Eine Pflegefachkraft geht mit einer Bewohnerin durch ein Seniorenheim.

Ihre Meinung zu Experten warnen vor Kipppunkten in der Pflege

Die Zahl der Pflegebedürftigen nimmt zu. Gleichzeitig gehen einer Studie zufolge bald mehr Pflegekräfte in Rente als nachkommen. Das dürfte den Personalnotstand verschärfen. Auch die Beiträge könnten steigen.

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152 Kommentare

Kommentare

Ritchi

Wenn wir mehr Hilfsflegekräfte hätten, wären die Hauptpflegekräfte deutlich entlastet. In der Hilfspflege liegt der Mindestlohn bereits deutlich über 14 €. Ich bin mir ganz sicher, dass von den etwa 4 Millionen Erwachsenen im Bürgergeld mindestens dreiviertel für diesen Job geeignet sind.

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Bender Rodriguez

Verstehe. Dir fehlt die Wehrpflicht, die diesen Diensten jählich neues, billiges Personal beschert hat. 

Dazu war ich vor über 30 jahren schon nicht bereit.

tias

Na ja 

Es gibt viele Punkte bei der Politik wo wichtiger sind als ... haben wir Verständnis ,dass de Infrastrucktur an letzter stelle steht .Warten wir die Wahlen abob es so bleibt  !

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Adeo60

Der Staat kann nicht für alles zuständig sein und verantwortlich gemacht werden. Natürlich gab und gibt es Defizite im Bereich der Pflege. Aber leider gibt es auch Kräfte in unserem Land, die den Zuzug ausländischer Fachkräfte blockieren und Ausländerfeindlichkeit schüren. Gerade im Bereich der Pflege brauchen wir ausländische Arbeitnehmer/innen.

nie wieder spd

Wir haben seit Jahrzehnten immer noch mehr Arbeitslose als freie Stellen. Als Arbeitskräfte benötigen wir keinen einzigen Migranten. Es müßten die vorhandenen nur aus - und weitergebildet werden. Aber das passiert auch mit den Inländern kaum in ausreichendem Maße. Und sehr gute Löhne braucht’s natürlich auch. 50.000 Jugendliche pro Jahr ohne Schulabschluss. Allein seit Beginn der Pandemie hätten die alle im Pflegebereich arbeiten können. 200.000 Mitarbeiter zusätzlich wären das jetzt. Wenn man sie nur für anständige Löhne qualifiziert hätte.

gelassenbleiben

Wenn man sie nur für anständige Löhne qualifiziert hätte.

Ich fürchte mit einer guten Ausbildung muss schon in der Kita mit angefangen werden

Ohne Migration können wir unseren Lebensstandard nicht halten

derkleineBürger

"Gerade im Bereich der Pflege brauchen wir ausländische Arbeitnehmer/innen."

->

Werden die nicht zum Spargelstechen,Erdbeerpflücken und zur Schweine-/Rinderzerteilung benötigt ?

 

Alter Brummbär

Es liegt nicht nur an der Politik.

NieWiederAfd

Ich hoffe auch, dass der Teil der Wählerschaft, der mit braunblau liebäugelt, erkennt, was für ein Desaster in vielen Bereichen entstehen würde, falls deren Vorstellungen umgesetzt würden: Es wäre eine Katastrophe - nicht nur für den Pflegebereich.

Mendeleev

Wenn sich der funktionale Zusammenhang der nichtlinearen Kinetik dynamischer Prozesse sprunghaft ändert, spricht man von Kipppunkten. Der Grund dafür ist das Überschreiten gewisser Schwellwerte. Deren Erreichen ist verbunden mit einer dramatischen Änderung der Dynamik, was ebenso drastische Gegenmaßnahmen erfordert, will man einen Kontrollverlust vermeiden. 


Komisch ist, dass diese Kipppunkte heute überall - auch außerhalb echter nichtlinearer Dynamik - ausgemacht werden: bei Corona, dem Klima, im Ukrainekrieg und nun sogar in der Pflege. Auch im Zusammenhang mit Beamtenpensionen, der Demoskopie oder dem Mietwohnungsmarkt dürfte der Begriff bald auftauchen…


Ich denke dass es wenig hilfreich ist mit solchen Begriffen inflationär und außerhalb der Wissenschaft zu hantieren. 

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D. Hume

Das klingt nach einer ChatGPT-Definition. Viele Fachbereiche benutzen den Terminus.

Oberlehrer

Vielleicht sollten Sie Ihren völlig skurrilen Wissenschaftsbegriff auch mal mit einer KI überprüfen lassen.

