Eine Pflegefachkraft geht mit einer Bewohnerin durch ein Seniorenheim.

Ihre Meinung zu Experten warnen vor Kipppunkten in der Pflege

Die Zahl der Pflegebedürftigen nimmt zu. Gleichzeitig gehen einer Studie zufolge bald mehr Pflegekräfte in Rente als nachkommen. Das dürfte den Personalnotstand verschärfen. Auch die Beiträge könnten steigen.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
152 Kommentare

Kommentare

mispel

Der Fokus hätte schon vor vielen Jahren auf Prävention gelegt werden müssen, damit die Menschen auch im hohen Alter noch körperlich und geistig fit sind. Aber auch heute wird dafür ja nichts getan, sondern es geht weiter bergab.

15 Antworten einblenden 15 Antworten ausblenden
Juwa

Dann würden aber die Menschen älter werden, mit der Folge, dass bei der Rente angepasst werden muss. Ist leider so und passiert auch schon.

Das ist natürlich kein Gegenargument.

Carlos12

Prävention hilft im Einzelfall bei einsichtigen Personen. Ich bin überzeugt, dass hier im Forum einzelne Personen Krafttraining und/oder Gymnastik betreiben, um ihre Körperkraft und Beweglichkeit im Alter zu erhalten. Gesamtgesellschaftlich ist das nicht hinzubekommen.

Bei Demenz ist das noch viel schwerer. Wie wollen sie etwas präventiv verhindern, dessen Ursachen zum überwiegenden Teil noch unklar sind.

91541matthias

Ich hatte früher mit einer Familie zu tun, in der es etliche Fälle früher Demenz ab 55 gab und gibt..

Da kann man wenig Prävention machen..

Carlos12

Zitat aus dem Link: "Große Beobachtungsstudien geben Hinweise darauf, dass man das Demenz-Risiko tatsächlich beeinflussen kann (Livingston 2020). Nur wie es genau zu senken ist – das haben Wissenschaftler noch nicht in Studien nachweisen können."

In dem Link steht nicht drin, um wie viel man das Risiko schätzungsweise senken kann. Wenn es 10, 20 % sind, wäre es schon nett. Außerdem hilft eine gesunde Lebensweise generell die Selbstständigkeit im Alter zu erhalten. Gesamtgesellschaftlich werden Sie es aber nicht realisieren können, die ganze Bevölkerung auf gesund zu trimmen. Die Anforderungen in der Pflege werden wachsen.

mispel

Gesamtgesellschaftlich ist das nicht hinzubekommen.

Nicht bei allen, aber mMn bei vielen. Man muss eben schon bei den Kindern anfangen. Unsere gesamte Gesellschaft und vor allem das Bildungssystem müssen dahingehend ausgerichtet werden. Denn allein schon die Kosten durch Zivilisationskrankheiten, die ja von allen getragen werden müssen, sind gigantisch. Daher wäre diese Entwicklung auch eine Investition. Aber ich sehe bei keiner Partei irgendwelche Anstalten da gegenzusteuern.

DerVaihinger

das sind gar nicht so wenige, die Sport im Alter betreiben.

Ich habe nach einem schweren Unfall nun wieder mit Nordic Walking angefangen und bin nach Rollator und Krücken nun bei 5 Kilometer gelandet. 

Für mich, mit meinen 82 Jahren, eine ganz guter Neustart.

w120

In der Regel benötigen aber viele ältere Menschen dennoch unterstützende Hilfe.

 

Die haushaltsnahen Dienstleistungen sind ja auch der Pflegekasse (Entlastungsbetrag) zugeordnet.

Selbst da ist es für betroffene Menschen schwer vernünftige Personen zu finden, zumal die Gesetzgebung der Länder (teilweise) die Selbsthilfemöglichkeit der Auswahl, nicht zuläßt

mispel

In der Regel benötigen aber viele ältere Menschen dennoch unterstützende Hilfe.

