Ein Mähdrescher und ein Traktor mit Anhänger stehen im Sonnenuntergang auf einem Feld in Ostbrandenburg.

Ihre Meinung zu EU-Kommission lockert Umweltauflage für Bauern

Die Staaten der Europäischen Union sind uneins, da entscheidet die EU-Kommission im Alleingang - und setzt Zugeständnisse an Bauern durch. Ob diese auch in Deutschland gelten werden, muss nun die Bundesregierung entscheiden.

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107 Kommentare

Kommentare

DeHahn

Klar, Umweltregeln mindern Unternehmensprofite. Wenn man seinen Müll auf die Straße schmeißt, muss das die Allgemeinheit zahlen. Nach diesem Prinzip werden gewissen Leuten deren Pflichten genommen, egal was der Globus ächzt.

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gelassenbleiben

ich glaube Bauern haben nichts mit Natur am Hut, das sind nur Märchen aus der Werbung

Demnächst diskutieren wir hier wieder über Insektensterben oder Bodenerosion

Sisyphos3

meinen sie

Bauern sind ein Völkchen die auf ihr Land angewiesen sind, es ihrer Lebensgrundlage bildet sie es ererbten und an ihre Kinder weitergeben

möglicherweise herrscht da eine andere Beziehung und Einstellung vor, wie bei Leuten die heute da und morgen da wohnen und arbeiten

saschamaus75

>> Bauern sind ein Völkchen die auf ihr Land angewiesen sind

 

Nope, Bauern sind leider in der heutigen Zeit gewinnorientierte Großbetiebe. -.-

 

werner1955

Bis auf die tausenden klein bio oder Nebenerwerbsbetriebe. 

Questia

@gelassenbleiben• 18:45 Uhr |Nicht Alle |

| "ich glaube Bauern haben nichts mit Natur am Hut, das sind nur Märchen aus der Werbung" |

Das finde ich zu verallgemeinernd und das kann ich so nicht stehen lassen. Gerade die kleinen Betriebe wissen m.E, darum, dass sie eine langfristige Sicht, z.B. auf die Fruchtbarkeit ihrer Böden, brauchen um ach Morgen noch wirtschaften zu können.

"Mein" Demeter-Hof hat nicht an den Blockaden teilgenommen. Einmal, weil er sich nicht von den Lautsprechern dort verteten fühlte, zum anderen, weil er ganz andere Interessen vertritt, als die Großbetriebe, deren Lobby in der EU soviel Macht hat. Von der Energieverschwendung und Umweltbelastung durch die Treckerkolonnen mal ganz zu schweigen.

Die Werbung, die ich kenne, die mit heiler Welt agieren, wird nicht von den Bauern gemacht, sondern von der verarbeitenden Industrie.

Mauersegler

Ich bin sicher, der Forist hat sich nicht auf die ökologisch arbeitenden Bauern bezogen. Sie sind nur leider die Minderheit. 

Im Radio habe ich auch einen Biobauern sprechen hören, der sich nicht an den Protesten beteiligt hat, weil die in seiner Gegend von einer rechten Gruppe angeführt wurden. Damit wollte er nichts zu tun haben. 

Questia

@Mauersegler • 20:26 Uhr |Mist|

| "1) Ich bin sicher, der Forist hat sich nicht auf die ökologisch arbeitenden Bauern bezogen. 2) Im Radio habe ich auch einen Biobauern sprechen hören, der sich nicht an den Protesten beteiligt hat, weil die in seiner Gegend von einer rechten Gruppe angeführt wurden."

1) Ich meinte allerdings nicht nur Ökobauern, sondern die echten Bauern, mit kleinen Betrieben, im Gegensatz zu den Agrarkonzernen. Deren investoren nicht dort leben, wo sie ihren Mist anrichten.

2) Das war leider auch in meiner Gegend so. Eine Demo gegen Rechtsextremismus gab es dagegen nicht in meiner Nähe.

werner1955

Gut so?

