Ein Mähdrescher und ein Traktor mit Anhänger stehen im Sonnenuntergang auf einem Feld in Ostbrandenburg.

Ihre Meinung zu Preise in der Landwirtschaft: Hat der Handel zu viel Marktmacht?

Viele Bauern leiden unter niedrigen Preisen für ihre Produkte. Von Preiserhöhungen von Discountern und Supermärkten kommt wenig bei ihnen an. Ist die Macht der Handelskonzerne zu groß? Von Thomas Spinnler.

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108 Kommentare

Kommentare

tias

Ja sicher ,die Politik hat sich für Neo grün entschieden.Ergebnis Marktmacht für ein paar ,zb Nestle.

Früher vor Schröder Rot Grün war soziale Marktwirtschaft .Die schwachen geschützt die grossen belastet .Heute ...... 

Abbau aller Unterstützung ,nur noch für kleine inovative .

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werner1955

Ergebnis Marktmacht für ein paar ,zb Nestle?

Und warum? Weil die landwirtschft un die Erzeuger mit Ihren Vertretungen auch nach mehr als 70 jahren lieber auf subventionen als auf eigenständige Vermarktungen gesetzt haben. 

artist22

"Früher war ... Die schwachen geschützt die grossen belastet" Unsinn. Die letzte CDU-Landwirtschaftsministerin ist mit Nestle quasi 'ins Bett gegangen'. Alles nachlesbar, oder um es mit Herbert Wehner zu sagen - aber diesmal kein Fipptähler:

Es gibt Wölfe im Schafspelz, aber auch Ziegen im Leopardenfell ;-) 

artist22

Nachtrag nur wegen der Akkuratesse: Wehner hat das in einer BT-Rede von seinem Kollegen Steffens geklaut

fathaland slim

Onkel Herbert als Dieb geistigen Eigentums?

Ich habe ihm ja viel zugetraut, aber das nicht.

artist22

Selbst Brecht hat das getan - aber lassen wir das OT lieber. Vielleicht hat nach 50 Jahren die geringe Chance von 3% eines Erinnerungsfehlers  ja doch wieder zugeschlagen ;-)

nie wieder spd


 

Zitate

15.04.1973, 13.00 Uhr • aus DER SPIEGEL 16/1973

»Es gibt Wölfe im Schafspelz, Schafe im Wolfspelz und Ziegen im Leopardenfell« (Jochen Steffen über seine Genossin Annemarie Renger, die unlängst den Unmut von Tierfreunden zu spüren bekam, weil sie einen Leopardenfell-Mantel trug).

fathaland slim

Ich muss Sie leider berichtigen. Das war nicht Wehner, sondern der grandiose Jochen Steffen seligen Angedenkens.

artist22

Also ich such noch im Keller die Rede vom Wehner - er hatte ja zur Kollegin Annemarie ein besonderes Verhältnis - nicht das was Sie vielleicht denken - und es war auch auf gewisse CDU Kreise damals gemünzt - mit indirektem Seitenhieb- wie oft bei ihm.

nie wieder spd

Eben. Auch als Kuddel Schnööf oä bekannt gewesen.

fathaland slim

Ja sicher ,die Politik hat sich für Neo grün entschieden.Ergebnis Marktmacht für ein paar ,zb Nestle.

Interessant. Nestlé ist also Neo grün? Da hab ich ja erstens einen neuen Begriff gelernt und zweitens gleich auch seine Definition.

Früher vor Schröder Rot Grün war soziale Marktwirtschaft .Die schwachen geschützt die grossen belastet .

Wann soll das denn gewesen sein?

Abbau aller Unterstützung ,nur noch für kleine inovative .

Und wenn eine große Firma mit vielen tausenden Arbeitsplätzen droht, pleite zu gehen? Einfach pleite gehen lassen?

Nachfragerin

"Und wenn eine große Firma mit vielen tausenden Arbeitsplätzen droht, pleite zu gehen? Einfach pleite gehen lassen?"

Das Thema hatten wir heute Morgen.

Ein nicht mehr zeitgemäßes Konzept sollte nicht künstlich am Leben gehalten werden. Landwirtschaft wird allerdings immer zeitgemäß bleiben - allerdings auch nicht in jeder Form.

CoronaWegMachen

Es gibt Hofläden überall dort wo Landwirtschaft betrieben wird. Die Landwirte sind bemüht um die Selbstvermarktung.
Die Bundesregierung / die Landesregierungen müssen diesen Weg jetzt schnell mit Massnahmen unterstützen.