Die Vorstellung das Klimaforschung, Demoskopie, Virologie bzw. Epidemiologie etc. keine Wissenschaften sind ist abenteuerlich.

Grossinquisitor

Ich halte den Begriff durchaus für angebracht. Das, was damit gemeint ist, kennt doch jeder aus seinem Arbeitsalltag. Ab einem bestimmten (linearen) mehr an Arbeitsbelastung oder Personalausfall funktioniert schlagartig garnichts mehr. Normalerweise legt sich dieser Zustand wieder. Ein richtiger Kippunkte wäre aber irreversibel. Das wäre z. B. der Konkurs des Betriebes. 

Alter Brummbär

Und was ist am Begriff Kipppunkt, falsch?

Frau Schmitt

Für die Pflegeheime ergibt sich zusätzlich das Problem, dass die neue generalisierte Ausbildung zur Pflegefachkraft Alten - und Krankenpflege gleich stellt, eigentlich ein guter Gedanke, diese Unterscheidung aufzuheben, doch alle Pflegeschüler, welche bei uns sind zum Praktikum/Ausbildung, sagen unisono - dass sie nicht im Heim arbeiten werden, wenn sie ebensogut im KH arbeiten können - einfach, weil der Arbeitsschwerpunkt doch sehr unterschiedlich ist - wir werden in den Pflegeheimen auf längere Sicht da noch größere Probleme bekommen  - die Tätigkeit im Pflegeheim läßt sich auch mit noch mehr Gehalt einfach nicht attraktiver gestalten, als im KH 

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NieWiederAfd

Die generalisierte Pflegeausbildung hat zudem gravierende Auswirkungen in der Neonatologie: Dort wird es dann weniger dringend benötigtes Spezialwissen in der professionellen Pflege unserer Allerkleinsten geben. Ein fataler Rückschritt.

SirTaki

Die Regierungen umschiffen das alte Thema galant mit Projektarbeit, die dann punktuell bejubelt wird, aber die breite notwendige Dimension ignoriert. Pflege ist Gesellschaft und Politikeraufgabe Nr. 1.

Mit Kindergeld und einseitiger Förderung von Familien allein wird der Pflegebedarf nie gewuppt. Denn da passiert nix tragfähiges Solides.

Alte Leute brauchen jetzt Standard und Verlässlichkeit.

Der Schutz des alten Menschen taucht weder bei Liberalen noch Grünen noch AFD auf. Muss man da noch lange nachfragen, wer hier als Parteien eher sozial und altengerecht denkt und handelt? 

Alte Leute entscheiden im Alter weniger bewusst und haben mit massiven Gedächtnisproblemen und Altersbeschwerden zu tun. Werden aber wie Jungspunde behandelt, die alles wuppen.

Wer alte Leute betreut, weiß wovon ich spreche. Da muss also vorrangig gehandelt werden.

Aber  Naturschutz und Umweltschutz lassen sich politisch ja besser verkaufen.

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Jimi58

Ich weiß wovon sie sprechen besonders bei Dementkranke braucht man Geduld und Hingabe.

gelassenbleiben

„Aber  Naturschutz und Umweltschutz lassen sich politisch ja besser verkaufen.“

Es ist billig Themen gegeneinander auszuspielen wegen der eigenen Agenda

Grüne und FDP sind übrigens durchaus für die Stärkung der Pflege, sie werben für mehr notwendige Migration, während die AFD ja die schon hier befindlichen Kräfte deportieren möchte.
 

SirTaki

Wir brauchen Konzept, Arbeitskräfte, ein gutes Berufsfeld, das anzieht statt abzuschrecken.

Und Ehrlichkeit, was diese Auslagerung von Pflege in privatwirtschaftliche Hände betrifft. Der Staat schleicht sich aus der Verantwortung, behauptet Privatwirtschaftliche Einrichtungen seien kostengünstiger. Die bittere Wahrheit sieht man: das ist Augenwischerei. Private Investoren wollen Rendite für ihre Geldanlage sehen. Logisch. Der Staat muss trotzdem zahlen. Und wer schluckt die bittere Pille und bleibt auf der Strecke: alte Leute und ausgelaugt es Personal.

Da braucht es Taten, Geld und Staatseinsatz. Und keine lauwarme Werbung mit heißer Luft.

Grossinquisitor

Pflege gehört zu den wichtigsten Aufgaben des Sozialstaats. Bevor die Politik immer neue Leistungen verspricht, sollte sie sich auf das Wesentliche konzentrieren. Der Staat verzettelt sich. Kippunkte gibt es deshalb bald in mehreren Bereichen. 

