Bundesaußenministerin Annalena Baerbock

Ihre Meinung zu Baerbock in Israel: Außenpolitik aus einem Guss?

Außenministerin Baerbock ist erneut nach Israel gereist - an einen der zahlreichen internationalen Brennpunkte derzeit. Doch wie sehr zieht die Bundesregierung in der Außenpolitik an einem Strang? Von Markus Sambale.

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132 Kommentare

Kommentare

neuer_name

>>"Inzwischen wirkt es anders: Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock (Grüne) halten Kurs, gemeinsam und offensichtlich besser abgestimmt."<<

Also auf mich wirkt das gar nicht so.

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Tremiro

Das glaubt Ihnen jeder der Sie kennt.

neuer_name

Gestatten Sie mir eine_anmerkung; kennen Sie mich denn?

Tremiro

Ich kenne Ihre Beiträge hier im Forum. Außerdem haben Sie bereits mehrfach erwähnt, dass Sie eine Partei wählen, von der verschiedene Gliederungen, laut Verfassungsschutz ein Verdachtsfall, bzw. gesichert rechtsextrem sind.

melancholeriker

Harmonie kann nie ein Primärziel sein, wenn es um die Vermittlung in extremen Konflikten geht. Klare Prinzipien der Menschlichkeit mit aller Deutlichkeit zu verteidigen unabhängig vom Grad an Schuldverstrickungen, die jeden Besuch Israels unabsehbaren weiter begleiten werden, erfordern einen Mut und konstantes Eigenprofil, wie es kein Außenminister zuvor benötigte. 

Viel einfacher ist es für all die, die in Gehorsam (und mit Privilegien dafür) in einer Autokratie leben möchten. Für sie ist es kein Problem, auf deutsche Zurückhaltung zu pochen wegen der Fliegendings - Vergangenheit und gleichzeitig an Deportationsprogrammen zu feilen, die an genau die Fliegendings - Zeiten erinnern. 

Adeo60

Woran machen Sie ihre Aussage fest? 

Verdachtsfallbeobachterin

Gehaltvoller Beitrag und so detalliert begründet.

Aber die Aussage als solche glaubt man Ihnen (wie ein anderer Forist bereits sagte), aber etwas erweitert von mir ausgedrückt, wenn man Sie mit all Ihren anderen Accountnamen (er-)kennt.

Bender Rodriguez

 

Die Politik ist nicht aus einem Guss. Jeder kocht sein eigenes  Süppchen. Und was will Bärbock anderes (zu)sagen, als die uneingeschränkte Unterstützung Deutschlands?  Mit Persilscheinen hatten wir schon mal Pech.

 

Btw, Deinen Namen habe ich heier noch nie gelesen.

asimo

Dann mal Butter bei die Fische: Was sollte denn genau wie und mit welchem Ziel gemacht werden? Konstruktive Vorschläge sind willkommrn. Ein „dagegen“ hingegen idt billig und dem Diskurs nicht förderlich.

Affen_D

Würde man den Namen Baerbock durch Weidel austauschen, wäre für Sie sofort alles stimmig! Dass es Ihnen nur um Bashing gegen die Grünen geht, ist inzwischen bekannt! Geben Sie es also besser auf. Auch Ihr "neuer_name" ändert nichts daran, dass Sie hier vor allem subjektiv argieren. Objektiv ist da gar nichts. Sie begründen ja nicht einmal Ihre "eine_anmerkung"!

MehrheitsBürger

Die deutsche Außenpolitik braucht eine klare Ansage in Nahost

Mit der Unterstützung klarer Ziele. Stoppen des Hamas-Terrors und Beachtung der humanitären Lage der Menschen in Gaza.

Wenn die Hamas aus dem Gebiet vertrieben ist, haben Israelis und Palästinenser die Chance auf einen Neuanfang. Mit wirtschaftlicher Kooperation, nachbarschaftlichen Beziehungen und Gewaltlosigkeit. 

Das hat die Hamas über Jahrzehnte verhindert.

