Ihre Meinung zu Appelle zur Freilassung Assanges: Es geht um die Pressefreiheit
In London versucht sich WikiLeaks-Gründer Assange dagegen zu wehren, dass er in die USA ausgeliefert wird. Auch seine Unterstützer protestieren lautstark - und haben Verbündete in der Politik. Von Katrin Brand.
„Es geht um die Pressefreiheit“
Genau. Und nicht darum, ob irgend jemand Assange persönlich mag oder nicht und wie er dessen Motive einschätzt.
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Es geht nicht nur um die Pressefreiheit: auch Journalisten haben sich an geltende Gesetze zu halten. Inwiefern diese durch die Aktivitäten von Herrn Assange bzgl. den USA verletzt wurden, kann ich keineswegs beurteilen (und ich vermute, Sie können das auch nicht). Zweifeln Sie an der Rechtssprechung in den USA oder dass Assange keinen fairen Prozess dort bekommt?
Klar ist, dass Assange im Hochsicherheitsgefängnis (wie im Bericht geschrieben) eine unvorstellbar schreckliche Zeit verbringen müsste (die er vielleicht gar nicht überleben würde), und mir persönlich wäre es lieber, er könnte zu seiner Familie nach Australien abgeschoben werden - ob das aber erfolgen kann, wird man sehen. Ich vermute, die Amerikaner werden auf Auslieferung in die USA bestehen, weil er gegen Richtlinien verstoßen hat, die für die USA von weitreichender Bedeutung sind.
weil er gegen Richtlinien verstoßen hat, die für die USA von weitreichender Bedeutung sind.<<
wer bezweifelt das ?
der Nawalny weil er den Putin herausforderte und der Assange Kriegsverbrechen der USA veröffentlichte
jeder Staat oder jede Gesellschaft hat eben ihre eigenen moralischen Maßstäbe
Was meinen Sie, was jemandem, der sich Ähnliches „zu Schulden kommen ließe“ wie Assange, der also militärische Staatsgeheimnisse öffentlich machte, bei Putin passieren würde.
Derlei hypothetische Gedanken kann man sicher spinnen, doch hier geht es doch jetzt eindeutig um die USA. Ausnahmsweise mal ganz ohne Rußland. Und da liegen die Dinge doch nun sehr eindeutig, wie ja nunmehr seit Jahren bekannt und sogar belegt ist.
++ Sie haben beide Recht ++
Der User Nettie, weil es nur um die Beurteilung des Sachverhaltes gehen darf, der zur Anklage geführt hat und nicht um die Person von Julian Assange.
Sie haben Recht, weil die rechtliche Klärung von Anklagepunkten gegenüber geltenden Gesetzen legitim ist. Ob die Gesetze gut sind, müssen der Souverän und der Gesetzgeber entscheiden.
++
„… auch Journalisten haben sich an geltende Gesetze zu halten“
Was für Gesetze genau meinen Sie hier, und vor allem: Was - oder vielmehr wer - hat denen ‚Geltung‘ verschafft?
Zweifeln Sie an der Rechtssprechung in den USA oder dass Assange keinen fairen Prozess dort bekommt?
Ja.
Ich vermute, die Amerikaner werden auf Auslieferung in die USA bestehen, weil er gegen Richtlinien verstoßen hat, die für die USA von weitreichender Bedeutung sind.
Gegen Richtlinien verstoßen? Er hat schlimmste Praktiken beim US-Miltär öffentlich gemacht. Bei so etwas verliert wohl jede Regierung den Humor. Aber haben die USA nicht den Anspruch, eine freiheitliche Demokratie zu sein? Da sollte man doch erwarten, daß sie mit Whistleblowern etwas anders umgehen als beispielsweise Putin.
"Zweifeln Sie an der Rechtssprechung in den USA oder dass Assange keinen fairen Prozess dort bekommt?"
Wir erinnern uns: Assange drohen 175 Jahre Haft oder die Todesstrafe. Begründung: Veröffentlichung geheimer Regierungsunterlagen, die unter anderem Kriegsverbrechen belegen sollen.
Dann muss aber auch Fragen gestattet sein: wer klagt gegen die belegten (!) Kriegsverbrechen an und wie kann investigativer Journalismus funktionieren, wenn Regierungen Verbrechen unter den Deckmantel der Geheimhaltung verstecken und dadurch die (auch juristische) Aufklärungsarbeit aktiv behindern?
Die Veröffentlichung geheimer Regierungsdokumente fällt selbstredend iirgendwo in den Dunstkreis des Landesverrats, aber ist das noch zu rechtfertigen, wenn eine Regierung Kriegsverbrechen dadurch zu decken versucht?