Also nichts tun ist das neu wir machen was? 

Mauersegler

"Gut so?

Also nichts tun ist das neu wir machen was?"

 Möchten Sie mir irgendetwas mitteilen?

Bauer Tom

"ich glaube Bauern haben nichts mit Natur am Hut, das sind nur Märchen aus der Werbung"

 

Wie kommen Sie zu dieser ungeheuren Unterstellung?

Mauersegler

Ich antworte mal stellvertretend:

weil konventionell wirtschaftende Bauern die Böden degradieren, unser Grundwasser verseuchen und das Artensterben vorantreiben. 

gelassenbleiben

danke für Ihre Konkretisierung!

asimo

Es gibt solche und solche. Als Kunde bemühe ich mich vor allem Produkte von den Landwirten zu kaufen, die ökologisch nachhaltig wirtschaften. Die gibt es und die benötigen Unterstützung. 

gelassenbleiben

ich stelle fest, hier haben sich einige -zurecht- über eine Pauschalisierung geärgert, daher stelle ich klar, dass es eine Überspitzung ist und insbesondere die Bauern in den klassischen Bauernverbänden meint. Es gibt aber natürlich auch andere, die aber leider von der EU zu wenig beachtet werden : 

Positionspapier zur Rolle von Agrarökologie in EU-Ernährungspolitik

Das Papier zeigt deutlich, wie wichtig die Forderung nach politischen Rahmenbedingungen für die Förderung der Agrarökologie und einen Wandel des Ernährungssystems ist. Das Netzwerk Solidarische Landwirtschaft hat mitgezeichnet. https://www.solidarische-landwirtschaft.org/aktuelles/news/news-detail/…

werner1955

Aber Bio Bauern sind gut.

draufguckerin

Bauern werfen Müll auf die Straße?

Es wäre schön, wenn Sie Ihr Lamento inhaltlich konkretisieren würden. Wem werden Pflichten genommen? Bauern bestellen ihre Felder oder ziehen Tiere heran, damit decken wir, Sie und ich, unseren Bedarf an Lebensmitteln. Zumeist machen sie das auf eigenem oder gepachteten Grund und Boden.  

gelassenbleiben

zuviel Gülle auf den Feldern würde ich als schlimmer als nur Müll bezeichnen

Tremiro

Ich bin sicher Bauern werfen nicht mehr Müll auf die Straße als die Menschen, die Ihrem Berufsstand angehören.

Mauersegler

Och, es hat aber nicht jeder einen Misthaufen zur Hand zum auf die Straße werfen. 

gelassenbleiben

Richtig, Politiker wissen, Bauern schmeissen mit Sachen, deshalb dürfen sie sich trotzdem nicht erpressen lassen

Anna-Elisabeth

"Och, es hat aber nicht jeder einen Misthaufen zur Hand zum auf die Straße werfen." 

Nicht jeder, aber in einem insgesamt etwas dreckigen Stadtteil hier in Hamburg lag in einer Nebenstraße eine vollgekackte Unterhose auf dem Gehsteig. Also nicht alles, was von oben kommt, ist gut. In meinem Stadtteil hat gerade gestern eine junge Frau einfach ihr Taschentuch auf den Gehsteig geworfen (nicht verloren). Überall gibt es eben sone und solche - nicht nur bei den Landwirten.

Schiebaer

Also nicht alles, was von oben kommt, ist gut. In meinem Stadtteil hat gerade gestern eine junge Frau einfach ihr Taschentuch auf den Gehsteig geworfen (nicht verloren). Überall gibt es eben sone und solche - nicht nur bei den Landwirten.

Das ist bei mir nicht anders.Ich wohne direkt neben einer Schule und sehe was die Kinder in den Pausen alles wegwerfen da sie das Schulgelände ja verlassen können. Ich darf dann immer alles vor meinen Gartenzaun einsammeln. Nur in den Ferien bleibt es sauber. Gruß aus Neugraben.

