Ultraorthodoxe protestieren in Jerusalem gegen die Wehrpflicht

Ihre Meinung zu Urteil erwartet: Müssen Israels Ultraorthodoxe bald in die Armee?

Noch müssen ultraorthodoxe Israelis keinen Wehrdienst leisten. Weil es dafür keine Rechtsgrundlage gibt, forderte die Justiz bis Ende März ein Gesetz, das aber noch nicht vorliegt. Fällt nun das Privileg für die Ultraorthodoxen? Von C. Verenkotte.

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143 Kommentare

Kommentare

pasmal

Hoffentlich, den niemand anderen als deren Einfluss in der israelischen Politik und deren momentane Entscheidungen, verursachen, was jetzt passiert, in Israel und in Gaza und den weiteren Kriegsgebieten und nicht immer ist es darum eine verständliches Verteidigungsrecht, das jetzt die vielen Menschenopfer kostet. 

Gerd Hansen

Irgendwo habe ich das schon mal gehört:

Ich will in meinem Staat leben, bin aber gegen Wehrpflicht / soziales Pflichtjahr, will keinen Dienst an der Waffe machen, und andere sollen dafür den Kopf hinhalten, damit ich so weiterleben kann.

In Israel ist das aufgrund der geopolitischen Lage natürlich noch krasser.

Frei nach Kennedy : Frage nicht, was Dein Land für Dich tun kann, sondern was Du für Dein Land tun kannst.
Wie sagte schon meine Oma:

Religion ist die größte Volksverdummung.

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bolligru

Religion ist die größte Volksverdummung.

Das ist aber stark vereinfachend formuliert.

Religionen erklärten den Menschen die Zusammenhänge, die in ihrer Komplexität überwältigend und unüberschaubar waren. Ohne Schöpfungsgeschichte kam da keine Religion aus. Heute weiß man das natürlich besser und die Wissenschaft liefert brauchbarere Erklärungen. So gesehen wären Religionen obsolet.

Darüberhinaus lieferten Religionen aber besonders den simpel gestrickten Menschen Verhaltensanweisungen, verknüpft mit Lohn bei "richtigem" Verhalten (Himmel) und Strafe bei Verstoßen gegen aufgestellte Regeln (Hölle). Ohne Religionen war und ist auch jetzt noch kein "humanes" Zusammenleben möglich. Auch der Humanismus hat seine Wurzeln im Christentum. Wie will man einem einfachen Gemüt erklären, daß er seinen Nachbarn nicht einfach aus einer Laune heraus erschlagen darf? Da hilft nur Strafandrohung durch einen alles sehenden Gott (- oder Karma). Strafrecht zieht nur, wenn man erwischt wird.

frosthorn

Auch der Humanismus hat seine Wurzeln im Christentum.

Quatsch. Der Huanismus musste sich in jarhundertelanger Kleinarbeit gegen die Religion durchsetzen. Und die Kirchen haben sich mit allen Mitteln gegen die Aufklärung gewehrt.

Ohne Religionen war und ist auch jetzt noch kein "humanes" Zusammenleben möglich.

Ein humanes Zusammenkaben wird im Gegenteil erst möglich sein, wenn kein Priester mehr Waffen segnet und keinem Soldaten mehr eingeredet wird, Gott sei auf seiner Seite.

Da hilft nur Strafandrohung durch einen alles sehenden Gott [...] Wie will man einem einfachen Gemüt erklären, daß er seinen Nachbarn nicht einfach aus einer Laune heraus erschlagen darf?

Interessant. Ich habe noch nie an einen alles sehenden Gott geglaubt, und bin trotzdem noch nie auf die Idee gekommen, meinen Nachbarn aus einer Laune heraus zu erschlagen. Wie erklären Sie mir das?

bolligru

"...und bin trotzdem noch nie auf die Idee gekommen, meinen Nachbarn aus einer Laune heraus zu erschlagen. Wie erklären Sie mir das?"

 

Tja, da scheinen wohl erzieherische Mittel im Spiel gewesen zu sein, die Sie "auf den rechten Weg" brachten.

