Die chinesische Flagge bei einer Zeremonie.

Ihre Meinung zu Xi will mit Biden zusammenarbeiten

Seit 45 Jahren unterhalten die USA und China diplomatische Beziehungen - derzeit sind sie ziemlich angespannt. Zum Jahrestag sprach sich Chinas Staatschef Xi für Kooperation "zum Nutzen beider Seiten" aus.

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163 Kommentare

Kommentare

ein Lebowski

Die Wiedervereinigung des Mutterlandes ist historisch unvermeidlich." Die von der Nachrichtenagentur Xinhua veröffentlichte amtliche englische Übersetzung lautete: "China wird sicher wiedervereinigt werden.

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Wieso ist das unvermeidlich, wenn die in Taiwan nicht wollen, ist es besser es zu lassen. Wenn China genug Puste hat und ganz kumpelhaft mit umgeht, statt mit milit. Drohgebährden zu arbeiten (was in der Neujahrsansprache nicht vorkam), kommen die in Taiwan vlt. ganz von selbst auf die Idee, aber irgendwie scheint da jemand Zeitdruck aufzubauen, FEHLER, mach dir selbst keinen Druck Xi.

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harry_up

Auf welche Idee sollten die in Taiwan ganz von selbst kommen?

Sie meinen doch nicht im Ernst die freiwillige Heimkehr in die Arme Chinas?

ein Lebowski

Wo steht China in 50 Jahren oder in 100, wo steht Taiwan, ich weiß es nicht, es ist durchaus möglich, dass sich der Konflikt von selbst ergibt, auch wenn ich nicht drauf bauen würde.

Xi hat halt den Fehler begangen, zu sagen, das gehört zu uns und ich erledige es.

Mischa007

Da darf man gespannt sein! Diese Zusammenarbeit wird es bestimmt nicht zum 0-Tarif geben. Jeder wird ein oder zwei Opfer bringen müssen, nur welche, das dürfte die spannende Frage sein. 

Die andere Frage wird lauten, wie gehen die nächsten Wahlen in den USA aus? Biden und Xi können Vereinbarungen treffen, die sich sogar für beide Seiten lohnen werden. Aber was ist wenn Onkel Trump dann eventuell übernimmt? 

Biden muss etwas vorweisen vor der Wahl und da käme eine quasi Einigung mit den Chinesen gerade recht. Und das man die Chinesen nicht einfach mit diversen Saktionen ruhig stellen kann, hat man sogar in den USA schon bemerkt. Es ist schon ein Unterschied ob man Millarden in die Rüstung oder in die Wirtschaft investiert. Auf welche Weise, und unter welchen Bedingungen das passiert ist dabei eine ganz andere Geschichte.

Jedenfalls dürfte es spannend werden 2024!

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Wir Sofa-Revoluzzer

@ Mischa007

Da darf man gespannt sein! Diese Zusammenarbeit wird es bestimmt nicht zum 0-Tarif geben. Jeder wird ein oder zwei Opfer bringen müssen, nur welche, das dürfte die spannende Frage sein.

China wird demokratisch werden müssen. Und die Achtung der Menschenrechte wird kommen. Die USA werden dafür mehr Chips und Technik liefern.

wenigfahrer

Das China seine Staatsform ändert halte ich für ausgeschlossen, China wird seine Technik und Chips selber erfinden müssen, auf dem Weg sind sie ja schon ein Stück gegangen.

Mischa007

Das ist Kleindenken! Es geht da bestimmt nicht nur um diese Chips, zumal China schon bewiesen hat das man da auf einem recht guten Weg ist, sich selbst zu helfen. 

Und zur Demokratie habe ich auch eine Meinung die eventuell nicht jedem gefällt. Wenn Demokratie nämlich bedeutet, das die Welt nur durch wenige elitäre Menschen bestimmt wird, die eigentlich immer nur reagieren wenn es ans eingemachte geht, nämlich um den eigenen Machterhalt, finde ich die gar nicht mehr so Toll. In den demokratischen Ländern gibt es eine Konstante, das Reiche im reicher werden und Arme immer ärmer. (Statistisches Bundesamt) 

Wenn das eine zwingender Teil der Demokratie ist, brauch ich die nicht wirklich. Gut, ich brauche auch keine Autokratie. Auch Demokratie sollte von Zeit zu Zeit hinterfragt werden, ob sie zum Wohle der Völker angewendet wird, oder nur für wenige.

quas

Nun in Autokratien und Diktaturen dürfte die Verteilung des Reichtums ungleich schlechter sein als in den meisten Demokratien. Siehe Russland oder auch China, oder beliebige Diktaturen in Afrika.

