Monsanto-Firmenschild vor der Zentrale in St. Louis, Missouri, USA.

Ihre Meinung zu Monsanto muss 857 Millionen Schadensersatz zahlen

Ein US-Geschworenengericht hat die Bayer-Tochter Monsanto zur Zahlung einer hohen Millionenstrafe verurteilt. Das Unternehmen hafte für die Verwendung der giftigen Chemikalie PCB in Lampen an einer Schule in den USA.

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135 Kommentare

Kommentare

rjbhome

interessant, dass offenbar der Lampenhersteller nicht beklagt ist. Aber das ist vermutlich eine reine US Firma

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Putinschnitzel

Aber das ist vermutlich eine reine US Firma

Was soll das sein, eine reine US Firma?

saschamaus75

>> Was soll das sein, eine reine US Firma?

 

Können Sie Sich noch an die Finanzkrise 2008/09 erinnern?

Warum hat es seinerzeit ausgerechnet Lehman Bros erwischt, obwohl diese von den 13 US-Banken eigentlich am stabilsten dastanden? 

Ganz einfach, Lehman Bros war zwar eine US-Bank, aber ca. 80% des Tagesgeschäfts von Lehman fanden in EUROPA statt. Da haben die USA auf Anweisung des damaligen Präsidenten Georg W. Bush einfach kurzen Prozeß (mit der darauf folgenden sog. 'EuroKrise') gemacht. -.-

DAS heißt "reine US Firma"! Die machen sich die Welt, wie sie ihnen gefällt. oO

 

asimo

ich habe nur eine recht kleine Firma, aber ich habe mich vor Jahren schon entschieden, in den USA grundsätzlich keine Geschäfte zu machen, auch wenn sich die Gelegenheit böte. Da drohen zu viele Risiken.

Bender Rodriguez

Da hat Bayer ganz tief ins Klo gegriffen.  Warum stand der Laden wohl zum Verkauf? 

Diese Klagen werden nie aufhören. 

Erstaublich, dass erst nach dem Kauf die Klagewelle los ging. Ich tippe auf Insiderwissen. 

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Putinschnitzel

Erstaublich, dass erst nach dem Kauf die Klagewelle los ging.

Nicht nur erstaunlich, sondern auch einfach falsch.

91541matthias

Das hat man schon vor dem Kauf von Monsanto gewusst, aber die Gier in der Spitze von Bayer war wohl größer als jegliche Vernunft..

Parsec

"... aber die Gier in der Spitze von Bayer war wohl größer als jegliche Vernunft..."

Nicht, wenn man weiß, dass 2022 "dank einer hohen Nachfrage im Agrargeschäft ... Bayer mit einem Milliardengewinn in das Jahr gestartet" ist.

Dann lassen sich auch ein paar Millionen Dollar teure Klagen verkraften. Und die lassen sich bis zur Zahlung ganz sicher über viele Jahre hinauszögern und möglicherweise wieder reduzieren.

So ganz nehme ich die Geschichte eines verkalkulierten Monsanto-Deals nämlich nicht ab. Die "Gier" ansich schon, aber vielleicht doch deutlich kalkulierter, als unsereins denkt.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/bayer-zahlen-pflanzens…

 

draufguckerin

Woher wissen Sie das?Würden Sie uns die Quelle Ihres Wissens mitteilen?

Parsec

"Erstaublich, dass erst nach dem Kauf die Klagewelle los ging. Ich tippe auf Insiderwissen. "

Definitiv auffällig .

Ob die Klagewellen nicht vorhersehbar gewesen sein sollten? Die Ansprüche der potentiellen Kläger waren doch mit Sicherheit schont weit vor dem Kauf von Bayer bekannt. Bayer dürfte das nicht unbekannt gewesen sein.

Wenn ich dazu lese, dass Monsanto einen Milliardengewinn für Bayer eingestrichen hat, könnten selbst mehrere hundert Millionen Dollar-Strafen einkalkuliert gewesen sein.