Nachfragerin2

Sie haben die Aussage des Foristen nicht verstanden.

Er kritisiert die Gewinnmaximierung Weniger auf Kosten der Allgemeinheit.

Zweispruch

Die Mehrheit der Agrarflächen wird nicht von Bauern sondern riesigen Landwirtschaftsbetrieben bewirtschaftet, eine gut mit Geld ausgestattete Lobby inklusive. Diesen Betrieben soll jetzt das bisschen Umweltschutz erlassen werden auf das sich die EU vormals einigen konnte.  

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draufguckerin

Der finanzielle Ertrag kleiner bäuerlicher Höfe reicht nicht mehr, um eine Familie( inkl. Altenteilern) durchzubringen. Deshalb werden kleinere Betriebe eher im Nebenerwerb bewirtschaftet, teils auch gestützt durch Zusatzeinkommen, z.B. mit Ferienwohnungen.  Oder man verpachtet das Land, arbeitet woanders und nutzt nur noch das Wohngebäude. Was ist falsch daran? 

   

Mauersegler

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Seebaer1

Müssen denn alle Entscheidungen der EU Kommission von der Bundesregierung noch einmal "nachentschieden" werden, oder gilt das nur für solche, die im Interesse der Bürger (hier der Landwirte) sind?

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gelassenbleiben

Merke: Das Interesse der Landwirte ist nicht zwingend das Interesse des Bürgers

draufguckerin

"Müssen denn alle Entscheidungen ... noch einmal "nachentschieden" werden ...?" 

Das frage ich mich auch. Ich dachte bisher, dass die EU-Gesetzgebung dominiert, d.h. dass nationale Gesetze angepasst werden müssen. Ist das nicht so? Das würde mich freuen.

fathaland slim

Was im Interesse einer Gruppe von Bürgern ist, ist nicht notwendigerweise im Interesse aller Bürger.

Extrembeispiel:

Auch Vorstände von Großkonzernen sind Bürger.

Grossinquisitor

Es kommt drauf an, ob der Rechtsakt dem nationalen Gesetzgeber einen eigene Entscheidungsspielraum zubilligt. In der Regel müssen Rechtsakte der EU noch in nationales Recht umgesetzte werden. Der Bürger kann sich aber auch unmittelbar auf EU-Recht berufen, wenn das nationale Gesetz nicht im Einklang mit EU-Recht steht. Es sei denn, eine abweichende Umsetzung ist im EU-Recht vorgesehen. 

ProDenker

Falsche Entscheidungen bleiben nnunmal falsch, da darf eine Bundesregierung "nachentscheiden".

Umweltschutz ist im Interesse der Bürger. Oder sehen sie eine gesunde Natur als nachteilig für den Bürger an?

werner1955

Ja. und das ist gut und demokratisch so im GG festgelegt. Noch 

Mauersegler

Im Grundgesetz ist rein gar nichts über die EU festgelegt, weil an die damals noch nicht zu denken war.

Nachfolgerin

... oder gilt das nur für solche, die im Interesse der Bürger (hier der Landwirte) sind?

Im Interesse der Bürger wäre mehr Umweltschutz, im Interesse der Landwirte weniger.

Questia

Rückgrat - 

sieht anders aus. Sowohl beim DMA wie auch bei den Landwirten beugt sich die EU den Mächtigen und Lauten.

Ob das langfristige Gemeinwohl, also das Wohl Aller, dabei noch im Mittelpunkt des Interesses steht, frage ich mich.

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Mauersegler

Ich frage mich das nicht. Für mich ist die Antwort klar und die Entscheidung im höchten Maße ärgerlich.

zyklop

Aber wer bitte soll eigentlich EU-weit kontrollieren, ob die Bauern nun wirklich 4 % brach liegen lassen oder nicht? Besonders in Ländern mit einer korrupten Regierung? 

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Sisyphos3

Besonders in Ländern mit einer korrupten Regierung? 

