Blick auf eine Endoskopie-Anlage.

Ihre Meinung zu Krebs-Früherkennung: Was eine Darmspiegelung bringt

Seit Oktober 2002 gehört die Darmspiegelung in Deutschland zur gesetzlichen Darmkrebsvorsorge. Doch was bringt die sogenannte Koloskopie für die einzelne Person und was für unser Gesundheitssystem?

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133 Kommentare

Kommentare

fathaland slim

Der Artikel ist mißverständlich, weshalb ich ganz deutlich sagen möchte:

Wer die Darmkrebs-Vorsorge regelmäßig in Anspruch nimmt, wird nicht an Darmkrebs sterben und wird auch nicht den Rest des Lebens mit künstlichem Darmausgang herumlaufen müssen. Darmkrebs wächst langsam, und kein Tumor wird bei der Spiegelung übersehen.

Ich kannte Leute, die am Darmkrebs gestorben sind. Ein unnötiger Tod.

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Nettie

Danke. Das war unmissverständlich.

blauer planet

"Am Tag vor der Untersuchung muss man zwei bis drei Liter Abführmittel trinken, um den Darm zu reinigen. Das schmeckt nicht besonders gut.

Bei der Darmspiegelung selbst ist es mittlerweile üblich, per Spritze ein Beruhigungs- und ein Schmerzmittel zu geben. Auf Wunsch ist auch eine kurze Narkose möglich. Dadurch ist die Untersuchung selbst wenig belastend."

Es gibt unterschiedliche Präparate für die Vorbereitung zur Darmspiegelung, darunter auch eines, bei dem nur im Abstand von mehreren Stunden 2 x 500 ml des Mittels getrunken werden müssen. Dazu muss dann reichlich klare Flüssigkeit nach eigener Wahl getrunken werden, also Wasser, Tee, klarer Saft (kein Alkohol!), etc.

Die am häufigsten verwendete Schlafspritze für die Untersuchung ist kein Schmerz- oder Beruhigungsmittel, sondern wie eine Kurznarkose, die so dosiert wird, dass die PatientInnen selbst atmen und der Kreislauf stabil bleibt. Bei den meisten Menschen funktioniert das auch in hohem Alter und bei Vorerkrankungen sehr gut.

Vector-cal.45

>>…konnte das absolute Risiko, an Darmkrebs zu versterben, in einem Zeitraum von zehn Jahren gerade mal um 0,03 Prozent gesenkt werden.<<

Also völlig unsinnig. Daran ändert auch der letzte Absatz nichts, in dem Ärzte vermuten, wie viel Höher dieser wert wäre wenn, ja wenn blah blah.

Darm, Prostata, Brust, dazu Herz, Blut irgendwas sonstiges… Vorsorge hat wohl sehr viel mit „Sorge“ zu tun, was man da alles machen kann.

Ich bin auch nicht mehr der jüngste und lasse überhaupt keine Vorsorge-Untersuchungen machen. Bin nie wirklich krank und durchaus belastbar, warum sollte ich dann zum Arzt. Wenn mich wirklich völlig unerwartet eine fiese Krankheit dahinrafft, dann ist das eben so, ich habe kein ewiges Leben gepachtet.

Einfach richtig gesund ernähren, dann bekommt man höchstwahrscheinlich niemals Darmkrebs, anstatt sich den letzten Mist reinzustopfen, Übergewicht, Alkohol und dabei jedes Jahr zum Arzt zu rennen aus Sorge.

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Ritchi

Sie missinterpretieren (wie so viele hier) die Zahlen in dem Artikel. In meinem Post 6 Minuten später finden Sie leicht interpretierbare Zahlen, die zuversichtlich stimmen.

blauer planet

Es stimmt, dass durch eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung in vielen Fällen eine Krebsentstehung vermieden werden kann und ich hätte mir im Artikel einen entsprechenden Hinweis gwünscht.