Die Reichen, die Wohlhabenden, die gut Begüterten, die Gut- und Besserverdienenden müssen z.B. mit ihrem E-Auto / Wasserstoff betriebenen PKW zu diesen Hofläden hinfahren und dort einkaufen.

Die Bundesregierung / die Landesregierungen müssen die Landwirte unterstützen, sodass Flächen deckend eine Ladenkette aufgebaut werden kann, sodass die Landwirte ihre Produkte in der Selbstvermarktung den Kunden/innen anbieten können.

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werner1955

Die Bundesregierung / die Landesregierungen?

warum? 
die bauern haben doch gezeigt da sSie und Ihrer vertretungen massiv Demos organisieren können. dann sollten Sie mal nicht wie seit mehr als 70 jahren auf Subventionen setzen sondern selbe reigenständige systeme aufbauen. 
 Die Bundesregierung / die Landesregierungen haben damit nicht zu tun. Der Kunde sollte dann selber eigenständig und anständige entscheiden welche Systeme er nutzen und finazieren möchte. Bei den riesiegen Subventionen der Eu und Politik wird er nicht gefragt.

CoronaWegMachen

"... Der Kunde sollte dann selber eigenständig und anständige entscheiden welche Systeme er nutzen und finazieren möchte ... "

Das bedeuet : Der Markt regelt das. Und das ist die neoliberale Idee die Deutschland überhaupt  nicht gebaruchen kann.

Es hat sich eine Monopol der Vermarktung gebildet. Und dieses Monopol ist aufzulösen.
Das schaffen die Landwirte nicht.

Folge:
Die Bundesregierung und die Landesregierung müssen "ordoliberal" jetzt schnell in diesen verzerrten Markt eingreifen.

fathaland slim

Die Reichen, die Wohlhabenden, die gut Begüterten, die Gut- und Besserverdienenden müssen z.B. mit ihrem E-Auto / Wasserstoff betriebenen PKW zu diesen Hofläden hinfahren und dort einkaufen.

Ich laufe zu Fuß zu meinem Hofladen, und bei schlechtem Wetter fahre ich mit meinem kleinen, sauberen (weil der Regen ihn ja wäscht) Verbrenner da hin.

schabernack

➢ Die Reichen, die Wohlhabenden, die gut Begüterten, die Gut- und Besserverdienenden müssen z.B. mit ihrem E-Auto / Wasserstoff betriebenen PKW zu diesen Hofläden hinfahren und dort einkaufen.

Was machen die Besserverdienenden, die keine solchen Autos haben? Die müssen für Milch zum Lidl, und für Schwein zum Aldi fahren.

CoronaWegMachen

Da steht " ... z.B. ... " ...

zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren oder mit dem ÖPNV geht u.U. auch noch ...

werner1955

Hat der Handel zu viel Marktmacht?

Nein. 
die Bauern haben sich seit 70 Jahren lieber auf Subventionen un dgute abnahmeverträge des Handels verlassen.

Warum? 
Eigen Marktfähige Verkaussystem mit Ihren bauernvertretungen aufzubauen war ihnen zu anstrengend.

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stgtklaus

Selber aufbauen. Das hat sich nicht gelohnt, dazu brauch man Kredite. Für die eine Kalkulation. Und bei einer Kalkulaton bei der der Bauer mehr bekommt ist viel unwirtschaftlicher. Supermärkte hatten es da einfache die erklärten das Sie den Bauern weniger zahlen.........Die Bauern hätten nur eigene Verkaufsstrukturen schaffen können wenn Sie sich weiter ausgebautet hätten. Statt dessen wäre eine magere Rendite am Supermarkt rausgekommen.
So einfach funktioniert das nun auch nicht.

 

 

werner1955

So einfach funktioniert das nun auch nicht.

Logisch weil das arbeit und persönliche Verantwortung bedeutet. Was machen den die Ganzen Bauernvorstände. Die konnten im ein paar Minuten Bundesweite Demos realisiern. Aber seit 70 jahren keien Vermarktungsrgen mit dem handel aufbauen? 


Seltsam das es bei allen anden Produkten Klasse auch ohne Subventionen immer geklappt hat. 

Digitaler Fußabdruck

"Seltsam das es bei allen anden Produkten Klasse auch ohne Subventionen immer geklappt hat. "

Ja, vor allem bei E-Autos sieht man das gut. Ironie off.