.....

mögliche korrupte Regierungen in der EU, ich bin erstaunt davon zu hören :-)

fathaland slim

Ungarn ist EU-Land, mit hochkorrupter Regierung. Beispielsweise.

Sisyphos3

Bulgarien nicht oder Rumänien ?

Griechenland wie sieht es da aus ?

fathaland slim

Ich schrieb mit Absicht „beispielsweise“. Das war als Denkanstoß gedacht.

Sie dürfen jetzt gern weiterforschen. Oder sich liebgewordenen Ressentiments, beispielsweise (da ist dieses Wort schon wieder!) über die „Pleitegriechen“, hingeben. Ganz wie Sie wollen.

Grossinquisitor

Da braucht es keine korrupte Regierung. Wenn es nicht überwacht wird, ist es letztlich freiwillig. Das ist auch in Deutschland so. 

draufguckerin

Ich habe letztens einen Bauern im Dlf gehört, der davon berichtete, dass in Deutschland sehr engmaschige Kontrollen stattfinden. Nicht nur, dass man seine Buchhaltung stets aktuell halten müsse ( wochengenau), sondern dass  die Bewirtschaftung seiner Flächen behördlicherseits auch mit Drohnen dokumentiert und kontrolliert würde. 

Ich habe mir den Namen des Landwirts nicht so schnell merken können. Falls jemand das Interview gehört hat, würde ich mich über einen Hinweis freuen. 

MargaretaK.

Das war meiner Meinung nach, dann wohl eher ein "kleiner/er" Bauer. Kontrolle ist meist engmaschig bei kleinen Betrieben. Egal ob es der Metzger, der Bäcker, der Bauer usw. ist.

Lebensmittel- und Tierwohlskandale, gammelige Back"Stuben" oder Hygienemängel in Schlachtereien finden sich eher nicht bei den "Kleinen". Auch was Buchhaltung betrifft. 

Erfahrung meinerseits. Wir hatten regelmäßig Besuch: Gewerbeaufsicht, Gesundheitsamt, Sozial-und Betriebsprüfung. Nie was gefunden, trotzdem Behörden regelmäßig auf der Matte. Unangemeldet wohlgemerkt.

Bei den "Großen" nur mit Anmeldung und eher alle 15 Jahre oder noch länger.

Die "Kleinen" werden bei Problemen geschlossen, die "Großen" putzen ein bisschen und machen weiter.

Beispiel? Industriebäckerei Müller. 

asimo

Das wird sehr eng konzrolliert. u.a. auch via Satellitenbildauswertung. Geht rechnergestützt ziemlich fix.

Nettie

"Durch die Auflage sollte eigentlich die Umwelt geschützt werden."

Uneigentlich lässt sich das aber (absurderweise) nicht mit 'wirtschaftlichen' Interessen vereinbaren. Absurd ist das deshalb, weil in einem richtig 'eingestellten' Land-/Wasser- und Boden-Bewirtschaftungssystem allen gerade an dessen Substanzerhalt gelegen wäre, ohne dass es dafür starrer Auflagen bedürfte.

Deshalb - weil nachhaltige Bewirtschaftung der Naturressourcen eine Frage der Existenzsicherung und damit Daseinsvorsorge ist - stimme ich mit diesen Auffassungen überein: 

"Bundesumweltministerin Lemke kritisierte die Entscheidung: "Mit dieser Verpflichtung sollte das anhaltende Artenaussterben in unseren Agrarlandschaften gebremst werden"

"Greenpeace erklärte, die Entscheidung mache es möglich, dass letzte verbliebene Rückzugsräume vieler Arten in der Agrarlandschaft geschreddert werden könnten. "Bundesminister Özdemir muss jetzt standhaft bleiben und darf diesen Unsinn nicht auch noch in Deutschland mitmachen".

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gelassenbleiben

Sie haben vollkommen recht

Nettie

Danke für den Zuspruch. Kann ich brauchen.