In einer Demokratie haben es die Bürger selbst in der Hand, Parteien, zu wählen die für mehr Umverteilung von oben nach unten sorgen. Wenn man sich aber die z.B. die letzten Wahlen in Bayern ansieht, scheinen sich wohl mehr Bürger in der Oberschicht zu sehen, oder warum haben über 70% der Wähler für Parteien gestimmt, die eben eher einer elitären Minderheit zu gute kommen, bzw. den Status quo, dass es für für Vermögende leichter ist, ihr Vermögen zu vergrößern, als für Menschen, die kein Vermögen haben ein solchiges aufzubauen. Siehe Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer, Dienstwagenprivileg, Spitzenssteuersatz, etc.. All das kommt vermögenden Menschen zugute und zwar zumeist unabhängig davon, ob sie ihr Vermögen tatsächlich durch Eigenleistung aufgebaut haben.

nie wieder spd

Demokratie bedeutet ja erstmal, dass es Möglichkeiten gibt, etwas zu ändern. Leider werden diese Möglichkeiten einerseits missbraucht, siehe AfD oder Trump und andererseits nicht genutzt, siehe die meisten anderen Demokratien. Und die, die sie missbrauchen, tun das in der gleichen Absicht, wie autokratische Politiker die Diktatur nutzen. Zu ihrem persönlichen Vorteil.

wenigfahrer

" Da darf man gespannt sein! Diese Zusammenarbeit wird es bestimmt nicht zum 0-Tarif geben. Jeder wird ein oder zwei Opfer bringen müssen, nur welche, das dürfte die spannende Frage sein.  "

Welche Opfer sollten das sein?, kann ich mir nicht so richtig vorstellen.

Mischa007

Da hilft die internationale Presse weiter, was diese Opfer sein könnten. Ich will da keinen was in den Mund legen. Wir als Westen haben Vorstellungen und die Chinesen haben da Vorstellungen. 

Naturfreund 064

Jedenfalls dürfte es spannend werden 2024!

Ich dagegen hoffe, dass es 2024 nicht so spannend wird, sondern eher etwas entspannter. Dafür würde es jetzt einmal wieder höchste Zeit werden.

Mischa007

Schön, Hoffnung stirbt Bekanntlich immer zuletzt. 

Nettie

„Xi will mit Biden "zusammenarbeiten"“

Reine ‚Diplomatie’. Sein Handeln in der Realität lässt dagegen keinen Zweifel daran zu, dass sein Ziel dabei nicht „die Beziehungen zwischen China und USA weiter voranzutreiben, zum Nutzen sowohl Chinas als auch der Vereinigten Staaten und ihrer Völker sowie zur Förderung des Weltfriedens und der Entwicklung" ist.

wenigfahrer

Kann mir ehrlich gesagt nicht so richtig vorstellen das es eine wirkliche Annäherung der Beiden auf Dauer gegen könnte, dazu sind die Interessen der USA völlig andere als die von China, was auch in den Beschränkungen bei Handel und so weiter deutlich wird.

Erinnert mich immer an Connor MacLeod und es kann nur einen geben, das ist natürlich eher satirisch gemeint, ich hab da eher Zweifel. 

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fathaland slim

Kann mir ehrlich gesagt nicht so richtig vorstellen das es eine wirkliche Annäherung der Beiden auf Dauer gegen könnte, dazu sind die Interessen der USA völlig andere als die von China, was auch in den Beschränkungen bei Handel und so weiter deutlich wird.