Vielmehr sieht man, dass es durchaus möglich ist, dass Regierungen Milliarden an Subventionen rausballern, wenn ihnen etwas am Herzen liegt, egal ob ein "Produkt" äußerst kritikwürdig ist oder nicht. 

PeterK

Haben Sie den Artikel bezüglich der "Fairniss" der Verträge, die den Lebensmittelerzeugern aufgedrückt werden (können) gelesen? Wenn ja, haben Sie auch verstanden, was Sie gelesen haben?

"Eigene marktfähige Verkaussysteme aufbauen...", die hat es wohl mal gegeben, bzw. gibt es im Kleinen auch noch (Hofläden, "Milchtankstellen") im Großen kann das aber gegen das Dicounter-, Schlachthof-, Milchverarbeitermonopol nicht bestehen, da hier das große Geld verdient wird und in dieser Gesellschaft nunmal alles systemrelevant ist, was, wenn es gut läuft das große Geld verdient. Wenn es schlecht läuft wird dort mit Steuergeld gerettet oder auf Umwegen, z.B. über Subventionen für Lebensmittelerzeuger mit Steuergeld "nachgeholfen. 

werner1955

das große Geld verdient wird und in dieser Gesellschaft?
Und in den 70 jahren mit massiven subventionen war es den Bauenr nicht möglich? 

Glaub ich nicht. 
Sie sind den einfachen Weg mit festen verträgen des handels un dguten hohen subventionen gegenagen. 

Charles v. Rinnbach

So einfach ist das mit einem gemeinsamen Verkaufssystem auch wieder nicht.:

Bundeskartellamt untersagt die gebündelte Rundholzvermarktung in Baden-Württemberg

Meldung vom: 15.07.2015 und Urteil in Kartellverfahren Milch-Streik war illegal 

Der Lieferstreik der Milchbauern im vergangenen Jahr war ein Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht. Laut Oberlandesgericht Düsseldorf hat das Bundeskartellamt die beteiligten Landwirte zu Recht abgemahnt. Begründung: Niemand darf Wunschpreise durch einen Boykott erzwingen.

09.09.2009, 14.48 Uhr

Sollen alle Landwirte einen Hofladen betreiben?

In der Stadt, wo die meisten Kunden sind, liegen die Höfe nun mal nicht. Und grundsätzlich ist das Prinzip der Arbeitsteilung nichts verkehrtes. Daß es dabei dann gerecht zugeht, ist Sache der Politik.

gelassenbleiben

es erstaunt mich selbst, aber ich muss Ihnen hier mal recht geben. Alternativ zur Selbstorganisation der Vermarktung könnten die Grossen Bauernverbände auch zusammen ihre Macht einsetzen um gemeinsam  gegen die Discounter und den Handel vor zu gehen. Blöd nur wenn Vorsitzende der Verbände gleichzeitig auch nich lukrative Aufsichtsratposten in der Lebensmittelindustrie haben, die ihre Grundstoffe gerne billig von den Bauern einkaufen wollen

Belinea

Wurde hier vor 20 Jahren schon in einer wohlhabenden Kreisstadt in Baden-Württemberg versucht zusammen mit dem Kreisbauernverband, etlichen interessierten Landwirten, angemietetem Geschäft in der Fußgängerzone, Personal etc.

Wurde ein dickes Minusgeschäft und musste aufgegeben werden. Und warum?

Weil 90% die Verbraucher damals wie heute nach dem Preis gehen, eigenen anderslautenden Bekundungen zum trotz.

Das Dilemma ist einfach:

1. Weltweit die höchsten Auflagen im Umwelt und Klimaschutz, Genfrei etc. und damit die höchsten Produktionskosten (ich sage nur Stallbau in Deutschland und Bundes-Immissionsschutzgesetz vs. Landwirtschaft im Freien ohne alles in Nord- oder Südamerika oder Australien). Diesen Vorteil können wir nur mit Subventionen ausgleichen. 

2. Die Leute wollen für Lebensmittel nicht mehr zahlen. Für anderes ist Geld da. Es fehlt die Wertschätzung und da würde z.B. ein Erntetag helfen, so dass jedes Schulkind einmal im Leben auf einem Bauernhof gewesen ist.