Molkerei auf der Bounty

In dieser Hinsicht kann man nur hoffen, dass die Minister auch in 2 Jahren Lemke und Özdemir heißen - und nicht etwa von der CDU oder CSU stammen; Parteien, die vorgeben, konservativ (also "konservierend") zu sein, in Wahrheit aber die Natur der Gier zum Fraß vorwerfen.

Grossinquisitor

Dass der Bevölkerung Artenschutz wichtig ist, zeigen die Volksentscheide auf Landesebene (z. B. "Rettet die Bienen! " in Bayern). Allerdings wird dort die halbherzig Umsetzung beklagt. Die Mängel liegen - wie so häufig bei gut gemeinten Vorhaben- im Vollzug. Die Umsetzung wird nicht überwacht. Es gibt auch keinerlei Sanktionsmöglichkeiten. Faktisch handelt es sich um freiwillige Zielvorgaben. Möglicherweise ändert sich durch die Entscheidung der EU-Kommission ohnehin nicht viel. 

Anna-Elisabeth

Man sollte bei der Forderung von Brachland bleiben, aber die Landwirte entsprechend der Fläche entschädigen. Wer seinen Acker für ein Windrad zur Verfügung stellt, kann damit reich werden. Wir brauchen aber das Brachland genauso wie die Windkraft. Während man also von den einen erwartet, dass die mit ihrem Brachland der Allgemeinheit Gutes tun, bekommen die anderen den Rachen nicht voll.

>> Windkraft: Pachtpreise für Grundstücke schießen in die Höhe

Staatsforst und Gemeinden fordern ein Vielfaches der früheren Pachtpreise für Grundstücke, auf der eine neue Windkraftanlage entsteht. Bisher wurden in der Regel zwischen 50.000 und 150.000 Euro Pacht pro Jahr gefordert. Dabei geht es nach Informationen der Wirtschaftswoche um 460.000 Euro Jahrespacht pro Windrad bei einer Laufzeit von 20 bis 25 Jahren.

 „Da ist die Gier ausgebrochen“, sagte Jens Kriete, Nachhaltigkeits-Manager von Koehler Renewable Energy, die Produktion von Windenergie massiv vorantreiben will.<<

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gelassenbleiben

Was hat diese unsinnige EU-Entscheidung, den Naturschutz dem Interesse der Bauernlobby zu opfern jetzt mit Windenergie zu tun?

rolato

Das Brachland sollte auch nur als Brache dienen, ohne Windrad.

gelassenbleiben

richtig es geht im TS-Bericht um Brachland ohne Windräder, also garnicht im Windräder 

Questia

@Anna-Elisabeth •19:06 Uhr |Mehr|

| "Windkraft: Pachtpreise für Grundstücke schießen in die Höhe" |

Das gilt nicht nur für Flächen für Windkraft. Branchenfremde Investoren treiben die Pacht- und Kaufpreise seit Jahren in die Höhe und gefährden die Existenzen vieler kleiner Bauern.

 

Werner Krausss

„Man sollte bei der Forderung von Brachland bleiben, aber die Landwirte entsprechend der Fläche entschädigen.“ 

 

Sie haben Recht.

Für die Flächenstilllegung (2024) müssen die Bauern auf 7 Prozent ihres Ackerlands stickstoffbindende Pflanzen wie Linsen, Erbsen oder andere Hülsenfrüchtler anbauen oder Zwischenfrüchte als Tierfutter. 

 

Dafür erhalten sie eine  Ausgleichszahlung die beantragt werden muss und selbstverständlich kontrolliert wird.

Mauersegler

Man sollte bei der Forderung von Brachland bleiben, aber die Landwirte entsprechend der Fläche entschädigen.