Die Interessen der USA sind gar nicht so anders als die Chinas. Sie heißen Wohlstand, Stabilität und Sicherheit. Entgegen weit verbreiteter Meinung lässt sich so etwas besser miteinander als gegeneinander bewerkstelligen. 

wenigfahrer

Zum genannten gehört aber noch die Vormachtstellung in den einzelnen Regionen, und da kommen die Beiden nicht zusammen, deshalb kann ich mir das nicht vorstellen, Wohlstand, Stabilität und Sicherheit sind nur eine Seite der Medaille. 

wie-

>> Kann mir ehrlich gesagt nicht so richtig vorstellen das es eine wirkliche Annäherung der Beiden auf Dauer gegen könnte

Was stellen Sie sich denn unter einer "wirklichen Annäherung" genau vor? Wie könnte diese zwischen diesen beiden Großmächten, hier Autokratie, dort (noch) Demokratie, funktionerien?

wenigfahrer

Das weiß ich nicht, deshalb kann es ich es mir auch nicht vorstellen, es geht ja auch um Vormachtstellung, Lösung wohl eher unbekannt.

fathaland slim

Xi möchte also die friedliche Wiedervereinigung mit Taiwan durchsetzen.

Dazu müsste er erst einmal die Herzen der Taiwanesen gewinnen. Denn sonst wäre nur eine gewaltsame Wiedervereinigung möglich.

Ärgerlicherweise sind die Taiwanesen, nachdem sie lange Zeit selbst unter einer Diktatur leben mussten, mittlerweile an Freiheit und Demokratie gewohnt. Da muss sich Xi schon was einfallen lassen, wenn er wirklich die friedliche Wiedervereinigung will.

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wie-

>> Da muss sich Xi schon was einfallen lassen, wenn er wirklich die friedliche Wiedervereinigung will.

Seine Tastensoldaten sind jedenfalls schon eifrig am Werk. Und seine wiederholten martialischen Drohungen unterstützt durch Kriegsschiffe und Jagdbomber sprechen auch nicht für friedliche Absichten.

wenigfahrer

Das geht nicht friedlich, die einen wollen nicht, und der eine Große müsste sich aus der Region zurückziehen, und das passiert auch nicht, also wird das so nicht funktionieren.

werner1955

Da muss sich Xi schon was einfallen lassen?

Dann könne wir nur hoffen das er sich nicht andere schlimme Aggressoren wie Putim Hamas oder Iran ein Vorbild nehmen wird. 
Da die wirtschftlichen Sorgen dort immer drängender werden könnte auch er zu einer agresiven Handlugen sich entschließen um von seinen selbst verursachten Fehlern abzulenken. 

Bigbirl

Und das nehmen Sie woher?

harry_up

Gesunder Menschenverstand?

nie wieder spd

„Ärgerlicherweise sind die Taiwanesen, nachdem sie lange Zeit selbst unter einer Diktatur leben mussten, mittlerweile an Freiheit und Demokratie gewohnt. Da muss sich Xi schon was einfallen lassen, wenn er wirklich die friedliche Wiedervereinigung will.“

Über die Art der Demokratie in Taiwan habe ich bisher in unseren Medien kaum Informationen erhalten. Etwa eine von Milliardären gekaufte Demokratie, wie in den USA? 
Ansonsten sind die Arbeitsbedingungen in Taiwan von denen in China kaum zu unterscheiden. Es wird gearbeitet bis zum Umfallen, zu  halbwegs ausreichenden Löhnen. Ähnlich wie bei der Ukraine und Russland ist mir nicht klar, was sich in Taiwan großartig ändert, wenn es zu China gehören würde. 
Und was sich in den USA ändert, wenn Trump in 1 Jahr wieder Präsident ist, das werden wir sehen. Aber dort wird es gewiss nicht besser.

Sisyphos3

25 Mill Taiwanesen zu 1.4 Mrd Festlandchinesen was glauben sie was passiert wenn die entschlossen agieren

hört man viel noch von Hongkong oder Macau ?

Wir Sofa-Revoluzzer

@ Mischa007

Die andere Frage wird lauten, wie gehen die nächsten Wahlen in den USA aus?

Dieser Unsicherheit könnte sich Xi ja auch aussetzen. Es wäre interessant. Warum tut er es nicht? Naja, Putin tut es ja auch nicht.

frosthorn

Was sollte denn das für eine Zusammenarbeit werden zwischen zwei expansiven Weltmächten, die beide nur um eins bemüht sind, nämlich ihren Einflußbereich zu erhalten und zu erweitern? Vor dem ersten Weltkrieg hatten wir die Situation, dass die Aufteilung der Welt abgeschlossen und weiteres Wachstum nur durch Krieg zu erreichen war. Was ja dann auch geschah. Vorher hatte man Bündnisse geschlossen, von denen man sich die besten Chancen in einer militärischen Auseinandersetzung versprach. So stehen die Dinge zwischen den USA und China aber derzeit nicht. Etwaige Kooperation wäre höchstens temporär. Zeitgleich wird das Wettrennen und Wettrüsten fortgesetzt. Soll ich mir davon Frieden versprechen?

