Monsanto-Firmenschild vor der Zentrale in St. Louis, Missouri, USA.

Ihre Meinung zu Monsanto muss 857 Millionen Schadensersatz zahlen

Ein US-Geschworenengericht hat die Bayer-Tochter Monsanto zur Zahlung einer hohen Millionenstrafe verurteilt. Das Unternehmen hafte für die Verwendung der giftigen Chemikalie PCB in Lampen an einer Schule in den USA.

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135 Kommentare

Kommentare

TapferSchneiderlein

Dass Glycosphat eine riesige Prozeßwelle nach sich ziehen wird war sicher auch den Topmanagern von Bayer bekannt als sie seinerzeit Monsanto kauften. Ich meine wir erleben derzeit erst den Beginn der Lawine. Von den nicht einzupreisenden Schäden an der Natur gar nicht zu reden.

Vor diesem Hintergrund sieht die Verlängerung der Nutzungszulassung durch unsere Politiker ganz anderst aus. Ein Verbot würde doch garantiert von Bayer genutzt um dieses Problem zu sozialisieren! Also gilt wie oft im Leben: Denken, Verantwortung übernehmen, Finger weg lassen von Glycosphat! Und von Bayer-Aktien!

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proehi

„…Vor diesem Hintergrund sieht die Verlängerung der Nutzungszulassung durch unsere Politiker ganz anderst aus. Ein Verbot würde doch garantiert von Bayer genutzt um dieses Problem zu sozialisieren!..‘“

+

Dann hätte der teure Bayerlobbyismus komplett versagt, weil die dann ja auf ein Verbot von Glyphosat hätten drängen müssen damit sie dann abwälzen, sozialisieren können. Wobei, wenn Glyphosat schädlich ist, ist das Problem bereits sozialisiert und die Politik hätte verbieten müssen. Ihre Wahl.

Sisyphos3

erstaunlich

als das noch ne US Amerikanische Firma war war es anders mit den Klagen / Verurteilungen

offensichtlich hängt es auch stark davon ab wo ne Firma zugehört

das Bankrott Unternehmen Chrysler  bei Daimler oder Fiat wäre auch als Beispiel zu nennen

guggi

Ein an den Haaren herbeigezogenes Verfahren nach dem anderen. Ohne jegliche Beweisen werden hier MRD schwere Urteile verhängt. Aber nach einem Jahrhundert der Abzocke hätte jedem klar sein müssen worauf man sich einlässt, wenn man in Amerika investiert. Die Deutschen werden es wohl nie lernen. 

Duzfreund

"Monsanto muss 857..." Schön, wenn es denn so ist, aber warum Hat Bayer diesen Pleitegeier überhaupt erstanden? Weil ein doofer gesucht wurde, der dem alten Management ordentliche Abfindungen zahlen konnte? Weil man so gerne nicht enden wollende Rechtsstreitigkeiten haben wollte oder wollte sich da irgend eine Vorstand ein Denkmal setzen?

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CoronaWegMachen

Wer sich mal in Leverkusen das ehemalige Hauptwerk der BayerAG angeschaut hat, muss feststellen, das die BayerAG längst auf dem Weg der selbst gewählten Liquidation sein muss.

CoronaWegMachen

Das Management und der Aufsichtsrat und die Aktionäre der Bayer AG müssen jetzt schnell sehen, dass die BayerAG-Tochter Monsanto jetzt schnell verkauft wird oder liquidiert wird.

Um weiteren Schaden von der Bevölkerung und den Aktionären fern zu halten muss die BayerAG-Tochter Monsanto geschlossen werden.

Die Schadenssumme ist von den Aktionären vollumfänglich zu tragen.

Das Monsanto (BayerAG) das 1.Instanzliche Urteil angehen möchten, ist verständlich, und ist auch als Zeitverzögerung zu sehen, sodass Strafe und Schadensersatz nicht zu zahlen sind.

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draufguckerin

Ihr vorweggenommenes "Urteil" in allen Ehren. Aber wer sollte denn jetzt noch Monsanto kaufen? Und wieso gehen Sie davon aus, dass Bayer haften muss? Ich dachte, das Verfahren läuft noch.

