IG-Metall-Aufruf zur 35-Stunden-Woche

Ihre Meinung zu Streit über Arbeitszeit: Funktioniert die 35-Stunden-Woche?

Personalmangel ist ein Problem in fast allen Branchen. Trotzdem bieten immer mehr Unternehmen ihren Mitarbeitern sogar freiwillig verkürzte Arbeitszeiten bei gleichem Lohn an. Ein Widerspruch? Von Michael Houben.

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156 Kommentare

Kommentare

eibe59

Erschrocken bin ich. Erschrocken, dass die Forderung nach einem Ende der Kämpfe, einem Waffenstillstand in Deutschland schon als antisemitisch bewertet werden darf. Wo sind wir hin gekommen. Meine israelischen Freunde fordern auch einen Waffenstillstand und kritisieren die rechte Regierung in Israel. Sind sie auch antisemitisch? 
Auch ich fordere ein Ende der Kämpfe in Palästina, in der Ukraine etc. Beide Seiten müssen aufhören. Das meint ein Waffenstillstand. Gerade als Deutsche sehe ich es als unsere Pflicht uns hier bemerkbar zu machen. Eine Eroberung des Gazastreifens mit vielen 10.000 getöteten Zivilisten dient sicher nicht der künftigen Sicherheit der Israelis.

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Werner40

Nicht die Forderung wird kritisiert, sondern die einseitige Darstellung.

Wolf1905

Sie schreiben Ihren Post im falschen Thread.

rolato

Sie sind im falschen Kommentar!

Robert Wypchlo

Was hat eigentlich die 35-Stunden-Woche mit dem Krieg in der Ukraine oder dem Krieg im Nahen Osten zu tun? Irgendwie gelingt es ja immer den Bogen zu Putin zu schlagen. Putin könnte ja sobald er geschnappt wird für 35 Stunden im Arbeitslager arbeiten.

Werner40

In Betrieben wie BMW, die bereits die 35 Stunden-Woche haben, arbeiten viele der Beschäftigten trotzdem 38-40 Stunden/Woche um ein höheres Gehalt durch Überstunden zu erzielen und zusätzliche Urlaubstage zu erreichen.  

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fwq

Der Punkt ist sie machen es freiwillig.

Werner40

Richtig. Das Bedürfnis nach kürzerer Arbeitszeit scheint nicht sehr ausgeprägt zu sein.

Nachfragerin2

Wenn man einen zusätzlichen Urlaubstag nimmt, dann ist die Wochenarbeitszeit kürzer.

Nettie

Es kommt grundsätzlich nicht auf die Länge der ‚Woche‘, sondern die Motivation der bzw. aller Mitarbeiter an.

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Sparer

Und auf die Motovation des jeweiligen Arbeitgebers, bei Arbeitszeitverkürzung entweder mehr Personal einzustellen oder Arbeitsumfänge zu verringern. Ersatz des Personals durch Technik wäre auch eine Lösung. Bestellen wir halt künftig unsere Semmeln im Internet. Klappt aber auch nur, wenn die Kurierfahrenden mehr als 35 Stunden pro Woche arbeiten.

Anna-Elisabeth

"Es kommt grundsätzlich nicht auf die Länge der ‚Woche‘, sondern die Motivation der bzw. aller Mitarbeiter an."

Und die Motivation ist sehr von der Art der Arbeit abhänig. Wer eintönige Arbeit verrichten muss, aber nicht verblöden will, nutzt vielleicht die Freizeit, um sich weiterzubliden und körperlich fit zubleiben. Wer in seinem Beruf aufgeht (z.B. wissenschaftlich oder künstlerisch tätig ist) oder hohe Verantwortung trägt, guckt hingegen seltener auf die Uhr. Wer körperlich anstrendende Arbeiten verrichtet, wird spätestens in fortgeschrittenem Alter dankbar sein, wenn er weniger arbeiten muss. Letzteres wäre für viele Berufe ein Modell, dass ich mir gut vorstellen kann: Die Arbeitszeiten entsprechend dem Alter langsam absenken. 

Sisyphos3

Wer eintönige Arbeit verrichten muss, aber nicht verblöden will, nutzt vielleicht die Freizeit, um sich weiterzubliden und körperlich fit zubleiben.