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Klärungsbedarf

Vor der Hamas-Zeit war auch nicht Friede, Freude ...  Nichts spricht dafür, dass es ohne einschneidende Maßnahmen nach Hamas besser werden würde.

MehrheitsBürger

 

"Vor der Hamas-Zeit war auch nicht Friede, Freude ...  "

Vor der Machtübernahme der Hamas in Gaza gab es diesen Umfang an Gewalt nicht, auf keiner Seite.

 

"Nichts spricht dafür, dass es ohne einschneidende Maßnahmen nach Hamas besser werden würde."

Die einschneidenden Maßnahme wären,

-  dass die Terrororganisation Hamas entwaffnet und zerschlagen wird

- palästinensische Sicherheitsorgane und Polizei gegründet werden in Gaza und Westjordanland

- eine 2-Staatenlösung mit klaren Sicherheitsgarantien für den Bestand von Israel geschaffen wird

- ein Entwicklungsplan für die gesamte Region erstellt wird, in den nicht nur mal wieder Europäer sondern auch die reichen arabischen Staaten einbezahlen, die sich bislang einen schlanken Fuß machen.

 

 

Tremiro

Das Letzte wird Netanjahu leider nicht zulassen.

Klärungsbedarf

Ich greife nur mal Ihren vorletzten Punkt heraus (auch ich sehe nur die 2-Staatenlösung als Möglichkeit): Welche Sicherheitsgarantien bekommen denn die Palästinenser ? Bekommt der Palästinenserstaat eine Armee ? Bekommt er alle Hoheitsrechte ? Wer soll das glauben ? Lesen Sie noch mal die UN-Resolution: Geplant war da ein föderales Gebilde. Es waren maximale Einwanderungszahlen festgelegt und und und ...  Israel wird keine 2-Staaten-Lösung mehr zulassen und für die Palästinenser wird es nicht gut enden.

Sisyphos3

>>haben Israelis und Palästinenser die Chance auf einen Neuanfang<<

 

ist das gewünscht, von beiden Seiten ?

wäre das so würden nicht permanent neue Siedlungen gebaut werden, ebenso hätte die Hamas nicht diesen Zuspruch

MehrheitsBürger

Im Gaza-Streifen werden keine Siedlungen gebaut.

Die Ansätze für eine friedliche Lösung gab es, z.B. in den Zeiten von Premier Ehud Barak. 

Sie wurden noch von Arafat vertan.

Bender Rodriguez

Keine Siedlungen in Gaza?  Das sehen einige Siedler aber ganz anders. Die würden lieber heute, als morgen bauen. 

wie-

>> Das sehen einige Siedler aber ganz anders. Die würden lieber heute, als morgen bauen. 

Quelle? Nachweise? Belege?

Klärungsbedarf

Ich bitte Sie: Lesen Sie hier nur die Kommentare oder auch mal die Artikel. Ist Ihnen tagesschau.de als Quelle seriös genug ? 

wie-

>> Ist Ihnen tagesschau.de als Quelle seriös genug ? 

Welcher Bericht der Tagesschau vermeldete, dass israelische Siedler nun wieder in den Gaza-Streifen drängen bzw. die Netanjahu-Administration dies zulässt?

wie-

>> wäre das so würden nicht permanent neue Siedlungen gebaut werden, ebenso hätte die Hamas nicht diesen Zuspruch

Im Gaza-Streifen werden seit fast zwei Jahrzehnten keine israelischen Siedlungen gebaut, tatsächlich fand genau das Gegenteil statt, die von der israelisichen Regierung angeordnete Räumung aller Siedlungen, gegen zum Teil heftigen Protest der Siedler. Die Frage von israelischen Siedlungen hat die Hamas tatsächlich nicht interessiert. Wie begründen Sie also Ihre Behauptung?

KG

//Mit der Unterstützung klarer Ziele. Stoppen des Hamas-Terrors und Beachtung der humanitären Lage der Menschen in Gaza.//

Das liest sich wunderbar! Die BR versucht nichts anderes. Ich wünsche mir auch, das es so funktionieren sollte! 