CoronaWegMachen

Wenn Monsanto niemand haben möchte dann ist Monsanto von der BayerAG zu liquidieren - auf Kosten aller Aktionäre - .

Es wird zu einer Verurteilung kommen. Die Frage ist nur wann und was ist zu zahlen.
Hintergrund ist, dass Monsanto wissentlich verbotene Substanzen in den Umlauf gebracht hat, hier ist es diesmal PCB (nachweislich gesundheitsgefährdend und Krebs erregend). Eine Rückrufaktion mit Schadensregulierung hat offensichtlich nicht stattgefunden.

Nachfragerin

"Hintergrund ist, dass Monsanto wissentlich verbotene Substanzen in den Umlauf gebracht hat [...]"

Wie soll jemand "wissentlich" gegen ein Gesetz verstoßen, das zum Zeitpunkt der Tat noch gar kein existierte?

CoronaWegMachen

Darum geht es 0.

Es geht darum das PCB gesundheitsschädlich ist und das BayerAG-Management hätte dies vor 1978  wissen müssen.

Nach der Übernahme von Monsanto hat das zu diesem Zeitpunkt verantwortliche Management (+ Aufsichtsrat) bei der BayerAG nicht reagiert, und bei Monsanto keine Rückrufaktion mit Schadensregulierung den Geschädigten angeboten.

draufguckerin

Für Bayer ist das die nächste Katastrophe. Gerade jetzt, wo es uns in Deutschland an Medikamenten mangelt und viel Geld in die Forschung gehen sollte, muss Bayer mit hohem Kapitalabfluss rechnen. Das schadet uns allen. 

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proehi

… vielleicht sollten wir für Bayer sammeln, damit …

Adeo60

Wenn es zutrifft, dass die Schule schon in den 90-er Jahren gewarnt und dringend angehalten wurde,  die Leuchten nachzurüsten und der Einbau nun auch fast 50 Jahre zurückliegt, dann liegt auch insoweit ein unverantwortliches Handeln der Schule vor. Insoweit ist das Urteil nicht so recht nachvollziehbar.

Man macht es sich m.E.  zu einfach, immer auf Monsanto und Bayer einzuprügeln. Bei Glyphosat gibt es keine eindeutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse, die eine Krebsgefahr nahelegen und die Bauern wollen das Mittel mehrheitlich weiter verwenden, da sie sonst massive Ernteeinbußen befürchten.

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CoronaWegMachen

"... Man macht es sich m.E.  zu einfach, immer auf Monsanto und Bayer einzuprügeln ... "

In den USA wird das anders gesehen.

Hier gilt : Wer verbotene Produkte wissentlich in den Umlauf bringt, und keine sofortige Rückrufaktion mit Schadensregulierung den Geschädigten anbietet, wird Schadensersatz pflichtig. Und fertig.

Adeo60

War denn Glyphosat in den USA tatsächlich  verboten und wurde quasi "unter der Hand" verkauft...? Selbst die EU hat sich in ihrer jüngsten Entscheidung nicht für ein Verbot des Unkrautvernichtungsmittels entschieden, zumal es keine klaren wissenschaftlichen Belege für Schäden durch Glyphosat gibt. Und die meisten Bauern fordern den weiteren Einsatz des Mittels.

Hinzukommt, dass in den USA ein Überbietungswettbewerb herrscht, wenn es um Schadensersatzforderungen geht. Da werden dann viele Gutachten in Auftrag gegeben, um Kasse zu machen.

Damit möchte ich Montesano und Bayer nicht in Schutz nehmen. Ich erwarte , dass Pestizide, die auf den Markt gebracht werden, regelmäßig wissenschaftlich überprüft und aus dem Markt genommen werden, wenn ernsthafte Zweifel an deren Unbedenklichkeit bestehen. Ob dies bei Glyphosat der Fall ist, kann ich nicht beurteilen. Die EU hat die Gebrauchshinweise für das Mittel aktualisiert, ein Verbot hingegen abgelehnt.

CoronaWegMachen

Hallo ... es geht nun im Bericht um Monsanto um den neuerlichen Fall von PCB und nicht um den "alten" Glyphosat-Skandal von Monsanto ...