Jetzt kann man darüber noch zusätzlich spekulieren, ob dieses Kalkül nicht im großen Stil abgesprochen war: Eine Klagewelle vor dem Deal mit Bayer hätte Monsanto unverkäuflich gemacht. Möglicherweise mit existenzgefährdenden Folgen. Nur Bayer würde die drohenden Schadensersatzklagen durch die Gewinne mit Monsanto auffangen können. Freilich nicht ohne Profit.

Fraglich ist, ob Bayer den Kursabsturz in dieser Größenordnung berücksichtigt hatte.

werner1955

tief ins Klo gegriffen?

Nein, die Gier nach Macht, Größe und Geld hat den COE dazu getrieben. Verantwortung bruche Sie ja keien zu übernehmen. Dies wird auf die anständigen Arbeitnehmer de rFirmen abgeladen. 

Tino Winkler

Wieso hat Bayer/Monsanto solche unfähigen Anwälte bezahlt?

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Volkspartikel

Wieso hat Bayer/Monsanto solche gefährlichen Stoffe eingesetzt? Und muß überhaupt Anwälte bezahlen?

Left420

"Wieso hat Bayer/Monsanto solche gefährlichen Stoffe eingesetzt?" - Diese Stoffe hatten Ihre Vorteile, ich gebe mal das Stichwort Asbest....

Es dauert seine Zeit und Methoden bis man herausfindet, was dies denn auf Dauer wirklich mit den Menschen macht, entsprechend sind die Hürden für neue Chemikalien auch viel höher als noch vor 50 Jahren.

Parsec

"Die Schule sei seit den 1990er-Jahren wiederholt gewarnt worden, dass ihre Leuchten nachgerüstet werden müssten, aber diese Warnungen seien ignoriert worden."

Und jetzt?

Hat die Schule wider besseren Wissens die Leuchten weiter betrieben oder gab es die Warnungen gar nicht?

So richtig verstehe ich das Urteil nicht, wenn hier Hesteller und Nutzer beidetseits den Gefahren wissentlich freien Lauf ließen.

Es wäre Monsanto unendlich billiger gekommen, hätte das Unternehmen selber der Schule neue Lampen gespendet. 

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Hanns Guck In Die Luft

"Hat die Schule wider besseren Wissens die Leuchten weiter betrieben oder gab es die Warnungen gar nicht?"

Gute Frage. Wie ich das verstehe, liegt da das Versäumnis tatsächlich bei Schule und Behörden. Allerdings gibt es in den USA keine nationale, einheitliche Rechtsprechung, und Schadensersatzklagen sind dort immer ein immenses Risiko für  die Produzenten. Und eben genau das hätte dem Bayer-Vorstand von Anbeginn klar sein müssen!

Parsec

"...Schadensersatzklagen [in den USA] sind dort immer ein immenses Risiko für  die Produzenten. Und eben genau das hätte dem Bayer-Vorstand von Anbeginn klar sein müssen!..."

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr bin ich davon überzeugt, dass das dem Vorstand auch klar war. Angesichts hoher Milliarden Gewinne durch Monsanto für Bayer scheint sich das Geschäft immer noch gelohnt zu haben.

So ganz nehme ich die Geschichte vom unkalkulierten Risiko nicht ab.

Eher glaube ich, dass das "Risiko" eher ein eingepreistes und vorkalkuliertes Szenario war, von dessen Ausbleiben sowieso keiner ausgegangen ist. Selbst die eine oder andere Milliarde Dollar teure Strafe sind im Gesamtbild  für Bayer ein positives Gewinnspiel. 

Hanns Guck In Die Luft

Volle Zustimmung meinerseits.

rolato

Es wäre Monsanto unendlich billiger gekommen, hätte das Unternehmen selber der Schule neue Lampen gespendet. 

Die Schule hätte seit den 1990er-Jahren wiederholt gewarnt, und die Frage wäre auch ob die Lampen vor 1979 angeschafft wurden, also bevor die US Regierung die Chemikalie verbot.

CoronaWegMachen

"... So richtig verstehe ich das Urteil nicht, wenn hier Hesteller und Nutzer beidetseits den Gefahren wissentlich freien Lauf ließen ... "

Nachträglich schriftlich / mündlich warmen hilft nicht.