Traumfahrer

Nee, es ist nicht in Ordnung, dass es in D nur vier große Supermärkte und Discounter gibt, die ja sogar jeden Mist anbieten, was früher in vielen kleinen Läden und Geschäften angeboten und verkauft wurde. Warum muss Kaufland oder LIDL Fernseher verkaufen, oder Werkzeuge, Reisen. Und nicht umsonst sind dadurch zwei Personen zu Milliardären geworden. Denen ist es doch egal, was sie für Qualität verkaufen, Hauptsache der Gewinn stimmt, und wenige Steuern fallen an !

stgtklaus

Hinzu komme, dass die Überproduktion bei Fleisch und Milch den Schlachtereien und Molkereien erlaube, die Erzeugerpreise nach unten zu drücken.

Na und er produziert so viel.

Früher hatten die Bauern Genossenschaften für die Vermarktung ihre Produkte. Lohnt wohl nicht.

Wollen wir mal rechnen. Ein Bauer hat 10 Äcker und sein Sohn und seiine Frau arbeiten mit

Ein Großbauer hat 100Äcker und tolle Maschinen.

Was ist besser. Das Problem sind klein und kleinst Betriebe. Die mit sauteuren Investionen mit einem  nicht wirklich ausgelasteten Maschinenpark weitverstreute Äcker bewirtschaftem. ist das selbe wie bei unseren Ärzten .....wir können uns klein, klein das wir subventionieren nicht leisten. 
Das hat nichts mit Tradition zu tun. Wagenschmide und Tante Emma haben wir auch nicht gerettet

 

 


 

 

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Glasbürger

Sie übersehen, daß die Qualität in einer Großproduktion zwangsläufig leidet. Wo ein Kleinbauer noch kontrollieren kann, ist es dem Großbauern ob der schieren Menge unmöglich. Zudem es auch eine politische Frage ist. Sollen einige, wenige Riesen mit einer Firmeninfrastruktur, die wenige reich macht und zu Lasten der Qualität immer mehr Profite zu erzielen sucht letztlich diktieren können, wie wir uns ernähren und was wir dafür zu zahlen haben? 

fathaland slim

Der Löwenanteil der Subventionen geht an die landwirtschaftlichen Großbetriebe. Immer noch. Deswegen das Höfesterben, seit den 60er Jahren. Die landwirtschaftliche Nutzfläche hat sich nicht wesentlich verändert, die Zahl der Höfe dagegen gewaltig.

Ihr Kommentar liest sich wie ein Plädoyer für die industrielle Landwirtschaft, die es ohne Subventionen so gar nicht gäbe.

artist22

Die meisten übersehen eben, dass es in der kapitalistischen Produktion eben keine Gewerkschaften für Verbraucher geben kann. Diese Gruppe ist einfach zu heterogen. Charly M. würde sagen: Arbeitskraft kann sich organisieren, Verbraucherschaft nicht. Jeder vierte, fünfte wäre im Zweifel Streikbrecher, wegen seines Vorteils

Digitaler Fußabdruck

Ihr Beitrag ist ein Manifest für Monopolisierung und Raubtierkapitalismus.

Traumfahrer

Tante Emma hat nicht überlebt, weil Aldi und Co die Preise kaputt gemacht haben, mit den vielen angeblichen Angeboten und der Übermacht der verlogenen Werbung, die nur ein Ziel hat, selbst Kindern was zu verkaufen, selbst wenn es total ungesund ist.

PeterK

"Noch immer können die vorherrschenden Supermarktkonzerne unfaire Verträge durchsetzen, diese zu ihren Gunsten verändern und Preise für Lebensmittel unter Produktionskosten veranschlagen..."

"Als beispielhaft für die Situation der Bauern könne der Milchpreis gelten. Milchbauern und Milchbäuerinnen hätten von 2014 bis 2021 im Jahresmittel nie kostendeckende Preise erhalten..."

"Für die Preisbildung landwirtschaftlicher Rohstoffe sind Weltmarktpreise bei allen Produktgruppen von entscheidender Bedeutung"

Viel deutlicher kann nicht dargestellt werden, dass Subventionen gar nicht für die Bauern gedacht sind, sondern neben den Lebensmittelkonzernen auf Umwegen bei denen landen, die auf dem Weltmarkt und an den Börsen mit Lebensmitteln spekulieren. Sprich, das Steuergeld landet mal wieder da (siehe "Galeria" Diskussion) wo eh schon genug da ist.

Ich gestatte mir, das ähnlich zu kommentieren: mal wieder Umverteilung von unten nach oben und ein Hoch auf den gelobten Kapitalismus!

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werner1955

unfaire Verträge durchsetzen?