 Aber: Die Hamas denkt nicht daran auch nur das Geringste für den Schutz der eigenen Bevölkerung zu tun, im Gegenteil, sie verschanzen sich wie Feiglinge hinter Frauen und Kindern, alten und kranken Menschen. 

Des Weiteren wird immer wieder die Beachtung des Völkerrechts angemahnt und das zu Recht !! Tatsache ist aber, dass es derzeit keinen einzigen Krieg auf diesem Globus gibt, indem das Völkerrecht auch nur im Geringsten beachtet wird. Das Gegenteil ist der Fall! Das sich nun herausgestellt hat, dass auch UN und UNRWA die Hamas unterstützt hat ist erschreckend. Von den Tunneln unter den Gebäuden der Hilfsorganisation wusste man jetzt auch nichts, wie widerlich verlogen ist das!!
 

ich1961

////Von den Tunneln unter den Gebäuden der Hilfsorganisation wusste man jetzt auch nichts, wie widerlich verlogen ist das!!////

Tatsächlich kann ich mir nicht vorstellen, das unter unserem haus gebuddelt wird und ich das nicht mitbekomme.

 

w120

Steht fest, wann die Tunnel gebuddelt worden sind?

Könnten sie schon vorher in Massen vorhanden gewesen sein?

 

Kommt trotzdem ein Teil der Hilfe bei den notleidenden Menschen an?

Was leistete die Masse der Mitarbeiter für die Menschen?

MargaretaK.

"Das sich nun herausgestellt hat, dass auch UN und UNRWA die Hamas unterstützt hat ist erschreckend."

DIE UN/DIE UNRWA unterstützen die Hamas. Dafür hätte ich gerne non Ihnen Nachweise.

Wenn Einzelne das tun, ist es schlimm genug. Zu Verallgemeinern mindestens genauso.

Israel fordert, dass mindestens die UNRWA aufgelöst werden soll. Dann müsste Israel den Gazastreifen besetzen und sich selbst um die ganzen Menschen dort kümmern. Dies sagen in dieser Deutlichkeit ehemalige und jetzige hochrangige Militärs in Israel. Das will Israel aber nicht. Wer also soll es machen?

 

 

wie-

>> DIE UN/DIE UNRWA unterstützen die Hamas. Dafür hätte ich gerne non Ihnen Nachweise.

Lesen Sie gestrige Kolummne von Sascha Lobo auf SPON.

asimo

Vertreibung der Hamas reicht nicht. Die Hamas muss zerschlagen werden und aufgezeigt, dass dieses Gedankengut nicht zukunftsfähig ist. Nirgendwo.

Nachfragerin2

Und wie zerschlägt man jungen Palästinensern die Idee von einem selbstbestimmten Leben?

Alter Brummbär

Beschränkt sich nicht alleine auf die Hamas

ich1961

Ich finde es gut, das die Abstimmung besser geworden ist - wenigstens in diesem Fall.

Das es sich um eine "schwierige Situation handelt" dürfte klar sein. Es müssen beide Seiten zu Ihrem Recht kommen. Die Palästinenser sind nicht weniger Wert, wie die Israelis.

Das das Völkerrecht anerkannt werden sollte, ist (mir) auch klar. Allerdings habe ich das Gefühl, das da mit zweierlei Maß gemessen wird. Denn an Russland gehen nicht so viele Appelle, das Völkerrecht einzuhalten.

Mir scheint das alles "die Quadratur des Kreises" zu sein.

 

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Sisyphos3

natürlich wird mit zweierlei Maß gemessen

bei unserer Staatsräson und unserer Geschichte kann man anderes kaum erwarten

 

wie-

>> bei unserer Staatsräson und unserer Geschichte kann man anderes kaum erwarten

Wo sehen Sie zweierlei Maß in der deutschen Außenpolitik gegenüber Israel und den Palästinensern?

MargaretaK.

Ich habe mir heute unterschiedliche Podcasts zu diesem Thema angehört. Auch auf TS. Das "zweierlei Maß" sind die Konsequenzen/Sanktionen. Bei Russland ging es mit den Sanktionen ziemlich zügig. Was, meiner Meinung nach, selbstverständlich so sein soll und völlig richtig war und ist.