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Adeo60

Ich teile Ihre Meinung. Der Staat muss sich besser organisieren, Ausgabenpositionen auf ihre Effizienz und Notwendigkeit prüfen und sich auf Kernaufgaben konzentrieren. Zugleich muss die  Eigenverantwortung in den Bereichen Gesundheit und Altersvorsorge gestärkt werden.  Ein ordentliches Lohn- und Gehaltsniveau muss dafür die Grundlage sein, etwa durch Steuersenkungen. Der Staat sind wir alle .

Alter Brummbär

Pflege, ist nicht Aufgabe, des Sozialstaates sondern grundsätzlich, Aufgabe in den Familien.

Mit ein wenig Organisation, klappt das sehr gut.

Grossinquisitor

Es entspricht dem Subsidiaritätsprinzip, dass zunächst die Familie in der Verantwortung ist. Allerdings ist diese nicht selten überfordert und benötigt die Solidarität der Gesellschaft. Manche haben auch keine nahen Angehörigen (mehr). 

Bernd Kevesligeti

Von Kipppunkten ist da die Rede. Von geburtenstarken Jahrgängen oder auch geburtenschwachen Jahrgängen. In Wirklichkeit scheint die mangelnde Attraktivität der Arbeitsstellen das Problem zu sein.

Wobei private Pflegeheimunternehmen meist mit guten Renditen dastehen. Und diese Tatsache offenbar nicht zu besseren Verhältnissen führt.

Aber auch die mangelnde Durchsetzungskraft-oder auch Durchsetzungsbereitschaft der Gewerkschaften könnte als Grund angesehen werden.

Account gelöscht

Früher starben die Menschen auch früher.  Heute wird länger gelebt, gleichzeitig regen sich viele Menschen über die Kosten des Lebensabends der Alten auf. 

Leben kostet Geld.  Und wenn Bürger und Staat dieses Geld nicht aufbringen können oder wollen, wäre das unchristlich und dystopisch. 

Aber genau da sind wir beinahe angekommen.  Nicht wenige Altersheime sind insolvent gegangen. Deshalb sollte die Politik sich schleunigst um das Thema Pflege kümmern.  

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Entsetzen

Das Problem ist, dass die Politik hier nicht viel tun kann es müssen die Bedingungen verbessert werden. Zuallererst ist die Bezahlung im vergleich zur Leistung ein Witz. zum 2. sind die Meisten Steuerzahler nicht mehr in der Lage sich sowas zu Leisten und die Pflegeversicherung reicht hinten und Vorn nicht mehr aus.

Deutschland hat ein Steueraufkommen im Bereich über eine Billion Euro. Statt die zu Pudern die sich im schlimmsten Fall selber Helfen können weil Arbeitsfähig hätte man die 12% Steigerung des Bürgergelds weglassen können und statt dessen in die Pflege derer gesteckt die sich nicht mehr selber helfen können. Außerdem bekommt man so mehr Menschen in Arbeit. Ich finde auch den Gedanken gut ein Pflichtjahr einzuführen. entweder Bundeswehr oder Pflege. Das würde das Problem weiter entzerren. denn wir brauchen Hilfskräfte und Fachkräfte mindestens in einem Verhältnis 1 Fachkraft und 2 Hilfskräfte in den Heimen.

Aber was für dieses Land zu tun ist ja verpönt.

my5cent...

 

MfG

Account gelöscht

Arme gegen Arme auszuspielen, so wie sie es vorschlagen, ist nicht mein Ding. 

Wie wäre es mit einer Vermögenssteuer? Gab es unter Adenauer auch schon... 

Adeo60

Nicht nur die Politik sollte sich des Themas Pflege annehmen. Auch der einzelne Bürger sollte sich Gedanken darüber machen, wie er im Alter oder bei gesundheitlichen Einschränkungen leben kann und leben möchte. Eigenvorsorge wird künftig eine noch größere Bedeutung gewinnen. Viele vertrauen allzu sehr auf eine Alimentierung durch den Staat, statt selbst die eigene Zukunft anzupacken.

Entsetzen

Die Probleme gibt es schon seit Jahren wurden auch seit Jahren nie wirklich angegangen.

Nur als Beispiel meine Frau war examinierte Altenpflegerin in einem Altenheim.

