Organspendeausweis

Ihre Meinung zu Zahl der Organspenden ist 2023 leicht gestiegen

Die Zahl der Organspenden in Deutschland ist nach einem starken Rückgang 2022 im vergangenen Jahr wieder leicht angestiegen. Dennoch bleibt weiterhin ein erheblicher Mangel an Spenderorganen.

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111 Kommentare

Kommentare

bolligru

"Nach dem Tod entnommen" ist genaugenommen nicht richtig. 

"Wie tot sind Hirntote?" fragt die SZ

Quelle: "https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/todeszeitpunkt-und-organspende-w…"

"Für den Kardiologen Paolo Bavastro aus Stuttgart ist ... bereits der Begriff Hirntod eine "arglistige Täuschung". Vielmehr handele es sich bei "Menschen im Hirnversagen um schwerstkranke, sterbende Menschen, aber noch keine Toten", wie er mehrmals dargelegt hat. Daraus folgt: "Sonst könnten wir auch keine lebensfähigen Organe aus einem toten Menschen entnehmen. Wir brauchen lebendige Organe aus einem noch lebenden Organismus." ...

"Mit feinen Messinstrumenten aufgenommene Muster des "hirntoten" Gehirns deuteten gar darauf hin, dass es auf Schmerz reagiert...."

"Ist die Organspende noch zu retten?", fragte der Arzt Stephan Sahm..."

"Eine Klärung, wie tot Hirntote sind, wird kaum gelingen...."

heribix

Befor man sich für soetwas entscheidet, sollte man sich erstmal richtig kundig machen was Organspende wirklich bedeutet. Es geht mit nichten nur um Niere, Herz und Lunge.

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frosthorn

Das Gehirn kann man ja schlecht spenden. Denn es ist ja per definitionem beim Empfänger bereits tot.

Schneeflocke ❄️

"Das Gehirn kann man ja schlecht spenden. Denn es ist ja per definitionem beim Empfänger bereits tot."

 

Oh, Mann, der war jetzt hart! 😉 Ich habe gerade meinen Display mit Cola vollgeprustet vor Lachen. Jetzt muss ich erstmal putzen...

Gute Nacht, alle zusammen 🌙

Bender Rodriguez

Schade eigentlich. Mein Superbrain wäre bestimmt begehrt. Nur wer wäre man dann? Das Brain oder der Körper?

Bender Rodriguez

Was spielt das für eine Rolle? Wenn es einem Brandopfer hilft, sollen sie mir 'das Fell über die Ohren ziehen'.  Aber vorher noch ein ordentliches Foto machen.

Sonst gammelt das alles nur unter der erde sinnlos rum

 

Danach kommt nix mehr.  Aber vieleicht haben die Inder recht. Das gibt 10000 KarmaPunkte. Dann komm ich als Weltraumpräsident wieder. Wer weis?

NieWiederAfd

Was wollen Sie denn damit sagen oder andeuten? Organspende ist Organspende. Nicht mehr und nicht weniger.

heribix

Die meisten Menschen haben keine Ahnung was heute alles an "Organen" entnommen wird für eine weitere Verwendung. Da bleibt nicht mehr viel ürbrig von dem was einmal ein Mensch war.

Sisyphos3

sollte man sich erstmal richtig kundig machen was Organspende wirklich bedeutet.

 

das tun sie mal !

da wird es möglicherweise chaotisch auch für nen Juristen

wenn einer Spender ist, Herz, Lunge, Niere, Leber, Milz Augenhornhaut, Knochen, Sehnen, womöglich auch Hand/Gesicht  (solls ja auch schon geben) dann ist ja nichts mehr zum Bestatten der lebt ja in anderen Menschen weiter - ab wann, wieviel Prozent gespendetem gilt der dann nicht als Verstorbener mit allen Konsequenzen Erbrecht/Rente

vielleicht hat da einer ne Idee

Sisyphos3

ist es in unserer Gesellschaft nicht möglich ohne zu Diffamieren über dieses Thema zu reden

Warum muß sich einer rechtfertigen wenn er nicht als Spender bereitsteht ?

Hat er nicht das Recht zu bestimmen was mit ihm geschieht wenn er (fast) tot ist ?

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Bender Rodriguez

Aber natürlich. Kein Spender = kein Empfänger. Völlig ohne Diffamierung und schlechtem Gewissen.

NieWiederAfd

Wo sehen Sie im Bericht eine Diffamierung? Ist es in unserer Gesellschaft nicht möglich, eine aktivere engagiertere Auseinandersetzung mit dem Thema einzufordern? 

Sisyphos3

wenn geschrieben wird es ist moralische Pflicht dann sträuben sich bei mir die Nackenhaare

bolligru

"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.“
Jean-Jacques Rousseau

Es ist nicht das erste mal, daß versucht wird, den Menschen eine freie Entscheidung "auszureden", da es ja zum Wohle der Allgemeinheit ist, geradeso als ob die persönliche Freiheit dort aufhört, wo das Allgemeinwohl anfängt. Diese Argumentation findet man aber eher in totalitären und nicht in demokratischen Systemen.