Bei Israel wird grundsätzlich "nur" angemahnt. Bei Nichteinhaltung gibt es aber keine Konsequenzen. Man spricht sie schon gar nicht erst aus, um sie nicht ergreifen zu müssen.

Deutschland steht dann noch auf einem anderen Blatt. Radikale Siedler werden inzwischen mit Sperren belegt. Nicht von Deutschland. Warum?

wie-

>> Bei Israel wird grundsätzlich "nur" angemahnt. Bei Nichteinhaltung gibt es aber keine Konsequenzen. Man spricht sie schon gar nicht erst aus, um sie nicht ergreifen zu müssen.

Warum auch? Israel verteidigt sich derzeit. Allerdings durchaus mit Übersicht. Und die israelische Regierung steht zu Gesprächen bereit und hält Absprachen ein.

>> Radikale Siedler werden inzwischen mit Sperren belegt. Nicht von Deutschland. Warum?

Weil die innepolitische Situation in Israel derzeit höchst angespannt und nervös ist. Und Deutschland gegenüber Israel sehr sensibel, mit Bedacht agiert. Schließlich regieren ja derzeit keine Populisten in Berlin, nicht wahr? Allerdings: sicherlich ist das Verhalten der militanten Sielder Thema bei den Regierungskonsultationen. Wobei auch Herr Scholz und Frau Baerbock wissen, dass Herr Netanjahu ein schwieriger Partner mit komplexer Regierungskoalition ist.

Parsec

"... zweierlei Maß gemessen

bei unserer Staatsräson und unserer Geschichte kann man anderes kaum erwarten ..."

Hier wird weder - in Bezug auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine - mit zweierlei Maß gemessen, noch hat das Verlangen nach Einhaltung des Völkerrechts an Israel irgendetwas Verwerfliches im Sinne unserer Staatsräson an sich.

Russland hält schon per Definition seines ungerechtfertigten Angriffskrieges gegen und in der Ukraine keinerlei Völkerrecht ein. Ausschließlich der sofortige Abzug der russischen Angreifer aus ukrainischem Staatsgebiet erfüllt das Einhalten des Völkerrechts.

Die Einhaltung des Völkerrechts durch Israel ist trotz der ausgerufenen Staatsräson anzumahnen.

wie-

>> Die Einhaltung des Völkerrechts durch Israel ist trotz der ausgerufenen Staatsräson anzumahnen.

Was Herr Scholz und Frau Baerbock sicherlich auch machen. Warum auch nicht? Schon mit Respekt auf die emotionalisierte Situation in Deutschland?

Lichtinsdunkle

Anzumahnen ist ein sehr geduldiges Wort. Was ist mit Sanktionen? Konsequenzen für das "indiscriminate bombing"?

wie-

>> Konsequenzen für das "indiscriminate bombing"?

Wer macht das aktuell und wo und zu welchem Zweck? Quelle? Nachweise?

neuer_name

>>"Ich finde es gut, das die Abstimmung besser geworden ist - wenigstens in diesem Fall."<<<

Woran machen Sie diese Aussage fest?

ich1961

Ich höre zu und lese.

wie-

>> Woran machen Sie diese Aussage fest?

Lesen Sie einfach den zu kommentierenden Artikel. Wie wär's?

ich1961

Sie wollen jetzt wirklich die Todesopfer gegeneinander aufrechnen? 

Übrigens weist statista darauf hin, dass die Zahlen in der Ukraine vermutlich sehr viel höher sind, und das die Zahlen für Israel 

****Die Toten- und Verletztenzahlen sind zum großen Teil auf den Angriff von Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 zurückzuführen. Sie beinhalten keine Angaben zu getöteten israelischen Soldaten in Gaza.****

 

Dann mache ich mal so weiter:

Wer hat die Ukraine unrechtmäßig, völkerrechtswidrig, brutal überfallen?

Wer hat Israel  unrechtmäßig, völkerrechtswidrig, brutal überfallen?