30 Volldemente waren auf Ihrer Station. Zu Hause einen Demenzkranken pflegen heißt das eigene Leben aufzugeben solange der Pflegende lebt. Diese Menschen brauchen am Ende eine 24/7 Betreuung. Meine Frau war Tageweise mit einer Schülerin allein. Ergebnis Burnout, totaler Zusammenbruch, Selbstmordgedanken. Ich habe 4 Wochen gebraucht um Sie dazu zu bewegen in ein Krankenhaus zu gehen. Ihr Arbeitgeber hatte nichts besseres zu tun als Sie abzumahnen. Als Ehemann hat mich das so sehr mitgenommen das ich auch zusammenbrach. UND ES HAT SICH NICHTS GEBESSERT! Wie soll man jungen Leuten da die Arbeit noch schmackhaft machen? Meine Frau arbeitet jetzt nicht mehr in der Pflege, das hab ich Ihr ausgeredet. Sie geniest Ihren Job als Dauernachtwache in einer Spezialklinik.

Bezahlung und Leistung stehen in dem Beruf in keinem Verhältnis.

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Jimi58

Die mobberei auch von den Arbeitgebern ist in der Brance bekannt. Bin nachher auch raus gegengen weil es einfach nicht mehr zu ertragen war zu sehen, das man Menschen nach Akkord zu pflegen hat, egal ob Demenz. Es war noch nicht mal Zeit, den Menschen die Unterwäsche zu wechseln, welche in die "Hose" gemacht hatten.

NieWiederAfd

Um die drohende Verschärfung des jetzt schon bestehenden Pflegenotstands abzumildern, braucht es 

bessere Bezahlung,

adäquatere Arbeitszeiten und 

Zuwanderung.

 

Die verharmlosend vernebelt als "Remigration" bezeichneten Pläne der Braunblauen führen dagegen direkt in den Kollaps unseres Gesundheitssystems, in dem heute schon dankenswerterweise mehr als ein Drittel der Beschäftigten eine Migrations- bzw. Fluchtgeschichte hat; und zählt man die Beschäftigten mit migrantischen Wurzeln und deutschem Pass hinzu, dürfte es mehr als die Hälfte sein.

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NieWiederAfd

Zitat: "... Gesundheitssystems, in dem heute schon dankenswerterweise mehr als ein Drittel der Beschäftigten eine Migrations- bzw. Fluchtgeschichte hat". 

Korrekt und unmissverständlicher müsste es heißen: "... heute schon dankenswerterweise Menschen arbeiten, von denen mehr als ein Drittel eine Migrations- bzw. Fluchtgeschichte hat."

krautbauer

Ich denke, es wird zukünftig noch mehr privat gepflegt werden (müssen). Kann sich ja niemand mehr leisten. Gleichzeitig wächst die Anzahl derer, die niemanden mehr haben... 

Ich hoffe für mich selbst auf einzukünftig starkes Sterbehilfegesetz. Dann entscheide ich selbst, wann ich ins Nirwana gehe. Irgendwo siechend rumliegen, nein Danke. 

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Account gelöscht

Sterbehilfe ist eine gute und wichtige Sache. Auch ich habe dahingehend vorgesorgt. Aber nur für den Fall unheilbarer Krankheit und absehbaren Leidens. "Nur" zum Pflegefall zu werden, sollte kein Grund für einen Freitod sein. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ich auch als zu Pflegender noch eine Lebensquualität verspüre, für die es sich lohnt, noch weiterzuleben.

nie wieder spd

Nachdem auch Herr Lindner offensichtlich gegen Steuerverbrechen in Höhe von 150 Milliarden Euro pro Jahr nichts zusätzlich unternehmen und stattdessen lieber die Überstunden steuerlich begünstigen möchte, könnte er auch ins Auge fassen, sämtliche Pflegekräfte von allen einkommensbezogenen Steuern zu befreien. Noch mehr arbeiten können die nämlich kaum. Ganz ohne Überstunden. Und die fallen dort oft auch noch an. 
Eine Verdoppelung der Gehälter und eine pauschale Steuerfreiheit für Pflegekräfte schon in der Ausbildung, könnte aber dazu führen, dass die Bewerber für diese Berufe vor den entsprechenden Einrichtungen schlangestehen. 
Mit Eintreibung der 150 Milliarden Euro an jährlichen Steuerhinterziehungen könnte das auch locker finanziert werden und dann wäre  immer noch genügend Milliarden übrig um viele andere Problem zu lösen. 
Auch Steuererhöhungen werden dann auf Jahrzehnte nicht nötig sein.

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Jimi58

Auf dem Ohr ist Herr Lindner taub.

nie wieder spd

Alle anderen Bundesfinanzminister ebenso. Sämtliche Länderfinanzminster, aktuell und ehedem, auch.