 

ein Lebowski

Da gibts ganz andere Themen, wo beim Diffamieren die Post abgeht :). Niemand muss sich da rechtfertigen, es spendet ja auch kaum jemand, müssten sich ja alle selbst an die Nase packen.

Bei einer Transplantation mit Frankenstein zu kommen, naja. Die Reaktion von sebo, wie gewohnt.

MargaretaK.

Mein Mann, der nie geraucht, ab und zu ein Bierchen getrunken und ziemlich sportlich war, hatte Jahrzehnte einen Organspenderausweis. Auch ich hatte einen. Viele Jahre später machten wir eine Patienverfügung mit dem Vermerk "keine lebensverlängernden Maßnahmen bei unheilbaren Erkrankungen". 

Als er dann im Sterben lag, würde uns gesagt, dass mit dieser Verfügung eine Organspende ausgeschlossen ist. Denn um Organe entnehmen zu können, wird man an Geräte angeschlossen.

Daraufhin habe ich meinen Ausweis vernichtet. Ich muss zugeben, dass ich mir in dem Fall selbst die Nächste bin. 

Hier müsste sich eine andere Regelung finden lassen.

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Bender Rodriguez

Unverständlich. Dein Leben würde ja nicht verlängert. Jedenfalls nicht besonders lange. Und mitbekommen würde man es eh nicht

Schneeflocke ❄️

Jeder Erwachsene sollte zu diesem Thema befragt werden. Manche fühlen sich unsicher und möchten sich deshalb nicht festlegen. Das ist natürlich auch in Ordnung. Nur sollte man sich auch darüber Gedanken machen, wie es für die Angehörigen sein könnte, sollte doch einmal der Ernstfall eintreten. Wie bereits oben erwähnt, muss man als potenzieller Spender noch leben. Es kommen keine Schwerstkranken in Betracht, in den meisten Fällen stößt einem z.B. ein unvorhersehbarer Schicksalsschlag wie ein Unfall zu. Das bedeutet, das Ereignis trifft die Angehörigen völlig unvorbereitet. Nun teilen die Ärzte dem Angehörigen die schlimme Nachricht mit und konsultieren ihn sogleich mit der Frage der Organspende. In all dem Schock und Schmerz soll dieser jetzt die richtige Entscheidung treffen, vor der sich der Verunfallte zuvor "gedrückt" hat? Ich finde es besser, das niemandem zumuten zu müssen und die Entscheidung lieber selber treffen - die man ja auch wieder ändern kann.

Coachcoach

Ich danke Ihnen, dass Sie darauf hinweisen. Es gibt mehr als das Hirn im Menschen.

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bolligru

Kleine Anmerkung: "Hirntot" heißt nicht, daß alle Funktionen des Hirns tot sind.

"Sein Gehirn könne noch die Temperatur regulieren, auf Infektionen reagieren - etwa mit Fieber - oder mit dem Hormon ADH die Urinausscheidung regulieren. Mit feinen Messinstrumenten aufgenommene Muster des "hirntoten" Gehirns deuteten gar darauf hin, dass es auf Schmerz reagiert."

Die Organe eines "toten" Menschen sind unbrauchbar für eine Transplantation. "Frankenstein" funktioniert nicht.

JM

Hatte mein Leben lang einen Organspendeausweis. Warum sollen meine Organe vergammeln wenn ich anderen helfen kann. Jetzt bin ich zu alt, trage ihn aber immer noch bei mir. Er gehört in meine Brieftasche wie Perso und Geld.

P.s. Habe auch immer eine Patientenverfügung dabei in der verboten ist mir ein Organ zu spenden.

Wenn meine Zeit gekommen ist, dann ist sie gekommen. 

werner1955

Gut so das zeigt das das jetzige System gut ist.

 

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MargaretaK.

Verstehe Ihren Kommentar nicht wirklich. Woran erkennen Sie, dass das System gut ist? An den nach wie vor niedrigen Spenderzahlen? 

AuroRa

Die Zahlen sind noch immer zu niedrig. Nicht gewusst? 

NieWiederAfd

Gut so. 
Ich plädiere seit langem als Organspenderausweisträger dafür, das "österreichische Modell" des Widerspruchs auch bei uns einzuführen: Es beeinträchtigt in keinster Weise die Freiheit des einzelnen, erfordert aber eine aktive Auseinandersetzung mit den Thema. Was will man sich mehr wünschen?

Robert Wypchlo

Mit Organspende wollen sich vermutlich die meisten Menschen nicht so gerne befassen. Einer von mehreren Gründen wieso man bzw. in diesem Fall der Gesundheitsminister Lauterbach auf die Idee der Widerspruchslösung gekommen ist. Dabei geht es nicht nur um die Frage nach dem Ja oder dem Nein zur Organspende. Die Frage wird noch dadurch erschwert, weil viele Leute bestimmt nicht grundsätzlich den Willen zur Spende nicht haben. Jedenfalls wenn es um eigene Familienmitglieder geht. Aber wenn es um ganz fremde Leute geht, die man nicht kennt und die hoffen, gesunde Organe zu erhalten, ist das nochmal schon etwas anderes. Und bekanntlich ist so eine Organspende ja schon eine Art Einbahnstraße. Ein zweifellos schwieriges Thema.

