Eine Bedienung trägt in einem Lokal ein Tablett mit Bier.

Ihre Meinung zu Wie der Mindestlohn nach zehn Jahren wirkt

Vor zehn Jahren beschloss die Große Koalition die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns. Ab Anfang 2015 gab es ihn dann - in Höhe von 8,50 Euro. Haben sich die Befürchtungen der Ökonomen bewahrheitet? Von Kai Clement.

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92 Kommentare

Kommentare

neuer_name

Ich finde einen Mindestlohn gut und richtig und er sollte gut austariert sein. Einerseits wäre es schön wenn sich die Arbeitnehmer damit auch eine kleine Altersvorsorge aufbauen könnten. Anderseits darf er nicht zu hoch sein damit sich die damit verbundene Leistungserbringung für den Käufer zu teuer und damit nicht mehr lohnen würde diese einzukaufen und schädlich für unsere Wirtschaft wäre und damit das Gegenteil bewirken würde. Die Menschen sollten vom Mindestlohn leben und an unserer Gesellschaft teilhaben können.

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gelassenbleiben

Habe mal nachgeschaut, die AFD hat gegen eine Erhöhung des Mindestlohns gestimmt: Dem ohnehin zu geringen Anstieg beim Mindestlohn hat die AfD im Bundestag nicht zugestimmt, weil „die politische Anhebung des Mindestlohns den Markt außer Kraft setze“ (Beschlussbegründung des Bundestages).

https://www.dgb.de/einblick/++co++c3c795de-9368-11ee-9cbd-001a4a160123

extrem neoliberal halt

Juwa

„Ökonomen warnten vor dem Verlust von Hunderttausenden von Jobs.“

Und wie viele Jobs sind verloren gegangen? Da haben „die Experten“ die Folgen des Mindestlohns falsch eingeschätzt. Seitdem es den Mindestlohn gibt, hat sich die Situation für die Arbeiter im Niedriglohnsektor deutlich verbessert. Sie können sich mehr leisten und so die Wirtschaft weiter ankurbeln. Außerdem sind sie deutlich seltener darauf angewiesen ihre Einkünfte beim Jobcenter aufstocken zu lassen.

Weitere Vorteile: höhere Sozialabgeben, stärkerer Anreiz zum Arbeiten und benachteiligte Gruppen (allen voran Frauen) profitieren überdurchschnittlich

Die Einführung des Mindestlohns gehört meiner Meinung nach zu den besten Sozialreformen, die es in Deutschland gegeben hat.

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w120

Die Rentenerwartung dürfte bei ca. 900 Euro brutto liegen.

Das ist Sozialhilfeniveau.

 

Der Gesetzgeber hat die Grundsicherung im SGB XII dadurch geändert, dass er einen Freibetrag für das Einkommen Rente gewährt (35 Jahre, bis zu 280 Euro).

 

Das kann man als beste Sozialreform feiern, aber es bleibt ein Lohn, der die Menschen in der Armut verweilen lässt.

 

Sg83

finde ich auch ,er sollte meiner Meinung nach etwas höher ausfallen. Man könnte sich an Frankreich orientieren.

Sg83

Ich habe mich im Land vertan,ich meinte die Niederlande 

Armagedon

// Ergebnis, dass weder die Mindestlohneinführung noch die folgenden Erhöhungen zu größeren Beschäftigungsverlusten geführt hätten. //

Das heißt, es gab Beschäftigungsverluste. Auf deutsch, Menschen haben ihre Arbeit verloren. Kann man das mit Zahlen irgendwie beziffern?