Einstellungen und Werthaltungen haben immer kulturelle Wurzeln. Die Natur kennt kein solches Regelwerk.

Zu betreiten, daß Humanismus seine Wurzeln im Christentum hat, ist schon deshalb gewagt, weil er im christlichen Kulturraum entstand. Die Humanisten waren dadurch tiefgreifend geprägt, glücklicherweise.

artist22

"Die Natur kennt kein solches Regelwerk." Doch, in gewisser Weise schon. Und da gibt's fundamentale Unterschiede zwischenn Männern und Frauen. Dank der neuesten Forschungen ist man in der Entwicklungspsychologie darauf gekommen: Während in Vorpubertät die neuronalen Netze neu/anders geknüpft werden, sind Männer im 'Nachteil'.

Insbesondere in unseren westlichen, modernen Gessellschaften, denn eine Pubertät gibts nicht überall. Und in dieser werden die selbstbezogenen(Ichentwicklung) Jugendlichen etwa so wie die des 'sog.' toxischen Mannes. Erst später reift die empathische Variante des Netzes. Bei Frauen geschieht das vorher.  

 

fathaland slim

Der Huanismus musste sich in jarhundertelanger Kleinarbeit gegen die Religion durchsetzen.

Genauso ist es. Auch wenn gern und oft das Gegenteil behauptet wird.

R A D I O

Die Wurzeln des Humanismus mögen vielleicht nicht im Christentum (des Paulus und Anhänger) liegen, Jesus hat mit der Bergpredigt und anderen Selbstzeugnissen sehr wohl einen großen Beitrag dazu geleistet.

Miauzi

Dane - volle Zustimmung von meiner Seite zu ihrem Beitrag

Alter Brummbär

Ohne Religionen, wäre es friedlicher.

harpdart

"Irgendwo habe ich das schon mal gehört:

Ich will in meinem Staat leben, bin aber gegen Wehrpflicht / soziales Pflichtjahr, will keinen Dienst an der Waffe machen, und andere sollen dafür den Kopf hinhalten, damit ich so weiterleben kann."

Tut mir Leid. Ich bin Kriegsdienstverweigerer und ich kenne/kannte viele andere. Eine solche Aussage würde ich nie machen und habe sie noch nie von einem anderen KDVer gehört.

Aber, was hat das nun mit Israel zu tun? Dort kann man gar nicht verweigern. Lediglich eine besondere ultraorthodoxe (extreme) Gruppe muss keinen Kriegsdienst leisten. Wenn Sie damit nicht einverstanden sind, dann äußern Sie das doch bitte eindeutig, ohne in alte Drückeberger-Klischees zu verfallen. 

Gerd Hansen

Man kann in Israel nicht verweigern, per se nicht, aber per Lex 😉.

Komisch, im Buntentor-Viertel habe ich solche Äußerungen ( nicht nur von KDVern ) früher sehr häufig gehört…

Und gucken Sie mal, wie viele heutzutage auch hier so denken ( wie viele sind aktuellen Umfragen zufolge gegen die Wiedereinsetzung von Wehrpflicht/ Ersatzdienst ? ).

Sisyphos3

>>Religion ist die größte Volksverdummung.<<

ist das nicht ne sehr vereinfachte Betrachtungsweise ?

Religion regelt das Zusammenleben der Menschen, versucht es zumindest

man betrachte nur die 10 Gebote die es in ähnlicher Weise in jeder Religion gibt

Der   Staat hat Gesetze, an die sich Vernunftbegabte halten,  geschaffen

als Druckmittel im einen Fall die staatliche Autorität im anderen Fall ne Instanz die alles weiß allmächtig ist

das Problem im einen wie im anderen Fall glaubt man dran, sprich flößt es mit Strafandrohung genug Respekt ein

bolligru

Es war die jüdische Religion, die ein Überleben der Juden in der Diaspora ("Verstreutheit") ermöglichte, ihnen durch sprachliche, kulturelle und religiöse Kontakte über Grenzen und über zweitausend Jahre hinweg ein Bewahren der eigenen Identität ermöglichte. Demzufolge hatte und hat Religion in Israel eine weitaus größere Bedeutung als in allen anderen Ländern der Erde. Nur so läßt sich die Dominanz der Religion und Bevorzugung auch der Ultraorthodoxen in Israel erklären.