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Nettie

Dem ‚Expansionsdrang‘ irgendwelcher ‚Mächte‘ sind schon rein natürliche (in diesem Fall geographische) Grenzen gesetzt.

frosthorn

Ich habe ja gerade diese Analogie in meinem Post beschrieben. Vor dem ersten Weltkrieg gab es auch keine geographischen Möglichkeiten der Ausdehnung mehr, was einer der Gründe für diesen Krieg war. Was Sie als Widerspruch darstellen, ist keiner.

wie-

>> Was sollte denn das für eine Zusammenarbeit werden zwischen zwei expansiven Weltmächten, die beide nur um eins bemüht sind, nämlich ihren Einflußbereich zu erhalten und zu erweitern?

Wo und wie sind die USA expansiv? Welche Länder und Territorien hätte die aktuelle US-Administration gerne im Reich?

>> weiteres Wachstum nur durch Krieg

Woher haben Sie denn diese Theorie? Und Sie meinen, dass das böse Großkapital aktuell wieder auf diesem Weg ist?

>> Soll ich mir davon Frieden versprechen?

Geht es nach den Worten von Herrn Biden: ja. Geht es nach den Worten von Herrn Xi: nein. Aber gut, wenn beide miteinander reden und die Positionen zuvor bekannt sind.

artist22

"Soll ich mir davon Frieden versprechen?" Ich denke, die Frage stellt sich so nicht mehr. 

Selbst einem Apparatschik wie Herrn X. aus P. ist in seinem inneren Beraterzirkel klar, dass die alte Weltordnung der Dominanz der Großmächte bald Geschichte ist: 

Die existenziellen(!) Fragen des Klimas, der  unregulierten Technik und der absolut ausufernden Ungleichheit werden entweder zur Rettung oder zum Untergang des homo sapiens führen. 

Ein Drittes gibt es nicht. Und bestenfalls taugen die alten Mächte zur Moderation dieser Entwicklung.

eine_anmerkung.

„Wertebasierte Außenpolitik“ heißt hier das Zauberwort.

wie-

>> „Wertebasierte Außenpolitik“ heißt hier das Zauberwort.

Bingo!

frosthorn

Drohen Sie mir bitte nicht mit einer Politik, die sich auf "Zauberwörter" stützt.

wie-

>> Aus dem Artikel: China werde die Wiedervereinigung umsetzen, das sei "unaufhaltsam", sagte Xi. Er versicherte gegenüber Biden zudem, dass China nicht versuche, "die Vereinigten Staaten zu übertreffen oder zu verdrängen" und betonte, dass die USA ihrerseits nicht versuchen sollten, China zu unterdrücken. 

Für die US-Außenpolitik müssen solche Forderungen ein déjà-vu sein. Denn das kaiserliche Japan forderte Ende der dreißiger Jahre genau das gleiche von den USA: kein Konflikt mit den USA im Tausch für japanische Handlungsfreiheit in China und in Südostasien. Der Angstmythos von einer "Unterdrückung" bzw. einer "Ungleichheit" war bzw. ist dabei beiden autokratischen Regimen gleich. Beide autokratische Regime sind übrigens von Männern besetzt.

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R A D I O

In der basisorientieren Demokratie der USA spielt die Frage, welches Geschlecht das Sagen hat, demokratisch regiert, naturgemäß prinzipiell keine Rolle, ist so unerheblich, wie die Frage, wie die USA zu ihrem Land kam. Kaiser hatten die nie, die Häuptlinge der Stämme hat man überzeugt, dass sie unzeitgemäß waren.

Wir Sofa-Revoluzzer

@ Mischa007

Biden muss etwas vorweisen vor der Wahl und da käme eine quasi Einigung mit den Chinesen gerade recht.

Lieber Micha, ich bin kein Freund von Schwarzweißfilmen, aber wenn Sie den Artikel richtig lesen, dann möchte ja gerade Xi etwas vorweisen. Er geht ja auf den Westen zu, er will ja gut Wetter machen. Also Farbe in die Beziehung bringen.

