Ihre Meinung zu Boeing 737 MAX 9 müssen nach Vorfall erstmal am Boden bleiben
Nach dem Abriss von Teilen an einer Boeing 737 MAX 9 hat die US-Luftfahrtbehörde ein vorübergehendes Flugverbot für einige Maschinen angeordnet. Diese müssten erst inspiziert werden. Europäische Airlines beeinflusst das kaum.
Am Boden bleiben, inspizieren und dann wieder abheben.
Ist die Ursache, warum da mal so einfach ein Fenster rausfliegt überhaupt schon bekannt? Dann könnte man gezielt inspizieren und ggf. wieder fliegen.
Wäre man nach dem ersten Absturz einer Max nach diesem Prinzip verfahren, hätte zumindest der 2te Absturz vermieden werden können.
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Ja - die Ursache ist bekannt. Und zwar sehr genau. Und auch, wie man sicherstellen kann, das dieser Vorfall sich nicht wiederholt.
Ansonsten würde die FAA der Lösung mit der 4-8 stündigen Inspektion mit Sicherheit nicht zustimmen.
Bitte sehr genau welche Ursache warum das Fenster aus dem nagelneuen Flieger herausgeflogen ist?
Die beiden Abstürze der MAX waren wie fast immer im Flugverkehr eine Aneinderreihung von Fehlern. Boeing hatte die MAX mit neuen, größeren und moderneren Triebwerken ausgerüstet. Diese mußten aus technischen Gründen weiter vorne an den Tragflächen angebracht werden. Dadurch veränderte sich das Flugverhalten der Maschine. Um das auszugleichen, verbaute Boeing eine neue Software, welche dies automatisch korrigieren sollte. Fehler Boeing: man hatte zwar die Kunden der MAX darauf hingewiesen, teilte aber mit, dass extra Schulungen der Piloten hierfür nicht notwendig seien (= zeitaufwändig und kostet Geld). Die Piloten der Absturzmaschinen wurden also nicht informiert und geschult und konnten mit der Situation jeweils nach dem Start damit nicht umgehen. Andere Piloten der MAX hatten ähnliche Probleme, wurden von ihren Fluggesellschaften jedoch geschult und waren daher den Problemen gewachsen.
Warum hatten andere Fluggesellschaften die Piloten geschult, wenn es denn nicht notwendig gewesen sein soll?
Diese Erklärung erschließt sich mir nicht.
Der Rest stimmt.
Wenn eine Software ein sicherheitsrelevantes Problem ausgleichen soll, dann muss der Hersteller eines regulierten Produktes immer (!) in der Risikobewertung eine sog. "Mitigation" liefern. Die Sofware allein ist immer zu 100% als potentiell fehleranfällig klassifiziert (im Risk Management). Ziemlich sicher hat Boeing bei dem Problem, das die Abstürze verursachte, genau hier Fehler gemacht. Und eine Schulung konnte offensichtlich das Problem nicht zufriedenstellend lösen. Deshalb waren die Flieger über sehr lange Zeit am Boden.
Beim aktuellen Problem kann all dies nicht der Fall sein. Ansonsten wäre die FAA sicher nicht mit einer Inspektion zufrieden zu stellen.