Das wird auch immer so sein. Aber es müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um diese Zahl möglichst gering zu halten.

Adeo60

Viele Menschen gehen zu sorglos mit ihrer Gesundheit um: Übergewicht und Diabetes sind meist vermeidbare Zivilisationskrankheiten. Dazu Stress im Arbeitsleben, Rauchen und Alkohol, nun auch noch freier Cannabis-Konsum. Die Kosten des Gesundheitswesens werden steigen. Menschen die bewusst Risikofaktoren wie Rauchen, Alkohol, Drogen etc. nutzen, sollten entsprechend höhere Beiträge zahlen müssen. 

Auch kann ich nur dringend empfehlen, bereits in jungen Jahren eine - dann noch günstige - Pflegezusatzversicherung abzuschließen. Je nach Beruf sollte auch eine BU ins Auge gefasst werden. Der Staat wird sich künftig stärker auf seine originären Aufgaben konzentrieren müssen.

DerVaihinger

Die Einsicht kommt oft zu spät oder zumindest sehr spät.

Ich rauche nicht mehr (13 Jahre), trinken keinen Alkohol (38 Jahre) und um die klassischen Drogen habe ich schon immer einen großen Bogen gemacht.

Das mit den höherenKrankenkasenbeiträgen ist ein zweischneidiges Schwert. So lange ich berufstätig war, hatten die Übergewichtigen die höchste Krankheitsquote.

Kritikunerwünscht

Fokus auf Prävention? Das erzählen Sie mal den Millionen Geringverdienern, Armutsrentnern, die sich gerade so über Wasser halten können. Die könnten sich ja gesund ernähren, viel Obst und Gemüse essen, wenn sie dafür Geld haben würden. Viele würden auch in Sportclubs und Vereinen aktiv werden - stattdessen vereinsamen viele zu Hause, weil sie keine finanziellen Mittel haben, sich schämen nach gemeinsamen Spaziergängen nicht einmal das Geld für eine Tasse Kaffee oder Tee zu haben.

mispel

Es stimmt nicht, dass gesunde Ernährung teuer ist. Genauso wenig stimmt es, dass man für Sport in einem Sportclub sein muss.

Adeo60

Sich gesund ernähren heißt auch, Mass halten und nicht üppige Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Gesunde Ernährung kostet auch nicht viel Geld und oft wird das wenige Gekd dann auch noch in Zigaretten - und Alkoholkonsum investiert. Ein täglicher Spaziergang ist ebenfalls kostenlos und gesund.

Juwa

Die Pflege ist ein von der Gesellschaft verdrängtes Thema obwohl es eigentlich Alle betrifft. Jeder kann in Zukunft zum Pflegefall werden, sei es aufgrund des Alters oder einem plötzlichen Unfall.

Der Personalmangel in der Pflege führt dazu, dass Pflegekräfte Überstunden leisten müssen. Das macht den Beruf unattraktiv und führt zu geringeren Nachwuchszahlen und höheren Abgangszahlen. Damit verschärfen sich aber die Arbeitsbedingungen und bringen einen Teufelskreis in Gang. 

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
Frau Schmitt

Nicht nur die Überstunden - auch die zu bewältigenden Tätigkeiten im Normaldienst sind in Teilen einfach nicht nicht attraktiv, zum Beispiel im Pflegeheim - täglich müssen menschliche Ausscheidungen aller Art bewältigt werden, egal wo sie passieren - im Bett, im Bad, im Zimmer usw. das muß man in Kauf nehmen wollen, denn das läßt sich nicht schön gestalten und begeistert nur geringfügig die Pflegeschüler - kann man keinem verdenken, sich bei Fachkräftemangel einen anderen Arbeitsplatz zu suchen. 

Wanderfalke

"Der Personalmangel in der Pflege führt dazu, dass Pflegekräfte Überstunden leisten müssen. Das macht den Beruf unattraktiv und führt zu geringeren Nachwuchszahlen und höheren Abgangszahlen. Damit verschärfen sich aber die Arbeitsbedingungen und bringen einen Teufelskreis in Gang."