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Mischa007

Ich denke nie in Schwarz-Weiß, da ich China, Russland, Ukraine und auch die USA sehr gut kenne. Ich bin in all diesen Staaten Beruflich sehr oft zugegen. Und wenn man alle Angebote der letzten Jahre von China aufdrößelt kommt man immer zu einem Ergebnis. Zusammenarbeit Wirtschaftlich gern, aber politisch bleinen wir auf Kurs, nämlich den Kurs Chinas. Und das gleiche sehe ich auch in den USA. Egal wer dort im WH sitzt, vertritt immer das berüchtigte "America Fist". Trump hat es brutal herausgeschrien, und Biden verkauft es uns etwas diplomatischer, aber er verkauft es.

Und solang es Staaten geben wird die einen Fuhrungsanspruch erheben, wird sich da auch recht wenig ändern. Die UN war Mal eine recht gute Idee als quasi eine Weltregierung, nur ist davon nur noch ein Fragment übrig geblieben.

Sokrates

Xi hängt sich wie ein Fähnlein in den Wind. Er schaut wie er sich aus allem diplomatisch raushalten kann, deshalb will er mit Biden zusammenarbeiten, oder wahrscheinlich von anderer Chinesischer Diktatur ablenken?

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Parsec

Wenn Xi sich wir das Fähnlein im Wind verhält, dann wäre das an sich schon eine gelungene Täuschung, denn Xi würde niemals sich nach den USA ausrichten. Xi wird weiterhin nicht gewillt sein, mit den USA zusammenzuarbeiten und das weiß Biden.

Ich halte das Gerede Xis von einem gewünschten stabilen Verhältnis mit den USA für Blendung. Das Verhältnis, das China zu den USA zurzeit "pflegt", entspricht den aktuellen Gegebenheiten, mit denen China aus rein von Macht gelenkten Interessen nicht zufrieden sein kann. Und da China sich nicht bewegen wird, wird sich daran auch nichts ändern. Denn warum sollte China plötzlich in eine Stabilisierung des Verhältnisses zu den USA interessiert sein?

Die USA werden ganz sicher nicht zu Xis aufdiktierten Bedingungen die Hand reichen, und das ist auch gut so, da so viele Fragen ungeklärt sind, die nur nach einem Machtwechsel in China diskutiert werden könnten.

wie-

In wenigen Wochen stehen der alljährliche Parteitag der KC China und das chinesische Neujahrsfest an. Da braucht das Regime von Herrn Xi gute Nachrichten, um die bekannte chinesische Harmonie zu kreieren.

Dabei sind die Rahmenumstände für das Regime aktuell alles andere als positiv. Die VR China steckt in einer massiven Wirtschaftskriese, die Jugendarbeitslosigkeit ist auf einem Rekordhoch, der demographische Wandel zeigt seine Auswirkungen (Pflegekriese), die Legitimität des Regimes wird diskutiert, die Menschenrechtssituation ist weiterhin schlecht, um den Handel von Wohlstand gegen Gehorsam des Regimes mit der Bevölkerung weiter begründen zu können, die expansiven Großmachtträume gegenüber Taiwan und der Süd-China-See stottern. Zudem beginnen Japan, die Philippinen und Vietnam mit der Aufrüstung ihrer Truppen gegenüber der Volksarmee.

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Mischa007

Bitte nicht aus dem Fenster fallen! Diese Rahmenumstände, Wirtschaftskriese, Jugendarbeitslosigkeit, demogr. Wandel, Pflegekriese und sogar das infrage stellen der legitimation von Regierungen, könnte ich im Moment 1:1 auf Europa kopieren, weil es da ähnlich ausschaut.

Was helfen würde wäre der Umstand das wir nicht immer von Oben herab argumentieren sollten, weil auch bei uns gibt es jede Menge an Mißständen. 

werner1955

Xi will mit Biden zusammenarbeiten.

Gut so. Chinas fette Jahre sind vorbei. Wichtig ist Freiheit und Selbstbestimmung von Taiwan dürfen nie geändert werden.

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harry_up

Dass Xi mit Biden "zusammenarbeiten" will, sagen SIE.

Ich fürchte, dass Sie dessen Worte überinterpretieren.

wie-

>> Wenn China genug Puste hat und ganz kumpelhaft mit umgeht, statt mit milit. Drohgebährden zu arbeiten (was in der Neujahrsansprache nicht vorkam), kommen die in Taiwan vlt. ganz von selbst auf die Idee, aber irgendwie scheint da jemand Zeitdruck aufzubauen, FEHLER, mach dir selbst keinen Druck Xi.

