Ihre Meinung zu Kiew vor zehn Jahren: Tage des Grauens auf dem Maidan
Vor zehn Jahren kam es auf dem Kiewer Maidan zu einem Massaker an Demonstranten, die für die Annäherung der Ukraine an die EU kämpften. Unser damaliger Korrespondent Bernd Großheim beschreibt Tage, die die Ukraine nachhaltig veränderten.
Mit dem Maidan stoppten die Ukrainer die versuchte Re-russifizierung der Ukraine
Janukowitsch agierte nicht als Staatspräsident der Ukraine sondern als Statthalter Moskaus.
Seine auf Geheiß Putins zurückgezogene Unterschrift unter das Assoziierungsabkommens mit der EU wurde zum Wendepunkt, ab dem die Menschen in der Ukraine sich nicht mehr von Direktiven aus Moskau abhängig machen sondern in einem tatsächlich unabhängigen Staat leben wollten.
So wie sie es 1991 in einem Referendum mit 90 % der Stimmen beschlossen hatten. Mit Mehrheiten in allen Landesteilen, inklusive der Ost-Ukraine und der Krim.
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Es wäre alles gut geworden, wenn die Ukraine das alles selbst geklärt hätte. Die Möglichkeit war ja da.
Das Eingreifen von W. Putin hat das alles zum großen Unglück werden lassen.
Das sind alles frei erfundene Behauptungen von Ihnen bzw. was deutschen Journalisten so in 2014 alles aus der Feder geflossen ist …
Russland hat Kiew damals nur darauf hingewiesen, dass die Zollregeln die die EU verlangt, bedeuten würde das auch Russland Zollbarrieren gegen ukrainische Exporte errichten müsste. Dies hätte die ukrainische Wirtschaft ruiniert.
Janukowitsch war übrigens alles andere als ein „Statthalter Moskaus“, auch wenn er wesentlich die russische Minderheit in der Ukraine vertrat. Im Gegenteil: man hielt ihn in Moskau für ziemlich unverschämt, weil er versucht hat die EU und Moskau gegeneinander auszuspielen um noch mehr Kredite zu bekommen und NOCH günstigere Gaspreise (am liebsten für umsonst ) …
Da sind Sie leider auf die übliche Kreml-Geschichtsklitterung hereingefallen. Informieren Sie sich besser über die Medien eines freien demokratischen Landes.
Sie verdrehen die Fakten zu einer pro-russischen Erzählung
1. Die Ukainer waren mehrheitlich pro EU-Assoziierungsabkommen.
Aus DW vom 4.10.2013:
„55 Prozent stimmten in einer repräsentativen DW-Umfrage im Juli 2013 für die Unterzeichnung eines Assoziierungsabkommens mit der EU noch in diesem Jahr. 49 Prozent sprachen sich für eine Zollunion mit Russland aus. Die Zahlen legen nahe, dass sich manche Ukrainer beides wünschen. Doch Moskau lehnt das ab: Die Ukraine könne nicht auf zwei Stühlen sitzen.“
2. Das Horrorgemälde eines wirtschaftlichen Zusammenbruchs der aus der russischen Feder verfing nicht mal bei der damals pro-russischen Regierung der Ukraine. Der damalige Ministerpräsident der Ukraine, Mykola Asarow: "Es wird keinen Zusammenbruch geben."
Die Opposition Putins gegen das Assoziierungsabkommen hatte nur einen Grund: die Öffnung der Ukraine in Richtung Westen und das Beispiel, dass Demokratie auch im post-sowjetischen Bereich funktioniert, zu verhindern.
Offenbar haben Sie sich sehr einseitig über die unseligen Vorkommnisse seit dem Ultimatum Hrn. Barrosos informiert. Hr. Jannukowitsch hatte nur die Wahl sich zwischen Ärger mit der EU oder Ärger mit Rußland zu entscheiden, weil beide Seiten ihm defacto dasselbe Ultimatum stellten. Entweder oder. Wie bekannt entschied er sich für Ärger mit der EU, was ihn wohl letztlich sein Amt kostete, weil Ärger mit Rußland ihn womöglich das Leben gekostet hätte. Jede Wette, wäre er das Assoziierungsabkommen mit der EU eingegangen, wäre er deutlich länger Präsident der Ukraine geblieben. Denn daß es seitens der EU keine Vorbehalte gibt, mit korrupten Politikern zusammenzuarbeiten, das ist ja seit langem bekannt. Einzige Bedingung hierfür ist, daß sie im Sinne der EU handeln müssen. Dann steht ja auch einer Aufnahme des jeweiligen Landes in jene nichts mehr im Wege. Das sieht man ja gerade an der Ukraine, die zwar kein Aufnahmekriterium erfüllt, dennoch als Kandidat für die EU behandelt wird.
Sie sollten dringend Geschichtsunterricht nehmen oder zumindest die Quellen Ihrer Behauptungen nennen. Wann hat Putin Janukowitsch befohlen das Asssoziierungsabkommen mit der EU nicht zu unterschreiben? War der Maidan-Putsch etwa demokratisch? Die Landesegierungen der Oblaste Donezk, Lugansk und die autonome Republik Krim haben die Putschregierung nicht anerkannt und das laut Verfassung der Ukraine völlig zu Recht. Was würden Sie sagen, wenn 40.000 Deutsche auf dem Alex in Berlin, teilweise bewaffnet "demonstrieren", die Ampelregierung absetzen, sofort unliebsame Parteien im Bundestag verbieten und eine "Interimsregierung" einsetzen. Der Maidan war letztlich ein Putsch gegen eine rechtmäßig gewählte Regierung, ob Ihnen das nun gefällt oder nicht. Dieser Maidan-Putsch hat die Ukraine zutiefst gespalten, diese Putschregierung hätte nie anerkannt werden dürfen.