Trifft uns dieser Teufelskreis nun überraschend oder war er nicht schon Dekaden vorher absehbar?

Es gibt eine ganze Reihe europäischer Nachbarländer, die in Struktur und Umgang dazu wesentlich besser aufgestellt sind. Die verkorksten Bürokratie- und Finanzierungsmodelle bei uns haben sich erkennbar nicht bewährt. 

Sisyphos3

Was für eine Gesellschaft !

die Anzahl der Pflegekräfte welche in Rente gehen nimmt zu, gleichzeitig steigt die Anzahl der Pflegebedürftigen,

eigentlich ja logisch !

Erstaunlicherweise, haben wir in unserem Land 2,8 Mill Arbeitslose - Leute die per Definition arbeitsfähig wären, aber keiner Arbeit nachgehen - weil sie sich nicht ausbeuten lassen wollen, nicht entsprechen ausgebildet sind, wohl auch nicht übermäßig motiviert,  trotzdem soziale Leistungen kriegen

Wäre es nicht an der Zeit die mal an ihr soziales Gewissen zu erinnern, auch etwas für die Allgemeinheit zu tun letztlich brauchen die ja auch Hilfe und kriegen diese

zugegeben in einem Land wo viel über Rechte gesprochen wird und die Pflichten eher ausgespart werden, eine nicht akzeptierte Vorstellung

30 Antworten einblenden 30 Antworten ausblenden
1970JohnDoe

Oh ja. Ein wahrer Traum würde für mich in Erfüllung gehen, irgendwann mal von jemanden, der diesen wichtigen Beruf gezwungener Maßen machen muss, gepflegt zu werden. Das wird wahrscheinlich ein reiner Genuß. 

Vielleicht einfach mal ein bisschen weiterdenken....

Sisyphos3

>>der diesen wichtigen Beruf gezwungener Maßen machen muss, gepflegt zu werden<<

 

da muß ich ihnen widerspruchslos zustimmen

ein Beruf / Tätigkeit (wie übrigens die meisten) der Engagement erfordert

aber deshalb sprach ich ja von "sozialem" Gewissen welches scheinbar immer geringer wird in unserer Gesellschaft nur fordern aber nichts geben wollen

 

AbseitsDesMainstreams

Das ist auch ein wesentlicher Grund für die hohen Krankenstände in Pflegeberufen: Alles was nicht bei drei auf dem Baum war/ist, wird von der Arbeitsagentur zu Pflegehelfern oder Pflegefachkräften ausgebildet, weil dort erheblicher Bedarf besteht.

Nur damit dränge ich wenig motivierte Leute in eine Beruf, auf den im Land der "Weltmenschen" fast niemand Lust hat. Anderen dienen ...?

Kaneel

Der hohe Krankenstand in Pflegeberufen liegt m.E. auch daran, dass Menschen, die diese Tätigkeit am Menschen gerne machen wollen, merken, dass sie aufgrund der Bedingungen (Arbeitsverdichtung, Personalmangel) ihren eigenen Anforderungen nicht genügen können. Auch die fehlende Anerkennung durch Vorgesetzte wird als Grund dafür genannt den Bereich Pflege zu verlassen.

w120

Soll ich Ihnen jetzt mal Situationen bei Menschen schildern, die, nicht nur sporadisch, sondern ständig auftreten.

 

Da ich meinen Sohn pflege sind diese Situationen für mich normal.

Wenn es eine fremde Perosn wäre, muss man schon mehr aushalten können.

 

Mein Respekt vor diesen Menschen.

 

Aber ob man dazu jemanden zwingen kann?