Man mag das als nicht zeitgemäß empfinden, zumal die Wissenschaften mittlerweile die Zusammenhänge besser erklären als Religionen wodurch alle Religionen ihr Fundament verloren. Als Regelwerk, das das Zusammenleben der Menschen in einer Gemeinschaft bestimmt, machen Religionen auch heute noch Sinn, wenngleich dies natürlich dazu führt, daß in unterschiedlichen Religionsräumen dieses Regelwerk unterschiedlich ausfällt. Dies führt an Berührungspunkten zwangsläufig zu Spannungen.

 

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R A D I O

Das "Regelwerk" von Religionen war immer schon auf Macht und Privilegien ausgerichtet. Unvernünftige Regelwerke machen sonst keinen Sinn.

bolligru

Ausnahmslos jedes Regelwerk eines Zusammenlebens ist auch darauf ausgerichtet, Machtstrukturen zu erhalten und zu festigen. Ohne Macht und Struktur ist ein Zusammenleben der Menschen undenkbar. Ohne Polizei und Justiz geht es auch bei uns nicht und natürlich profitieren Einzelne mehr als Andere.

Natülich gäbe es Religionen nicht, wenn es nicht auch Profiteure gegeben hätte. Diese Mächtigen "erlaubten" und förderten (Constanit) oder erzwangen (Karl der Große) das Christentum als Religion und ob das aus "Erleuchtung" heraus geschah oder aus Kalkül, das wird wohl ungeklärt bleiben.

R A D I O

Die Regelwerke aus den Büchern Mose sehen keine Gleichheit der Menschen, keine Demokratie, keine Aufforderung, sich mit der bereits ansässigen Bevölkerung im versprochenen Land auf Augenhöhe und friedlich zu begegnen. Es wurde dort dazu aufgerufen, das Land mit Gewalt zu erobern, die Feinde zu vernichten. Davon wirkt heute noch vieles im Selbstbild Israels nach, das sich selbst als Staat der Juden definiert. Dass eine bestimmte Bevölkerungsgruppe sich gegen ein emanzipierteres Bild wehrt, ist da irgendwie logisch. Kein anderes Land könnte sich erlauben, heute noch mit derart Gewalt gegen andere Menschen vorzugehen, ohne stark von dr internationalen Gemeinschaft stark sanktioniert zu werden.

nie wieder spd

„Es war die jüdische Religion, die ein Überleben der Juden in der Diaspora("Verstreutheit") ermöglichte, ihnen durch sprachliche, kulturelle und religiöse Kontakte über Grenzen und über zweitausend Jahre hinweg ein Bewahren der eigenen Identität ermöglichte.“

Diese Religion beruhte zu ihrem Beginn auf die Ausgrenzung anderer, da sie sich nur auf ein „auserwähltes Volk“ begrenzt hat. Und später wurden die Angehörigen dieser Religion von allen anderen Ausgegrenzt, weil sich Minderheiten immer gut als Sündenböcke eignen. 
Auch andere Religion grenzen Menschen, die ihr nicht angehören aus. ZB die Jesiden. 
Aber auch das Christentum hat jahrhundertelang Menschen ausgegrenzt, die ihm nicht angehörten. Siehe Kolonialismus und da wurden dann sogar Menschen ausgegrenzt, die, meistens gezwungenermaßen, zum Christentum übergelaufen sind. Siehe ehemalige Juden und Angehörige von afrikanischen und amerikanischen Naturreligionen. Und auch ehemalige Angehörige asiatischer Religionen.

bolligru

Jede Religion predigt eine "alleinseeligmachende Wahrheit".

Das muß nicht beim Judentum besonders hervorgehoben werden. Anderenfalls könnte der Verdacht des Antisemitismus entstehen.

derkleineBürger

"Demzufolge hatte und hat Religion in Israel eine weitaus größere Bedeutung als in allen anderen Ländern der Erde"

->

Jup,Vor allem eine "weitaus größere Bedeutung" als in Ländern,in denen eine klar definierte Staatsreligion wie in Katar oder Saudi-Arabien gilt.