 

Adeo60

Das VölkerR und seine Einhaltung muss wieder der Schlüssel für ein friedliches Miteinander werden. Folglich muss jeder Bruch des VölkerR von der Weltgemeinschaft scharf verurteilt und hart sanktioniert werden. Sie haben Recht, wenn Sie beklagen, dass der russische Aggressor insoweit von manchen Staaten mit Samthandschuhen angefasst wurde bzw. angefasst wird. Und dies meist nur, um wirtschaftliche Vorteile  daraus ziehen zu können. 

Das Leid der ukrainischen Bevölkerung aber auch die Bedrohungslage in der Welt werden leichtfertig ausgeblendet.

Oh Tempora, oh Mores.. 

wie-

>> Folglich muss jeder Bruch des VölkerR von der Weltgemeinschaft scharf verurteilt und hart sanktioniert werden.

Was ist, wenn eben jene Weltgemeinschaft sich gegenüber einer Seite stets voreingenommen zeigt und Resolutionen auf der Basis von Ressentiments entscheidet?

Adeo60

Das VölkerR ist klar definiert. Die territorialen Grenzen eines jeden Landes müssen respektiert werden. Punktum. 

wie-

>> Die territorialen Grenzen eines jeden Landes müssen respektiert werden.

Ok. Welche territorialen Grenzen werden derzeit im Nahen Osten vom wem nicht genügend respektiert und falls ja, warum? 

Hier noch für Sie ein Auszug aus der gestrigen Kolummne von Sascha Lobo auf SPON:

"Was es allerdings tatsächlich gibt, ist ein weltweit verbreitetes, ideologisches Konstrukt, das gegen Israel und auch gegen Juden gerichtet ist, man könnte es eine »antijüdische Weltver­schwörung« nennen – wenn es nicht zum größten Teil offen sichtbar wäre: die globale Ablehnungsgemeinschaft gegen den einzigen jüdischen Staat. Bei der Uno wird sie deutlich sichtbar. Deren Vollversammlungen verurteilen regelmäßig Länder, die sich aus Uno-Sicht nicht wohl betragen haben. Israel hat zwischen 2006 und 2023 mehr Verurteilungen abbekommen  als alle anderen Länder zusammen, nämlich 103. Nordkorea liegt bei 16, Iran bei 14."

Adeo60

Die 2-Staatenlösung würde gerade auch durch die klare Grenzziehung Konflikte vermeiden helfen.

wie-

>> Die 2-Staatenlösung würde gerade auch durch die klare Grenzziehung Konflikte vermeiden helfen.

Durchaus. Nur: welche der unmittelbar beteiligten Parteien will derzeit ernsthaft diese Alternative und hat die Kraft, diese umzusetzen?

Wobei: aufgrund des langen gemeinsamen Wegs, der gemeinsamen Traumata: meine Lösung wäre eine gemeinsame Bundesstaatenlösung. Ähnlich dem Modell, welches vor 75 Jahren Hannah Arendt bereits vorgeschlagen hatte.

w120

Was immer ausgeblendet wird, dass es um das humane Völkerrecht geht.

Dieses kennt, aus gutem Grund, keinen Angreifer und Verteidiger.

 

Und die Verbrechen der Hamas, aber auch die Beurteilung der Handlungen Israels, sind unter den Vorgaben dieses Rechts zu beurteilen.

 

Die Beurteilung, dass kein Genoizid vorliegt, bedeutet nicht, dass dennoch Kriegsverbrechen vorliegen(können).

 

Die Möglichkeiten Israels sind ohne Zweifel sehr stark eingeschränkt.

Angriffe, die durchgeführt worden sind, haben auch teilweise, ihre Berechtigung und sind Völkerrechtskonform.

 

Was jetzt passiert, dass ist ein Übermass an Gewalt gegen die zivile Bevölkerung durch den Stärkeren.

Wobei  "der Stärkere" ein Übermächtiger ist.  

Nachfragerin2

"Sie haben Recht, wenn Sie beklagen, dass der [...] Aggressor insoweit von manchen Staaten mit Samthandschuhen angefasst wurde bzw. angefasst wird. Und dies meist nur, um wirtschaftliche Vorteile daraus ziehen zu können."