Sisyphos3

>>Aber ob man dazu jemanden zwingen kann?<<

 

Nein !

trotzdem muß was getan werden

irgendwann läuft unsere Gesellschaft nicht mehr, wenn alles nur über Zwang läuft

die einen zwingen zu arbeiten die anderen zwingen (wenn sie arbeiten) Steuern zu zahlen und Sozialabgaben   

Jimi58

"Erstaunlicherweise, haben wir in unserem Land 2,8 Mill Arbeitslose - Leute die per Definition arbeitsfähig wären, aber keiner Arbeit nachgehen - weil sie sich nicht ausbeuten lassen wollen, nicht entsprechen ausgebildet sind, wohl auch nicht übermäßig motiviert,  trotzdem soziale Leistungen kriegen" Ach, wollen sie von einen "Dachdecker" gepflegt werden? Wie sie sich öfters hier manches mal ausgeben mit ihren Kommentaren, wo da ihr "soziales" Gewissen?

Sisyphos3

Ach, wollen sie von einen "Dachdecker" gepflegt werden?

 

ach wissen sie 

unter den 2.8 Mill Arbeitslosen wird es sicherlich nicht nur erwerbslose Dachdecker geben

vielleicht auch einen den man zum Lokführer umschulen kann, oder in der Verwaltung .... oder oder in der Pflege

und zu meinem soziales Gewissen ?

also ich habe mein Leben lang Steuern und Sozialabgaben bezahlt und war bei der überwiegend größeren Gruppe dabei, welche die Gesellschaft am Leben erhalten hat

klar ich könnte statt wie früher ehrenamtlich in der Tafel tätig zu sein oder aktuell bei nem Freund paar Stunden zu arbeiten mit meinen fast 70 in nem Krankenhaus noch was tun

 

Jimi58

In ihrer Welt möchte ich nicht leben, dann würde es nur von "Fachkräfte" wimmeln, welche es nicht sind. Schämen sie sich oder wenn nicht, dann fangen sie doch schon mal an und machen sie einen Lehrgang als Pflegehilfskraft, alter spielt ja bei ihnen keine Rolle.

MargaretaK.

Ich war am Samstag bei meiner Mutter (Demenz) im Seniorenwohnen. Der körperliche Gesundheitszustand verschlechtert sich sehr schnell. Eine Palliativ Versorgung wird in den kommenden Tagen besprochen. 

Ich muss "Sisyphos3" in soweit zustimmen, dass es auch Tätigkeiten gibt, die keiner Ausbildung bedürfen. Die alten Leutchen beim Essen unterstützen, mit dem Rollstuhl ins Freie, vorlesen und vieles andere mehr. Dafür hat das Pflegepersonal einfach keine Zeit. Mit diesen Tätigkeiten wäre aber allen Seiten geholfen.

Ich habe am Samstag den Zivis, die es früher gab, nachgetrauert.

Jimi58

"Die alten Leutchen beim Essen unterstützen, mit dem Rollstuhl ins Freie, vorlesen und vieles andere mehr. Dafür hat das Pflegepersonal einfach keine Zeit. Mit diesen Tätigkeiten wäre aber allen Seiten geholfen." Nun, was machen sie, wenn eine ältere  Person sich verschluckt oder plötzlich mit Essen um sich wirft? Eine einfache Hilskraft ohne Ausbildung wäre da überfordert. Und Essen reichen ist so eine Sache, sie als Angehörige dürfen es, eine nicht ausgebidete Hilfskraft nicht.

MargaretaK.

Essen austeilen, Betten überziehen, die Menschen zum Essen ins Restaurant bringen - das macht bei meiner Mutter das Pflegepersonal. Braucht es dafür eine Ausbildung? Im übrigen sollte selbstverständlich eine Fachkraft dabei sein, die bei Problemen eingreifen kann.

Man spricht jetzt über ein verpflichtendes soziales Jahr? Welche Ausbildung haben diese jungen Menschen? Die müssen den Umgang auch erst lernen.

 

Kaneel

Meiner Erfahrung nach verschwimmen die Grenzen zwischen Betreuungs-/Unterstützungs- und Pflegerischen Tätigkeiten.  

