Ein Kellner räumt einen Tisch in einem Restaurant ab.

Ihre Meinung zu Wenn Sozialleistungen Arbeit unattraktiv machen

In der Diskussion über das Bürgergeld wird immer wieder die Frage gestellt, ob sich Arbeit lohnt. Ökonomen sagen: Es gibt tatsächlich Situationen, in denen Sozialleistungen Mehrarbeit unattraktiv machen. Von H-J. Vieweger.

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99 Kommentare

Kommentare

Abe

Es spricht sehr für die Studie, dass, obwohl sie vom SPD- geführten Ressort in Auftrag gegeben wurde, deren Handeln kritisch begutachtet. So kann an den entsprechenden Stellschrauben gedreht werden. Denn egal ob der Lohn zu niedrig oder die Souialleistungen zu hoch sind, jedem muss klar sein, dass mehr Arbeit auch mehr Geld am Ende des Monats bedeuten muss.

FakeNews-Checker

Wer  mit  dem  goldenen  Löffel  geboren  wurde,  bleibt  ein  Leben  lang  von  derlei  Problemen unbehelligt.

land_der_lemminge

Mit ihrer Einstellung zur aermeren Buergern waere die Union ein hervorragender Partner fuer die AfD.

Auch in anderen Belangen - zb der Migration - besteht Naehe.

Man wundert sich sehr, das die Union sich einem Buendniss mit der Afd verschliesst.

Man mag ungerne in den Spiegel schauen, so meine ich.

Es stellt sich mehr und mehr die Frage, was man noch guten Gewissens waehlen kann.

Am Wahlsonntag lange ausschlafen wird mehr und mehr eine Option...

Und doch geht man wieder und wieder waehlen.

Weil man sich verplichtet sieht, das schlimmste Uebel zu verhindern und nur das zweitschlimmste zu waehlen.

 

 

w120

Es ist unstrittig, dass bei einigen Konstellationen sogar der Bürgergeldempfänger mehr bekommt.

 

Aber da dürfte auf der "anderen Seite", z.B. das Armrechnen der Reichen, in der Menge und in Summe, wesentlich mehr zusammenkommen.

 

Mehrarbeit ist unaktraktiv.

Das suggeriert, dass der Aufstocker nicht willens ist, noch Überstunden oder einen Zweitjob zu machen.

 

Die Gesetzeslage ist sehr kompliziert.

Verallgemeinerungen sind da nicht zielführend.

1933 Mahner

Es ist halt so wie schon immer. Klar ist Schmarotzertum und Sozialleistungsbetrug zu verurteilen und entsprechend zu sanktionieren. Auf der anderen Seite sollten sich besonders die "C" Parteien dringend um die Sozialbetrüger, Steuerhinterzieher und Wirtschaftsverbrecher im Arbeitgeberlager kümmern. Da liegt auch manches im Argen. Ich möchte in beiden Fällen keinesfalls eine Pauschalisierung darstellen, aber die Notwendigkeit der Beachtung in der Diskussion betonen. Kompromisse finden, anstatt mit Polemik die schon angespannte Situation aufheizen. Das kommt nur den Rechten zu gute.

Duzfreund

"..Sozialleistungen Arbeit unattraktiv.." was n Erkenntnis! Arbeit ist in vielen Fällen, überall dort, wo sie über den blanken Lohn nichts verspricht, per se unattraktiv. Arbeit ist unattraktiver (gemacht) worden, durch den Ausbau des sog. Niedriglohn Sektors, der jetzt krampfhaft mit bürokratischen Mitteln einzudämmen versucht wird. Arbeit ist unattraktiv (-er) geworden durch die Absenkung der Renten und Steigerung der Soziallasten und (Lohn-)Arbeit ist unattraktiver geworden durch die Herausbildung von "Alternativen" in neuer Selbständigkeit und Flucht in bessere Märkte. 

Aber das ist wohl weniger das Problem, als das derzeit Wahlkampf mit vielerlei meist leeren Versprechungen gemacht wird. Das Problem ist, das mit derlei Populismus das Vertrauen in die Regierungsfähigkeit und die Demokratie weiter gemindert wird und die Hoffnung Veränderung weiter in die Extremen Ränder abgedrängt wird. Wer falsche Erwartungen weckt, der vergeht sich an der Politik. 

HSchmidt

Wirtschaftswissenschaftler schlagen vor diesem Hintergrund vor, Sozialleistungen länger zu zahlen, so dass von jedem zusätzlich verdienten Euro mindestens 30 Cent bleiben ...

Das zeigt doch schon die ganze Erbärmlichkeit des Systems.