Account gelöscht

Ich bin schon jetzt in meiner Mobilität deutlich eingeschränkt. Lediglich das Gehirn funktioniert noch einwandfrei, aber es ist abzusehen, dass ich irgendwann zum Pflegefall werde.

Kinder habe ich keine, und meine Frau könnte aufgrund ihrer eigenen Schwerbehinderung die Pflege gar nicht leisten. Ich habe ein privilegiertes, gut bezahltes Leben geführt und habe einiges angespart, was für meine Pflege verwendet werden könnte. Die meisten anderen können das aber nicht.

Wie bei allen Teilen der Sozialversicherung halte ich auch hier die Beitragsbemessungsgrenzen für einen glatten Betrug an der Gesellschaft. Obwohl, oder grade weil gut verdienend, habe ich prozentual weniger in KV, RV und PV eingezahlt als jeder Niedriglöhner. Eine schreiende Ungerechtigkeit.

Gesundheit und Pflege gehören außerdem völlig entkommerzialisiert, es darf nicht sein, dass diese nur Bedeutung haben, wenn sich Geld damit verdienen lässt.

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Jimi58

Ein sehr guter Beitrag. Danke für ihre Ehrlichkeit und muß ihnen voll zustimmen.

Klare Ansage

Besser und ehrlicher kann man es nicht ausdrücken. 
Danke dafür.

derkleineBürger

"Kinder habe ich keine, und meine Frau könnte aufgrund ihrer eigenen Schwerbehinderung die Pflege gar nicht leisten. Ich habe ein privilegiertes, gut bezahltes Leben geführt und habe einiges angespart, was für meine Pflege verwendet werden könnte."

+

"Gesundheit und Pflege gehören außerdem völlig entkommerzialisiert, es darf nicht sein, dass diese nur Bedeutung haben, wenn sich Geld damit verdienen lässt."

->

Hier die Lösung:

Keine Kinder kriegen,die einen unentgeltlich pflegen könnten, so viel Geld scheffeln,dass man ordentlich was zur Seite schaffen kann (geht ja auch besser ohne Kinder) und wenn dann andere,statt der eigenen Kinder, die Pflege übernehmen sollen, fordern,dass andere einen kostenlos versorgen sollen und dafür ihre Lebenszelt Opfer sollen,statt selbst Vermögen aufzubauen oder aber der Staat ein Vermögen dafür ausgeben so um das eigene private nicht antasten zu müssen

Bender Rodriguez

Das ist ein leichtes Problem

Die Alten werden älter. Die Jungen weniger. Und währenddessen geben wir Unsummen dafür aus, noch älter, zu werden, während Junge Menschen eher als Problem behandelt werden.

Da müssen nur 2-3 Stellschrauben gedreht werden.

Man sollte sich auch wieder damit abfinden, dass es kein ewiges Leben gibt. Irgendwann ist halt auch Schluss. Nächstenliebe muss nicht zu Selbstaufgabe verkommen. 

Ich will jedenfalls nicht ewig gepflegt werden und siechen.

 

 

Klare Ansage

Das Thema mal von einer anderen Seite betrachtet: Mein Vater wurde 87 Jahre. Das letzte Jahr konnte er sich nicht mehr bewegen und lag zu Hause in einem luftbewegten Bett um Druckstellen zu vermeiden. 2x pro Tag kam eine Pflegekraft, um ihn zu waschen und mit meiner Hilfe zu wenden. Nach einem halben Jahr hatte er trotzdem Druckgeschwüre, einen offenen Rücken, schwarze Füße und es roch schon wenn man ins Haus kam nach Verwesung. Wenn man ihn besuchte,  schrie er zum Schluss nur noch: "Haut ab, haut ab". Er konnte einfach nicht sterben. So möchte ich mein Leben nicht beenden müssen. Lieber werfe ich mich, wenn es zum Ende kommt, vor einen Zug. Ich hoffe allerdings darauf, dass die Sterbehilfe soweit liberalisiert wird, dass ich nicht so leiden muss.

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Kaneel

Den Wunsch in einer solchen Situation selbstbestimmt sterben zu wollen, kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich hoffe auch, dass Menschen dabei nicht auf das Geschäftsmodell von Sterbehilfevereinen angewiesen bleiben, sondern unabhängige Möglichkeiten einfacher zugänglich werden. Die Methode, die Ihnen vorschwebt, sehe ich allerdings als äußerst egoistisch den Lokführern und Rettungskräften gegenüber an. Ein Teil dieser Menschen ist und bleibt nach einem solchen Trauma arbeitsunfähig. 