Die Idee eines verpflichtendes Dienstjahres beinhaltet u.a., aber nicht nur, den sozialen Bereich. Ich fände ein freiwilliges Gesellschaftsjahr besser, das sich nicht nur an junge Menschen, sondern an Menschen jeglichen Alters richtet. 

Hilfreich wäre dann allerdings, wenn Menschen mehr als ein Taschengeld erhalten würden um (weiterhin) die eigenen Lebenshaltungskosten decken zu können.

Wer derzeit ein soziales, ökologisches, kulturelles usw. Jahr macht, muss sehr viel Idealismus mitbringen.

D. Hume

"Ich fände ein freiwilliges Gesellschaftsjahr besser, das sich nicht nur an junge Menschen, sondern an Menschen jeglichen Alters richtet."

Das halte ich auch für die bessere Idee, wenn ich daran zurück denke, wie ich als Zivi ausgenutzt wurde im Seniorenheim. 

Jimi58

Haben sie mal was von Praktikum gehört? Sogar als Altagsbegleier muß man eins ablegen und man brauct auch ein Zertifikat mit Prüfung. Schon alleine beim Essen reichen braucht man vom Gesundheitsamt ein Zertifikat.

Grossinquisitor

Was das Verhältnis von Rechte und Pflichten anbelangt stimme ich Ihnen grundsätzlich und ganz allgemein zu. Allerdings glaub ich nicht, dass man im nennenswerten Umfang Pflegekräfte aus dem Kreis der Arbeitslosen rekrutieren kann. Jedenfalls nicht in der Größenordnung um das Problem zu lösen. 

Juwa

Pflege ist ein harter Job. Nicht jeder ist dafür körperlich und geistig geeignet, schließlich geht es um Menschen um die man sich kümmern muss.

Sisyphos3

ich sprach von 2.8 Mill Arbeitsfähigen die im Land vorhanden sind

da sollte es doch welche geben die geeignet sind !

Juwa

„2,8 Mill Arbeitslose - Leute die per Definition arbeitsfähig wären“

Aber sind sie das auch wirklich? Viele haben psychische Probleme, hatten eine schwere Kindheit oder kein Arbeitgeber wollte sie bisher nehmen. Also per Definition dürfen sie arbeitsfähig sein, aber in Realität ist das alles viel komplizierter.

NieWiederAfd

Apropos "soziales Gewissen": Sie sollten Ihre Vorurteile gegenüber Menschen in Arbeitslosigkeit mal gründlich reflektieren und revidieren. 

91541matthias

Von den 2,8 Millionen Arbeitslosen können viele mangels Empathie, Fachwissen, etc. nicht in der Pflege arbeiten..

Schliesslich ist unser Beruf mehr als Bettschüsseln schwingen und Betten beziehen..

Jimi58

Ich gebe ihnen zu 100% Recht.

Alter Brummbär

2,8 Millionen Arbeitslose, sind auch nur die die erfasst sind und Leistungen bekommen.

Nun haben wir einen akuten (Fachräftemangel) in allen Bereichen.

Diese Leute müssten tlw. über Jahre ausgebildet werden.

Aber weder Politik und Wirtschaft, haben Lust dazu.

Jimi58

Man hat sie auch mit unter mit "Zeitarbeitsverträge" vergrault wo man sie sich noch aussuchen konnte. Das Ganze ist zum großen Teil hausgemacht.

H. Hummel

Zitat: "Erstaunlicherweise, haben wir in unserem Land 2,8 Mill Arbeitslose - Leute die per Definition arbeitsfähig wären" ...

Ich möchte mich im Fall der Fälle nicht von einem unmotivierten "ich bin da weil ich die Kohle brauche Pfleger" betreuen lassen ... je Bedürftiger, desto weniger. Ohne Empathie und viel Bezug und Idealismus zu diesem Beruf können diese Menschen, vor denen ich alle Hochachtung habe, garnicht arbeiten.