Adeo60

Nein, der Fall von PCB liegt jahrzehntelang zurück. Die Schule wurde aufgefordert, zu handeln und nun - nach fast 50 Jahren - werden Schadensersatzforderungen erhoben, nachdem Monsanto von Bayer übernommen wurde... Reichlich dubios, finden Sie nicht. Man hat den Eindruck, dass Bayer gemolken werden soll. 

Nachfragerin

Die Agarkonzerne befürchten wohl eher Gewinn- als Ernteeinbußen. Glyphosat ist keine Notwendigkeit, sondern ein Wettbewerbsvorteil auf Kosten der Natur.

Aber auch beim Glyphosat stellt sich die Frage, warum eine jahrzehntealte Chemikalie erst jetzt zum Problem erhoben wurde. Das Problem ist der rücksichtslose Einsatz.

Adeo60

"Aber auch beim Glyphosat stellt sich die Frage, warum eine jahrzehntealte Chemikalie erst jetzt zum Problem erhoben wurde. Das Problem ist der rücksichtslose Einsatz".

Ich stimme Ihnen zu, auch was den rücksichtslosen Einsatz angeht. Dieser besagt aber nicht, dass Glyphosat per se schädigend ist und vom Markt genommen werden sollte.  Auch geht es letztlich um die Existenz der Agrarwirtschaft und der Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln kann nicht generell ausgeschlossen werden.

NieWiederAfd

Die Existenz der Agrarwirtschaft hängt weissgott nicht an Glyphosat.

NieWiederAfd

Zitat: "Bei Glyphosat gibt es keine eindeutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse, die eine Krebsgefahr nahelegen

Die Nachforschungen sagen in bedrückender Mehrheit etwas anderes, u.a. "gibt es auch Studien an Landwirten und anderen Menschen, die mit dem Herbizid selbst in Kontakt gekommen sind. Das JMPR zitiert in seiner Einschätzung einzelne Studien, die etwa einen Zusammenhang zwischen dem so genannten Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) und Glyphosat untersucht haben. Dabei zeigte sich in mehreren Studien eine zum Teil statistisch signifikante häufigere Krebserkrankung bei solchen Probanden, die Glyphosat genutzt haben im Vergleich zu solchen, die es nie genutzt haben. Das Risiko für NHL war dabei etwa doppelt so hoch." (Quelle: www.quarks.de/umwelt/landwirtschaft/wie-gefaehrlich-ist-glyphosat/)

BB8

Tja da ist sie wieder diese unbegreifliche U.S. Justiz...wie kann man ein Unternehmen dafür verantwortlich machen das sie bis 1977 ein erlaubtes Mittel hergestellt und vertrieben haben? 1979 wurde es aufgrund von Gesundheitsgefährdung verboten. Dazu wurde die Schule auf die Gefahren hingewiesen.

Nun liebe Bayermanager...entweder hatten sie schlechte Anwälte oder aber da soll jemand der die Kohle hat gemolken werden...is ja anders schon fast nicht zu begreifen.

Monsanto erweist sich für Bayer als ein Milliardengrab.

Peter Kock

Bayers größter Fehler und Glückwunsch zu den Managern ......

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FakeNews-Checker

Das  hätte  Bayer  leicht  verhindern  können  mit  kompetenten  Personal,  das  sich  dieses  Glyphosat  mal  näher hätte   angeschauen  sollen.

rolato

Es geht im Artikel um PCB nicht um Glyphosat! Wer lesen kann hat mehr vom Leben-:)

Nachfragerin

Das Warten hat sich gelohnt.

In einer US-Schule wurden vor einem halben Jahrhundert PCB-haltige Lampen eingebaut, die mit Sicherheit von einem US-Hersteller stammen, der eventuell von Monsanto produziertes PCB einsetzte. 

Viele Jahrzehnte ist nichts passiert. Aber kaum hat ein ausländischer Konzern Monsanto übernommen, folgt ein absurdes Urteil auf das nächste.

Ein Hoch auf die Deutsche Rechtsprechung, in der keinen Platz für das faktenfreie Bauchgefühl einer Laienjury gibt.

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Adeo60

Volle Zustimmung. 

