Im Dezember kamen 302.000 Menschen über die Südgrenze in die USA, 250.000 davon jenseits der offiziellen Übergänge - so viele wie nie zuvor. Laut Republikanern eine "Katastrophe". Im Wahlkampf setzen sie auf Restriktionen. Von Sebastian Hesse.
Ich denke ein Mauerbau ist keine Lösung. Wir erleben derzeit weltweit den Beginn massiver Völkerwanderungen. Lebensraumerknappung durch Klimawandel und Bevölkerungswachstum zwingen zunehmend Menschen zum "Wandern" um überleben zu können. Es geht eben erst los!
Was soll nach der Mauer kommen? Der Schießbefehl? Fahrkarten nach Anderstwo? Ist das das Ziel?
Es wird keine Patentlösung für dieses Problem geben. Am menschlichsten ist noch die Solidarität. Und besonders Nationen wie die USA können sich die doch sicher leisten. Nach schwächeren, schlechteren zu suchen ist einfach aber nicht mal als billige Ausrede tolerierbar!
>> den Beginn massiver Völkerwanderungen
Wo und wie dass denn? Gleich ganze "Völker", die sich auf den Weg machen?
>> Lebensraumerknappung durch Klimawandel und Bevölkerungswachstum
Wieder einmal "Völker ohne Raum", wo denn aktuell, die Malediven ausgenommen?
>> Es wird keine Patentlösung für dieses Problem geben.
Doch, die gibt es: gute Regierungsführung, demokratische Teilhabe, Solidarität, Entwicklung, Teilen von Wohlstand, Bildung, Rechtssicherheit, Frieden. Vermutlich wäre am Besten, wenn die Männer einmal für eine Generation das Sagen den Frauen überlassen würden.
>>"Ich denke ein Mauerbau ist keine Lösung."<<
Ich denke schon und die Frage die sich mir stellt ist da eher wie lang und wie hoch? (Wenn nicht politische Entscheidungen die Mauern redundant machen woran ich nicht glaube, denn da müsste an einem zu großen Rad gedreht werden).
ich dachte Ihre grösste Freude in Ihrem Leben war der Fall der Mauer? Und nun dies?
Wie wäre es denn zu versuchen die Fluchtursachen in den Herkunfststaaten zu bekämpfen. Ist zwar nicht unbedingt einfach, aber billig und die humaneste Lösung.
Diese Migrationszahlen werden im Wahlkampf in der zweiten Jahreshälfte sehr wichtig sein. Faktisch ist die Administration Biden mit Kamela Harris als Hauptverantwortliche gescheitert. Biden kann nur noch hoffen, dass Trump sein Gegner wird, ansonsten dürfte ihm das Thema das Genick brechen. Auch bezüglich den Europawahlen und den anstehenden Wahlen in den östlichen Bundesländern dürfte das Migrationsthema eine wichtige Rolle spielen. Das Prinzip Hoffnung wird da wenig weiterhelfen, sondern politisch eher zur Macht des faktischen im Sinne des Zuwachs der AfD führen.
>> Das Prinzip Hoffnung wird da wenig weiterhelfen, sondern politisch eher zur Macht des faktischen im Sinne des Zuwachs der AfD führen.
"Macht des Faktischen", der ist gut. Die Migrationsdebatte basiert allein auf diffusen Ängsten und eingeübten Ressentiments. Kaum jemand im Land ist direkt von Migration betroffen. Niemand hat wirkliche Nachteile durch Migration, im Gegenteil. Und genau die gleichen Phobien vor "Geflüchteten" gab's bereits for 80 Jahren, als Deutsche aus Osteuropa zu Millionen nach Mitteleuropa flohen, vertrieben wurden. Das "Buhmann-Thema" "Migration" ist nur ein politischer Joker, um sich den wahren Aufgaben im Land, den eigentlichen Forderungen aus der Verfassung nicht stellen zu müssen.
Vielen Dank für Ihren, wie ich finde, sehr guten und richtigen Kommentar.
@ Daniel Schweizer
Diese Migrationszahlen werden im Wahlkampf in der zweiten Jahreshälfte sehr wichtig sein. Faktisch ist die Administration Biden mit Kamela Harris als Hauptverantwortliche gescheitert.
Nein, ich sage, dass die Rechten mit ihrer bigotten Haltung zur Migration gescheitert sind. Ich glaube nicht, dass die Republikaner letztlich damit eine Wahl gewinnen. Bisher haben sie immer verloren.
@ EWG2
Biden ist in mehrelei Hinsicht für Trump das größte vorstellbare Geschenk.
Und trotzdem ist er mit der Wahlfälschung und dem Sturm auf das Kapitol letztlich gescheitert. Daher halte ich seine Karriere für beendet.
Wäre es besser wenn er mit dem Sturm aufs Kapitol Erfolg gehabt hätte ?
Nein, das habe ich nicht gesagt. Mike Pence und viele andere Abgeordnete sind ja nur um Haaresbreite dem Lynchmord entgangen. Wären die Putschisten zunächst erfolgreich gewesen, hätte sie danach sicherlich auch das gerechte Schicksal in Form von Spezialeinheiten der Bundespolizei ereilt.