Wenn da nicht noch das Musterbeispiel Hongkong wäre, wo das Regime von Herrn Xi tagtäglich dessen Verständnis von Vertrags- und Rechtstreue gewaltsam aufzeigt. Und das will die Mehrheit der Menschen in Taiwan auch? Ich bitte Sie.

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ein Lebowski

Und das will die Mehrheit der Menschen in Taiwan auch? Ich bitte Sie.

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Hab ich mit keiner Silbe gesagt, das war ein Appell an Xi, es zu lassen und das sich das, möglicher Weise von selbst erledigt, selbst wenn er tot ist. Hast mich da gründlich falsch verstanden.

Bernd Kevesligeti

Warum auch nicht ? Schließlich geht es um friedliche Beziehungen, um die Absage an eine militärische Konfrontation. China lehnt extralegale Sanktionen ab. Die USA sind echauffiert wegen des Aufstieges Chinas. Dem steht-natürlich ein kulturalistisch geprägter Sozialdarwinismus, in dem Völker ihre Überlebensberechtigung in einem umfassenden Kampf alle gegen alle beweisen müssen. Und  aus mangelnder Reflexion des globalen Strukturwandels und des eigenen Abstiegs heraus. 

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fathaland slim

Die USA sind echauffiert wegen des Aufstieges Chinas.

Echt jetzt?

Der Aufstieg Chinas dauert ja nun schon viele Jahrzehnte an. Die USA befinden sich also Ihrer Ansicht nach seit Jahrzehnten in der Echauffierungsschleife?

Bernd Kevesligeti

Aber für die letzten Jahre können Sie das doch nicht bestreiten.

Eine ganz andere Frage, die übrigens auch Sie als "Linken" umtreiben sollte, ist, ob Washington die Botschaften aus China noch verstehen kann. Kann Washington die Zeitenwende noch mitvollziehen (damit ist nicht die Scholzsche Zeitenwende gemeint). Oder setzt man weiter auf eine Fortsetzung der Strategie des Kicking away the ladder, dass der Hehemon und sein neoliberales Weltsystem seit dem Ende des Nachkriegsbooms und dem Beginn des Neoliberalismus, seit Ende der 1970er Jahre, stets erfolgreich gegen fast alle potentiellen Aufsteiger praktiziert wurde. 

wie-

>> Dem steht-natürlich ein kulturalistisch geprägter Sozialdarwinismus, in dem Völker ihre Überlebensberechtigung in einem umfassenden Kampf alle gegen alle beweisen müssen. Und  aus mangelnder Reflexion des globalen Strukturwandels und des eigenen Abstiegs heraus. 

Argumentieren mit völkischen Sozialdarwinismus? Hatten wir solche kruden Argumentationen nicht vor etwa 80 Jahren als überwunden geglaubt? Wobei: für die VR China handelt ja kein "Volk" sondern ein nicht vom Volk legitimiertes autokratisch herrschendes Regime. Wen sehen Sie bei den USA als handelnden Akteur? Irgendwelche ominösen Geldeliten?

Bernd Kevesligeti

Mit Sozialdarwinismus war der Hegemon gemeint. Und der ist in Asien gleichzeitig auch eine raumfremde Macht. Mehr dazu steht in dem Buch von Wolfram Elsner "Die Zeitenwende-China, USA und Europa, Papyrossa Verlag.

artist22

Haben Sie vielleicht auch mal seriösere Referenzen auf Lager? Aus wikipedia: "Elsner engagiert sich in der Bremer Ortsgruppe der von Sahra Wagenknecht initiierten Bewegung"

Selbst ich zitiere öfter aus mir ideologisch eher fremden Quellen als aus mir näher liegenden. Das gebietet schon der Selbstschutz vor Voreingenommenheit. 

Bernd Kevesligeti

Was sind denn seriöse Quellen ? Jens Stoltenberg etc. ?

 

Parsec

"Schließlich geht es um ... die Absage an eine militärische Konfrontation"

Das hört sich aus chinesischem Munde aber ganz anders an, und zwar sehr windeutig.

Dem chinesischen Regime ist nicht zu trauen. Das ist schon lange so.

Freilich wäre eine Annäherung Chinas und der USA wünschenswert, aber nicht zu Xi's Bedingungen. Deswegen verwundert mich Xi's "Ansprache" doch sehr.