Bender Rodriguez

Bitte nicht vir einen Zug. Der Lokführer kann ja auch nichts dafür. Das geht auch diskreter.

Alter Brummbär

Wenn sie sich vor einem Zug werfen, ziehen sie andere Menschen in Mitleidenschaft.

Nettie

"Experten warnen vor Kipppunkten in der Pflege"

Im doppelten Sinne des Wortes: Die Pflegenden drohen 'umzukippen'. Und die Pflegebedürftigen damit gleich mit.

krautbauer

Ach, wenn all (95%) das schlaue und vernünftige hier in den Foren doch einfach Gesetz würde. Wir haben leider weniger bis keine Erkenntnisprobleme...

Sigrun_1954

Die Wehrpflicht wurde ausgesetzt und der Ersatzdienst auch. 

Es würde wahrscheinlich helfen eine Art "Sozialpflicht" einzuführen, bei dem junge Menschen unter anderem in der Pflege unterstützen könnten. Das gilt dann für alle Menschen und wäre dann auch gerecht, würde den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärken und vielleicht dem ein oder anderen die Augen für das Wesentliche im Leben öffnen.

Die Pflegebedürftigen profitieren dabei natürlich auch.

 

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Montag

Der demografische Wandel findet statt. Die geburtenstarken Jahrgänge (Babyboomer) gehen nach und nach in den Ruhestand. Die jüngeren Jahrgänge können die entstehenden Lücken nicht füllen. (Statistik: https://www.destatis.de/DE/Im-Fokus/Fachkraefte/Demografie/_inhalt.html )

Ergebnis: in allen Branchen fehlt Personal. 
Und die Frage ist, wie gehen wir damit um?

Entweder wir sorgen für eine hohe Netto-Zuwanderung von Fachkräften.

Oder wir müssen mit weniger Personal auskommen.
Und die Frage ist dann: wo setzen wir Prioritäten? 

(Wenn junge Menschen zu sozialen Diensten verpflichtet werden, fehlen sie während dieser Dienstzeit an anderer Stelle. Oder sie können ihre Ausbildung / Studium erst später beginnen. Und der Personalmangel macht sich dann eben umso stärker an anderen Stellen bemerkbar.)

wenigfahrer

Die Probleme sind nicht neu und auch seit vielen Jahren bekannt, das System ist so gelagert das keiner mehr von seiner Rente die Pflege bezahlen kann, alles aus dem Ruder gelaufen, grundsätzlich müsste eine Änderung her.

1200 - xxxx Rente und Pflegeplatz kostet das vielfache, das kann und wird nicht aufgehen, selbst wenn es gelingt genügend Personal zu finden, Pflege und Altenheime sind bei Investoren sehr beliebt und bringen viel Gewinn ein, dort ist der Fehler Nummer 1.

Änderung ist nicht in Sicht, wie und warum klappt das aber in anderen Länder?.

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Carlos12

"wie und warum klappt das aber in anderen Länder?"

Das tut es doch nicht. Wenn Sie Berichte aus dem Ausland verfolgen, gibt es in den Industrienationen überall ähnliche Probleme.  Oder habe Sie ein Gegenbeispiel?

nie wieder spd

Wo kann man denn ausführliche Berichte über die Situation in der Pflege, Sozialversicherung und Renten des Auslands finden? 
Deutsche Medien berichten darüber selten und sehr oberflächlich und schon gar nicht vergleichend. Deutsche Politiker wollen aus eventuell besseren Lösungen im Ausland nicht lernen. 

Giselbert

Betrachte ich mir die aktuellen Zustände, dann ist der Kipppunkt schon lange überschritten. Überteuert und trotzdem teilweise mangelnde Pflege sind Bestandteil des Systems. Ohne privat organisierte inoffizielle Pflegekräfte wäre der Zusammenbruch doch schon jetzt real.

pasmal

Wenn auch jetzt, natürlich völlig überraschend,  die Zahl der Pflegebedürftigen zunimmt und gleichzeitig  einer Studie zufolge bald mehr Pflegekräfte in Rente gehen als nachkommen und dadurch  dürfte der Personalnotstand drastisch verschärft wird und natürlich, was auch sonst, die Beiträge steigen, so fürchten wir uns nicht so sehr, denn es steht ja unsere Regierung herfür, die sich ja tagtäglich mit ihrem Aufnahmeprogramm von bestens ausgebildetem Fachpersonal aller Bereiche und unserem Geld so erfolgreich bemüht, all diese Personalknappheit zu beenden. Man sieht so täglich und immer mehr, wie sehr diese Regierung ,vor allem bei ihren Alten, bemüht ist, dass es denen gut geht. 