Wie kommen Sie daruf? Die bauern haben leiber seit mehr als 70 jahren auf subventionen un dfeste Lieferverträge mit dem handel gesetzt. 
Eigen Vermarktungen wirtschaftlich aufzubauen war Ihen zu viel arbeit. 

PeterK

Lesen und verstehen Sie doch bitte erstmal den zu kommentierenden Artikel, siehe auch meine Antwort auf Ihren Beitrag von 11:40.

Karussell

"auf feste Lieferverträge mit dem Handel gesetzt"  - was ist daran so schlecht ? 

"Eigene Vermarktungen wirtschaftlich aufzubauen war Ihnen zu viel arbeit" - der Bauer hat mit der Erzeugung genug Arbeit. Die Idee mit der 32-Stundenwoche stammt sicher nicht vom Bauernhof. 

Kurz, ich bin für Arbeitsteilung unter fairen Bedingungen. Die Autobauer machen die Bremsbeläge auch nicht selbst. Zudem leben die meisten Leute nicht neben dem Bauern. 

Hauptbrandmeister Till

Sie vergessen völlig die Wurzel allen Übels. Schuld an dem Preisverfall bei der Milch ist der Wegfall der Milchquote, die zum 31.03.2015 auf alleiniges Betreiben der Landwirte entfiel. Seitdem gab es keine Schranken mehr bezüglich der Unmengen Milch, mit denen der Markt quasi überschüttet wurde.

Nun regelt bekanntlich in einer Marktwirtschaft die Menge des Angebots in Relation zur Nachfrage den Preis.

Die stark gestiegene Menge der nach Wegfall der Milchquotenregelung produzierten Milch übertraf die auf gleichem Niveau stagnierende Nachfrage bei weitem, so dass in der Konsequenz ein Überangebot auf den Markt kam.

Die Gründe für den Preisverfall der Milch liegen nur im Überangebot begründet. Bei Fleisch verhält es sich im Übrigen ähnlich.

Von daher hält sich mein Mitgefühl für die Landwirte in Grenzen.

   

werner1955

die Wurzel allen Übels.

Also bei PKws, handy oder Urlaub gab es doch auch Quote. 

werner1955

"Für die Preisbildung ..... sind Weltmarktpreise bei allen Produktgruppen von entscheidender Bedeutung
Richtig und gut so. 
Warum sollte das auch anders sein, 
 

PeterK

Das sollte anders sein, weil es dann nicht möglich wäre mit Lebensmitteln an der Börse zu spekulieren. Diese Spekulation findet nämlich nicht statt um eine Versorgung mit Nahrungsmitteln zu ermöglichen, sondern um damit Geld, sehr viel Geld, zu verdienen. Im Zweifel auch um den Preis, dass hier Höfe pleite gehen und in anderen Teilen der Welt Menschen verhungern.

Account gelöscht

Für Mono- und Oligopole ist bei uns eigentlich das Kartellamt zuständig. Dass das aber ein zahnloser Tiger ist, ist eine Binse. Selbst wenn die mal einschreiten, können ja entsprechende Maßnahmen immer noch durch den Bundeswirtschaftsminister ausgehebelt werden, der da das letzte Wort hat. So geschehen z.B.bei der Übernahme von Tengelmann durch EDEKA, die das Kartellamt verbieten wollte, aber von Sigmar Gabriel überstimmt wurde.

Es gibt keine derzeit in Deutschland denkbare Regierung, die im Zweifel im Sinne der Verbraucher handeln würde. Leider auch keine von SPD oder Grünen geführte.

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werner1955

denkbare Regierung, die im Zweifel im Sinne der Verbraucher handeln würde.

Hoffnung ist bei den kommendenWahle kalr zu erkennen. 

Opa Klaus

Tja geschätzter Forist. Dann müssten Sie BSW wählen. SW bemängelt dieses Monopol der großen Discounter ebenfalls und würde dies gerne aufbrechen,um nicht zu sagen zerschlagen. Ich fände es gut um wieder einen fairen Wettbewerb zu bekommen. 

artist22

"Dann müssten Sie BSW wählen" Da kann  man gleich das QuereOriginal wählen. Wer nicht mal weiss, mit welchen Typen er telefoniert, will irgendwas aufbrechen. Die Demokratie vielleicht?

Klaus.Guggenberger

Bauern zu großen Teilen selbst schuld

Selbstvermarktung bzw. Direktvermarktung - ggf. in genossenschaftlichen Zusammenschlüssen - ist die richtige Antwort. 

