Ihre Meinung zu Bayer kündigt Alternative zum Unkrautvernichter Glyphosat an
Seit Jahren wird der Unkrautvernichter Glyphosat des Bayer-Konzerns als gesundheitsschädlich kritisiert - und es gibt vor allem in den USA viele Prozesse. Nun arbeitet das Unternehmen an einer Alternative.
Ich bin sehr gespannt auf dieses neue Mittel.
Es wird aber das Grundproblem nicht lösen. Und dieses Grundproblem ist die Tatsache, daß industrielle Landwirtschaft ohne Pestizide und Herbizide nicht möglich ist.
Ich wage mal die Voraussage, daß auch das neue Mittelchen nicht ungiftiger als Glyphosat ist. Ein Herbizid ist ja nun mal ein Biozid, das heißt, es hat die Aufgabe, Leben zu zerstören. Da sind der Sanftheit Grenzen gesetzt.
Das Problem sind nicht die Schadwirkungen einzelner Mittel. In dieser Beziehung war schon Glyphosat revolutionär. Es ist ungiftiger als alles, was es vorher gab, und ich bezweifle, daß sich in dieser Hinsicht noch viel steigern lässt.
Das Problem ist die Tatsache, daß industrielle Landwirtschaft nicht ohne intensiven Biozideinsatz möglich ist. Da kann man die Mittel noch so relativ ungiftig machen, die Masse macht’s. Und auch da ist es dann weniger die direkte Giftwirkung als vielmehr die massiven ökologischen Schäden.
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Glyphosat gibt es seit ca 60 Jahren. Welches Mittel vorher war denn noch giftiger? Das neue bei Glyphosat war, dass es nur auf 2 - Keimblätterige Pflanzen wirkt und Getreide somit überlebt. Getreide ist gezüchtetes Gras und hat damit nur 1 Keimblatt.
Natürlich wäre eine industrielle Landwirtschaft ohne Gifteinsatz möglich. Mittlerweile gibt es kleine Roboter, kaum größer als ein Bobbycar, die 24 Stunden pro Tag über die Felder rollen und die jede einzelne Unkrautpflanze mit Wurzeln herausziehen oder per Erhitzung töten können. Per GPS gesteuert und mit Sonnenkollektoren ausgerüstet oder mit Ladestation direkt am Acker, können Sie diese Roboter die gesamte Vegetationszeit draußen lassen. Und Pflanzen unterscheiden können die auch.
Getreide ist gezüchtetes Gras
Wissen Sie, wie viele Arten von Süßgräsern es gibt?
Um die Anzahl geht es ja nicht. Wichtig ist bei Glyphosat, dass es alles tötet, was kein Gras ist. Deshalb gibt es heute kaum noch blühende Pflanzen an den Ackerrändern. Mohn zB oder Kornblumen. Inzwischen gibt es aber Landwirte, die die Ränder vorsätzlich auslassen beim Spritzen und prompt tauchen solche Pflanzen wieder auf. Oder an den Rändern werden bienenfreundliche Blühpflanzen ausgespäht. Etwas Sinnenswandel ist zu beobachten.
Wichtig ist bei Glyphosat, dass es alles tötet, was kein Gras ist.
Dann gießen Sie mal Glyphosat auf den Rasen. Sie werden sich wundern.
Sie verwechseln hier etwas. Es gibt Herbizide, die nur gegen zweikeimblättrige Pflanzen wirken. Glyphosat zählt aber nicht dazu. Es ist ein so genanntes Totalherbizid.
Wenn das, was Sie beschreiben, irgendwann mal marktreif sein sollte, dann bräuchte man wirklich keine Herbizide mehr. Und wenn diese Roboter dann auch noch selektiv Insekten sammeln können, dann bräuchte man auch keine Insektizide mehr.
Aber noch ist das alles Science Fiction.
Vor allem hat bis dahin die Natur gesprochen. Ohne Diskussion. ich erwähne der Klarheit halber nur einige Stichworte: Golfstrom, Antibiotikamangel, Methan, Wassergüte, Amokläufer ;-) usw.
Nein, das ist keine Sciencefiction mehr. Solche Roboter gibt es. Es müssen nur überall die Vorraussetzungen für deren Einsatz geschaffen werden. Ich nehme auch an, dass das viel Geld kostet. Aber möglich ist das. Die können sogar anhand der einzelnen Pflanze den exakten Nährstoffbedarf erkennen und punktgenau düngen. In China läuft sowas sogar mit Drohnen in teilweise ziemlich großem Stil. Auch das händische bestäuben von Obstbäumen, wegen der Ausrottung der Sperlinge und übergroßem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nötig, falls Sie sich erinnern, funktioniert dort mittlerweile mit Drohnen.