Giselbert

"Nachwuchsmangel"

Einfach mal die Arbeitsbedingungen verbessern, moderne Arbeitszeitmodelle anbieten (Stichwort: Work-Life-Balance) und lukrative Gehälter zahlen, dann erledigt sich dies von selbst. Aber anstatt zu machen diskutiert Lauterbach fast nur.

JM

Pflegekrfte entlasten.

Ich persöhnlich erledige Einkäufe für drei Nachbarn die nicht mehr selber können. Auch kleinere Rep. werden gemacht. Lange werde ich das mit 66 Jahren auch nicht mehr machen können.

Mein Vorschlag :

Jeder Bürgergeldempfänger sollte angehalten werden älteren Leuten ein paar Stunden zu helfen (wenn möglich).

Ältere Menschen sind grosszügig, da fällt auch so mancher Euro nebenbei ab.

Einfach ein Register beim Sozialamt einführen wo man sich eintragen kann. Keine zusätzliche  Stellen einplanen.

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Montag

Nachbarschaftshilfe. Gute Idee und gute Sache.

Vielerorts gibt es "Freiwilligen-Agenturen" im weitesten Sinne.
Man könnte das Modell dahingehend ausbauen, dass Freiwillige sich registrieren lassen und während ihres Einsatzes unfall-versichert sind und eine Art "steuerfreien Aufwandsersatz" erhalten können. 

(Vor einigen Jahren habe ich eine Haushaltshilfe für meine betagte Mutter eingestellt auf Minijob-Basis. (Arbeitszeitumfang: 2 Stunden pro Woche.) 
Das Ganze ist daran gescheitert, dass die Kollegin bereits eine Halbtagstätigkeit und einen weiteren Minijob hatte. Damals war es gesetzlich nicht zulässig, dass eine Person, die eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit ausübt (egal ob Teilzeit oder Vollzeit) gleichzeitig zwei Minijobs ausübt. (Auch wenn das Minijob-Gehalt beider Minijobs zusammen sehr niedrig war und unterhalb der Gehaltsgrenze für Minijobs lag.) Die Minijob-Zentrale hat damals knall-auf-fall diesen Minijob bei meiner Mutter von Amts wegen beendet.)

w120

Jeder kann seinem Nachbarn helfen, wenn er will.

 

Bürgergeldempfänger sollen in normale Aerbeit vermittelt werden und nicht immer als Notnagel benutzt werden.

 

Ältere Menschen sind grosszügig, da fällt auch so mancher Euro nebenbei ab.

Das ist mehr als gnädig.

JM

Bürgergeldempfänger sollen in normale Aerbeit vermittelt werden

Ja trotzdem können sie während der Vermittlung helfen helfen.

Freiwillig ohne Zwang. Erst lesen dann kommentieren, nicht alles gleich schlechtmachen.

 

w120

Sollten angehalten werden, das bedeutet für mich nicht Freiwilligkeit.

 

Ich lese und ich mache auch nichts schlecht.

 

Ich helfe immer gerne anderen Menschen, weil mir das ein gutes Gefühl verschafft.

Ja, ich bin sogar beleidigt, wenn man mir dafür Geld anbietet.

 

Wenn Ihnen das auch so geht, dann ist das doch gut.

Aber, sie machen das in erster Linie für sich.

JM

Sollten angehalten werden ist für mich freiwillig da ich die Möglichkeit habe abzulehnen.

Aber, sie machen das in erster Linie für sich. Wieso für mich, das Geld das abfählt bekommen andere die es nötig haben. z.B Kindergrundsicherung im Viertel was unser Staat ja nicht hinbekommt.

 

Kaneel

Manche Menschen können aus gesundheitlichen Gründen keiner regulären Tätigkeit nachgehen. Man könnte sich natürlich auch fragen, ob der reguläre Arbeitsmarkt sich an solche Menschen nicht mehr anpassen muss. Leider erfolgt in vielen Tätigkeitsbereichen eine immer stärkere Arbeitsverdichtung, die Menschen aus dem System drängt. Sei es, weil diese selbst die Reißleine ziehen, sei es weil der Arbeitgeber Mittel und Wege findet diese los zu werden.

JM

Vergessen

Mein Auto steht auch heute schon für Nachbarn zur Verfügung, somit können Behördengänge oder ähnliches erledigt werden. Kann ich selber einmal nicht mehr wird mein Auto weiterhin zur Verfügung stehen. Für jüngere die vielleicht so ihr soziales Herz finden.