JM

Denke daß ist erst der Anfang, Bayer wird für alle verfehlungen gerade stehen müssen. Die Manager werden sich herauswinden und fürstlich entlassen werden. Dann braucht Bayer halt ein paar Subventionen, der deutsche Michel zahlt.

Ähnlich wird es in der EU passieren wenn man endlich erkennt das Glycosphat ein Umweltgift ist. Aber dann ist es zu spät. Die Umwelt ist zerstört. Ach ja: In derEU geht es ja nur um Peanuts die können aus der Portokasse bezahlt werden. Manager und Aktionäre haben ihren Gewinn schon längst.

CoronaWegMachen

Was hier einige wohl überhaupt nicht verstehen (wollen) :

Wer in den USA verbotene Produkte (gesundheitsgefährdende / Krebs erregende Stoffe wie hier im Beispiel PCB) wissentlich in den Umlauf bringt, und keine sofortige Rückrufaktion mit Schadensregulierung den Geschädigten anbietet, wird in den USA Schadensersatz pflichtig.

Da können die Anwälte noch so gut sein ... bringt = 0

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artist22

"Da können die Anwälte noch so gut sein ... bringt = 0"

Hat aber auch mit Anwälten Null zu tun. Die  berechtigte, jedoch letztlich unbeantwortbare Frage der Vorposterin ist ja begründbar: Wäre es überhaupt und wann dazu gekommen, wenn Monsanto noch amerikanisch wäre.  

Ich  erinnere nur an den Shitstorm den Monsanto damals gegen Neil Young (Promi) geführt hat, wegen seines Engagements: https://en.wikipedia.org/wiki/The_Monsanto_Years

CoronaWegMachen

"... äre es überhaupt und wann dazu gekommen, wenn Monsanto noch amerikanisch wäre ... "

Hier darf spekuliert werden.

Wenn der Umstand (gegen das vermutliche USA-Unternehmen), welcher vor Gericht vorgetragen wurde, genau so gewesen wäre, sicherlich ist dann die Frage mit ganz klar mit "JA" zu beantworten.

FakeNews-Checker

So  geht  Rechtsstaat.   So  sollt  es  sein.   Schließlich  haben  auch  die  kleinen  Leute  Rechte,  und  nicht nur  die  Konzerne.

FakeNews-Checker

Na  das  ist  doch  mal  eine  anständige  Hausnummer.   Aber  in der  EU  wird  noch  eine  Weile  die  Umweltvergiftung  mit  Glyphosat  weitergehen,  bis  die  letzte   Amsel  vom  Baum  gefallen  ist.

FakeNews-Checker

Nun  ist  es  amtlich,  daß  Glyphosat  ein  Umweltgift  ist  wie  jedes  andere  Herbizid.   Man  kann  halt  die  Naturgesetze   nicht  austricksen.   Das  schafft  man  auch  mit  noch  so  vielen  Dr--Titeln  nicht.

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Nachfragerin

Es hat niemand behauptet, dass Glyphosat kein Herbizid wäre.

grundgesetz24

Erneut zeigt sich die Unfähigkeit des damaligen Bayer-Vorstandes. Gier frisst Hirn, kurz und schmerzvoll.

FakeNews-Checker

Gescheiter  als  diese  Millionenforschung  für  chemische  Herbizide  und   das  alles    immer  wieder  für  die  Katz  wäre  die  Herbizid-Suche  in  der  Natur.    So  hält  z.B.   Lavendel   Unkraut  auf  Abstand,  vermutlich  durch  Duftstoffe.

CoronaWegMachen

Und was auch gesehen werden muss :

Wer sich mal in Leverkusen das (ehemalige) Stammwerk / Hauptwerk angesehen hat, muss feststellen, das sich die BayerAG offensichtlich in einer selbstgewählten Liquidation befindet. Das  (ehemalige) Stammwerk / Hauptwerk ist drastisch geschrumpft.

Da passt so ein Skandalwerk wie Monsanto prima in das Portfolio der BayerAG.
Verursacht doch Monsanto tüchtig Verluste - was dann bei der BayerAG tüchtig von der Steuer absetzbar ist - .

Bender Rodriguez

Mit den usa würde ich nur über einen Importeur handeln.  Bei einer Klage isr der, der in Verkehr Bringer. 