Silverfuxx

Ein angenehm neutraler Artikel. Denn normalerweise wird bei dem Thema, mit dem sich ja viel Geld verdienen lässt, immer auch irgendwo angedeutet, dass irgendwelche Leute, die endgültige Entscheidungen nicht so akzeptieren können, ja auch die Widerspruchslösung wieder aufs Tapet gebracht.

Gut, dass hier auf seltsame Werbung mit armen leidenden Kindern verzichtet wird, und keine Antidemokraten zu Wort kommen.

Nettie

"Zahl der Organspenden ist 2023 leicht gestiegen"

Und analog dazu die derer, die womöglich nur wegen eines nicht vorhandenen Organspendeausweises nicht weiterleben konnten bzw. früher als nötig sterben mussten gesunken.

Deren Zahl könnte mit der unkomplizierten, unbürokratischen und das Selbstbestimmungsrecht wahrenden Widerspruchslösung nach dem gut funktionierenden Vorbild anderer Länder allerdings höchstwahrscheinlich noch weit höher sein.

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Silverfuxx

Deren Zahl könnte mit der unkomplizierten, unbürokratischen und das Selbstbestimmungsrecht wahrenden Widerspruchslösung nach dem gut funktionierenden Vorbild anderer Länder allerdings höchstwahrscheinlich noch weit höher sein.

 

Davon geht man allgemein aus, und das wird auch so sein.

Aber wie kommt das ?

Wie kommt es zu mehr "Spendern", wenn aktiv widersprochen werden muss ?

Die Erzählung ist, dass sich mehr Leute mit dem Thema auseinandersetzen würden.

Wohl eher die Wahrheit ist: Viele Leute können es aus verschiedenen Gründen nicht (siehe auch Problematik bei Arbeitslosen und Bürgergeld-Empfängern; fehlende Sprachkenntnisse mangels Integration; etc.).

Das Kalkül ist also: Es gibt viele Leute, die unfreiwillig "spenden". Das ist moralisch ungefähr Russland- oder Nordkorea-Niveau.

Nettie

"Das Kalkül ist also ..."

Wem unterstellen Sie hier 'Kalkül'? Und vor allem, warum in dieser Pauschalität?

land_der_lemminge

Die Definition des hirntodes, der als Rechtfertigung dient, einem eigentlich noch lebenden Organe zu entnehmen entstand zeitgleich mit den Anfängen der Transplantationsmedizin.

Um die Entnahme von Organen juristisch und moralisch zu legitimieren.

Das ist ein sehr schwerer Schönheitsfehler…. Der mich von einer Zustimmung abhält.

Weiterhin stört mich, das ich nicht sicherstellen kann, das moralisch fragwürdige personen wie  privat versicherte und selbstzahler meine Organe NICHT bekommen.

 

 

 

Kaneel

Den Artikel eines Palliativmediziners über die Sorgen und Ängste von manchen Menschen in Bezug auf das Thema Organspende und die Sichtweise auf das Sterben als Prozess finde ich nachdenkenswert. Darin zitiert er den Arzt Marcus Herz, 1787:

»Der Tod ist der entgegengesetzte Zustand des Lebens; und der Übergang des Körpers aus dem einen in den anderen geschieht, wie jede Veränderung in der Natur, nie plötzlich durch einen Sprung, sondern allmählich. Das Leben nimmt in kleinen Graden immer mehr ab, bis es endlich aufhört. Nun erkennen wir zwar diese Abnahme überhaupt an gewissen Zeichen durch unsere Sinne; aber die vorletzten, dem völligen Aufhören nahen Grade des Lebens sind schon für uns unmerklich; denn um der Natur in solchen unendlich kleinen Veränderungen zu folgen, müssten unsere Sinne eine unendliche Schärfe besitzen.«

https://www.juedische-allgemeine.de/religion/eine-schwere-entscheidung/

Schiebaer

Meine Nachbarin hat 10 Jahre auf eine Spenderniere gewartet,bis dahin musste sie 3 mal wöchentlich an die Dialyse. Nun hat sie die neue Niere muss aber regelmäßig Medikamente nehmen damit die Niere nicht vom Körper abgestoßen wird.

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Sisyphos3

und halten tut die bestenfalls 10 Jahre

Beispiel Mojib Latif

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frosthorn

Ich mache mir auch Gedanken über die "Graft-versus-host-reaction". Das beschreibt den Fall, dass es eine Abstoßung gibt, die nicht vom Immunsystem des Empfängers ausgeht, sondern bei der immunkompetente Zellen des gespendeten Organs eine Abstoßung gegen den Empfänger einleiten.

Es geht mir nicht um eine medizinische Beherrschung dieser Reaktion, sondern um die - sehr philosophische - Frage, ob nicht jeder Körper das Recht hat, sich selbst zu schützen, unabhängig davon, ob der Geist von Spender und Empfänger eine Vereinigung gewünscht haben.

Ich bin übrigens überzeugter Organspender.

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