Richtig heißt das Zitat: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten".
>> Richtig heißt das Zitat: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten".
Richtig. Und diese Mauer, die Mutter der Problemlösung, ist ja bereits für teuer Geld da. Und, hilft's was?
Meines Wissens ist diese Mauer nicht zuende gebaut worden und hier liegt das Problem. Wo keine Mauer ist, kann auch keine Mauer schützen.
>> Wo keine Mauer ist, kann auch keine Mauer schützen.
Wo und wie schützt denn diese Mauer in den Teilen, wo sie schon steht? Der Weltspiegel berichtet da regelmäßig Gegenteiliges. Denn: Tunnelbauen kann man auch in Lateinamerika.
Danke für die Korrektur.
@ eine_anmerkung
Das würde ich so nicht sagen denn gerade Trump wurde vielfach gerade von der armen Bevölkerung gewählt und wissen Sie mit welcher banalen Begründung? "Der hat Geld genug und ist damit wenigstens nicht korrupt".
Ich persönlich halte den Geschäftemacher Trump für wesentlich korrupter als den Normalbürger Biden.
>> Ich persönlich halte den Geschäftemacher Trump für wesentlich korrupter als den Normalbürger Biden.
Richtig. Und mit Sicherheit den um das Tausendfache größeren Lügner.
Ei, jetzt drehen Sie aber mächtig auf.
Mag sein, die von mir gemachten Aussagen waren aber Aussagen von einen Teil der Trump´chen Wählerschaft.
Vlt sind die Migrationsbewegungen auch gewollt: sie lenken von den tatsächlichen Herausforderungen ab und dienen Maulhelden, Demokratie und Freiheit immer mehr in Frage zu stellen...
@ franxinatra
Vlt sind die Migrationsbewegungen auch gewollt
Natürlich sind sie gewollt. Niemand bricht aus der Heimat unwillentlich in eine ungewisse Zukunft auf.
Gut von der Intention abgelenkt...
Die Unnachgiebigkeit der Biden Administration zur Migration und Asyl ist nicht gut!
Insbesondere, weil die US Republikaner die Gewährung der Ukraine Hilfe von wegweisenden Zugeständnissen abhängig gemacht hat! Die Biden Administration sollte hier, wenn auch zähneknirschend nachgeben. Es hängt soviel davon ab, dass die Ukraine sich gegen Russland behaupten kann.
>> Die Biden Administration sollte hier, wenn auch zähneknirschend nachgeben.
Ist schon ein sehr perfides Spiel, welches die Republikaner da treiben, nur zum eigenen Vorteil skrupellos die eine Gruppe Bedürftiger gegen die andere Gruppe Bedürftiger ausspielen.
Daraus wird der Trump gerne wieder seinen Nektar draus saugen! Rechte Argumentation: Ablenken von inneren Problemen und einen von draußen für schuldig zu erklären. Hat in der braunen Zeit funktioniert, klappte trefflich in Polen und Brasilien und funtioniert immer noch in Ungarn und anderen. Nur: Was hat denn Trump GETAN, als er an der Regierung war? Welche Mechanismen setzen die Rechten in Bewegung, um das zu verändern? Mehr darf man nicht sagen, sonst gibt's das rote Kreuz.
Sehr gut. Dies wird dem Herrn Biden das Amt kosten.
ein Sternenkind sollte da vielleicht mehr drüber stehen und nicht Partei für Fremdenhasser ergreifen, wir sind doch alle aus Sternenstaub
>> Dies wird dem Herrn Biden das Amt kosten.
Ähm, das Amt sicherlich nicht, aber vielleicht die Chancen auf eine Wiederwahl. Bitte korrekt bleiben.
Sehr gut. Dies wird dem Herrn Biden das Amt kosten.
Unwahrscheinlich. Seine Amtszeit endet turnusmäßig. Für eine vorzeitige Amtsenthebung fehlen den Reps die Stimmen.
@ Möbius
Wäre es besser wenn er mit dem Sturm aufs Kapitol Erfolg gehabt hätte ?
Dann wäre vermutlich der vielkehlige Schlachtruf "Hang Mike Pence" Realität geworden. Ob Trump trotz offensichtlich verlorener Wahl den gewaltsamen Umsturz mit diesem Haufen geschafft hätte, erscheint mir hingegen nicht als wahrscheinlich.
Wären an diesem Tag der Vizepräsident und weitere Abgeordnete gelyncht worden, dann würde sicherlich Trump keine Minute mehr in Freiheit verbringen.
Was passiert eigentlich in den us
Die Massen werde zunehmen - dort und ums Mittelmeer - da helfen keinen Zäune. Die Wanderungen sind für viele der einzige Weg aus existenziellem Elend - wie man auf dem Bild sehen kann:
Juan sin tierra wird vom Cop abgeführt - das beschreibt sie Situation gut: USA haben Lateinamerika und seine Bewohner systematisch verarmt - jetzt kommen die Armen, und das massenweise.
Ohne die USA und ihren großen Markt wäre Lateinamerika noch ärmer.