Strafe akzeptieren. Importeur pleite. Sache erledigt. Hätte VW besser auch so gemacht.

Als Nichtamerikaner ist man die berühmte Weihnachtsgans, respektive der Truthahn.

grundgesetz24

Das Bayer jetzt Missmanagement aus den 70er Jahren einholt, hat sie dem amerikanischen Monsanto zu verdanken. Was für eine erbärmliche Risikobewertung, die Bayer und den Aktionären noch richtig Geld kosten wird.

Garfield215

Komisch, bevor Bayer Monsanto übernommen hat, war nicht im Ansatz abzusehen, was an Klagen über dieses Unternehmen hereinbricht. Kaum ist ein nichtamerikanisches Unternehmen Eigentümer, knallts. Ein Schelm, wer Böses denkt. Allerdings habe ich mir damals schon gedacht, welcher Teufel Bayer reitet, dieses Unternehmen zu übernehmen, da zumindest bereits das Damoklesschwert bezüglich Glyphosat über dieser Firma schwebte.

grundgesetz24

Die unfassbare Höhe der Strafe ist auch geschuldet, daß Bayer (noch) eine dt. Firma ist. Die werden immer öfter härter bestraft als US-Firmen. Das steckt auch Wirtschaftspolitik dahinter. Aber selbst schuld, würde ich sagen. Wie blöd muß man denn sein so eine risikobehaftete Firma zu übernehmen...

werner1955

857 Millionen Schadensersatz

Die Stärke des US Systems und Ihrer hervorragenden Demokratie wird mit solchen Urteilen eindrucksvoll bewiesen. 

Gut so. 

bolligru

Vorweg: Glyphosat ist keine "Weiterentwicklung von Agent Orange".

Der Chemiekonzern Monsanto war einer der Hersteller, der für die US-Streitkräfte im Vietnamkrieg Agent Orange produzierte welches zwischen 1965 bis 1971 per Flugzeug und Hubschrauber über den Wäldern und den Anbauflächen Vietnams versprüht wurde. Das ist bekannt. Viele Klagen waren in unterschiedlichen Staaten anhängig und wurden nach meinem Wissen bislang alle abgewiesen, weil im Auftrag und auf Befehl der US- Regierung gehandelt wurde. Das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen.

1974 brachte Monsanto das preiswerte Unkrautvernichtungsmittel Roundup auf den Markt. Hier ist die Rechtslage eine andere, denn in den USA gilt anderes Produzentenhaftungsrecht als in Europa und ein anderes Gerichtssystem, so daß hier oft Urteile zustandekommen, die bei uns Erstaunen hervorrufen (2,7 Millionen Dollar Schadenersatz für eine Verbrühung mit Kaffee)

Als Bayer Monsanto übernahm, übernahm es auch das Risiko aus Schadensersatzklagen.

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CoronaWegMachen

"... Als Bayer Monsanto übernahm, übernahm es auch das Risiko aus Schadensersatzklagen ... "

Da hätte sich das damalige zuständige Management (+ Aufsichtsratsmitglieder) erst mal richtig kundig machen müssen.
Das haben sie aber offensichtlich nicht hinreichend getan.

bolligru

Ich denke, es ging schlicht um eine Risikoanwägung. Mit Sicherheit gab es hochkompetente "Rechenkünstler", die im Vorfeld zu Rate gezogen wurden. Man ging dieses Risiko bewußt ein, kalkulierte scharf, davon bin ich überzeugt.

Monsanto machte weltweit riesige Gewinne. "Round- up" verkauft sich immernoch sehr gut und die Zulassung in der EU wurde erst kürzlich verlängert. Hinzu kommt, daß die wirtschaftlichen Verflechtungen für einen Laien undurchschaubar sind. Finanzinvestoren wie Blackrock mischen im Hintergrund mit und deren Beziehungen in die Politik hinein sind bekannt.

Am Ende geht es auch hier, wie immer, um Geld. Das mag man beklagen, ist aber Realität.

artist22

"Am Ende geht es auch hier, wie immer, um Geld. Das mag man beklagen, ist aber Realität."

Nein, da ist die Realität schon weiter. Am Ende geht es um unser aller Gesundheit. Die Natur rechnet nicht in Latinum, sondern in Leben oder Tod. Eigentlich ganz einfach.. 

bolligru

Moralisch betrachtet haben Sie Recht. 