Aber: auch dieser Beruf wird weniger Zuspruch erfahren ... durch Diskussionen über eine 35 - X Stundenwoche, eine 4 Tagewoche usw. Klar, dass ist auch hier möglich ... wenn die Beiträge zur Pflegekasse exorbitant steigen und immer mehr Angehörige behördlich für ihre Angehörigen zahlen müssen...

NieWiederAfd

Zitat: "dieser Beruf wird weniger Zuspruch erfahren ... durch Diskussionen über eine 35 - X Stundenwoche, eine 4 Tagewoche usw." Das Gegenteil ist richtig: Um die Attraktivität des Berufsfeldes zu fördern, braucht es andere Arbeitszeitmodelle - übrigens auch als Burnoutprophylaxe.

nie wieder spd

„Wäre es nicht an der Zeit die mal an ihr soziales Gewissen zu erinnern, auch etwas für die Allgemeinheit zu tun …“

Wenn Appele allein reichen, sollten wir auch an unsere Steuerverbrecher appellieren, die 150 Milliarden Euro, die sie jedes Jahr aus der Steuerkasse stehlen, ab sofort einzuzahlen und auch die schon in Steuerparadise geschafften Billionen Euro der letzten Jahrzehnte zurückzahlen. Aber auch da werden die Appelle ungehört verhallen.

NieWiederAfd

Wie wahr! Leider.

Kritikunerwünscht

Gute Idee - doch geht bei vielen Menschen das soziale Gewissen nur über den Geldbeute. 

Ein Problem ist auch die Vollkaskomentalität vieler Menschen. Fühle ich mich unwohl, gehe ich zum Arzt - hinterfrage nicht, ob ich mich falsch ernähre oder mich übernehme, verzichte auf jegliche eigenverantwortliche Lebensführung. Ich kann im Straßenverkehr rasen - wenn etwas passiert, zahlt die Versicherung. Ich baue oder lebe im Überschwemmungsgebiet - wenn was passiert, muss der Staat zahlen. Ich werde arbeitslos - gehe zum Amt und lass mich alimentieren oder Jobs raussuchen, weil selbst suchen zu anstrengend ist.

derkleineBürger

"Erstaunlicherweise, haben wir in unserem Land 2,8 Mill Arbeitslose - Leute die per Definition arbeitsfähig wären, aber keiner Arbeit nachgehen - weil sie sich nicht ausbeuten lassen wollen"

+

"Wäre es nicht an der Zeit die mal an ihr soziales Gewissen zu erinnern,"

->

Vielleicht sollten Sie sich zunächst den Ausbeutern am ihr soziales Gewissen erinnern - denn wie viele der aktuell Arbeitslosen haben zuvor in prekären Jobs gearbeitet und damit das soziale Gewissen ihrer Mitmenschen erlebt ?

Pflegekräfte sind eh überbewertet:

Wer Geld hat,kann ja das zum Arbeiten schicken und wer keines hat, bei dem sollte das soziale Gewissen groß genug sein um anderen nicht zur Last fallen zu wollen.

w120

Es geht zunächst um Pflege, die der Normalbürger noch zahlen kann.

 

Die Pflege ist nicht erst seit heute am Limit.

Wenn nicht so viele Menschen bereit wären, ihre Angehörigen zu pflegen, dann wäre das System bereits kollabiert.

 

PflegerInnen haben es, so wie auch KrankenpflegerInnen, mit einer für viele extremen Situation am Patienten zu tun.

Ich denke, dass ich das nicht näher ausführen muss.

 

So wie man Medikamente nicht per Gesetz in die Regale zaubern kann, so kann man mit Geld keine Fachkräfte backen.

 

Ohne andere Länder ihrer eigenen Möglichkeiten zu berauben, müßte doch die Anwerbung und Ausbildung in Deutschland von Menschen möglich sein, deren Perspekive im Heimatland aussichtslos ist, die aber noch (möglicherweise ein falscher Eindruck meinerseits) ein anderes Verständnis für den zu pflegenden Menschen haben. 