Allerdings finde ich Ihre herabwürdigende Ausdrucksweise über Vorsorgeuntersuchungen völlig daneben. Wenn Sie keine machen lassen möchten - Ihre Entscheidung. Aber verzichten Sie bitte auf "blah blah", das trägt zu einem seriösen Austausch bei - danke!

rolato

Das ist doch alles alleine Ihre Sichtweite und Ihre Entscheidungen, was regen Sie sich denn so auf! Wenn alles bla bla, Sie angeblich gesund und belastbar sind und alles völlig unsinnig in Ihren Augen ist können Sie ja für sich entscheiden, dann überlassen Sie aber gefälligst anderen ihre Entscheidungen!

Vector-cal.45

Nun ja, Spoiler: irgendjemand muss den ganzen Krempel ja auch bezahlen.

Das gilt auch für andere durchaus fragwürdige Vorsorge-Untersuchungen.

An anderer Stelle wird dann immer über die Kosten-Explosion im Gesundheitswesen geklagt. Man betrachte mal bitte auch die horrenden Beträge, die die Behandlungsstädten und nicht zuletzt auch die Hersteller von Medizinprodukten abkassieren.

Das steht zum Teil in keinerlei Verhältnis und man darf und sollte durchaus auch kritisieren und hinterfragen, inwieweit an mancher Stelle eine Überversorgung vorliegt. Erst recht angesichts der Zahlen wie der aus dem Artikel. Deswegen werde ich mich nicht für meine zugegebenermaßen etwas spöttische Wortwahl entschuldigen.

Vector-cal.45

„Behandlungsstätten“ natürlich.

Wie kommt die Diktierfunktion nur auf solche Wortschöpfungen …

rolato

Nun ja, Spoiler: irgendjemand muss den ganzen Krempel ja auch bezahlen.

Das was Sie als Krempel bezeichnen ist Medizin, Vorsorge und Behandlung um Menschen zu heilen und vor Erkrankungen zu bewahren. Sie ich und andere bezahlen dafür und das ist in Ordnung. Wenn Sie erkranken möchten Sie auch Leistungen in Anspruch nehmen und werden sicherlich nicht darauf verzichten wollen. Gespannt was Sie dann spoilen.

Vector-cal.45

Ich habe noch keine einzige Vorsorgeuntersuchung in Anspruch genommen und werde dies auch nicht tun.

Was wollen Sie eigentlich von mir?

Vector-cal.45

Ich könnte Ihnen übrigens aus erster Hand noch von ganz anderen Erfahrungen mit Überversorgung und Geldschneiderei in der gesundheitlichen Versorgung berichten, nur würde sich das vom Thema entfernen.

Nur soviel: Dagegen sind Dinge wie fragwürdige (jährliche) Vorsorge-Untersuchungen noch ziemlich kleine Fische.

fathaland slim

Wie schön, daß Sie der Solidargemeinschaft Kosten ersparen wollen, indem Sie tödliche Krankheiten nicht behandeln lassen wollen.

Wie sagt ein guter Freund, Überlebender einiger Krebse, gern zu Abschied:

Einen schönen Tod noch!

Vector-cal.45

Sie werfen hier etwas durcheinander. Kann ja mal passieren.

Ich spreche mich gegen „Vorsorgewahn“ und damit verbundene Geldmacherei aus.

Keineswegs gegen die Behandlung von Krankheiten.

fathaland slim

Um eine Krankheit behandeln zu können, muss man sie rechtzeitig erkennen. Deswegen das, was Sie Vorsorgewahn nennen.

Vector-cal.45

Nachtrag: Ich nehme niemandem die eigene Entscheidung ab, wie und warum sollte ich auch? 

Allerdings ist dies ein Kommentar-Forum zum Meinungsaustausch.

Wer mit Kritik oder abweichenden Meinungen nicht umgehen kann, ist hier wohl verkehrt.

D. Hume

"Wer mit Kritik oder abweichenden Meinungen nicht umgehen kann, ist hier wohl verkehrt."

Sie poltern eigentlich nur auf unangenehme Art und Weise. Einem Meinungs"austausch" wollen Sie doch gar nicht.

rolato

Allerdings ist dies ein Kommentar-Forum zum Meinungsaustausch.

Eben, aber nicht zum bla bla und faktenlosem Getöse, mit herablassendem und arroganten Heldengetöse.