 

einfach mal an nem Fließband arbeiten, bei Daimler, Bosch oder Porsche

da sind Mitarbeiter gelegentlich schon sauer wenn sie die rechte Türe anschlagen müssen statt der linken

von Hutablage statt Dom will ich gar nicht reden

klar kann sich nicht jeder vorstellen weil er vielleicht anders gestrickt  ist !

was solls 35 Jahre in der Produktionsplanung hinterlassen eben andere Eindrücke

 

Wolf1905

Als Arbeitgeber wird man noch intensiver versuchen, wo möglich auf menschliche Arbeit zu verzichten, zu rationalisieren und verstärkt zu digitalisieren - dort, wo es eben möglich ist. Bei der Bahn wird es noch etliche Jahre dauern, aber irgendwann werden die Züge nicht mehr durch Personal zu fahren sein.

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rolato

Unternehmen werden unabhängig der Wochenarbeitszeit ohnehin immer bestrebt sein Arbeit zu optimieren.

Wolf1905

Sicherlich, das ist überlebenswichtig für Unternehmen - viele stehen im internationalen Wettbewerb, und den ausländischen Unternehmen ist es ziemlich egal, wieviele Stunden in Deutschland gearbeitet wird.

Sisyphos3

ist es hierzulande den Verbrauchern nicht auch egal wieviel eine Näherin fürs T Shirt kriegt Hauptsache sie kriegts billig

Anna-Elisabeth

"Unternehmen werden unabhängig der Wochenarbeitszeit ohnehin immer bestrebt sein Arbeit zu optimieren."

Stimmt. Leider aber auch in manchen Bereichen auf Kosten der Sicherheit, zum Beispiel im Flugzeugbau (bzw. allgemein im Bereich der Fertigung) oder in der Pflege (Stichwort Hygiene).

Sisyphos3

was sonst !

ein höherer Gewinn oder höherer Gehalt läßt sich üblicherweise nur durch ne Optimierung erreichen

 

 

fwq

Wird sowieso versucht vorzugsweise in dem man der verbleibenden Belegschaft mehr Aufgaben gibt. Sie HR Self Service Portale die dafür sorgen das hochbezahlte Fachleute ihre Arbeitszeit mit der Buchung von Hotels und Reisen vergeuden statt ihrer eigentlichen Arbeit nachzugehen. Hinterher wird sich dann gewundert das die Projekte liegen bleiben so erlebt bei einem internationalen Konzern und laut Aussage von Bekannten wohl eher die Regel als die Ausnahme.

Das passiert wenn man denen die sich schon nicht entscheiden konnten was sie eigentlich studieren wollen die Führung überlässt.

Nettie

„Als Arbeitgeber wird man noch intensiver versuchen, wo möglich auf menschliche Arbeit zu verzichten, zu rationalisieren und verstärkt zu digitalisieren“

Weit wird man dabei allerdings auch - oder vielmehr: gerade - im Zeitalter der Digitalisierung nicht kommen.

Wolf1905

Dass man mit der Digitalisierung nicht weit kommen wird ist tatsächlich Ihre Meinung? Es gibt derzeit sicherlich Anlaufschwierigkeiten, aber die gibt es bei vielen Umstellungen von Prozessabläufen. Wer weiß denn schon heute, inwiefern auch KI im Digitalisierungsprozess noch eine wichtige Rolle spielt.

Karl Klammer

Das ganze geht schon seit 2013 (Mainz ist überall) so  , getan hat sich gar nix , außer massiv mehrarbeit für die welche noch da sind, solange die nicht durch die 35 Std Woche gezwungen werden , wird da auch nix passieren.

Mittlerweile sind es 60 ausfallenden Züge („lost units“) täglich .Hauptursache dafür: fehlendes Personal. 

 

werner1955

Logisch.

Haben wir doch Fachkräfte mangel

odiug

Überall herrscht Personalmangel und doch wollen wir Sonntagsöffnung, ständige Verfügbarkeit, Lieferung im Eiltempo, tollen Service und jeden weiteren Komfort. Nur mehr leisten will keiner dafür und erst recht nicht mehr bezahlen. Insofern beißt sich die Katze in den eigenen Schwanz. Als die Forderung nach 35 Stunden erfolgte, war die Ladenöffnung bis 18:30 samstags 14 Uhr, die Firmen arbeiteten im Schichtdienst auch samstags und Ausbildung und Weiterbildung war Standard. Für viele war es normal, in einem Unternehmen bis zur Rente zu arbeiten. Und heute gilt immer schneller, höher und weiter, mit katastrophalen Folgen.