Und natürlich ist Benjamin Netanjahu als Staatsoberhaupt auch viel religiöser als jedes andere Staatsoberhaupt auf der Welt - inkl. dem Papst als Staatsoberhaupt vom Vatikan.

 

 

Sisyphos3

gerade am Judentum erkennt man doch die Macht einer Religion 

über 2.000 Jahren ein Volk in der Diaspora vor dem "Untergang" zu bewahren seine kulturelle Identität  zu erhalten

Oberlehrer

Einen Zwang zum Wehrdienst gibt es auch in Israel nicht. Das aber die Ultraorthodoxen auch keinen Sherut Leumi ableisten müssen, ist schon immer ein unglaublicher Skandal.

Vielleicht und hoffentlich führt dieses Urteil zum Bruch der  Koalition der Rechtsradikalen mit den Ultraorthodoxen, gut für Israel (und dann wohl auch für Gaza) wäre es...

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MargaretaK.

Was ist das, wenn nicht Wehrpflicht?

Zitat "In Israel herrscht Wehrpflicht - für Frauen und Männer. Wer verweigert, muss mit Gefängnis rechnen - warum es eine Minderheit trotzdem tut. In Israel gilt Wehrpflicht - eigentlich jeder und jede muss zur Armee. Frauen werden für zwei Jahre- Männer für zweieinhalb Jahre verpflichtet."

werner1955

In vieln Länder gibt es "Pflichten". In demokrtischen System gibt es gute Regeln dazu. 

Kaneel

"Wer verweigert, kommt zuerst in Arrest und dann vor ein Militärgericht. Das schickt Verweigerer in der Regel für einige Wochen ins Gefängnis. Wer dann immer noch nicht zur Armee will, landet wieder im Gefängnis. Oder ein Komitee erklärt ihn oder sie für untauglich - aus psychologischen Gründen."

https://www.tagesschau.de/ausland/asien/israel-kriegsdienstverweigerer-…

werner1955

keinen Sherut Leumi ableisten müssen?
Gut so. Keiner sollte in eine demokratischen Land zu "Diensten" gezwungen werden. So wie bei uns auch. 

Oberlehrer

Auch wenn ich Ihren grundsätzlichen Ansatz begrüße, vermute ich, dass nicht nur ich, sondern auch Sie diesen Dienst in Deutschland ausüben musste . Dass der weg ist, ist gut, die wirklich sehr besondere Situation Israels macht mir aber die Idee eines Pflichtdienstes sehr nachvollziehbar.

Feo

Müssen ultraorthoxe Juden in der israelischen Armee dienen?

Ja, ich bin sehr dafür!
Das Studium des Tanach ist wichtig. Der Tanach erwartet aber von jedem Gläubigen füreinander im Rahmen der Nächstenliebe einzustehen.

Israel ist ein nur sehr kleines Land umgeben von Feinden. Deshalb ist jeder Israeli gerufen sich für die Landesverteidigung bereit zu halten. In Israel dienen auch die Frauen im Militär. Wer sich vor der militärischen Auseinandersetzung fürchtet, mag im Bereich der Logistik oder Krankenversorgung des Militärs dienen.

Eine Haltung, das weltliche Gebaren geht uns nicht an, wäre eine Haltung, die mit dem Gebot der Nächstenliebe nicht zu vereinbaren ist.

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bolligru

"Nächstenliebe" zeigen, indem man einen "Feind" tötet? Ich wäre mir da nicht so sicher.

Sisyphos3

Notwehr Nothilfe

wie sehen sie das ?

franxinatra

Allerorten scheinen Demokratien zur Geisel extremistischer Gruppierungen zu werden. In diesem Fall um das Ego eines realitätsverlorenen Regierungschefs zu retten.

In Deutschland wird sich zu wenig daran erinnert, wie konservative Politiker in der Illusion agierten, solche Radikalen einhegen zu können. Sonst gäbe es keine Infragestellung von Brandmauern.