Vector-cal.45

(auch @ D. Hume)

Ich kritisiere deutlich die Überversorgung in manchen Teilen des Gesundheitswesens und die damit verbundene Geldschneiderei.

Wenn Sie das als „faktenloses Gepolter“ empfinden, ist das Ihre Sache.

Ich habe den Eindruck, Ihnen schmeckt das einfach nicht, das ist aber, mit Verlaub, nicht mein Problem. 

D. Hume

"Ich habe den Eindruck, Ihnen schmeckt das einfach nicht, das ist aber, mit Verlaub, nicht mein Problem."

Mir schmeckt hauptsächlich Ihr rüpelhaftes Verhalten Ihren Mitmenschen gegenüber nicht. Sie kritisieren nicht, sondern machen nieder. Medizin ist für Sie nur Geldschneiderei und weil Sie sich eines gesunden Lebenswandels rühmen, darf auch kein anderer medizinische Vorsorge in Anspruch nehmen.

rolato

Wer mit Kritik oder abweichenden Meinungen nicht umgehen kann, ist hier wohl verkehrt.

Da haben Sie dabei gerade in reflektierendes Glas geschaut.

Kristallin

>>>Wer mit Kritik oder abweichenden Meinungen nicht umgehen kann, ist hier wohl verkehrt.>>>

"braver, deutscher Michel" ist keine Kritik! Sondern eine Diffamierung. 

Und Sie haben sich auch nicht unbewusst so ausgedrückt. 

rolato

Wer mit Kritik oder abweichenden Meinungen nicht umgehen kann, ist hier wohl verkehrt.

Sie sind doch gar nicht an einem konstruktiven Austausch interessiert, das zeigt sich doch klar bei Ihren bewusst provozierenden Kommentaren, die sich wie ein roter Faden durch all Ihrer Kommentare zieht.

rolato

Also völlig unsinnig. Daran ändert auch der letzte Absatz nichts, in dem Ärzte vermuten, wie viel Höher dieser wert wäre wenn, ja wenn blah blah.

Darm, Prostata, Brust, dazu Herz, Blut irgendwas sonstiges… Vorsorge hat wohl sehr viel mit „Sorge“ zu tun, was man da alles machen kann.

Sie haben sicherlich einen Partner oder Partnerin, Kinder, Verwandte und vielleicht Freunde. Möchten Sie erleben wenn diese oder Sie auf Grund Versäumter Vorsorge erkranken. Sie erwecken den Eindruck als ob selbst Kleinkinder an ihrer Erkrankung schuld sind, denn diese brauchen gerade Vorsorge. 

Vector-cal.45

>>Sie erwecken den Eindruck als ob selbst Kleinkinder an ihrer Erkrankung schuld sind, denn diese brauchen gerade Vorsorge.<<

Welche denn? Kariesvorsorge?

rolato

Welche denn? Kariesvorsorge?

Also hier geht es um ein ernstes Thema, nur Sie wollen nämlich keine Diskussion sondern einfach nur stänkern und provozieren, und das auf Kosten von Kindern. Einfach grausam und widerlich.

rolato

Welche denn? Kariesvorsorge?

Entschuldigung, wenn Sie solch eine Frage stellen haben Sie keine Ahnung.

Vector-cal.45

Siehe meine Antwort an Sie von 12:23 Uhr.

blauer planet

"Bei etwa jeder dreihundertsten Untersuchung gibt es Komplikationen, zum Beispiel Herz-Kreislaufprobleme. In sehr seltenen Fällen kann es zu einer Perforation der Darmwand kommen, wodurch Darminhalt in die Bauchhöhle übertritt. Dann ist eine größere Operation nötig. Schlimmstenfalls kommt es durch die verabreichten Medikamente durch eine Überdosierung oder eine allergische Reaktion zu einem Herzstillstand. Insgesamt gilt die Untersuchung aber als sehr sicher."

Die genannten Probleme lassen sich in der Regel im Rahmen des zuvor erfolgten Aufklärungsgesprächs abschätzen und durch entsprechende Planung (d.h. notfalls mit Unterstützung durch die Anästhesie), v.a. aber durch eine sehr individuelle Steuerung der "Schlafspritze" verhindern.