Ich stimme Ihnen zu. Genauso wie man den Aufbau von Agroforstwirtschaft subventionieren sollte und nicht das Diesel für zerstörerische Maschinen. Aber die europäische Agrarpolitik beweg sich leider seit Jahrzehnten in die völlig falsche Richtung und ist ein einziges lobbygesteuertes Desaster. Es tut mir leid, dass EU-Bashing an dieser Stelle nicht zu vermeiden ist.

franxinatra

Ich würde gerne verstehen, in wie fern diese Rücknahmen Unterschiede zwischen den gern herangeführten Großbetrieben und den weniger werdenden Kleintbetrieben machen in wie fern sie diese unterschiedlich 'bevorteilen'.

Denn schon beim Thema Gülle wird offenbar, dass es ein 'weiter so' nicht geben kann, dass manche Probleme auch erst durch die industrielle Landwirtschaft hervorgerufen wurden, die deren Ausübung nun behindern; auch das Absinken der Grundwasserspiegel ist erheblich durch unregulierte Entnahme geschehen!

Also schon ein Interessanter Punkt zu erfahren, wer von den Rückziehern am Ende profitiert...

Monrab

Das ist eine große Katastrophe für Europa. Eigentlich müßten viel mehr Fläche als nur 4% für den Artenschutz bereitgestellt werden, und die Bauern entsprechend entschädigt werden. Artenschutz ist mindestens genauso wichtig wie Klimaschutz, denn nur hierdurch kann sich die Umwelt und das Klima regenerieren. Schade, daß die konservativen Kräfte in Europa wie die CDU sich nicht um die Bewahrung der Natur kümmern, was ein wirklich konservatives Ziel wäre. Sie könnten so viel mehr Wählerstimmen sammeln. Ich sehe nicht, wo die europäische Nahrungsmittelversorgung gefährdet wäre.

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Anna-Elisabeth

"Eigentlich müßten viel mehr Fläche als nur 4% für den Artenschutz bereitgestellt werden,..."

Sollte man aber auch von privaten Grundstückbesitzern fordern. Vielleicht sogar für jeden Garten. Ich sehe in meiner Umgebung immer noch Gärten, die sehen aus als sei da jemand mit Zirkel und Geodreieck am Werk gewesen. 

Mauersegler

Auch hier stimme ich Ihnen zu. Vielleicht sollte man auch mal an die Satzungen einiger Kleingartenvereine rangehen und bestimmte Klauseln von Gesetz wegen als ungültig definieren. Geht im Mietrecht ja auch. 

Nachfragerin2

"Ich sehe nicht, wo die europäische Nahrungsmittelversorgung gefährdet wäre."

Wenn von einer "Gefährdung" die Rede ist, sollte man hellhörig werden. Oft geht es darum, die Interessen Einzelner auf Kosten der Gesellschaft zu befriedigen. Das Schüren von Ängsten hilft dabei, denn wer Angst hat, lässt sich leichter manipulieren.

Molkerei auf der Bounty

"Ich sehe nicht, wo die europäische Nahrungsmittelversorgung gefährdet wäre."

Stimmt, dass ist sie tatsächlich keineswegs (auch wenn das immer als Argument vorgetragen wird). Ein erheblicher Teil unserer Agrarflächen wird für den Futtermittelanbau - teils zur Exportfleischproduktion - verschwendet. 

Sisyphos3

Sie setze sich dafür ein, dass die Ausnahme in Deutschland nicht umgesetzt werde.

.................

 

was/wer hindert sie daran diese Ausnahmen in Deutschland nicht umzusetzen

es ist doch eine Kann Verordnung, jeder Staat kann nach Gutdünken vorgehen

 

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Nachfragerin2

"was/wer hindert sie daran diese Ausnahmen in Deutschland nicht umzusetzen"

Der Bauernverband und dessen politische Vertreter.

Grossinquisitor

Mich frustriert zunehmend die mangelnde Stetigkeit in der Politik. Selbst das, was man sich parteiübergreifend vorgenommen hat, wird schon sehr bald wieder in Frage gestellt.  Zum einen liegt das an dem Einfluss der Lobbyisten, zum anderen aber auch an den Bürgern selbst. Die öffentliche Meinung ist flatterhaft und leicht zu beeinflussen. Kann es sein, dass es unserer pluralistischen Gesellschaft grundsätzlich an einem soliden Wertefundament fehlt, um langfristige Ziele zu verfolgen? 