Bernd Kevesligeti

Wann ist denn einem Regime zu trauen ? Wenn das Land unten und demütig ist ?

Wir Sofa-Revoluzzer

Die USA sind echauffiert wegen des Aufstieges Chinas. Dem steht-natürlich ein kulturalistisch geprägter Sozialdarwinismus, in dem Völker ihre Überlebensberechtigung in einem umfassenden Kampf alle gegen alle beweisen müssen.

Da beschreiben Sie definitiv mehr Ihre eigenen Ängste. Jedenfalls nicht die der Amerikaner. Die sehen das viel lockerer. Das sind nämlich Demokraten.

Bernd Kevesligeti

Oh, da scheinen Sie aber die Geschichte anders zu beschreiben, als sie in den letzten Jahrzehnten gelaufen ist. 

Wir Sofa-Revoluzzer

Und  aus mangelnder Reflexion des globalen Strukturwandels und des eigenen Abstiegs heraus. 

Den Abstieg Amerikas sehnen Sie schon lange herbei. Der mögliche eigene Abstieg grät dabei ein wenig aus dem Blick.

Bernd Kevesligeti

Hier geht es um objektive historische Entwicklungen. So viel auch dagegen geeifert wird.

Izmi

Es wird China und den USA nichts weiter übrig bleiben, als aufeinander zuzugehen. Denn alles andere bedeutet letztlich Konfrontation, auf die dann meist eine Eskalation folgt. Hoffen wir, dass beide Seiten so schlau sind, das zu erkennen. Ob Trump dann dafür der Richtige ist, wage ich zu bezweifeln. Leider stehen hinter Trump noch ganz andere Kräfte...

Parsec

Die vielen "Konfliktfelder", zwischen den USA und China werden durch schweinbar diplomatische, in Wirklichkeit aber eher aggressiv wirkende Rhetorik von chinesischer Seite ausgehend am Leben erhalten.

Es ist eben keine Einmischung in innere Angelegenheiten, wenn in China Menschenrechtsverletzungen angemahnt werden. Xi weiß ganz genau, wo Menschen in China unterdrückt werden. Das kann er nunmal nicht verheimlichen, was ihn freilich ärgert.

Auch geht es nicht um zwei expansive Weltmächte, die sich sich ins Gehege kommen. Die Expansionsbestrebungen Chinas sind darauf ausgelegt, wirtschaftliche Stärken anderer Stasten zu schwächen und dabei vor terretorialen Drohgebärden nicht zurückzuschrecken.

Die (vorgeschobene) "Einsicht" Pekings auf Stabilisierung des Verhältnisses zu den USA kommt reichlich spät, wenn Biden hier noch vor der kommenden US-Präsidentschafswahl punkten will, zumal "Angebote" Chinas immer vergiftet sein könnten.

 

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wenigfahrer

Es geht schon um zwei Mächte, eine Weltmacht davon ist die USA, ob China schon eine ist weiß ich nicht, die Zahlen bei Militär und Rüstungsausgaben sagen da etwas anderes, und und dann ist noch die Frage wer vor welcher Küstenregion aktiv ist, und die ist eindeutig zu beantworten.

Deswegen glaube ich nicht an eine wirklich Annäherung oder Einigung, kann ich mir nicht vorstellen, die Interessen sind völlig verschieden wie auch die Gesellschaftsform.

Duzfreund

.."zum Nutzen beider Seiten".. Das klingt nach Wandel durch Annäherung - es so zu verstehen wäre aber ein Missverständnis, wie wir an Putin gesehen haben. Niemand will Konfrontation, das wäre unproduktiv, aber sowohl Europa, als auch die USA wären gut beraten nicht auf romantische Ideen (a la "arabischer Frühling" ) zu verfallen, sondern eine "selbstbestimmte" Politik zu machen, ganz wie die USA oder die anderen Großmächte. 

Parsec

XI spricht doppelzüngig von einem Stabilisierungswillen zwischen China und den USA.

Das falsche Spiel Xis ist allzu durchsichtig und lässt einen verwundert zurück: der angebliche Wille "...Chinas friedliche Wiedervereinigung [mit Taiwan] ..." ist nachweislich erstunken und erlogen, hier geht es China ausschließlich um Annexion, wobei China allzugerne alle Mittel einsetzen würde, um dieses Ziel zu erreichen. Es ist geradezu lächerlich, das Xi in dieser Frage um "Unterstützung" der USA bittet, dessen Antwort er für unvermeidbar hält, nämlich pro Annexion Taiwans.