Eine Perforation der Darmwand ist in erfahrenen Händen extrem selten, aber natürlich möglich. Da kleinere "Löcher" aber häufig auch endoskopisch abgedichtet werden können, ist auch dann nicht immer eine "große" Operation nötig.

 

blauer planet

Der letzte Abschnitt des Artikels ist eigentlich der wichtigste. In den meisten Fällen (über 90%) ist ein Darmkrebs aus einem lange Jahre gutartigen Polypen entstanden. Wird dieser im Rahmen einer Koloskopie rechtzeitig - meist vor dem Auftreten von Beschwerden - entfernt, lässt sich die Krebsentstehung verhindern.

Es geht also nicht nur um eine Früherkennung, sondern - anders, als bei anderen Vorsorgeuntersuchungen - um die Vermeidung von Darmkrebs.

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fathaland slim

Genau so ist es.

Ritchi

Irgendwie verstehe ich diesen Artikel nicht so richtig ganz. Wenn ich mir einen aktuellen Artikel aus dem Journal Onkologie

https://www.journalonko.de/news/lesen/aktuell-daten-darmkrebs-vorsorge-…

durchlese, dann sank von 2000 bis 2016 die Inzidenz um etwa 24 % und die Mortalität um etwa 38 %. Bei der in diesem Zeitraum älter werdenden Bevölkerung sollte die Inzidenz ohne Vorsorge ständig ansteigen.

Hinzu kommt natürlich, dass der gewünschte Effekt umso geringer ist, je geringer die Zahl der Menschen ist, die zu der entsprechenden Vorsorge gehen. Hierzu findet man die Zahlen nicht in dem Artikel, sondern im Netz. Ohne die Betrachtung dieser Zahlen ist jedoch eine Bewertung nicht möglich.

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Vector-cal.45

Wie sehr sich Zahlen doch widersprechen können.

Machen Sie es einfach wie alle anderen heutzutage: Glauben Sie einfach der Quelle, die Sie am meisten bestätigt.

wenigfahrer

Das kann doch jeder selbst entscheiden, Werbung und Hinweise von der Kasse gibt es doch genug, wer gerne zum Arzt geht wird das machen lassen, und wer Ärzte eher meidet wird sich ganz sicher davor drücken.

Und wenn alle das machen lassen, wird es nicht billiger sondern die Kosten gehen nach oben, der Artikel ist etwas komisch bei Auswertung.

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Mauersegler

"Das kann doch jeder selbst entscheiden"

Entnehmen Sie dem Artikel irgendetwas anderes als Hilfe für die eigene Entscheidung?

Schneeflocke ❄️

Lieber heute als morgen würde ich die Krankenkasse kündigen (ohne eine neue nehmen zu müssen), wenn es doch nur möglich wäre. Jetzt schon wieder eine Beitragserhöhung 😡. Und gemessen an meinen Einkünften ist die richtig teuer. Den Infobrief zur Darmkrebsvorsorge Untersuchung hatte ich auch kürzlich im Kasten. Da habe ich mich schon ziemlich drüber geärgert. So ein rundum-Brief kostet ja auch tüchtig Geld, unsinnige Ausgabe, weil wohl jeder für den es angesagt wäre von seinem Hausarzt angesprochen werden würde. Ich fände es auch besser, wenn die Entscheidung darüber zwischen Arzt und Patient besprochen würde und nicht Leute mit Werbesprüchen wie "Wer seinen Partner liebt, schickt ihn zur Darmkrebsvorsorge..." Das hat schon etwas nötigend Manipulatives an sich. 

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Vector-cal.45

>>Das hat schon etwas nötigend Manipulatives an sich.<<

Das haben Sie schon ganz richtig festgestellt. Die Untersuchungen, die am meisten Gewinn bringen, werden am heftigsten beworben.

Das ist knallhartes Business. 

rolato

Das haben Sie schon ganz richtig festgestellt. Die Untersuchungen, die am meisten Gewinn bringen, werden am heftigsten beworben.

Das ist knallhartes Business. 

