Ihre Meinung zu Macrons Pressekonferenz: Weiter wie immer
Macrons Popularität ist durch umstrittene Reformen deutlich gesunken. Nun hat Frankreichs Präsident sich mit einer opulenten Pressekonferenz an das Volk gewendet - und versucht, bei den Franzosen wieder zu punkten. Von Stefanie Markert.
Aus dem Bericht :
">> ... für seine umstrittene Kabinettsumbildung. "Warum diese Regierung die straffste und jüngste in der Geschichte der Fünften Republik ist?", fragt Macron. Und erklärt: "Weil diese Krisenepoche vor allem Kühnheit, Aktion und Effizienz braucht. Damit Frankreich Frankreich bleibt - eine Nation des gesunden Menschenverstands, des Widerstands und des Lichts." ... <<"
Nee.
Die neoliberale Politik unter der Führung Frankreichs Präsident Emmanuel Macron soll weiter geführt werden.
Dazu braucht es junge Politiker/innen, die wenig Erfahrung haben. Solche derartigen Gefolgsleute lassen sich unter der Führung Frankreichs Präsident Emmanuel Macron besser in Richtung neoliberale Politik hin lenken und hin steuern.
In der Vergangenheit gab es immer wieder heftige Streiks.
Das hatte auch was mit der neoliberalen politischen Führung Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zu tun.
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'Die neoliberale Politik unter der Führung Frankreichs Präsident Emmanuel Macron soll weiter geführt werden.'
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Was ist denn neoliberale Politik im Gegensatz zu liberaler Politik ? Meiner Erfahrung nach, soll dieser phrasenhafte Gebrauch vom Neoliberalismus grundätzlich gegen die liberale Gesellschaft in Anschlag gebracht werden. Allerdings ohne inhaltliche Erklärung.
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Neoliberal bedeutet zuallererst die weitestgehende Entkernung des Staates und weitestgehende Privatisierung nicht nur von Wirtschaft sondern auch von den Risiken, die früher traditionell der Staat durch Mittel der "Daseinsvorsorge" minimiert hat.
Auch ich frage mich immer wieder was mit Neoliberalismus gemeint sein könnte. Es sind meist derartige Worthülsen, die eine politische Richtung umschreiben bzw. Legitimieren sollen.
Dabei geht es doch im Wesentlichen darum, eine Politik zum Wihke der Menschen zu machen, orientiert an Den Grundprinzipien von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, verantwortungsbewusst und Transporten, wirtschaftlich erfolgreich und sozial ausgewogen.
"... geht es doch im Wesentlichen darum, eine Politik zum Wihke der Menschen zu machen ...
Wenn aber die Anzahl / Anteil der verarmten Bevölkerung stetig steigt dann ist das Wohl der Menschen wohl eher für Reiche, Wohlhabende, gut Begüterte, für Gut- und Besserverdienende angedacht.
Und so eine Schieflage als Auswirkung von derartigem politischen / wirtschaftlichem Handeln ist neoliberale politische / wirtschaftliche Politik.
Lieber Adeo60,
auch wenn von vielen hier der Begriff Neoliberalismus gerne unreflektiert als (Tot-) Schlagwort benutzt wird, ist Neoliberalismus sehr wohl ein wirtschaftswissenschaftlicher Fachbegriff.
Man versteht darunter die fundamentale Kritik am Keynesianismus vor allem durch Chicagoer Schule, namentlich durch Milton Friedman.
Diese vertritt aber Macron nicht, seine Wirtschaftspolitik orientiert sich am Ordoliberalismus der Wiener Schule, dies tut übrigens Herr Lindner auch.
Beide Theorien (Neo- wie Ordoliberalismus) gelten als wiederlegt.
Wissenschaftlich gilt der Neokeynesianismus als Stand der Forschung.
Ohne dass ich Ihren Ausführungen voll zustimme, man kann schön sehen, wie gering die Kenntnisse bei unseren Konservativen Foristen sind. Hauptsache irgendwie von Demokratie und Rechtsstaat sprechen, aber von Ökonomie und Gerechtigkeit keine blasse Ahnung. Der beste Weg, die Rechtsextremen in ganz Europa an die Macht zu bringen, ist der, der ökonomisch deregulierend seit Jahrzehnten gegangen wird. Verstehen die das? Kein bisschen!
Hallo RADIO,
Die Kritik an Adeo60 finde ich schon etwas unangemessen, er/sie hat sich nur gegen den falschen und inflationären Begriff Neoliberalismus gewehrt, was ich verstehe.
Meine Ausführungen sollten ausschließlich der Aufklärung dienen.
Ich bin sehr froh, dass Adeo60 als bekennender Konservativer so klar Front gegen die Rechten bezieht
Ich bin sehr froh, dass Adeo60 als bekennender Konservativer so klar Front gegen die Rechten bezieht.