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NieWiederAfd

Ich brauche weder Öffnungszeiten nach 18 Uhr noch Sonntagsöffnungen. Und ich brauche auch nichts "jetzt sofort" geliefert. 

rolato

Sie dürfen nicht von sich ausgehen, das Anspruchsdenken hat sich gewaltig erhöht.

R A D I O

Dieses Anspruchsdenken ist sozial, kulturell und ökonomisch wenig zielführend. Wird Zeit, dass Unternehmer und Aktionäre sich mit geringeren Umsätzen zufrieden geben.

rolato

Da gebe ich Ihnen recht, nur Arbeitnehmer bzw, die Bürger allgemein haben Sie nicht erwähnt, warum?

Sparer

Ohne Anspruchsdenken kein Fortschritt. Weder sozial, noch kulturell, noch ökonomisch, noch ökologisch.

Bauer Tom

"Wird Zeit, dass Unternehmer und Aktionäre sich mit geringeren Umsätzen zufrieden geben."

 

Sie wollen eine Rezession?

R A D I O

Logisch!

Alter Brummbär

Sie schreiben das zwar, aber ob sie das wirklich meinen?

Anna-Elisabeth

"Sie schreiben das zwar, aber ob sie das wirklich meinen?"

Bei meinem Job fand ich die Ladenöffnungszeiten bis 18:00 bzw. 18:30 Uhr immer problematisch. Offiziell 16:15 Uhr Feierabend, häufig waren aber Überstunden nötig. Dann der Weg nach Hause, da blieb oft keine Zeit mehr zum Einkaufen. (Nicht jeder hat ein Auto, mit dem man beim nächstbesten Supermarkt halten kann.) Außerdem waren die Läden kurz vorm Schließen immer rappelvoll. 20:00 Uhr finde ich da angenehmer. Sonntag sollte aber Ruhetag bleiben.

schabernack

➢ Sonntag sollte aber Ruhetag bleiben.

Sonntag Ruhetag hat seinen Ursprung im Christentum, weil Gott am 7. Tag ruhte.

Es muss nicht sein wie in Japan ganz ohne Ladenschlussgesetz, und mehr als 50.000 Konbini im Land, die 7 Tage die Woche 24/7 geöffnet haben.

Sisyphos3

Es muss nicht sein

 

klar muß es nicht so sein

aber Arbeitsethos hat in Japan nen anderen Stellenwert als hierzulande

R A D I O

Als Kenner der Griechen vor tausenden Jahren, müsste Sie eigentlich wissen, dass Arbeit wenig mit Ethik zu tun hat, fremdbestimmte allemal.

Anna-Elisabeth

"Sonntag Ruhetag hat seinen Ursprung im Christentum, weil Gott am 7. Tag ruhte."

Und "Am achten Tag schuf Gott den Rechtsanwalt" (Buch von Werner Koczwara)...lohnt sich 😊 (5 Euro)
 

Sparer

Ja, SIE vielleicht nicht. Ausnahmen bestätigen die Regel.

schabernack

➢ Ich brauche weder Öffnungszeiten nach 18 Uhr noch Sonntagsöffnungen. Und ich brauche auch nichts "jetzt sofort" geliefert.

Jetzt sofort geliefert braucht außer bei Versandapotheken tatsächlich niemand. Ihr nur bis 18:00 Uhr geöffnet Trauerspiel-Rentnerland ist noch um 30 Minuten mehr Trübsal als einst bis 18:30 Uhr. Mit dieser damaligen sinnlosen Einkaufshatz nach der Arbeit.

Sie sind auch Fan von Verödung von Innenstädten, und Sie würden lebendiges Öffentliches Leben mach 18:00 Uhr gerne erwürgt sehen.

rjbhome

Gerade diese Woche  berichtete mir ein junger Unternehmer, dass er jederzeit Handwerker bekommt , wenn er anfragt.  Allerdings nur "schwarz" .  Es kann also nicht wirklich ein Problem der Verfügbarkeit, sondern eher ein Problem der staatlichen Erschwernisse sein

odiug

Es sind keine staatlichen Erschwernisse, wenn Handwerker schwarz arbeiten. Es handelt sich um Betrug. einmal zahlen weder Kunde noch Handwerker Steuern und zweitens erschleichen sich die Handwerker auch Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe. Das ist kein Kavaliersdelikt, das schadet allen Steuerzahlern in unserem Land.