Dann steigen Sie doch endlich aus der KV aus.

Das sehen Sie so, ständig versuchen Sie zu provozieren statt argumentieren! Sprechen Sie mal mit Eltern über Vorsorge. Sie können ja wenn Sie erkranken zu Medizinmännern reisen oder sich mit mit Moos einreiben und den Heldentod sterben.

rolato

Und wie wollen Sie sich versichern, privat oder gar nicht? Verstehe Ihre Meinung keineswegs, wundere mich darüber da Sie sonst bei sozialen Themen engagierter sind.

Schneeflocke ❄️

Am liebsten gar nicht und - falls notwendig - selber zahlen. Das stimmt, ich bin sozial engagiert und lehne die Versicherung auch nicht in dem Sinne ab, dass der eine mehr einzahlt und ein anderer davon profitiert - ich bitte dies nicht misszuverstehen! Mein Ärgernis bezieht sich viel mehr darauf, dass die Mediziner bei vorhandener Versicherung für sich selbst so viel wie möglich raushauen - oftmals total unnötig (beispielsweise Rückenoperationen die man auch mit Physiotherapie hätte behandeln können). Das ufert allmählich aus. Ich fände es sinnvoller - gerade für ärmere Menschen - wenn die Beiträge klein gehalten würden und mehr Geld für gesunde Ernährung, Sport und Erholung bleiben würde. Dann würden auch weniger Menschen krank. Meine Versicherung kostet fast so viel wie die Miete, das ist schon eine heftige Belastung.

rolato

Meine Versicherung kostet fast so viel wie die Miete, das ist schon eine heftige Belastung.

Entschuldigung, aber privat versichert ist ja eigene Entscheidung und hat nichts mir Vorsorge gemein.

rolato

"Wer seinen Partner liebt, schickt ihn zur Darmkrebsvorsorge..." Das hat schon etwas nötigend Manipulatives an sich. 

Sie müssen doch nicht! Was ist daran verwerflich? Es gab mal die Werbung " Schluckimpfung ist süß, Kinderlähmung ist grausam". Möchten Sie Kindern Vorsorge verwähren? Ich wäre sehr enttäuscht von Ihnen!

Schneeflocke ❄️

Selbstverständlich würde ich niemals Kindern eine notwendige Behandlung vorenthalten wollen. 

Bevor das hier zu emotional wird, gebe ich Ihnen zum hoffentlich besseren Verständnis eine andere Art von Beispiel, o.k.?

Ein ehemaliger Tierarzt von mir hat mir mal im Vertrauen erzählt (das war ein einkommensfixierter Mensch), dass er auch dann, wenn nichts mehr zu machen wäre, den Leuten sagt, wenn sie das Tier lieben, bekommt es die Behandlung, wenn nicht, wird eingeschläfert. Mit Tierliebe und gesundem Menschenverstand würde jeder Halter seinem Tier die weitere Qual ersparen, aber wenn Herr Doktor gesagt hat, wenn ich mein Tier liebe kriegt es die Behandlung... ? Dann zahlt man und quält weiter - weil die EHRLICHE Beratung fehlt und zu Missbrauchszwecken umgangen wurde - mit Verweis auf Liebe. Das lässt sich natürlich NICHT auf jeden Fall und auch nicht auf jeden Arzt übertragen - aber diese Fälle gibt es.

mcg

Coachcoach hat sich ja schon zu der irreführenden Zahl von 3 von 10000  verhinderten Todesfällen geäußert. Ich habe mir das Abstract der verlinkten Studie angesehen. 