Esche999

=> KORREKTUR :dap 19. März 2024 • 08:41 Uhr

@Esche999

Der Europarat ist eine von der EU voellig getrennte Organisation mit 46 Mitgliedern (inkl. Tuerkei und Ukraine), gegruendet 1949.

Sie haben völlig recht. Ich habe den letzten Satz ("..Dank dem EU-Rat..") flüchtig hintenangesetzt. Ich meine dort natürlich  NICHT den Rat der Europäischen Union sondern wie oben den Europa-Rat des Artikels.

 

FakeNews-Checker

Wenn  bei  Deutschlands  Obrigkeit  schon  kein  Wille  zum  BGE  zwecks  Grundgesetz-Realisierung  besteht,   dann  sollte  in  Deutschland  wenigstens  das  Monaco-Modell  eingführt  werden.  Denn  auch  Monaco  ist  ein  reiches  Land,  ohne  daß  deshalb  Millionen  Menschen  in  Armut  und  Obdachlosigkeit  geraten.

Account gelöscht

Zitat: "So extrem sind die Abzüge nur in bestimmten Familiensituationen und an Orten mit sehr hohen Mieten, wie die Studie zeigt, die im Auftrag des SPD-geführten Bundesarbeitsministeriums erstellt wurde" .

Trotzdem stellt tagesschau.de diese sehr spezielle Kasuistik jetzt prominent zur Diskussion?

Im übrigen: warum spricht  tagesschau.de nicht die Alternative an,  Überstunden deutlich besser zu vergüten?

Eines  ist mir auch unklar: warum fragt die Politik nicht mal die konkreten Menschen, die hinter den abstrakten Fallbeispielen beim Zuverdienst stehen, was sie für richtig finden würden?

Problemlösungenlösungen, die im Dialog mit den Betroffenen erarbeitet werden, sind die besten Konzepte. Überall. 

Bender Rodriguez

Erstens ist Jedem hede arbeit, zuzumuten. Die CEO oder Chefarzt kann auch im Klärwerk arbeiten, wenn er geld braucht. Grundsicherung ist gegeben, wenn man mitarbeitet. Es fällt also niemand unter irgendwelche Grenzen, weil die Stütze gestrichen wird, sondern weil man sich aktiv entzieht.

Und wenn Stütze Arbeit unattraktiv macht, dann liegt das am Pipifaxlohn, nicht an der Stütze.

Und daher kommt auch der Fachkräftemangel. Die Leute machen das nicht mehr. Wozu auch? Warum arbeiten, wenn das Geld eh nicht reicht?

Die Gewinne müssen drastisch runter. Die Löhne drastisch rauf. Dann könnte hier auch wieder privat investiert und oder gespart  werden. 

Wie vohin schon gesagt, wir sindxein armes Land. Mit ganz wenigen Reichen darin. 

EU machts durch umverteilung nach oben möglich. 

Fred Feuerstein

Es sind nicht die Sozialleistungen, die die Arbeit unattraktiv machen sondern die zu niedrigen Löhne.

werner1955

Wenn Sozialleistungen Arbeit unattraktiv machen?

Dann hat die Ampel massiv Fehler gemacht. 

Schneeflocke ❄️

Die CDU tut alles dafür, um ihrem Lieblingsklientel billige Zwangslohnsklaven zum Ausbeuten zuzuschachern. Herr Heil von der SPD war eigentlich schon auf einem guten Weg, als das Bürgergeld und die Begleitung und Förderung der Empfänger vorbereitet wurde. Es sollte den Menschen möglich gemacht werden ohne Druck und mit der Unterstützung von Fallmanagern den Wiedereinstieg in das Berufsleben zu finden - und zwar sehr individuell auf die besonderen Probleme jedes einzelnen Notleidenden zugeschnitten. Die Ideen waren gut. Leider wurde das Konzept aufgrund der CDU-Stänkerei wieder verworfen. Nein, bloß nicht den Armen dabei helfen sich wieder wie ein vollwertiger Mensch in die Gesellschaft einzugliedern, der arme Mensch der sich nicht wehren kann, muss die Reichen dabei unterstützen deren Drecksarbeit für möglichst nothing zu erledigen, kosten darf das nix, würde ja die Ausbeute minimieren. Und das geht nur mit Zwang und Druck. CDU = 🤮

teachers voice

Ein gutes Beispiel, dass sich unterschiedliche Politikziele konstruktiv zusammenbringen lassen. 

Das sich "Arbeit" lohnen muss, ist die Grundannahme einer Marktwirtschaft - egal ob "frei" oder "sozial". Ein funktionierendes soziales Netz steht hierzu nicht nur nicht im Widerspruch - es ist sogar ein elementarer Bestandteil des "Lohnens".

