Ihre Meinung zu Warschau: Verurteilte PiS-Abgeordnete im Präsidentenpalast verhaftet
In Polen spitzt sich der Konflikt zwischen dem neuen und dem alten Regierungslager zu: Zwei verurteilte PiS-Politiker suchten offenbar Schutz bei Präsident Duda, kamen nun aber doch ins Gefängnis. Einer der beiden trat in den Hungerstreik.
Duda hatte in den vergangenen Tagen betont, dass seiner Auffassung nach die Begnadigung Bestand habe - auch wenn Polens Verfassungsrechtler das anders sehen.
Und der will das Staatsoberhaupt eines rechtstaatlichen demokratischen Staates sein?
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Das Hauen und Stechen nach der Machtübergabe ist der Markenkern der Rechts-Konservativen, viel mehr Extemisten in meinen Augen.
Sie haben recht, wobei ich nicht von "Rechts-Konservativen", sondern von "Rechtsextremisten" sprechen würde. Die Haltung der PIS-Anhänger ähnelt in vielerlei Hinsicht dem der US-Republikaner. Beide sind nicht bereit und in der Lage, einen demokratischen Machtwechsel zu akzeptieren. Beide Gruppierungen sind in ihrer Ausrichtung autokratisch. Rechtsstaat und Demokratie sehen sie dabei nur als hinderlich an.
Das Staatsoberhaupt schon, aber es scheint bei ihm eher um die Parteizugehörigkeit zu gehen
Ist halt schon eine komplizierte Frage der Gewaltenteilung. Wenn der Präsident die deutliche Intention hat, diejenigen für eine konkrete Straftat zu begnadigen aber dann die andere "Gewalt" ankommt und auf ihre Formalitäten besteht, wird‘s schwierig.
Generell halte ich nichts davon, das in manchen Ländern überhaupt Begnadigungen durch den Präsidenten möglich sind.
>> Wenn der Präsident die deutliche Intention hat, diejenigen für eine konkrete Straftat zu begnadigen aber dann die andere "Gewalt" ankommt und auf ihre Formalitäten besteht, wird‘s schwierig.
Nun, plädiert die rechte Ecke nicht immer auf die Unschuldsvermutung, wenn einer der ihren ein Vergehen vorgeworfen wird? Wie im Artikel klar dargestellt, gab's für die beiden Herren dank angestrengter Berufung noch nicht einmal ein rechtskräftiges Urteil, welches Gegenstand einer Begnadigung hätte sein können, und somit auch keine "konkrete Straftat". Und ein zweites Verfahren hat dann die Begründung des Urteils im ersten Verfahren noch einmal bestätigt. Da hätte eigentlich der Staatspräsident mit einer Begnadigung reagieren können, was er aber im Vertrauen auf absolute PiS-Macht im Land nicht tat. Dass Sie das Handeln des Obersten Gerichtshofs als "Formalität" abtun, sagt viel über Ihr Rechtsverständnis, Ihr Rechtsstaatsverständnis und Ihre Verständnis von Gewaltenteilung aus.
Der Punkt ist, das bei Gewaltenteilung im Idealfall zu einem Sachverhalt nur eine Gewalt zuständig ist. Wenn hier der Präsident befugt ist zu begnadigen, dann aber die Justiz die Vorgehensweise bestimmen und auch selbst in Form eines Prozesses handeln will, dann wird die Trennlinie unscharf.
Was "mein Rechtsverständnis angeht" gilt hier, das ich mir die Frage stelle, ob es hier überhaupt um Recht geht, weil die Justiz möglicherweise ganz oder teilweise aussen vor.
Diese Begnadigungen durch Präsidenten halte ich deshalb generell für eine schlechte Konstruktion für Rechtsstaaten.
>> Wenn hier der Präsident befugt ist zu begnadigen, dann aber die Justiz die Vorgehensweise bestimmen und auch selbst in Form eines Prozesses handeln will, dann wird die Trennlinie unscharf.
Hier war kein polnischer Präsident befugt, da es kein rechtskräftiges Urteil gab, welches er hätte aufheben können. Also: keine unscharfe Trennlinie.
>> Was "mein Rechtsverständnis angeht" gilt hier, das ich mir die Frage stelle, ob es hier überhaupt um Recht geht, weil die Justiz möglicherweise ganz oder teilweise aussen vor.