Ich habe Ihre Aussage mal verallgemeinert. Denn Länder, die Rüstungsgüter aus Deutschland beziehen, wurden von uns noch nie "scharf verurteilt" oder gar "hart sanktioniert". Das härteste war mal ein vorübergehender Lieferstopp für Waffen.

(Korrigieren Sie mich, wenn ich falsch liege.)

wie-

>> Denn Länder, die Rüstungsgüter aus Deutschland beziehen, wurden von uns noch nie "scharf verurteilt" oder gar "hart sanktioniert".

Aus welchem sachlogischen Grund auch? Wissen Sie, wie Kriegswaffenexportgenehmigungen in Deutschland kontrolliert und entschieden werden?

Adeo60

Waffenlieferungen an Länder wie die UKR, die der Selbstverteidigung dienen, sind völlig in Ordnung. Aber Sie haben Recht, wenn Sie insoweit  strenge und transparente Kriterien sowie deren Einhaltung erwarten.

Nachfragerin2

"Die Palästinenser sind nicht weniger Wert, wie die Israelis."

Das sehen andere anders. Insbesondere in Israel.

wie-

>> Das sehen andere anders. Insbesondere in Israel.

Und auf der palästinensischen, arabischen, vielfach auch "westlichen" Seite wirken kräftige Ressentiments gegenüber Israel bzw. Jüdinnen und Juden. Bis hin zu Auslöschungsfantasien. Und nun?

Nachfragerin2

Und nun ... haben Sie bewiesen, dass sie diese "Fantasien" nicht von kriegerischer Massentötung (eine Anklage lautete sogar Völkermord) unterscheiden können bzw. wollen.

Das eine ist ein absurder Traum. Das andere ist die Realität.

wie-

>> Und nun ... haben Sie bewiesen, dass sie diese "Fantasien" nicht von kriegerischer Massentötung (eine Anklage lautete sogar Völkermord) unterscheiden können bzw. wollen.

Die Beweisführung ist kein Problem: es gibt diese Israel unterstellte "kriegerische Massentötung" aka "Genozid an der Bevölkerung im Gaza-Streifen" nicht.

ich1961

Wo, wann, wer?

Nachfragerin2

Das müssen Sie leider selbst herausfinden. (Ich hoffe, dass mir diese Antwort gestattet ist.)

ich1961

Nö, laut Nettiquette sollten Sie Ihre Aussagen belegen können.

Parsec

"Allerdings habe ich das Gefühl, das da mit zweierlei Maß gemessen wird. Denn an Russland gehen nicht so viele Appelle, das Völkerrecht einzuhalten."

Hm, Russland ist in die Ukraine eingefallen.

Russland hat den Krieg begonnen.

Russland will fremdes Staatsterrain gewaltsam erobern.

Wie soll da Völkerrecht eingehalten werden? Wer einen Krieg beginnt, ohne selber angegriffen zu werden oder damit keinerlei Absichten verfolgt, die im Kriegsgebiet lebenden Menschen vor Terror, militanten Regimen oder anderen gewaltausübenden, menschenrechtsverletzenden Instanzen zu schützen, wird kaum Völkerrecht einhalten können, solange der Krieg andauert.

Russland zum Anhalten von Völkerrecht zu bewegen bedeutet, von Russland abermals und wie vielfach erneut zu verlangen, den Angriffskrieg gegen die Ukraine sofort einzustellen und alle Truppen bedingungslos abzuziehen.

Russlands Anrwort ist bekannt.

ich1961

Das ist in Israel und mit der Hamas nicht anders.

Adeo60

Auch wenn ich aus meiner konservativer Grundhaltung kein Hehl mache, muss ich Frau Baerbock im Grundsatz eine verantwortungsvolle und zielführende Außenpolitik attestieren. Die von ihr vertretenen Positionen entsprechen auch meiner Erwartungshaltung. 

Besonders hervorzuheben ist die klare Positionierung der Außenministerin. Kein Geschwafel, kein reaktivieren, sondern klare Kante. Gut so - auch was die Abstimmung mit Kanzler Scholz angeht.