Ritchi

Eine Staffelung der Beiträge entsprechend der Kinderanzahl ist ein guter Ansatz, der beispielsweise auch für die Rente gelten sollte. Unverschämt ist dabei aber, dass nur Kinder angerechnet werden, die noch nicht auf eigenen Füßen stehen. Wir Kinder großgezogen hat, ist hier sein ganzes Leben lang mit einem niedrigen Beitragssatz zu belohnen.

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
Frau Schmitt

wenigstens ein Kind zählt immer, auch wenn es bereits erwachsen ist 

Bahnfahrerin

Dem kann ich teilweise zustimmen. Aber nur solange die Kosten für Kinder - wie von vielen immer mehr gefordert (bei der Diskussion um die Kindergrundsicherung ist das sehr gut zu beobachten) - nicht komplett auf die Gesellschaft umgelegt werden … denn primär ist es ja auch für den pflegebedürftigen ein Vorteil, wenn man Kinder hat, die sich im Alter um einen kümmern können. 

Juwa

Eigentlich müssen die Sozialabgaben für die Pflegeversicherung deutlich höher sein. 4% für Kinderlose und 3,4% für welche mit Kindern ist eindeutig zu wenig. 

9 Antworten einblenden 9 Antworten ausblenden
Marmarole

Wenn Sie die Sozialabgaben stark erhöhen, können sich viele keine Wohnung mehr leisten.

Jimi58

Nicht nur Wohnungen.

Juwa

Gegenargument: Wenn die Sozialabgaben nicht erhöht werden, können wir uns die Pflege nicht mehr leisten.

Wir stecken in einer Zwickmühle.

Alter Brummbär

Ist ja so schön einfach.

Die Pflegebedürftigen wegsperren und aus dem Leben, aus dem Sinn.

Es sind bei weiten nicht alle schwer pflegebedürftig.

Juwa

Es hilft nichts das Eine gegen das Andere auszuspielen.

Sisyphos3

was zahlt ein Single oder ein Doppelverdiener ohne Kinder in die Krankenkasse was kriegt er raus im Vergleich zu ner 10 köpfigen Familie (jetzt überzogenes Beispiel) an Leistungen raus ?

also irgendwo ist unser aktuelles System schon bemüht sozial ausgewogen zu sein

AbseitsDesMainstreams

Aber das System stammt aus einer Zeit, in der es selbstverständlich war, dass jede Familie inkl. kinderloser Paare im Schnitt 2,3 Kinder hatte. Heute heißt Familie, dass das Einkommern eines Elternteils ganz oder großteils wegfällt inkl. der großen Karriere. Dafür steigen die Kosten der Familie (Miete, Lebensführung, Teilhabe etc.) erheblich, was ein KIndergeld von 250 Euro/Monat nur etwas kompensiert.

Bei den aktuell 1,4 Kinden je Frau hat jedes neu geborene Kind für die Daseinsvorsorge der Alten und Rentner einen besonders hohen Wert im Vergleich zu den 1950er/1960er Jahren.

Bahnfahrerin

Oh wie schön. Immer noch mehr Sozialabgaben ohne dass man weiß, ob später denen noch eine Leistung entgegen steht. 
Vielmehr sollte der Staat Steuergelder endlich sinnvoll einsetzen und die Sozialleistungen sollten auch primär denen zugute kommen, die auch mal ins System eingezahlt haben. 

Kritikunerwünscht

Diesen Ansatz sehe ich auch so. Vergleiche ich die Ausgaben der PV mit den anderen, ist das eine deutliche Schieflage. Es klingt zwar ungerecht, wenn ein ungewollt kinderloses Paar  letztendlich mehr zahlen muss, doch ist es gerechtfertigt. Die Bürger mit Kindern verzichten im Leben auf vieles Materielle und deren Kinder zahlen und versorgen später auch die Kinderlosen. Das sollte schon anders honoriert werden, z.B. durch eine bessere Staffelung der Beiträge zur PV.