Das darf aber nicht bedeuten, dass der Kunde, der zum Hofladen kommt, noch mehr bezahlen muss als an der Ladentheke beim Einzelhändler.

Der Apfel, den der Bauer an den Großmarkt liefert und vom Großmarkt direkt oder über weitere Zwischenhändler an den Einzelhändler liefert, darf dort nicht billiger sein, als der Apfel, den ich direkt beim Bauern abhole - im Gegenteil: Das Auslassen der Zwischenhändler muss die Ware verbilligen.

Transporte müssen eher verteuert - dürfen nicht noch subventioniert - werden.

Die Bauern müssen "Service" lernen - Kundenpflege, auch was die Öffnungszeiten angeht. Hier krankt es vielfach. Hier ist erstaunliches Desinteresse bei vielen Bauern zu beobachten. 

Solche Strukturen helfen sicherlich in erster Linie kleineren bis mittleren Betrieben - aber um diese geht es zuvorderst.

 

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CoronaWegMachen

"... Die Bauern müssen "Service" lernen - Kundenpflege, auch was die Öffnungszeiten angeht ... "

Mit Service kann ja noch irgendwie argumentiert werden.

Die Öffnungszeiten hängen von der ganzen vielen Arbeit ab, welche der landwirtschaftliche Betrieb erfordert.
Da müssen sich schon mal die Kunden/innen etwas mehr flexibel zeigen.

schabernack

➢ Die Bauern müssen "Service" lernen - Kundenpflege, auch was die Öffnungszeiten angeht. Hier krankt es vielfach. Hier ist erstaunliches Desinteresse bei vielen Bauern zu beobachten.

Müssen die Bauern wen anheuern, wer den Hofladen von 08:00 bis 22:00 Uhr betreibt. Oder die Bauern stellen Bauern ein, die Felder beackern und Vieh versorgen, damit die Bauern selbst im  Hofladen sein können.

fathaland slim

Wieder mal prima zugespitzt auf den Punkt gebracht.

werner1955

noch mehr bezahlen muss als an der Ladentheke beim Einzelhändler?

Das bleibt doch dem Erzeuger überlassen.dei kosten für den Betrieb eines Hofladen müssen doch bitte nur von den Nutzern getragen werden. Oder sollten Kunden über "quersubventionen" diese auch noch mitfinazieren? 

pasmal

Glauben Sie wirklich, es ist so viel Moral vorhanden ist, dass der Bauer den Preis nicht erhöht, wenn er als Selbstvermarkter vom Kunden besucht wird?

derkleineBürger

Und warum können die Bauern gemeinschaftlich demonstrieren und Subventionen,also Steuergelder fordern und Autobahnen lahm legen, schaffen es aber nicht gemeinschaftlich vernünftige Abnahmeverträge auszuhandeln und im Zweifel die Park- und Verladeplätze der Abnehmerkonzerne mit Traktoren zuzustellen ?

 

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Wanderfalke

Weil Marktmacht dominiert (siehe Beitrag PeterK - 11:44) und Regierungsmacht dem nichts entgegenzusetzen hat. Bauernschläue sucht sich da nur den einfacheren Weg.

werner1955

Weil Marktmacht dominiert?

das ist aber kein naturgesetzt und kann einfach durch kluges gemeinsames handeln geändert werden. Aber 70 Jahre hatte ob der massiven Subwentionen von Steuerzahlern keine rein intresse daran. 

Sie sollten sich an Herstellern die weltweit Ihre Produkte gewinnbringend vermarkent orientieren. 
 

CoronaWegMachen

Aus dem Bericht :
">> ... "Die vier größten Lebensmittelkonzerne Edeka, Rewe, Lidl und Aldi beherrschen 85 Prozent des Lebensmittelmarktes in Deutschland. Mit dieser Marktmacht konnten sie die Lebensmittelpreise hochziehen, ohne die Erlöse angemessen an ihre Lieferanten in der Lebensmittelkette weiterzugeben", erklärt Reinhild Benning, Agrarexpertin der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ... <<"

Hier stellt sich die Frage, wie es sein kann, dass die Ex-Bundesregierungen eine derartige Marktkonzentration zugelassen haben.

Die amtierende Bundesregierung muss jetzt hier schnell eingreifen.