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neuer_name

>>"Besonders hervorzuheben ist die klare Positionierung der Außenministerin. Kein Geschwafel, kein reaktivieren, sondern klare Kante. Gut so - auch was die Abstimmung mit Kanzler Scholz angeht."<<

Auf mich wirken Ihre Formulierungen völlig übertrieben wenn ich mir die diversen Auftritte von Baerbock und die Auswirkungen vor Augen führe.


 

wie-

>> Auf mich wirken Ihre Formulierungen völlig übertrieben wenn ich mir die diversen Auftritte von Baerbock und die Auswirkungen vor Augen führe.

Welche "Auftritte" meinen Sie? Was ist da geschehen? Und was waren die Auswirkungen?

Adeo60

Können Sie  dies begründen. Plakative Behauptungen führen nicht weiter.

Nachfragerin2

Die Aussagen Baerbocks lesen sich wie ein Wunschzettel. Das ist verblümte Kritik, aber keine "klare Kante".

(Dass Frau Baerbock auch anders kann, hat sie bereits mehrfach bewiesen.)

Nettie

"Doch wie sehr zieht die Bundesregierung in der Außenpolitik an einem Strang?"

Sie sollte wenigstens insofern an einem Strang ziehen, dass sie mit Netanyahu geschlossen und parteiübergreifend dahingehend 'Klartext redet', dass die Menschenrechte für alle gleichermaßen gelten. Israelis wie Palästinenser.

Adeo60

Es braucht die 2-Staatenlösung, um einen dauerhaften und nachhaltigen Frieden in Nahost erreichen zu können. Das Recht der Israelis  auf Selbstverteidigung, aber auch das Recht der Palästinenser auf ein Leben in Sicherheit  und Freiheit werden von Frau Baerbock als unabdingbar angesehen. Eine klare Haltung, der ich vollinhaltlich zustimme.

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wie-

>> Es braucht die 2-Staatenlösung, um einen dauerhaften und nachhaltigen Frieden in Nahost erreichen zu können.

Wer garantiert denn, dass beide Staaten stets friedlich Absichten zum jeweiligen Gegenüber hegen werden? Oder das stets militaristische, extremistische Terrororganisationen intern bekämpft werden?

>> Das Recht der Israelis auf Selbstverteidigung, aber auch das Recht der Palästinenser auf ein Leben in Sicherheit  und Freiheit werden von Frau Baerbock als unabdingbar angesehen. Eine klare Haltung, der ich vollinhaltlich zustimme.

Durchaus begründbar. Nur: die Hamas hat eben jenes Recht gegenüber den Menschen im Gaza-Streifen stets als nachrangig gesehen. Wie will Frau Baerbock mit solch einem Akteur umgehen? Und was ist für sie die Zukunft der UNWRA?

Adeo60

Frieden ist (leider) nur auf einer regelbasierten  Grundordnung möglich. Das VölkerR schafft hierzu die Voraussetzungen. Die Frage bleibt natürlich, wie die Durchsetzbarkeit gewährleistet werden soll. 

wie-

>> Frieden ist (leider) nur auf einer regelbasierten  Grundordnung möglich.

Wie wären noch Vertrauen, Bereitschaft zum Verstehen wollen des jeweils anderen und Willen zum konstruktiven Dialog auf Augenhöhe, im Bewusstsein um erlittene Traumata und eingeübte Ressentiments? Mit Respekt gegenüber den betroffenen Menschen?

>> Die Frage bleibt natürlich, wie die Durchsetzbarkeit gewährleistet werden soll. 

Genau. Die Kernfrage, die grundsätzlich jedes Rechtsgebiet betrifft.

Adeo60

Vertrauen ist die Basis für jede Form des Zusammenlebens. Und auch mit Putin hat dies ja für einen längeren Zeitraum  geklappt. Nun ist dieses Vertrauen aber massiv zerstört.

Schon die alten Römer wussten, dass Vertrauen an Grenzen stößt, weil der Mensch nicht nur gute Absichten hegt: „Homo homini  lupus est“ (der Mensch ist dem Mensch ein Wolf“). An dieser Weisheit führt leider auch heute kein Weg vorbei.