Danke!
Das sehe ich genauso. Bei Konservativen ist das leider nicht selbstverständlich, aber trotzdem durchaus weiter verbreitet, als es den Anschein hat. Ich kenne zumindest einige CDU-Mitglieder und -Unterstützer persönlich, deren Haltung der des Foristen Adeo60 ähnlich ist.
Ich begrüße jeden, der sich gegen Rechts engagiert. Entscheidend ist, mit welchen Argumenten und Erklärungen. Bestreitet man die ökonomischen und politischen Zusammenhänge, die zu einem Erstarken der Rechtsextremen führen, verdient man die entsprechende Kritik. Der Rechtsextremismus erstarkt nicht, weil die Unzufriedenheit in großen Teilen der Bevölkerung ideologische Gründe hat, sondern weil die Gründe in erster Linie ökonomische sind und der politische Rahmen, den die Regierungen setzen, keine grundlegende Besserung erwarten lässt.
Die Gründe für das Anwachsen des Rechtsextrenismus sind komplex und vielfältig. Die ökonomischen und politischen Ursachen in diesem Forum zu beschreiben halte ich für sehr ambitioniert.
Ich finde es allerdings traurig, in welcher Form Sie versuchen, Mitforisten zu diskreditieren. Mein Stil ist das nicht und dies möchte ich Ihnen deutlich machen. Ich jedenfalls respektiere jede Meinung und setze mich sachlich und respektvoll damit auseinander.
Vielen Dank für Ihre Einwendung.
Ich bin zwar kein ausgebildeter Wirtschaftsexperte, habe aber durchaus Kenntnis der Basics, ohne freilich damit zu prahlen. Viele schmücken sich in den Foren allzu gerne mit pseudowissenschaftlichen Etiketten, ohne deren Sinnhaftigkeit zu verstehen und ich räume gerne ein, dass ich von Ordoliberslismus bis dato noch nichts gehört hatte.
Danke jedenfalls für die Aufklärung.
Es gehört zu meinen Grundprinzipien, dass ich Mitforisten niemals fehlende Kenntnisse unterstelle und dies schon gar nicht im Dialog mit Dritten. Der User Oberlehrer hat meine Motivation völlig zutreffend wiedergegeben. Es ging mir um die inflationäre Verwendung des Begriffes Neoliberalismus. Und in der Tat erlaube ich mir Begriffe wie Demokratie sehr häufig bzw. - in Ihrem Sinne - inflationär zu verwenden
Auf alle Fälle beglückwünsche ich Sie zu ihrem profunden Wissen über wirtschaftswissenschaftliche Zusammenhänge.
Ich bedanke mich, auch für Ihr Eintreten gegen Rechts. Stimmt, grundsätzlich halte ich es (nach Möglichkeit) mit Kausalitäten stärker als mit Prinzipien.
Als Jurist spielen auch für mich Logik und Kausalität eine wichtige Rolle, daneben geht es für mich aber stets auch um einen respektvollen Umgang.
Ganz einfach erklärt. Liberale Politik ist eine Politik in der die Rechte eines jeden gewahrt werden und die auf das Wohl aller gerichtet ist. Neoliberale Politik iSt Politik die sich an den Interessen einteressiert elitären Gruppe ausrichtet und denen dient.
Ach ja, die elitären Gruppen.
Was für eine schlagwortbestimmte Weltsicht. Sachliche Diskussionen sind da nur schwer möglich.
@MRomTRom
https://thisvsthat.io/liberalism-vs-neoliberalism
Da gibt es eine schöne Auflistung der Unterschiede. Ich persönlich bevorzuge den Liberalismus gegenüber dem Neoliberalismus. NeoL ist nur gut für die, die über allem/allen stehen. Survival only of the fittest, in ökonomischer Hinsicht. Ich als Normalsterblicher habe von so einem gesellschaftlichen Ansatz gar nichts. Er bedroht meine Freiheit. Vielleicht hat sich Ihre Erfahrung damit erweitert. Gut möglich, dass Sie aber über allem und allen stehen, dann brauchen Sie den Neoliberalismus, um Ihren Status Quo zu erhalten.
Wichtiges Indiz dafür, dass jemand Neoliberalismus meint, wenn er von Liberalismus spricht: Propagieren angebotsorientierter Politik. Heißt nichts anderes, als dass der Anbieter um jeden Preis vor dem Durchblick der Nachfrager geschützt werden müsse. Der Nachfrager soll nichts anderes tun dürfen, als dem Anbieter einfach nur sein Geld zu geben, ohne eine adäquate Gegenleistung verlangen zu können.
Die gab es in Frankreich schon bevor Macron auf der Welt war.