Schon grundsätzlich sehe ich das vergiftete Werben Chinas um eine angebliche Stabilisierung des Verhältnisses zu den USA als billiges Ablenkungsmanöver Xis an, da China absolut nichts für ein gutes Verhältnis zu den USA und generell zum "Westen" beigetragen hat.

Von der "grenzenlosen Freundschaft" zu Russland will ich erst gar nicht reden.

Die Worte Xis sind nichts Wert.

 

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harry_up

Wer möchte Ihnen da guten Gewissens widersprechen?

Aber vlt. ist ganz vorsichtiger Optimismus ja erlaubt und angebracht?

Izmi

Die Worte Xis sind nichts Wert.

Eine "Erkenntnis", die uns straks in eine kriegerische Auseinandersetzung führen könnte. 

Hanns Guck In Die Luft

"Chinas fette Jahre sind vorbei."

Das kann ich nicht erkennen: China hat längst den BRICS-, asiatischen und afrikanischen Raum für sich entdeckt. Es könnte sich getrost vom westl. Markt zurückziehen. Der Westen hätte das wirtschaftliche Nachsehen.

"Selbstbestimmung von Taiwan dürfen nie geändert werden"
Die staatsrechtlichen Rahmenbedingungen sind nachwievor vage und fragil. Solange sich daran nichts ändert, wird Taiwan der Zankapfel sein.

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Foren User

@ Hanns Guck ...

"Chinas fette Jahre sind vorbei." Das kann ich nicht erkennen: China hat längst den BRICS-, asiatischen und afrikanischen Raum für sich entdeckt.

Abgesehen von China sind die Verhältnisse in den anderen "BRICS"-Staaten doch eher prekär. China macht da nur aus PR-Gründen mit. Sonst sind die anderen "BRICS"-Konsorten den Machthabern in China schnuppe.

das ding

Es geht nicht um Zusammenarbeit. Das ist diplomatische Verklausilierung fuer die Oeffentlichkeit. Sondern um Schadensbegrenzung auf der jeweils eigenen Seite. Dabei gibt es  unterschiedliche Zielsetzungen, die weiterhin verfolgt werden und notgedrungen darauf abzielen werden und muessen, die andere Seite unter Druck zu setzen. Man kann dabei Grundsaetsliches waehlen: Die signifikant ueberwiegende Freiheitsgedanken des Westens oder der elemtaere Unterdrueckungs- und Gleichschaltungstrieb Chinas. Es ist ziemlich eindeutig, alles andere ala "ja, aber..." ist hohles Gerede um sich aus der Affaere zu ziehen oder direkt die Seite Xi's zu waehlen. 

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Parsec

" ...Schadensbegrenzung auf der jeweils eigenen Seite..."

Da Xi ja hier "vorangegangen" ist - und das tut das Regime Chinas nur im Ausnahmefällen - bin ich der Meinung, dass Xi hier seine Schadensbegrenzung betreiben will. Auf eine recht durchsichtige Art und Weise.

Peter Kock

Etwas Annäherung könnte allen helfen .....obwohl man kann keinem trauen selbst meine kleinen Chinaerfahrungen zeigten das schon vor Jahren !

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Foren User

... obwohl man kann keinem trauen selbst meine kleinen Chinaerfahrungen zeigten das schon vor Jahren !

Ja? In wie fern?

das ding

"Etwas Annäherung könnte allen helfen"

Ja. Im Sinne des Spruches: Sei deinen Freunden nahe, sei deinen Feinden naeher." Inklusive da, wo es keinem schadet und allen nutzt. Doch diese Anhaeherungspunkte sind - im Sinne des Ganzen - minimal.

CoronaWegMachen

Na , immer hin : Die beiden Staatsführer wollen / sollen mit einander reden.

Die Idee, doch weiterhin mit gegenseitigem Respekt auf einander zuzugehen ist doch schon mal ein Anfang in die richtige Richtung.

Und es war immer so :
Wenn über gegenseitigen Handel gesprochen wurde und daraus Handelsverträge etc. wurden, dann klappte das auch mit der "Nachbarschaft" ganz gut.