Der entscheidende Punkt: Die Studie hat nicht Personen mit und ohne Darmspiegelung untersucht, sondern sich gefragt, ob Screening lohnt. Verglichen werden Personen, die eine Einladung zur Darmspiegelung bekommen haben, mit Leuten, die nicht eingeladen wurden.  In beiden Gruppen sind also Personen, die eine Darmspiegelung haben machen lassen, und solche, die das nicht gemacht haben.  In der eingeladenen Gruppe haben immerhin 42 % eine Darmspiegelung machen lassen.  Wie  viele Personen in der Kontrollgruppe eine Darmspiegelung hatten,  bleibt offen. Der Satz im Artikel stimmt so nicht!

mcg

Die verlinkte Studie zeigt, dass sich allein das Screening, also das persönliche Einladen zur Darmspiegelung, lohnt: Wenn man die Leute einlädt, ist das Erkrankungsrisiko (binnen 10 Jahren) um 18 % geringer als in einer Kontrollgruppe ohne Einladung. Das Risiko, an Darmkrebs zu versterben, ist bei Einladung zum Screening schon 10 % geringer. Die Studie untersucht nicht, ob tatsächlich eine Darmspiegelung durchgeführt wurde.  Der Anteil der untersuchten Personen dürfte in der eingeladenen Gruppe allerdings höher sein als in der Vergleichsgruppe.

Gassi

Sehr ungeschickt geschriebener Artikel! Wie in der Boulevard-Presse erst eine reisserische Überschrift, dann folgt ein langes Lamentieren (hier auch noch recht unqualifiziert), hier erst mal das Gegenteil beleuchtet, um dann am Schluss eine vage Aussage zu treffen. Nein! Auf die Frage, wem das was bringt, erwarte ich die Antwort auf dem Fuß. Im weiteren Verlauf dürfen die Risiken und Unannehmlichkeiten beschrieben werden. Dass die Vorsorge-Untersuchung im allgemeinen nutzt, ist doch unbestritten - nur wird das hier nicht so geschrieben. Warum nicht? Auch dürften die Kosten mal verglichen werden: Was kostet die Vorsorge, was kosten die Therapien? Auch da würde die Vorsorge wahrscheinlich besser abschneiden? Manchmal habe ich den Eindruck, dass da der Blinde etwas über die Farben schreibt?    

Nettie

"Was eine Darmspiegelung bringt"

Ob sie etwas bringt oder nicht und wem kommt offensichtlich auch hier auf die Umstände im Einzelfall an.

Vector-cal.45

Aktuell betreue ich unter anderem einen 8-jährigen, der demnächst an Leukämie sterben wird. Da kann ich über die ganzen Boomer, die wirklich jede mögliche Untersuchung mitnehmen („schadet ja nicht“) nur müde lächeln.

Ginge ich davon aus, dass es sowas wie einen „unnötigen Tod“ gäbe, hätte ich in meinem Job ein großes emotionales Dilemma.

Ich weiß nicht wie so viele Menschen auf den Trichter kommen, Tod wäre irgendwie vermeidbar, geschweige denn das damit verbundene Leid.

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fathaland slim

Sie plädieren also dafür, sich einfach seinem Schicksal hinzugeben und auch vermeidbare Krankheiten in Kauf zu nehmen, weil man ja irgendwann sowieso sterben muss?

Und sicherlich, auch Kinder kriegen gelegentlich Krebs. Aber was hat das mit dem Thema zu tun?

Ich frage mich bei Ihren Kommentaren oft, was Sie eigentlich treibt.

Vector-cal.45

Sie verstehen nicht. 

Die Frage ist eben auch: Ist es das persönlich und ökonomisch wert, jedes Jahr ins Blaue hinein diverse (unnötige?) Untersuchungen mitzumachen, aus denen ein sich selbst bedienendes, aufgeblähtes System finanziert?

Insbesondere angesichts der Tatsache, dass sehr vielen, die zu solchen Terminen pilgern, die eigene Gesundheit offensichtlich ansonsten ganz weit am Allerwertesten vorbei geht, wenn man sich deren Lebenswandel ansieht.

fathaland slim

Nein, ich verstehe Sie wirklich nicht, und Ihre Erklärungsversuche helfen mir nicht weiter.

Spoiler: Auch Menschen, die einen strunzgesunden Lebenswandel pflegen, bekommen Krebs.

Treffen sich zwei. Sagt der eine zum anderen: „Mein Leben lang habe ich keinen Alkohol und keine Zigaretten angerührt und war meiner Frau immer treu. Und morgen feiere ich meinen neunzigsten Geburtstag!“ Fragt der andere: „Wie denn?“

Kristallin

Ich weiß nicht wie Sie auf "den Trichter" kommen, das Bedürfnis anderer Menschen durch freiwillige Krebsvorsorge nicht "zu früh" an Krebs versterben zu müssen,  schon wieder so herablassend bewerten. 