Die Menschen werden vom Erfolg des Kapitalismus angezogen. Wenn aber die Mehrheit der Staatsbürger der USA dieses Ausmaß an Zuwanderung nicht wollen, dann ist es ihr gutes demokratisches Recht, das zu verhindern.
Was passiert eigentlich in den USA, wenn beide potentiellen Präsidentschaftskandidaten vor der Wahl sterben? Alt genug sind sie ja, dass diese Möglichkeit nicht von der Hand gewiesen werden kann.
es gibt jeweils Kandidaten für das Vize-amt, ich weiss nicht, ob die automatisch nachrücken. Im Amt ja, aber vorher?
Sie stehen dann nicht mehr zur Verfügung.
Die Kommentarfunktion wird bald geschlossen
Sehr geehrte User,
wir werden die Kommentarfunktion um 15:20 Uhr schließen.
Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare noch zu Ende, bevor ein neues Thema eröffnet wird.
Mit freundlichen Grüßen
Die Moderation
In den USA, sowie in allen anderen Laendern gibt es Gesetze, die die Einwanderung regeln. Wenn diese umgangen werden, sind die Leute Gesetzesbrecher. Wer dieses Vorgehen unterstuetzt, oder befuerwortet, unterstuetzt Faschismuss. Da gibt es kein wenn und aber. Wenn einem die Gesetze nicht gefallen, kann man sie versuchen zu aendern. So laeuft ein demokratischer Rechtsstaat.
300.000 Menschen kommen in einem Monat über die Grenz in die USA. Das wohl nicht, weil die Verhältnisse in den USA, die auf die Arbeitsemigranten warten so toll sind, sondern weil die Verhältnisse in den Herkunftsländern so schlecht sind.
Da sind die Besitzverhältnisse auf dem Land in Honduras, Guatemala oder El Salvador zu nennen (Großgrundbesitz). Bemerkenswert ist aber auch, dass die meisten Länder aus denen die Menschen kommen, mit den USA im CAFTA-Freihandelsabkommen verbunden sind. Das hat wohl nicht zu einem bescheidenem Wohlstand geführt. Im Gegenteil-zu mehr Verelendung, wie in den "Lateinamerika-Nachrichten" zu lesen steht. Das GIGA-Institute stellt fest, dass mit CAFTA wirtschaftliche Interessen hemmungslos über nationales Recht und soziale Fragen gestellt wurde.
@ Gassi
Nur: Was hat denn Trump GETAN, als er an der Regierung war?
Nichts. In Trumps Amtszeit gab es mehr Migration als in den beiden Amtszeiten unter Präsident Barack Obama.
Auch wenn hier etliche übliche Kommentierende weiß machen wollen, es gäbe so etwas wie "Grenze dicht" oder "Zaun bauen" (i.Ü.: nicht das einzige jämmerlich gescheiterte Trump-Projekt) als Lösung aller Fragen. Der Bericht macht zumindest exemplarisch die Vielschichtigkeit der Problematik deutlich, nämlich dass Menschenschmuggler-Organisationen in lateinamerikanischen Ländern gezielte Desinformation betreiben und den Menschen weismachen, dass mit dem Ende der restriktiven Trump-Ära die Südgrenze offen stehen würde. "Das zieht - vor allem, wenn die Menschen nach Naturkatastrophen ihre Existenzgrundlage verloren haben." Ein Beispiel ist das Erdbeben auf Haiti. Weitere zerstörerische Wirbelstürme und andere Extremwetterlagen werden folgen - "dank" des Klimawandels, den es ja laut Trump gar nicht gibt...
Schließung der Kommentarfunktion
Liebe Community,
die Kommentarfunktion für dieses Thema wird nun geschlossen.
Danke für Ihre rege Diskussion.
Mit freundlichen Grüßen
Die Moderation
Vielleicht wird Biden demnächst sagen "niemand möchte eine Mauer bauen"?
9 Antworten einblenden 9 Antworten ausblenden
Biden wird keine Mauer bauen. Das wird sein Nachfolger tun.
Ja ich denke auch der Biden-Nachfolger wird dann die Trump-Mauer sicherlich weiterbauen, vielleicht sogar Trump selbst, wer weiss?
>> Ja ich denke auch der Biden-Nachfolger wird dann die Trump-Mauer sicherlich weiterbauen
Warum? Mit welchem Effekt?
Zum Licht- und Sonnenschutz natürlich.
>> Das wird sein Nachfolger tun.
Ah, die berühmte Kristallkugel von "möbius".
Das wird sein Nachfolger tun.
Das hat sein Vorgänger schon getan. Oder sagen wir lieber, er hat befreundeten Bauunternehmern am Kongress vorbei Millionen zugeschanzt. Dass die Mauer eine Ruine blieb, hat Trump nicht weiter gestört.
Warum verhöhnen Sie die Maueropfer?
Wo habe ich das getan? Was wollen Sie mir da mal wieder unterstellen?
So ein Unfug: unter Biden gingen und gehen die Bemühungen zur Lösung der vielschichtigen Problematik erst ernsthaft los. Trump war lediglich ein Phrasenwerfer.