Sisyphos3

ist ein Unrechtsbewußtsein vorhanden ?

rolato

In der Praxis wird doch die Arbeitszeitverkürzung oft genutzt um Überstunden oder eine Nebentätigkeit, sei es nun regulär oder schwarz, auszuüben. Gerade für kleine Unternehmen lohnt es ich eher Überstunden zu genehmigen als zusätzliche Fachkräfte einzustellen, denn bei geringer werdenden Auftragslage braucht er niemanden kündigen.

werner1955

Nur mehr leisten will keiner dafür?

Logisch. 12% für 0 ist die Messlatte der Ampel

schabernack

➢ Logisch. 12% für 0 ist die Messlatte der Ampel.

Logisch. 12% von 0 sind 0.

rolato

Warum auch, Sie zahlen doch anständig Steuern-:)

Grossinquisitor

Einige Betriebe können sich das leisten und erwarten sich dadurch Vorteile bei der Personalgewinnung (wenn das alle so machen würden, ist der Vorteil aber dahin). Bei anderen Branchen geht es grundsätzlich nicht ohne Produktivitäteinbußen. Das beschreibt der Artikel anhand einleuchtender Beispiele. Volkswirtschaftlich dürfte klar sein, dass man nicht durch immer weniger Arbeit, an Wettbewerbsfähigkeit gewinnt. Eigentlich müssten sich alle viel mehr anstrengen, wenn wir die zahlreichen Probleme lösen wollen. 

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IlPadrino

Schauen Sie sich bitte mal die Daten zur Produktivität des durchschnittlichen Arbeitnehmers im Verlauf der letzten 30 Jahre an. Wenn sie Freude an soetwas haben vergleichen sie Spaßeshalber diese Enwicklung mit der Reallohnentwicklung des gleichen Zeitraums... und wenn sie als von gewissen blau-braunen Kreisen mit dem Adjektiv ,,links-grün-versifft" versehen werden möchten schauen Sie sich die Enwicklung der Kapitalerträge in dieser Zeitspanne an. 

...wir haben fürhwahr kein Problem mit mangelnder Produktivität der Arbeitnehmer, dafür sorg allein schon der immer schneller voran schreitende technische Fortschritt.

Grossinquisitor

Sie dürfen die Produktivitat nicht nur in Relation zu den historischen Daten der eigenen Volkswirtschaft setzen, sondern müssen diese auch mit den Werten andere Länder vergleichen, mit denen wir in Konkurrenz stehen. Bitte bedenken Sie auch, dass in weiten Teilen der Wirtschaft Arbeitskräftemangel herrscht und sich dieser durch eine 35- Stundenwoche weiter verschärft. 

nie wieder spd

Das in weiten Teilen der Wirtschaft Arbeitskräftemangel herrscht, liegt daran, dass weite Teile der Wirtschaft über weite Teile der letzten Jahrzehnte zu wenig ausgebildet haben. Dieses Versäumnis ist also nicht den Arbeitnehmern anzulasten oder der Politik. Schlimmer wird diese Tatsache noch dadurch, dass weite Teile der Wirtschaft immer noch nicht genug dafür tun, dass weite Teile der Arbeitslosen aus - und weitergebildet werden.

Bauer Tom

"Schlimmer wird diese Tatsache noch dadurch, dass weite Teile der Wirtschaft immer noch nicht genug dafür tun, dass weite Teile der Arbeitslosen aus - und weitergebildet werden."

 

Wer sich in D aus/weiterbilden will kann das. Wenn sie das nicht machen, ist es die Schuld der "Wirtschaft"?

nie wieder spd

Selbstverständlich. Denn wo sollten die angehenden Fachkräfte wohl ausgebildet werden? 

Bauer Tom

Wer suchet/will, der findet

IlPadrino

Wenn Sie damit beginnen Deutschland mit internationalen Standards zu vergleichen lassen Sie eben die relevanten Differenzen der Volkswirtschaften unter den Tisch fallen. Deutschland exportiert heute Technologie und know-how. Die manuellen Arbeitsplätze sind längst in Niedriglohnländer abgewandert.

