
Ihre Meinung zu Hausärzte bei Lauterbach: Doktor in Not - Heilung beim Minister?
Zu viel Bürokratie, keine gerechte Bezahlung - dagegen haben die Hausärztinnen und Hausärzte zuletzt immer wieder protestiert. Heute sind sie zum Krisengespräch bei Gesundheitsminister Lauterbach. Von N. Bader und V. Wolfskämpf.
"Die Berufsverbände klagen über die zunehmende Bürokratie. Rund 60 Tage im Jahr verbringen Praxen mit Papierkram, statt sich in dieser Zeit um Kranke zu kümmern"
Ärzte und medizinisches Personal fordern zu Recht, für das Kümmern um Kranke bezahlt zu werden und nicht für die Erledigung administrativer Aufgaben. Eine schlanke (und durchgängige bzw. einheitliche) digitale Infrastruktur wäre da hilfreich. Und Aufgabe der Politik.
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"Eine schlanke (und durchgängige bzw. einheitliche) digitale Infrastruktur wäre da hilfreich"
Leider geht anscheinend in Deutschland nichts schlank und einfach (auch nicht mit digital). Dieses neue System mit der bevorstehenden elektronischen Patientenakte bedeutet für jede Praxis noch mehr Aufwand bei geringem Nutzen für die Patienten bei gleichzeitiger Gefahr das Patientendaten über das Internet abgegriffen werden können (zum Thema Sicherheit fragen Sie mal die IT´ler vom Chaos Computer Club).
Jeder Freiberufler und jede Freiberuflerin muss sich auch um die Erledigung administrativer Aufgaben kümmern und das zumindest so organisieren, dass es erledigt wird. Dieses pauschale Schimpfen auf Bürokratie übergeht dass es da auch um Gerechtigkeit, Transparenz etc geht.
Ich bezweifele, dass es an der womöglich schlechten Digitalisierung hängt. Denn Routine-Anfragen werden solange kommen, solange man nicht die Anfragenden anweist, diesen Unsinn sein zu lassen.
Wenn Ärzte bei Anfragen nach den Gründen einer Krankschreibung sagen, Sie würden als Antwort auf die bereits gegebenen Diagnosen verweisen wollen, dann zeigt das, dass der Anfragende die Diagnosen nicht gelesen hat oder wenn er das tat, nichts davon verstehen will oder kann.
Ich kann aus meinen Erfahrungen mit meiner Privatversicherung Ähnliches berichten: Auf meinen Rezepten steht bei nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten regelmäßig der Grund für die Verordnung wie z. B. chronischer Kaliummangel. Aber dennoch lehnt die PKV die Erstattung oft ab, weil sie "Stärkungsmittel" nicht bezahlt. Ein nicht behandelter Kaliummangel kann tödlich enden. Kalium ist in der Ausnahmeliste für lebenswichtige nicht verschreibungspflichtige Medikamente enthalten.
"Und Aufgabe der Politik"
Warum das denn? Überall studierte Leute. Die werden sich doch organisieren können. Was bitte heißt Politik? Oder meinen Sie die Regierung? Soll die die Abrechnung unsere Ärzte organisieren?