Beide Elemente dürfen sich nur nicht gegenseitig im Weg stehen - und das scheinen sie zumindest in Teilbereichen heute zu sein. Der geschilderte 30%-Ansatz scheint mir hier ein wirklich produktiver Kompromiss zu sein. 

 

 

pasmal

Allein schon wegen Existenz, Behandlung und Umsetzung dieses Themas und weil man hier die Ursachen und Absichten der Verursacher hier nicht offen diskutieren kann und darf, wird man hier und in unserem Land einfach zum Stoiker und behandelt das Thema mit entsprechend locker.

Nettie

„Wenn sich Mehrarbeit nicht lohnt“

Liegt das m.E. an einer falschen Definition von ‚Arbeit‘ und ‚Lohnen‘. Und v.a. an den ‚Arbeitsbedingungen‘.

Mit welchem Recht nimmt irgendjemand - egal ob natürliche oder ‚juristische’ Person (letztlich ist also JEDE politische Institution gemeint) - sich eigentlich das ‚Recht‘ heraus, von anderen als sich etwas zu ‚fordern‘?

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D. Hume

"»Ich habe den Eindruck, dass hier sehr frühzeitig der Wahlkampf mit populistischen Angriffen gegen das Bürgergeld eingeläutet wird«, sagte Bentele den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland."

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/buergergeld-verbaende-attack…

Den Eindruck von Frau Bentele teile ich. Die CDU spielt mal wieder die Schwachen gegen die Schwächsten aus, um damit schon jetzt populistischen Wahlkampf zu betreiben. Die Christen halt.

Giselbert

Beispiel Alleinerziehende: aktuell 1.000 Euro, von den zusätzlichen verdienten 500 Euro bleiben aber nur 84 Euro übrigbleiben. 

Da läuft doch gewaltig was aus dem Ruder. Viele werden da lieber die Freizeit genießen und für manche spielt auch noch das Argument mit rein, der Staat würde meine gezahlten Steuern doch nur für Zwecke einsetzen, die ich nicht befürworten kann.

mhier

Der Artikel widerspricht seinem Titel. Letzterer entspricht einem typischen FDP/CDU/...-Narrativ, welches durch den Artikel aber eigentlich widerlegt wird. Nicht die Sozialleistungen machen Arbeit unattraktiv, sondern die teils drastischen Kürzung der Sozialleistungen bei Zuverdienst. Die Antwort auf dieses Problem kann nicht eine Kürzung der Sozialleistungen sein, denn dadruch würden ja weiterhin die (dann gekürzten) Sozialleistungen bei Zuverdienst gekürzt. Einzige Lösung ist, den Missstand zu beseitigen, dass Sozialleistingen bei derart geringen Einkommen bereits gekürzt werden. Es muss sichergestellt werden, dass von jedem hinzuverdienten Euro signifikant etwas übrig bleibt, und zwar gerade bei niedrigem Einkommen muss dieser Anteil besonders groß sein.
Liebe Tagesschau: Eine ausgewogene Berichterstattung geht anders. Gerade die Titel sind wichtig, da viele Menschen kaum weiter lesen und sich so falsche Eindrücke festsetzen!

pasmal

Sozialleistungen sind unabdingbar, vor allem, wenn diese Regierung wissentlich immer mehr Armut importiert und endlose Kosten dafür dem (verhassten weil Biedermann?) Steuerzahler auflädt. Dabei sind die Folgen der daraus entstehenden “kulturellen Bereicherungen“ nicht absehbar, aber bestimmt von den “Einladern“ mehr als gewollt. Etwaige Kritik darüber oder auch nur Hinweise auf Ursachen und Folgen dann nicht themenorientiert oder gleich typisch rechtes Gedankengut.  Es folgt darauf immer mehr ein Schweigen, dann bald auch Putinisches Schweigen? Wehe wer anders denkt!

JM

toll

nach 8 komentaren wird geschlossen

sind da auch die arbeitsunwilligen am werk ?

SirTaki

Unterschied Bürgergeld und Einkommen in ähnlicher Größe: das Einkommen wird versteuert und alle Ausgaben von ÖPNV Ticket bis Miete werden vom Bezieher selbst getragen. Beim Bürgergeld wie anderen Transferleistungen entstehen solche Kosten weniger, somit hat der Werktätige volle Arbeit und mehr Ausgaben. 

Das war eine Begründung, die in einem Workshop von jenen Leuten kam, die Arbeit vs. Sozialtransferleistung als ungerecht empfanden 

Und ein Teilnehmer lehnte Arbeit mit dem Grund ab, mit Familie beim Bürgergeld weniger Ausgaben zu haben. Dazu aber seine Freizeit mit den Kindern verbringen zu können.

Das stimmt in unserer Gesellschaft und Politik was nicht.