Sie persönlich sind nicht dazu gezwungen, jegliche Vorsorgeuntersuchung in Anspruch zu nehmen! Gut so, weil Ihre Sache. 

Lassen Sie doch andere Menschen einfach selbst entscheiden! 

Alle Menschen wissen dass sie irgendwann sterben müssen! 

fathaland slim

Ginge ich davon aus, dass es sowas wie einen „unnötigen Tod“ gäbe, hätte ich in meinem Job ein großes emotionales Dilemma.

Ein unnötiger Tod ist ein Tod, der sich vermeiden lässt, indem man zum Arzt geht.

Ich wäre vorletztes Jahr fast einen unnötigen Tod gestorben, weil ich dachte, Schmerzen wären dafür da, daß man sie aushält. So als Mann, Sie verstehen. Als man mir dann die geplatzte Gallenblase herausnahm, war es fast zu spät. Jetzt habe ich eine prachtvolle Narbe. All meine Bikinis habe ich natürlich verschenkt.

Kaneel

Wenn Sie ganz grundsätzlich ablehnen "der Natur ins Handwerk zu pfuschen", warum sind Sie dann nicht in anderen Dingen des Lebens ähnlich konsequent, indem Sie auf alle künstlichen Werkzeuge wie Auto, PC usw. verzichten?

Mauersegler

"Aktuell betreue ich unter anderem einen 8-jährigen, der demnächst an Leukämie sterben wird."

Sie wissen also, dass aus Ihrer penetrant zur Schau getragenen Einstellung, Vegetarismus und Krafttraining könnten einen vor Krebs bewahren, nichts als abstoßende Überheblichkeit spricht.

D. Hume

"Aktuell betreue ich unter anderem einen 8-jährigen, der demnächst an Leukämie sterben wird."

Und dann wettern Sie undifferenziert gegen eine Krebsvorsorge und beleidigen noch die Menschen die sie wahrnehmen. Für emotionale Dilemmata haben Sie kein Gespür.

Vector-cal.45

Keine Vorsorge der Welt hätte diesem Kind geholfen. Wie üblich bei Leukämie-erkrankten Kindern. Übrigens die mit Abstand häufigste Krebsart bei Kindern, wenn man hier den Begriff „häufig“ verwenden will.

Und wer pilgert denn schon allen ernstes 1-2 mal im Jahr mit dem eigenen Kind zur Krebsvorsorge?

(Welche natürlich in dem Fall privat bezahlt werden müsste)

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D. Hume

Es geht nicht um den speziellen Fall, sondern um Ihre Geisteshaltung. Meine Tante ist an Leukämie gestorben, wie Sie sich denken können, passierte das nicht im Kindesalter.

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Oppenheim

Die Darmspiegelung ist ja keine Pflicht. Und wer daher nicht teilnehmen will, kann es bleiben lassen. Was aber wie bei MRT und anderen Sichtungen in den Körper an verborgenen Stellen früh entdeckt wird, hat gut Heilungschancen. Und die Entdeckungen von Zufallsbefunden sind auch nicht zu unterschätzen.

Wer nicht weiß, ob er Zysten, Polypen oder auch Divertikel hat, kann mit entsprechender Ernährung und Lebensumstellung kaum dagegen therapieren. Und irrt vielleicht von Facharzt zu Facharzt, bevor - selbst gutartige- Ursachen gefunden sind und die Erkrankung behoben werden kann.

Daher ist doch der Vorteil wichtig zu sehen.

Und wenn man die Zahlen nimmt, dass bei mehr Untersuchungen vielleicht mehr Beschwerden entdeckt und behoben werden könnten, wäre es einen Versuch wert, mehr für diese Untersuchung zu werben.

Feo

Krebsvorsorge?

Na klar! 
Ab einem gewissen Alter ein muss. Das ist allemal besser, als an Krebs zu versterben. Das ist schrecklich!

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