Aber, so funktioniert die Welt leider nicht, auch wenn es wünschenswert wäre.

werner1955

Nicht "Bayer" hat das Risiko übernommen sondern die tausnden guten anständigen Arbeitnehemer.  Die Aktionäre müssten diese Summe als Schadenersatz persönliche leisten. 

artist22

1. Anständige Aktionäre kaufen keine solchen Aktien.

2. Anständige Arbeitnehmer übernehmen immer das Risiko sich zu übernehmen.

Jedenfalls in diesem unserem anständigen System ;-)

bolligru

Es geht um weit mehr als Aktien und Arbeitsplätze.

Landwirte, so sie nicht schwer erkrankten und diese Erkrankung auf "round- up" zurückführen, alo direkt persönlich betroffen sind, sehen dieses Mittel größtenteils als "äußerst wirkungsvoll" an und das ist weltweit so. Ohne "chemische Keulen" ist Landwirtschaft einfach weniger produktiv. Die Welt will ernährt werden und zwar zu bezahlbaren Preisen.

werner1955

Genau so ist es. 

 

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft

Gift war erlaubt

Das Gift wurde 1979 verboten. Die spätere Bayertochter hat aber bereits 1977 mit der Produktion der giftigen Substanz Schluss gemacht. 

Weil der US Gesetzgeber viel zu späht handelte, soll nun der neue deutsche Eigentümer zahlen. Dabei hat Bayer mit der Schlamperei in den 70ern und der liberalen US Regulierungen nichts zu tun. 

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proehi

Mit dem Kauf von so einem Laden tritt der Käufer selbstverständlich in sämtliche Verpflichtungen des Verkäufers ein. Wäre das anders, gäbe es keine Konkurse oder „ Verknackungen“ wegen sonstiger Verfehlungen mehr, weil man kurzerhand die Verantwortung mittels Verkauf abstreifen könnte. Leuchtet doch ein, oder?

NieWiederAfd

Bayer hat sich mit seiner Einkaufsstrategie auf dem US-Markt eindeutig verhoben. Und dass die US-Amerikaner bei Schadensersatzforderungen ein anderes Rechtsempfinden und Rechtssystem haben, weiß man auch nicht erst seit gestern. 

CoronaWegMachen

Was auch zum neuerlichen Fall (PCB) Monsanto mit in Betracht gezogen werden muss :

"... PCB wurden in Deutschland 1978 in offenen Systemen und 1989 generell verboten ... "
Quelle :
https://www.bbfu.de/pcb.html

Das BayerAG-Management hätte also schon vor 1978 wissen müssen, das PCB nicht in den Umlauf zu bringen ist.

Da stellt sich die Frage, wieso das damalige zuständige Management bei der BayerAG nicht sofort die Reißleine gezogen hat, und Zeit nahe nach der Übernahme von Monsanto eine Rückrufaktion mit Schadensregulierung in Gang setzte.

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mispel

Das BayerAG-Management hätte also schon vor 1978 wissen müssen, das PCB nicht in den Umlauf zu bringen ist.

Damals hat Monsanto ja nicht zu Bayer gehört und deutsches Recht ist nicht amerikanisches Recht.

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wenigfahrer

Man brauchte doch die Firma nicht kaufen, es muss einen Grund geben warum das gemacht wurde, die Probleme waren doch vorher bekannt, und das es in den USA immer um riesige nicht nachvollziehbare Summen bei Gericht geht, weiß auch jeder.

Und das alles was Gift ist auch mal weg muss, ist auch jedem klar, wenn eine Schule seit 1990 wissentlich die Lampen einsetzt, ist das Urteil aber schon etwas sehr eigenwillig, wenn bei uns etwas verboten wurde, musste ich das in der Schule sofort umsetzten, all solche Dinge wurden sofort geändert.

Nicht so in den USA, was ich davon halte, ...... .

draufguckerin

Wie frech ist das denn! Erst ignoriert die Schule jahrelange Warnungen und setzt Kinder und Lehrpersonal dem PCB aus. Und hinterher wird auf Schadenersatz geklagt?