Dieser Marktradikalisierung, welche die vier größten Lebensmittelkonzerne Edeka, Rewe, Lidl und Aldi , usw., nun als Folge zu sehen sind, muss ein Gegenpol entgegen gestellt werden.
Zuständig ist dazu die amtierende Bunderegierung.

Die Landwirte können dies nicht schaffen.

Charles v. Rinnbach

Die Marktmacht war politisch erwünscht und auch so gewollt. Sogar dann, wenn das Kartellrecht dem entgegensteht. Ich kann mich daran erinnern:

"Bundeswirtschaftsminister Gabriel wird die umstrittene Übernahme der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann durch den Handelsriesen Edeka genehmigen - per Ministererlaubnis und gegen den Willen des Kartellamts.

12.01.2016, 14.34 Uhr"

wenigfahrer

Beim Bauern einkaufen mag ja auf dem Land gehen, in der Stadt dürfte das etwas schwierig sein würde ich sagen, das die Städter alle raus aufs Land fahren wird nicht passieren, viele kleinere Städte haben auch nur einmal in der Woche Markt.

Und dann schauen die Menschen auf den Preis und was sie sich leisten können, und es gibt einen nicht kleinen Anteil die wenig in Tasche, ich ernähre mich sehr viel mit Obst und Gemüse, und da sind die Winterpreise ein Problem, da muss ich auf einiges verzichten.

Ganz so einfach wie es dargestellt wird, ist es für viele nicht.

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AbseitsDesMainstreams

Wenn das Gemüse im Winter im Gewächshaus angebaut werden muss, wird es natürlich teuer. Für mich aber absolut ok, denn das ist der Markt. Oder man kann günstig Kohl etc. als Vitaminlieferant essen. Wir bevorzugen als kinderreiche Familie auch abwechslungsreiche Vitaminkost im Winter und das wird teilweise wirklich sehr teuer. Aber so funktioniert Marktwirtschaft und wir haben die Freiheit zu entscheiden.

Frost

Hm, also in jeder groesseren Stadt sollte es zumindest einen Bauernmarkt geben bei dem man direkt ab Erzeuger einkaufen kann. Hier z.B. auf der Konsti und zum Teil auch in der Kleinmarkhalle gibt es den Verkauf direkt ab Erzeuger.
Man muss sich dann halt mal zu den Marktzeiten dorthin begben und einkaufen.

JM

und auf dem Markt ist es noch teurer als im Supermarkt. Die Bauern sind ja nicht doof.

Glasbürger

"Preise in der Landwirtschaft: Hat der Handel zu viel Marktmacht?"

Eindeutig ja! Ein Kartellgesetz zu beschließen genügt hier allein nicht, man muß es auch durchsetzen. Bisher kommt das Kartellamt ja in steter Regelmäßigkeit zu spät, wenn es z.B. um verbotene Preisabsprachen geht.

Als kleiner Endverbraucher ist es wohl ein guter Weg, direkt beim Bauern zu kaufen, ohneirgendwelche Handelsketten reich zu machen. Das ist natürlich in Großstädten wie Berlin leichter gesagt, als getan, doch bei einigen Bauern kann man heute auch schon online bestellen und bekommt die Ware dann gut gekühlt und verpackt in bester (Bio)Qualität nach Hause geliefert. Etwas, das bei den Händlern seit einiger Zeit arg zu wünschen läßt! Zudem dank der Inflation der Preis der Qualitätsware des Bauern zuweilen unter dem des Industriezeugs des Händlers liegt. Und nicht zuletzt bekommt der das Geld, der dafür auch arbeitete, statt irgendwelche "Vorstände". 

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fathaland slim

Meinen Sie wirklich, ein achtzig Millionen-Volk ließe sich kleinteilig von Erzeugern direkt mit Lebensmitteln versorgen? Ohne Großhandel mit irgendwelchen „Vorständen“?

Zu Ihrer Frage an mich, im anderen Thread, der leider geschlossen wurde, bevor ich Ihnen antworten konnte: Ja, ich habe eine Phobie. Eine AfD-Phobie. Wobei Phobie die Sache dann doch nicht wirklich trifft. Denn Phobien sind definitionsgemäß irrational.

Glasbürger

Die relevante Frage hierbei ist wohl, wie man die Schaffung von Monopolen oder Oligopolen, die dann Preise und Verhalten diktieren verhindert. Und dazu braucht es eben kleine und mittlere Bauernhöfe. Je mehr, je besser.