Kaneel

Solche Tätigkeiten werden ja bereits als kleiner Hinzuverdienst von Bürgergeldempfängern, die aufgrund von chronischen physischen und/oder psychischen Einschränkungen keiner regulären Beschäftigung nachgehen können, übernommen. Ich kenne zudem Bürgergeldempfänger, die sich ehrenamtlich engagieren. 

JM

Da haben sie Recht, aber warum werden sie nicht direkt auf dem Amt dazu angeschrochen ? Würden vermutlich viel mehr sein.

w120

Für mich ist wichtig, dass die Würde der Menschen gewahrt bleibt.

Das ist leider auch auf den Ämtern nicht immer der Fall.

 

Würde bedeutet z.B. einen Arbeitsvertrag zu haben und nicht wie eine verfügbare Ressource behandelt zu werden.

 

Wenn mein Sohn sich selbstständig die Socken anzieht, dann leistet er 100 %.

 

Ich stimme Ihnen zu, dass dem auf dem regulären Arbeitsmarkt Rechnung getragen werden muss.

 

Das wäre aber eine andere Welt.

morgentau19

Seit den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gibt es die Probleme mit mangelndem Personal. 

Also nichts Neues!

Nur der Begriff hat sich geändert: Fachkräftemangel.

Anstatt qualifiziertes Personal aus dem Ausland abzuwerden, was m.E. kein soziales Verhalten ist, da die dort selbst benötigt werden, wurde es auf politischer Ebene von allen Parteien versäumt, den Beruf attraktiver zu machen. Steuerliche Entlastung wäre eine Möglichkeit. Aber das bedeutet auch Verringerung von staatlichen Ausgaben, oder anders gesagt: Steuergelder in der Welt verteilen. Bessere Arbeitszeitmodelle und bessere Entlohnung wäre eine weitere Möglichkeit. Hier ist die Gewerkschaft gefragt. 

 

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Kaneel

"Bessere Arbeitszeitmodelle und bessere Entlohnung wäre eine weitere Möglichkeit. Hier ist die Gewerkschaft gefragt."

Mir ist nicht klar geworden, warum die Pflegekammern so vehement abgelehnt wurden. Hätte diese die Interessen der Pflegekräfte nicht besser vertreten können als Gewerkschaften?

gelassenbleiben

Schauen Sie sich bitte mal demographie Abbildungen an. Wir brauchen eine jährliche Nettoeinwanderung von 400000 Menschen, das sind brutto 800000, da auch Menschen auswandern.

zöpfchen

In der Pflege sollte endlich innovativ gedacht werden. Seniorenheime in der Türkei oder Thailand wären eine gute alternative. Selbst dann wenn man die Angehörigen gelegentlich auf Staatskosten einfliegen würde. 
 

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JM

Selbst dann wenn man die Angehörigen gelegentlich auf Staatskosten einfliegen würde.

Am besten mit unseren Regierungsfliegern

pasmal

Ein Thema das nicht nur dieser Regierung wohl bekannt ist. Dass diese jetzige,sich doch so sehr dem Humanismus verschriebene progressive Regierung, nicht nur so weitermacht, sondern das auch noch schlimmer tut, als die Regierungen zuvor, indem sie die zur Abhilfe der Versorgung unserer Alten nötigen Mittel abzieht und sie immer großzügiger für den Import  von (destabilisierender) Fremdarmut, die sie uns dann auch noch als dringend notwendige Fachpersonal vorgeben, verprassen, ist in seiner Impertinenz unfassbar. Darauf hin stellt sich mir immer mehr die Frage, ob die ursprüngliche Idee der Gesellschaftsgründung, die ja auch den besseren Schutz der Alten und Schwachen garantieren sollte,  mittels dieser inflationären und völlig überzogenen “Fremdenhilfe“, den sich daraus verursachten Kosten, so wie den Folgen durch die hier immer mehr um sich schlagenden “kulturellen Bereicherungen“ , die sich mir als trojanisches Pferd zeigen, nicht absichtlich zerstört werden soll?

Duzfreund

"Experten warnen..."  Ja, ist schon klar - aber was wir schon seit Jahren wissen ist doch das, das es weder finanziell, noch Personell für alles reichen wird. (Da das Gejammer ja über die ganze Bandbreite geht) wo sind also die con KI getriebenen Roboter - für die Bundeswehr ebenso wie für den Dachdecker oder den Gärtner?? Als technologische Führungsnation sollte man da wirklich etwas weiter sein - aber hier fahren ja noch nicht mal die Züge Automatisch - haben wir das elektronische Zeitalter verschlummert, ist das vielleicht das Problem??