In Israel aber geht es mittlerweile um die letzten Sympathien, die die Regierung dort bei ihren Nachbarn verspielt. Und damit Öl ins Feuer der Hasstiraden aus Teheran gießt...

Alter Brummbär

Warum sollten diese extra Privilegien haben.

Hat der Rest der Bevölkerung, ja nicht.

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dr.bashir

Wenn alle die gleichen Rechte und Pflichten hätten, wären es ja keine Privilegien

fathaland slim

Die Ultraorthodoxie ist, wie der Islamismus und der christliche Fundamentalismus, eine erzreaktionäre Bewegung der Moderne. All diese Fundamentalismen entstanden als  Reaktion auf die Aufklärung, die sie ablehnen. Ihr Selbstbild ist das einer Bewegung, die sich auf die historischen Wurzeln ihrer jeweiligen Religion bezieht. Allerdings gab es diese angebliche Zeit der Reinheit und Sittenstrenge nie. Es handelt sich um eine puritanische Erfindung.

Der Fundamentalismus ist eine der Geißeln unserer Zeit. Er liefert einfache Antworten, die allerdings keine sind, in Zeiten großer Verunsicherung, der weltweiten Polykrise. Die Übergänge zum Rechtsextremismus sind fließend.

Ich bin Pazifist und fordere für alle Menschen das Recht auf Kriegsdienstverweigerung. Eine Befreiung vom Kriegsdienst aus Gründen der Zugehörigkeit zu einer potenziell unfriedlichen religiösen Gemeinschaft hat damit aber nichts zu tun.

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Nettie

„Der Fundamentalismus ist eine der Geißeln unserer Zeit.“

Stimmt. Ganz egal, ob er religiös oder ideologisch verbrämt daherkommt.

Er liefert einfache Antworten, die allerdings keine sind, in Zeiten großer Verunsicherung, der weltweiten Polykrise.“

Ganz genau. Er beruht auf Verdummung durch selbsternannte ‚Führer‘ bzw. Machtanmaßung und -missbrauch.

Opa Klaus

Wie Sie wissen bin ich ebenfalls Pazifist. Ich lebe meinen Pazifismus auf der Basis der Lehre Jesu, welche gerade am heutigen Tag zur Besinnung anregen sollte und dem Prinzip der Friedfertigkeit der buddhistischen Lehre. Deswegen fordere ich, dass in Deutschland und auch weltweit keine Waffen mehr produziert und in andere Länder geliefert werden sollen. Ich wünsche Ihnen und allen anderen hier im Forum ein friedfertiges und besinnliches Osterfest. 

fathaland slim

Auch Ihnen ein frohes Osterfest.

Ihr Pazifismus unterscheidet sich allerdings stark von meinem. Meiner schließt jedenfalls Nothilfe für Opfer von Aggression ein. Weshalb ich auch erst vom Verwaltungsgericht als Kriegsdienstverweigerer anerkannt wurde. 

Sisyphos3

>>Weshalb ich auch erst vom Verwaltungsgericht als Kriegsdienstverweigerer anerkannt wurde. <<

ich wußte doch wir haben gelegentlich Gemeinsamkeiten

:-)

frosthorn

Ich habe seinerzeit den Wehrdienst nicht verweigert, was eine der dümmsten Entscheidungen in meinem Leben war. Was hätte ich im Ersatzdienst, der damals länger als der Grundwehrdienst dauerte, nicht alles Gutes für die Gesellschaft leisten können!

Kaneel

"Ich lebe meinen Pazifismus auf der Basis der Lehre Jesu, welche gerade am heutigen Tag zur Besinnung anregen sollte..."

Wenn Sie sich tatsächlich im christlichen Sinne verhielten, so wie Sie es definieren und wiederholt vorgeben zu tun, würden Sie doch folglich vor Ihren eigenen Feindbildern (u.a. USA, Israel) niederknien und Ihre verbalen Waffen niederlegen.

Opa Klaus

Leider muss ich Sie enttäuschen. Ich habe keine Feindbilder auch wrnn Sie dies ach so gerne in meine Aussagen hineininterpretieten wollen. Hoppla, jetzt habe ich geschumnelt. Doch ja, ich habe ein Feindbild, welches da heißt FC Bayern München:-) 

Kaneel

Sie enttäuschen mich nicht, weil ich nichts anderes von Ihnen erwartet habe. Sie opfern Nichts von sich auch nur ansatzweise, so wie es Jesus für uns Menschen getan hat, tun aber so als ob. 