Was Ihre AfD-Phobie angeht, weiß ich dazu nichts zu sagen, weil ich mit dieser Partei ja nichts zu tun habe. Warum die permanent bei jedem Thema eine Rolle in der Argumentation spielen muß, erschließt sich mir auch nicht.

ms.jump

Ich dachte bisher immer, dass zum Verhandeln und Verträge abschließen immer mindestens zwei Parteien dazu gehören!? Mir stellt sich die Frage, warum die Bauern ihre Produkte unter Wert verkaufen? Müssen sie doch nicht. Es zwingt einem doch keiner etwas zu einem Preis zu verkaufen, wenn ich es nicht will und zustimme. 🤔

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CoronaWegMachen

Bei einem Vertriebsmodell was derzeit auf Monopol ruht, da bleibt den Landwirten nichts anderes übrig.

Die Bundesregierung muss hier "ordoliberal" in dieses - für die Landwirte völlig nachteilige - Monopolvertriebsmodell gründlich eingreifen 

Nachfragerin

Das ist dasselbe wie am Arbeitsmarkt. Die Bedingungen bleiben für alle schlecht, solange es einen gibt, der gezwungen ist, zu schlechten Konditionen zu arbeiten.

dr.bashir

Außer ihr Vertragspartner muss auch nicht bei Ihnen kaufen, weil es die Ware anderswo billiger gibt. Dann sind sie schnell am Ende.

Kleiner Exkurs in den Zauber des globalen Handels - bei mir am Ort gibt es die Molkerei einer bekannten Marke von Milchprodukten (blaue Verpackung, heißt wie einer unserer Stadtteile). Die gehört zu einem großen deutschen Milchunternehmen. Also nix kleinbäuerliches Idyll. Bei uns am Ort ist die Butter dieser Marke im Supermarkt teurer, als die, einer bekannten irischen Marke (trotz Transport). Ich nehme mal an, die Bauern bekommen von allen gleich wenig. 

Charles v. Rinnbach

Was soll der Landwirt mit seinen Erzeugnissen dann machen, wenn er es nicht zu einem angemessen preis verkaufen kann?

Bleibt dann wohl nur die Betriebsaufgabe. Haben ja auch viele gemacht.

 

Bernd Kevesligeti

Da scheint es ja monopolartige Strukturen zu geben. Die Landwirte verkaufen ihre Produkte an Lebensmittelkonzerne, die diese abnehmen und die Ankaufpreise bestimmen. Da scheint es für die Landwirte kaum die Möglichkeit zu geben irgendwo anders hin zu verkaufen und bessere Preise zu erzielen. Darüber berichtete der SWR unter dem Titel "Lebensmittelkonzerne halten sich bei Erzeugerpreisen für Landwirte bedeckt" am 11. Januar. Und die Ruhr-Nachrichten am 19. Januar 2023. 

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gelassenbleiben

Ja und Bauernpräsident hat lukrative Aufsichtsratpöstchen in der Lebensmittelindustrie…

Bernd Kevesligeti

Das kann natürlich so sein. Ändert aber nichts an der ökonomischen Lage, letztendlich den Monopolen.

AbseitsDesMainstreams

Ein Bauer ist ein (Klein-)Unternehmer. Er trägt die volle Verantwortung und ein finanzielles Risiko. Entsprechend sollte ein Bauer auch überdurchschnittlich verdienen. Das ist nicht gegeben.

Die vielen politischen Markteingriffe führen dazu, dass der Agrarmarkt nicht mehr richtig funktioniert (Wer erinnert sich noch an die "Butterberge" der EU?). Lebensmittel werden dann sicherlich teurer werden, aber wer hat etwas davon, dass Milch im Laden weniger kosten als die meisten Mineralwasser?

Coachcoach

Klar hat der Handel viel zu viel Macht. 

Und klar haben die Bauern viele Züge verpasst.

Nachfragerin

Massentierhaltung beenden

"Hinzu komme, dass die Überproduktion bei Fleisch und Milch den Schlachtereien und Molkereien erlaube, die Erzeugerpreise nach unten zu drücken."

Man müsste also nur die Massentierhaltung aufgeben, um über die Verknappung des Angebots die Preise steigen zu lassen. Das gibt mehr Gewinn pro Tier, steigert die Qualität und ist sogar noch nachhaltig.

Die Marktmacht der Handelsketten wird in Deutschland eh nicht gebrochen. Bei den Tankstellen oder Energiekonzernen versucht es ja auch keiner. Es regiert der Kapitalismus.