrer Familien beansprucht"

Quelle: https://idw-online.de/de/news316402

schnitzundschnitz

Wir können sehr wohl diktieren, was nach Europa eingeführt werden darf und was nicht. Und Jagd aus Geldgier und (bei vielen dann wohl auch) Blutgier unterstütze ich nicht.

Mauersegler

Der Afrikanische Elefant zählt zu den stark gefährdeten Arten und droht, von der Erde zu verschwinden. Allerdings leben unverhältnismäßig viele dieser Elefanten in Botswana, unter anderem, weil es an Korridoren fehlt, durch die sie ungefährdet in andere Gegenden mit mehr Platz ziehen könnten. 

Der Kolonialismusvorwurf geht meiner Ansicht nach fehl. Es sind westliche im Verbund mit einheimischen NGOs, die sich für den Erhalt der natürlichen Vegetation einsetzen und Maßnahmen zum Schutz der Felder und Menschen verbreiten (Bienenzäune um Felder, solargetriebene Elektrozäune, zusätzliche Wasserstellen, um Wild-und Nutztiere voneinander zu trennen ...). 

Richtig ist allerdings, dass man als Deutscher nicht erwarten kann, dass Afrikaner mit Elefanten leben, während man im eigenen Land den Wolf wieder ausrotten will. 

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