Opa Klaus

Dann haben Sie ja Ihr Urteil über mich bereits gefällt ohne mich zu kennen. Es liegt mir allerdings fern, mich gegen Ihr Falschurteil rechtfertigen zu müssen. 

Kaneel

Ich kann mein Urteil nur anhand Ihrer hier geposteten Haltung bilden. Das lässt kein anderes zu.

Sisyphos3

Feindbilder ?

wenn sie es sich natürlich so einfach machen anderen was unterstellen wenn es ihnen gerade in den Kram passt

 

Kaneel

Och, Sisyphos3 - da kann ich Ihnen doch nicht das Wasser reichen.

bolligru

Grundsätzlich gebe ich Ihnen Recht, verweise aber auf die einzigartige Situation Israels und der Juden weltweit in der Geschichte. (siehe mein Beitrag oben)

fathaland slim

Religiöser Fundamentalismus hat nichts mit der einzigartigen Situation Israels und der Juden weltweit zu tun.

bolligru

Sie sollten sich einmal mit der Geschichte Israels und des Judentums beschäftigen, bevor Sie rechthaberisch losbollern.

fathaland slim

Wer hier rechthaberisch losbollert, das sind Sie.

Ich habe mich jedenfalls intensiv sowohl mit dem Judentum als auch mit Israel beschäftigt.

bolligru

Dann wissen Sie also um die herausragende Bedeutung der jüdischen Religion in der Diaspora.

Ohne Religion hätten Juden ihre Identität über zweitausend Jahre nicht bewahren können. Dies ist einzigartig, denn kein Volk war und ist in einer vergleichbaren Situation.

fathaland slim

Die Juden, die beispielsweise in der deutschen Diaspora das Geistesleben befruchtet haben, waren eher wenig religiös. Heinrich Heine, Karl Marx, Georg Kreisler (gut, der war Österreicher), Rosa Luxemburg, Alfred Fried, Erich Fried, Sigmund Freud, Albert Einstein…

Ich könnte seitenlang weiter aufzählen.

fathaland slim

 Noch ein Nachtrag: Ich kenne viele Juden und einige Israelis. Die sind eigentlich fast alle nicht religiöser als ich, und ich bin Agnostiker.

bolligru

Der Spruch "ich kenne viele ... persönlich" erinnert mich an andere Zusammenhänge und Aussprüche bekannter Politiker.

Man kann aber Religionen als sinnstiftend und haltgebend durchaus akzeptieren, auch wenn man selbst ohne Religion auskommt.

fathaland slim

Der Spruch "ich kenne viele ... persönlich" erinnert mich an andere Zusammenhänge und Aussprüche bekannter Politiker.

Erwarten Sie, daß ich Namen nenne?

Lucinda_in_tenebris

Ich bin nicht Pazifist und unterstütze das Recht auf Kriegsdienstverweigerung.  Die europäische Aufklärung war uns verwöhnten Westkindern schon so selbstverständlich geworden, dass wir sie für eine Epoche im Literaturlexikon hielten.

Aber dem ist nicht so, das Licht der Aufklärung ist nicht einmal bis nach Moskau gelangt und Texas liegt lange schon wieder im Dunkel. Im Vatikan hat man extra die Fensterläden geschlossen und viele, zu viele träumen sich ein Mittelalter herbei.

Das Recht auf Kriegsdienstverweigerung ist ein Wert, für das es sich zu kämpfen lohnt. Wenn nötig, wie die Dachse

 

 

Karussell

"Ich bin Pazifist und fordere für alle Menschen das Recht auf Kriegsdienstverweigerung" - in Zeiten wie diesen drängt sich sogar hier im Land die Frage auf, ob das funktioniert. Ukrainer haben wie wir wissen auch keine Lust an die Front zu ziehen und dort zu sterben, tun sie es nicht, sterben sie derzeit zu Hause. Wollen Sie das ? Ihre evt. Antwort sollten Sie mit z.B. Putin besprechen, nicht mit mir.