NWDM

Deutschland ist ein Hochlohnland, dessen Konkurrenzfähigkeit immer wieder von den linken Parteien ( LINKE, SPD und Grünen) schweren Belastungsproben ausgesetzt wird, weil diese Parteien versuchen, die Festsetzung des Mindestlohns zu politisieren und für durchsichtige parteipolitische Interessen zu missbrauchen. Dieses Handeln entspricht nicht den Vereinbarungen, die durch Einrichtung einer Mindestlohnkommission darauf ausgerichtet waren, die Tarifautonomie zu sichern und nicht in Wahlkampfzeiten parteipolitischen Honig aus dem Mindestlohn zu saugen. Wenn die Parteien das nicht endlich einstellen, gefährden sie aktiv den im Grundsatz hilfreichen Mindestlohn. Also wacht auf LINKE, SPD und Grüne! 

Juwa

Die einzige wirklich ernsthafte Befürchtung die sich durch den Mindestlohn bewahrheitet hat, ist, dass viele Arbeitgeber ihren Arbeitern nicht den Mindestlohn zahlen oder sie dazu bringen unbezahlte Überstunden zu schieben. Bis zu drei Millionen Arbeiter sind davon betroffen (siehe:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/mindestlohn-umsetzung-…  ).

Dagegen hilft nur Kontrolle von den entsprechenden Behörden.

wenigfahrer

Da ich einige kenne und auch aus eigenem erleben weiß was es vorher gab, unter 7 und jetzt über 12, das macht schon einiges aus für eine ziemlich große Gruppe. Fakt ist aber auch das in der Zeit vieles teurer geworden ist und es das Plus praktisch aufgefressen hat, ein einfaches Beispiel was mal nicht Miete und Energie ist, Frisör für einfachen Herrenschnitt hat sich von 16 auf 30 erhöht, die Friseurin hat aber nicht 50 Prozent mehr Lohn, das muss auch der im Mindestlohn zahlen der dort hingeht.

Am schlausten hat man das zu Corona begründet, kam noch Waschen dazu mit 5 Euro, das ist jetzt weg, der Preis aber geblieben ganz ohne Erklärung, ist ein Beispiel aus dem Alltag.

Mindestlohn ist gut, aber schon wieder zu wenig, das etwas mehr ist lange alles aufgefressen.

Mega

Mit dem Mindestlohn werde ich in Deutschland zum Bittsteller und muss um Unterstützung durch den Staat bitten. 

Schneeflocke ❄️

"Wo Sigmar Gabriel von Würde gesprochen hat, brachte Olaf Scholz noch etwas anderes ins Gespräch: "Deshalb ist das erste Wort, das mit meiner Kandidatur und Kanzlerschaft verbunden sein soll, Respekt und Anerkennung."

 

12,41€/h haben wenig mit Würde, Respekt oder gar Anerkennung zu tun. Würde der Kanzler (oder andere überbezahlte Personen) ihre Lebenszeit zum Preis von 12,41€/h verkaufen? Und dann noch eine Leistung, die tatsächlich eine "Leistung" ist, erbringen? Möglicherweise sogar noch unter Schädigung der Gesundheit, aber auf jeden Fall unter Abnutzung von z.B. Kleidung? Wer das als Anerkennung, Respekt und Würde betrachtet, kann sich dann ja mal gleich selber beim Jobcenter anbieten gehen. Überhaupt über so etwas Menschenverachtendes politisch und angeblich "ernsthaft" zu diskutieren, ist meiner Meinung nach würdelos, respektlos und verdient keine Anerkennung.

Der neue Goldstandard

Zitat: "Von einer der "größten Sozialreformen der Nachkriegszeit" sprach damals die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung. Für sie war der Mindestlohn überfällig, um den wachsenden Niedriglohnsektor einzudämmen. "

.

Linke "Ökonomen" - als solche kann man sie eigentlich nicht benennen, eher als keynesianistische Voodoo-Gaukler - haben ein Problem, grundsätzliche Zusammenhänge zu verstehen.

Einen Lohn kann man nicht per Gesetz von außen festsetzen bzw. tut man dies, führt dies nur dazu, dass

1. Arbeit weniger nachgefragt wird

2. und/oder damit eine Inflationsspirale ausgelöst wird.

Letztere - also die Inflation - hat ohnehin dazugeführt, dass eine ML-Festsetzung ad absurdum geführt ist und durch Kaufkraftverluste in Gänze rekompensiert wurde.