Ihre Frage ist völlig unbegründet, ergo Ihr Rechtsverständnis in dem Fall völlig klar einorbar.
>> Diese Begnadigungen durch Präsidenten halte ich deshalb generell für eine schlechte Konstruktion für Rechtsstaaten.
Diese Meinung dürfen Sie natürlich gerne haben.
"Hier war kein polnischer Präsident befugt, da es kein rechtskräftiges Urteil gab, welches er hätte aufheben können. Also: keine unscharfe Trennlinie."
Sagt die Justiz. Der Präsident sieht es anders. Welche Gewalt ist massgebend? Konkret gergelt scheint dieser Spezialfall nicht zu sein.
"Ihre Frage ist völlig unbegründet, ergo Ihr Rechtsverständnis in dem Fall völlig klar einorbar."
Möchten Sie sich auch 2024 den Troll-Award gewinnen?
>> Konkret gergelt scheint dieser Spezialfall nicht zu sein.
Ist kein Spezialfall. Wenn nichts da ist, kann auch nichts aufgehoben werden. Herr Präsident Duda hätte eben nicht im vorschnellen vorauseilenden Gehorsam für seinen Parteivorsitzenden und in Nibelungentreue zu seiner Partei agieren dürfen, sondern hätte erst einmal das Ergebnis der Berufung abwarten müssen, auch wenn dieses Ergebnis durchaus eine Peinlichkeit für seine Partei und seinen Parteichef beinhalten hätte können - aber eben auch nicht, Freispruch wäre ja auch noch bei einem offenen, professionell geführten Berufungsverfahren drin gewesen. Jetzt ist der Skandal entsprechend größer.
>> Möchten Sie sich auch 2024 den Troll-Award gewinnen?
Warum ad-hominem statt Sachargumenten?
"Warum ad-hominem statt Sachargumenten?"
Weil man auf ad-hominem nun mal auch persönlich reagiert, wenn Sie sich über mein Rechtsverständnis auslassen und zuvor auch noch über "rechte Ecke" schwadronierten, was so daneben ist, das ich das für die Mitforisten nicht entkräften muss.
>> und zuvor auch noch über "rechte Ecke" schwadronierten, was so daneben ist, das ich das für die Mitforisten nicht entkräften muss.
Dass mit dem allgemeinen Verweis auf die "rechte Ecke" in meinem Beitrag von 13:26 Uhr haben Sie auf sich selbst bezogen? Spannend.
"Dass mit dem allgemeinen Verweis auf die "rechte Ecke" in meinem Beitrag von 13:26 Uhr haben Sie auf sich selbst bezogen? Spannend."
Dieser Verweis auf Rechte Ecke und plädieren auf Unschuldsvermutung ergab in keinem Kontext Sinn – auch nicht in Bezug auf Duda. Sie wollten halt wieder diese Keule rausholen und wer weiss gegen wen sie die schwingen. Bei Ihnen gehe ich einfach vom Groteskesten aus.
Weil der Forist schlicht keine Argumente hat.
Nein, er will Staatsoberhaupt der PIS sein. Zudem ist er wohl Kaczyński zu Gehorsam verpflichtet.
dass seiner Auffassung ?
Immer wieder müssen in vielen Länder Gerichte oder Verfassungsorgane Politiker oder Regierungen aan recht und Gesetzt binden.
>> Immer wieder müssen in vielen Länder Gerichte oder Verfassungsorgane Politiker oder Regierungen aan recht und Gesetzt binden.
"werner", wie "Fathaland Slim" Ihnen erst neulich noch erläuterte, sind unabhängige Gerichte, ist die Judikative, genau für diesen Zweck da. Nennt sich Gewaltenteilung. Nennt sich checks an balances. Ist ein Erfolgsmodell. Denn schließlich ist niemand vollkommen, mit Ausnahme autoritäter Führer und sonstiger heroischer Lichtgestalten in den Epen der Welt. "Respice post te, hominem te esse memento."
Denn schließlich ist niemand vollkommen
Richtig, sehe ich und die guten gerichte auch so.
Respice post te, hominem te esse memento."
Bin ich, und soger ein guter der Gesetzte achtet.
" ... Duda .. Und der will das Staatsoberhaupt eines rechtstaatlichen demokratischen Staates sein ... "
Wenn es sich um einen Staat nach seinen Vorstellungen handelt, dann sicherlich.
Aber will das so wirklich, außer seine politischen Fans.