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Sisyphos3

Mich frustriert zunehmend die mangelnde Stetigkeit in der Politik.

 

halte das für das größte Problem in unserer Gesellschaft und Politik

keine Verlässlichkeit !

vor ein paar Jahren gab es Zuschüsse für Gasheizungen sogar bei Autos wurde dies favorisiert

dann war es der Diesel der hofiert wurde

jetzt ist es das E Auto, obgleich man keinen umweltfreundlichen Strom in den Mengen hat bzw. zu der Zeit wo er benötigt wird

dann die Pelletheizungen bevor man sich klar machte wo die Holzschnitzel herkommen können (Rumänien wo Wälder abgeholzt werden)

hat man kurz vor dem Verbieten noch die Kurve gekriegt um den Bürger nicht wieder zu verunsichern

und bei den Bauern, macht man Versprechungen, die Investieren nach Gutem Glauben, dann wirft man alles über den Haufen und die haben die Investitionen und Schulden am Hals

 

Anna-Elisabeth

"Kann es sein, dass es unserer pluralistischen Gesellschaft grundsätzlich an einem soliden Wertefundament fehlt, um langfristige Ziele zu verfolgen?" 

Könnte gut sein. Kann aber auch sein, dass man sich beim Ziel einig ist, aber den Weg dorthin nicht weiß. Aber man weiß, dass auf allen Wegen, die möglich scheinen, Störenfriede lauern, denen man lieber ausweicht.

"Die öffentliche Meinung ist flatterhaft ..."

Das könnte an einer allgemeinen Überforderung liegen. Weder Journalisten noch Politiker können auf allen relevanten Gebieten selbst Experte sein und sind somit (wie wir alle) auf die Fachwelt angewiesen. Aus dieser Fachwelt gibt es aber viele Stimmen, die zusammen kein schönes Konzert sondern nur ein hässliches Rauschen ergeben und keine einheitliche Melodie erkennen lassen. 

Grossinquisitor

Das haben Sie gut beschrieben. Aufgrund der Komplexität und die Kurzlebigkeit der Debatten ist der Normalbürger auf sein Gefühl zurückgeworfen. Und die starke Emotionalisierung führt dann häufig dazu, dass er sich verirrt. 

fathaland slim

Kann es sein, dass es unserer pluralistischen Gesellschaft grundsätzlich an einem soliden Wertefundament fehlt, um langfristige Ziele zu verfolgen?

Was stellen Sie sich denn unter einem solchen Wertefundament vor?

Mit dem Begriff „Werte“ wird ja ungeheuer Schindluder getrieben. Das geht nur, weil er so unscharf ist. Gutes Beispiel: die Werteunion.

Grossinquisitor

Ja, der Begriff ist ideologisch vorbelastet. Ich meine damit, dass uns häufig der Kompass fehlt, um in stürmischen Zeiten Kurs zu halten. 

fathaland slim

Da gebe ich Ihnen natürlich Recht.

Theodor Storm

Niklas Luhmann „Einwände gegen abstrakte Werte“Werte seien wie Luftballons: an Feiertagen würden sie aufgeblasen, während an Werktagen unauffällig  die Luft herausgelassen werde.

Soviel zu den werten Werten. Aber Sie liegen insofern richtig, dass wir langfristige Ziele nicht konsequent genug, also mit Durchhaltevermögen, angehen. Da stehen zu viele Einzelinteressen im Wege und in Brüssel sind es die Lobbyisten. Und die Politik schaut nur auf ihre Chancen bei der nächsten Wahl. Politiker, die in Sachfragen konsequent am Ball bleiben und Wahlen erstmal zweitrangig betrachten, die gibt es kaum noch.