Wenn sie mit denen konkurrieren möchten muss Ihre Forserung lauten: Löhne runter (am besten unter 4$ die Stunde), Arbeitszeit sowohl wöchtentlich als auch auf Leben gerechnet rauf (bspw. 10h 6 Tage die Woche in China)... und natürlich sämtliche Sozialabgaben sowie Urlaub und Krankentage streichen. 

Wenn Sie hingegen hochqualifizierte  Leute mit entsprechend hoher Effizienz haben möchte müssen Sie andere Qualitäten bieten... beispielsweise eine bessere Work-Life-Balance durch weniger Arbeitszeit.

Ich bin mir nicht sicher ob Sie ihr Unterbietungsargument bis zum Ende gedacht haben...

Grossinquisitor

Unterbietungsargumente haben andere. Ich plädiere ja nicht für immer weniger Arbeitszeit. 

NieWiederAfd

Alle aufgeführten Beispiele, Entwicklungen und Argumente unterstützen die 35-Stunden-Woche. Nur Unions-Merz und seine Follower Linnemann & co verweigern sich dieser Einsichten. 

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Grossinquisitor

Dass Züge wegen der 35-Stundenwoche nicht schneller fahren und Ärzte nicht schneller operieren, haben Sie aber überlesen, oder? 

NieWiederAfd

Nein. Das behauptet auch niemand. Aber dass der Beruf des Lokführers attraktiver wird bei 35-Stunden-Arbeitsmodellen. Haben Sie wohl überlesen.

 Dass die Arbeitszeiten von Ärzt:innen in Kliniken ein Horror sind, ist gar nicht Thema des Berichtes. Haben Sie wohl 'reingelesen'.

Adeo60

Sie verweigern sich aus gutem Grund, denn viele Unternehmen werden bei geringerer Zahl an Arbeitsstunden und bei gleichbleibendem  Lohn unter Produktivitätseinbussen leiden und international nicht mehr konkurrenzfähig sein. Das Ganze dann auch noch vor den Hintergrund eines gravierenden Arbeitskräftemangels. Die Rechnung kann letztlich nicht aufgehen.

NieWiederAfd

Es gibt nicht nur in dem Bericht Beispiele, dass die 35-Stunden-Woche in vielen Bereichen durchaus aufgeht, weil motivierte und fitte Arbeitskräfte produktiver sind - nicht zuletzt wenn sie sich besser mit ihrer Firma identifizieren, die die Belange der Belegschaft hoch ansetzt. Hier nur ein Link unter vielen: www.t-online.de/finanzen/aktuelles/wirtschaft/id_100296744/vier-tage-wo…

Wanderfalke

Unionsorientiert zu argumentieren verstellt - wie auch hier - den Blick zur Sachlichkeit.

Demnach müssten die Betriebe (überwiegend IG-Metall) mit Einführung der 35-Stundenwoche ab 1990 bereits international ins Hintertreffen geraten bzw. insolvent gegangen sein - was aber keineswegs der Fall war.

Der von Ihnen beklagte Arbeitskräftemangel kann nicht ein Ergebnis von Arbeitszeitverkürzungen sein, die noch gar nicht stattgefunden haben. Wäre mal interessant zu erfahren, woraus dieser sich entwickelt hat, weil bis dato die meisten Betriebe in Deutschland die 40-Stundenwoche haben - teilweise noch höher - sowie in einigen Sparten des öffentlichen Dienstes aktuell 38,5 bzw. 39 Stunden als Regelarbeitszeit gelten.

Die Unzufriedenheit vieler Arbeitnehmer resultiert daraus, dass man in Berufen wie Pflege, Erzieher, Lehrer, Zusteller, Transportwesen, Groß- und Einzelhandel, etc. wegen Unterbesetzung regelmäßig über die vertraglich vereinbarten Arbeitszeiten hinaus arbeiten lässt. 

Sparer

Machen Sie doch mal ein Gedankenexperiment: alle Bediensteten im Gesundheits- und Dienstleistungssektor verkürzen auf (reale !) 35 Wochenarbeitsstunden bei vollem Lohnausgleich, Überstunden werden keine mehr gemacht.

Sie wollen einen Arzttermin ? Nächstes Jahr vielleicht. Nachmittags Brötchen vom Bäcker ? Hat da leider zu. Öffentlicher Nahverkehr ? Mo bis Fr, 8-16 Uhr. Usw

Das würde nur funktionieren, wenn wir in diesen og Sektoren wenigstens aktuell ausreichende Besetzung hätten, was aber offensichtlich nicht der Fall ist.