Wenn man Arbeitnehmern im Niedriglohnsektor wirklich helfen möchte: Steuern und Abgaben runter. Energiekosten runter. Bildung verbessern. Standards anheben!

koala150

Mindestlohn ist gut und richtig! Nur wenn er auf einfachste Weise unterlaufen werden kann (ich weiß wovon ich rede), dann ist er oft nicht viel Wert. Dazu auch viel zu gering, da damit die Lücke zwischen Bürgergeld und ML zu klein ist. Nicht BG ist zu hoch sondern der ML zu niedrig. Wenn ich dann die Tarifabschlüsse, die in den letzten Wochen getätigt wurden sehe, da krieg´ ich echt `n Vogel. Da können die Tagelöhner mit ML nur davon träumen, und die machen auch einen harten und verantwortungsvollen Job. Es müsste einen Manteltarifvertrag für alle Arbeitnehmer brachenübergreifend geben, erst dann wäre ein erster Schritt zu tatsächlicher Lohngerechtigkeit getan. Auch dann würde das Abendland nicht untergehen, so wie es einige vor  Einführung des MLs prophezeit hatten.

morgentau19

Wie wirkt der Mindestlohn?

 

Die Armutsstatistik beweist, dass der Mindestlohn wirkt, indem die Zahl der Armen wächst. 

 

Die wirkt der Mindestlohn in Zukunft?

Die Zahl der armen Rentenempfänger wird steigen, da es heute für Mindestlöhner nicht möglich ist, für eine kapitalgedeckte Altersvorsorge zu sorgen.

 

Normalersweise müsste der Mindestlohn bei mind. 20 Euro liegen, damit man etwas für später anlegen kann. Aber dann jault die Wirtschaft wieder.....und steht vor dem jährlichen Zusammenbruch.

 

Der Mindestlohn steht in Konkurrenz zum Bürgergeld, weil es sich nicht lohnt, für kleines Geld arbeiten zu gehen, wie es der freundliche Nutzer "zöpfchen" schrieb. Mehrere Branchen beweisen das.

 

Der neue Goldstandard

Zitat: ""Es geht doch um die Würde eines arbeitenden Menschen. Wer arbeiten geht und dann Vollzeit arbeitet und dann am Ende des Monats noch zum Sozialamt betteln gehen muss - das ist würdelos. Das verändern wir.""

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Natürlich ist das würdelos.

Gerade die Grünlinken_r-_s_in_* haben mit dem Migranten .... Pardon ... Bürgergeld dafür gesorgt, dass ein Arbeitnehmer gerade im Niedriglohnsektor aber auch als Normalverdiener gegenüber Bürgergeld-Empfänger als der Dumme dasteht, da letztere schnell Leistungen in Höhe von 3-5.000 EUR / Monat erhält, was ein Arbeitnehmer erst einmal netto verdienen müsste.

Schneeflocke ❄️

CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet: "Der eine sagt 12, die Linke sagt 13, demnächst sagt die AfD 15 Euro. Das verzerrt eigentlich das, worum es geht: Arbeitsplätze zu erhalten und Menschen gerecht zu bezahlen."

 

Typisch CDU. Ein Mindestlohn sollte erst ab 18€/h diskussionswürdig sein! "Das worum es geht", soll lt. Herrn Laschet der Erhalt von Arbeitsplätzen sein? Menschen "gerecht" zu bezahlen? Die paar pipeligen Kröten stellen wohl kaum eine gerechte Bezahlung dar. Der Fokus der CDU liegt natürlich auf der Pamperung von Unternehmern. Wenn die Unternehmer nicht in der Lage sind, Beschäftigte tatsächlich gerecht zu bezahlen, dann müssen sie die Arbeit selber machen oder auf einen entsprechenden Batzen vom Gewinn verzichten. Ungerecht bezahlte Arbeitsplätze müssen keineswegs erhalten bleiben. 

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