Juwa

Der einzige Weg aus dieser Situation sind Fachkräfte aus dem Ausland. Sie müssen leichten Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt bekommen, ohne großen bürokratischen Aufwand. Genau daran hakt es.

5 Antworten einblenden 5 Antworten ausblenden
Sisyphos3

was tun wenn die alt werden und selber zu Pflegefällen

noch mehr aus dem Ausland holen  ..... und dann noch mehr für diese ?

Juwa

Natürlich nicht. Dafür gibt es dann Pflegeroboter.

91541matthias

Ist heute schon so..ohne Migranten wäre ich oft alleine im Dienst..

Bender Rodriguez

Nein. Falsch gedacht. Haben die zu Hause keine Pflegefälle? 

jetzttexteich

Die Idee ist ja gut...nur... da gerade die ausländischen Pflegekräfte zum größten Teil zwar die Deutsche Sprache verstehen und sich auch redlich bemühen diese bei den Patienten oder den Pflegebedürftigen anzubringen, werden sie oft sehr schwer verstanden. Was ganz sicher nicht nur etwas mit Hörschwächen zutun hat! Ich konnte dies bemerken, weil ich meine Mutter regelmäßig und mehrfach wöchentlich im Pflegeheim besucht habe und meine Mutter Eine von Vielen war, welche mehrfach nachfragen musste!!!

Ritchi

Wenn wir mehr Hilfsflegekräfte hätten, wären die Hauptpflegekräfte deutlich entlastet. In der Hilfspflege liegt der Mindestlohn bereits deutlich über 14 €. Ich bin mir ganz sicher, dass von den etwa 4 Millionen Erwachsenen im Bürgergeld mindestens dreiviertel für diesen Job geeignet sind.

4 Antworten einblenden 4 Antworten ausblenden
Jimi58

Ich möchte ihnen nicht zu nahe treten, in manchen Häusern werden die "Hilfspflegekräfte" ausgenutzt weil sie Arbeiten verrichten müßen, welche sie garnicht machen dürfen. Bei den Altagsbegleitern in den Altenheimen das Gleiche.

NieWiederAfd

Sie treten dem User Ritchi nicht zu nahe; sie benennen die Fakten einer Fehlentwicklung.

Mich nerven die weltfremden Pseudomathematiker hier im Forum, die einfach die Zahl der Arbeitslosen hernehmen, um die eigentlichen Probleme zu verdrängen.

Marmarole

Pflege mit unqualifizierten Kräften ist keine qualifizierte Pflege. Sie können auch keinen Wolkenkratzer mit unqualifizierten Bauarbeitern bauen.  Aber Menschen pflegen soll mit Greti und Pleti gehen.

Kaneel

M.M.n. sollten im Bereich Pflege möglichst keine Menschen arbeiten, die diese Tätigkeit ganz nah am Menschen körperlich und emotional nicht machen können und wollen. Ich habe als junge Erwachsene für eine kurze Zeit in der ambulanten Pflege auf Minijobbasis gearbeitet. Nach einer sehr kurzen Anlernzeit, in der ich wenige Male mit einer examinierten Pflegekraft mitgefahren bin. An einen theoretischen Unterbau kann ich mich nicht erinnern.

Abgesehen vom engen Zeitkorsett und dem ständigen Gefühl den Menschen allein aufgrund dessen nicht gerecht zu werden, fühlte ich mich nicht ausreichend kompetent u.a. um mit Menschen mit Demenz umzugehen; zudem fand ich es total unangenehm, wenn ein Mann bei der Körperpflege körperlich reagiert. 

Wenn Sie meinen jeder Mensch sei dafür geeignet in der Pflege zu arbeiten, impliziert das m.E. auch, dass Sie diese Tätigkeit gewaltig unterschätzen und ihr nicht den erforderlichen Wert beimessen.