Opa Klaus

Ich denke, Sie interpretieren den Foristen @fathaland slim falsch. Er unterstützt die Gegenwehr der Ukraine. 

Vaddern

Der Religion liegt nicht automatisch die Hoffnung auf Frieden und die Aufgabe jedweger Gegenwehr inne. Ich habe katholische Priester kennengelernt, die noch zu Zeiten des kalten Krieges zur Waffe gegriffen hätten. Die Aussagen haben mich damals überrascht. 

Ich war übrigens bei der Bundeswehr, als Sanitäter, das konnte ich mit meinem Gewissen gut vereinbaren. 

fathaland slim

Ein Ukrainer hat in meinen Augen ebenso ein Recht auf das Recht auf Kriegsdienstverweigerung wie ein Russe. Oder ein Israeli oder ein Palästinenser, um auf das Thema zurückzukommen, um das es hier geht.

Ich wüsste nicht, was ich da mit Putin besprechen sollte. Abgesehen davon, daß mit dem Mann sowieso nicht zu reden ist.

harpdart

Volle Zustimmung, insbesondere zu Ihrem letzten Absatz. 

Gerd Hansen

@ fathaland_slim :

„…Ich bin Pazifist und fordere für alle Menschen das Recht auf Kriegsdienstverweigerung…“.

Ich wäre dafür, daß es weltweit keine Armeen und Waffen gäbe.

Leider ein Wunschtraum…

fathaland slim

Ein sehr kindlicher Wunsch. Ich teile ihn, aber die Welt ist eine andere. Manchmal wünsche ich mir, ich könnte zaubern. Dann würde ich machen, daß alles, was ein Mensch einem anderen zufügen möchte, er sich selbst zufügt…

franxinatra

Als ich vor 40 Jahren den Wehrdienst verweigerte war es für mich selbstverständlich, statt dessen den Zivildienst abzuleisten. Ich demonstrierte auch gegen den Doppelbeschluss.

Nachdem aber auf das Einfrieren des Krieges von 2014 die Ukraine brutal überfallen wurde, sich mit Glück behaupten konnte, musste ich mein bis dahin bestehendes Verständnis für die russische Position revidieren.

Israel ist nicht, wie von einigen hier angeführt von Feinden umgeben. Aber der hasserfüllte Iran weiß geschickt so zu agieren, dass sich die israelische Regierungen von Extremisten vor sich her treiben läßt.

Und das läst die Konflikte eskalieren...

w120

Ich bin kein Pazifist, aber es muss ein Recht auf Kriegsverweigerung geben.

Dazu können natürlich auch religiöse Gründe berechtigen.

 

Aber ich befürwortet auch, dass eine Ersatztleistung gefordert wird.

artist22

"Aber ich befürwortet auch, dass eine Ersatztleistung gefordert wird." Selbstverständlich. Aber ich befürworte auch eine Ersatzleistung für Religion. Wenn's geht keinen Populismus

w120

Tut mir leid, Ihre Antwort übersteigt meinen intellektuellen Horizont.

Können Sie das für mich noch mal in einfach.

 

Art. 4 Abs. 3 GG, geregelt durch das Zivildienstgesetz (die Ersatzleistung).

 

Das ist nicht übertragbar auf die Religionsverweigerung.

artist22

"Tut mir leid, Ihre Antwort übersteigt meinen intellektuellen Horizont." Tut mir auch leid, wenn man Ironie nicht verstehen kann äh will

werner1955

Fundamentalismus ist eine der Geißeln unserer Zeit?

Es gibt aber noch viel schlimmer "Geiseln" in unsere Zeit. Und des bleibt immer die Frage warum? 

fathaland slim

Welche sind das denn?

Vaddern

Das glaube ich nicht. Vieles, was Sie nun - hoffentlich - anführen, wird eine Folge von Fundamentalismus sein. 

Klärungsbedarf

Alle abrahamitischen Religionen sind etweder fundamentalistisch oder schlichte Folklore. Dazwischen kann es nichts geben.