NieWiederAfd

Umgekehrt wird ein Schuh draus: viele Beschäftigte der Krankenpflege haben ihren Job an den Nagel gehängt und machen heute etwas anderes, weil die Arbeitszeiten so schlecht waren. Führt man andere Arbeitszeitmodelle ein, wächst die Attraktivität - natürlich mit anständiger Bezahlung, die mehr ist als der Balkon-Beifall zu Corona-Zeiten.
Und äquivalent ist es mit den anderen Bereichen, die sie aufzählen.

Natürlich gehört dazu, endlich auch attraktiver für Menschen mit Migrationsgeschichte zu werden und manche Hürden abzubauen. 

Karl Klammer

Die würde ich gerne mal dabei haben mit 10 Monitoren , 2 Telefonen , Papierkrieg nebenbei 

Da noch ne Störung bei 3 min Abstand und  die springen schreiend zum Fenster raus

NieWiederAfd

Auch hier: Dunkel ist der Rede Sinn... mit meinem Kommentar hat Ihr kryptisches Szenario nichts zu tun.

neuer_name

Eine 35-Stunden Woche ist zum heutigen Zeitpunkt völlig kontraproduktiv.

NieWiederAfd

Sie haben offensichtlich wieder einmal den Bericht nicht gelesen, sonst müssten Sie zur Kenntnis nehmen, wie viel für eine 35-Stunden-Woche in vielen Bereichen spricht. 
Glauben Sie mir: Lesen hilft - dann klappt's auch mit den Argumenten.

Peter Kock

Arbeitszeiten kürzen bringt real nicht viel denn die freie Zeit kostet mehr Geld  als z.B. die Arbeitszeit und außerdem kann man nicht ständig kürzen wollen denn das Geld feht doch dann !

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IlPadrino

Die durschschnittliche Produktivität je Arbeitnehmer steigt aber beständig... im Zuge der Digitalisierung (Stichwort auch ,,KI" so man die Sprachmodelle denn so nennen möchte) sogar noch schneller. 

Nur wandern die Gewinne aus den Produktivitätszuwächsen halt in immer weniger Taschen. Vor diesem Hintergrund finde ich Arbeitszeitreduktionen völlig akzeptabel.... ansonsten werden langrfristig nach und nach ganze Arbeitsplätze weg rationalisiert und man bekommt volkswirtscahftlich ein Problem mit Arbeitslosigkeit.

harry_up

Nach dem gründlichen Lesen des Artikels kann ich Ihrer Meinung nicht zustimmen.

Wenn sich von 61 Unternehmen 54 entschließen, sich auf das "Abenteuer" 4Tage-Woche einzulassen, und wenn die AN damit ebenfalls zufrieden sind, klingt das doch eher nach einer win-win-Geschichte.

Dass man seine Freizeit zum Geldausgeben benutzt, halte ich aus deshalb für eine nicht realistische Vorstellung.

Peter Kock

Genau , es ist ein Abenteuer nicht mehr denn so kommt Automatisierung !

TomLasso

Warum sollte mehr freie Zeit grundsätzlich mehr Geld kosten? Wenn ich z.B. ein Fahrrad habe und dann mehr Radfahre, weil ich mehr Freizeit habe,wo kostet das denn dann mehr Geld? 

Peter Kock

Freizeit kostet nun mal Geld und Ausnahmen gibt es natürlich auch !

Coachcoach

Klar klappt das mit 35h - das ist seit 50 Jahren klar.

Die Schande ist, dass es so lange gedauert hat, bis das tatsächlich Thema wird. Und schon damals war die Arbeitsverdichtung extrem - und das geht weiter bis heute.

Was Fachkräfte betrifft: Vorrangig ist die Bildung in D - weit unterfinanziert, mit Konzepten eher aus dem 18. als dem 19. Jahrhundert, mit fachlich und nervlich überforderten LehrerInnen besonders in den Grundschulen - und advor in den Kitas.

Denn wenn 25% nicht richtig lesen, schreiben und rechnen können, dann liegt das an den Erwachsenen und nicht an den Kids - für mich ist die schlechte Bildung ein Verbrechen.