Die Ware hätte nach den USA-Vorschriften erst gar nicht produziert werden dürfen, und hätte wenn versehentlich doch, niemals in den Handel geraten dürfen. Es hätte eine sofortige Rückrufaktion mit Schadensregulierung seitens Monsanto geben müssen, was aber offensichtlich nicht stattfand.

Parsec

"Nachträglich schriftlich / mündlich warmen hilft nicht.."

Doch, tut es! Schadensbegrenzung nennt man das. Unter Umständen hätte ein Schaden dadurch auch ganz abgewendet werden können. 

"Die Ware hätte nach den USA-Vorschriften erst gar nicht produziert werden dürfen"

Doch, natürlich. War ja nicht verboten. Und ob die Ware (Sie werden das PCB meinen, nicht die fertigen Lampen)  überhaupt in den USA gefertigt wurden, ist nicht bekannt, sicherlich aber unerheblich.

"

 

CoronaWegMachen

Ist die Meinung in Deutschland.

Die USA-Gerichte sehen das völlig anders.
Wer wissentlich anderen Schaden zufügt oder dies in Kauf nimmt, und keine Anstalten macht eine Schadensregulierung einzugehen, wird in den USA Schadensersatzpflichtig.

Und PCB richtet nun mal gesundheitliche Schäden an.

Parsec

".. . Die USA-Gerichte sehen das völlig anders .... wer wissentlich anderen Schaden zufügt..."

Das ist ja überall so. Und für "wissentlich " fehlt ja schonmal der Beweis. 

 

draufguckerin

Zu dem von Ihnen angesprochenen Thema Schadensbegrenzung: Wenn jemand den SchülerInnen und dem Personal Schaden zugefügt hat, dann die Schule, die die Warnhinweise ignoriert hat.

Bernd Kevesligeti

Der Pharma-und Agroriese Bayer selber hat sich selber Rückstellungen in Höhe von 3,8 Milliarden Euro (2021) angelegt. Wegen Prozessen und Entschädigungen, mit denen er wohl rechnet. 

Die Europäische Union verlängerte kürzlich die Zulassung von Glyphosat um weitere 10 Jahre. In den USA wird heftig prozessiert. Am 21. Juni 2022 erlitt Bayer dort vor dem Obersten Gerichtshof eine Niederlage, als der in einem Urteil erklärte sich mit der Causa Glyphosat beschäftigen zu wollen. Damit war Bayers Plan gescheitert, die Kosten für Zahlungen an Geschädigte des Herbizids möglichst gering zu halten. 

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Traumfahrer

Bayer und Co sollten noch mehr verklagt werden, wie auch eine unfähige Politik, die nur auf maximalen Gewinn von Konzernen fixiert ist, gerade in Deutschland !

Bernd Kevesligeti

Ja, da haben Sie zwar recht. Aber gucken Sie mal, wie viele hier reden und schreiben.

Interessant sind aber auch die Hauptversammlungen von Bayer. Da gibt es jede Menge von Gegenanträgen der Kritischen Aktionäre und der Coordination gegen Bayer-Gefahren, auch zum vorliegenden Thema. 

falsa demonstratio

"Bayer und Co sollten noch mehr verklagt werden, wie auch eine unfähige Politik, die nur auf maximalen Gewinn von Konzernen fixiert ist, gerade in Deutschland !"

Wie und wo verklagt man denn "eine unfähige Politik"?

Tremiro

Und vor Allem wer entscheidet was "unfähige Politik" ist?

Lichtinsdunkle

Garnicht und das ist einer der springenden Punkte. In der Politik gibt es wenig bis garkeine Rechenschaft für versagen. Von mir aus kann Bayer gern noch mehr zahlen. Abgesehen von einigen wenigen, notwendigen Medikamenten, hat Bayer keinen gesellschaftlichen Mehrwert.

fathaland slim

In der Politik gibt es wenig bis garkeine Rechenschaft für versagen.

In einer Demokratie kann man abgewählt werden. Wenn mehrheitlich die Meinung vorherrscht, es läge kein Versagen vor, dann wird man nicht abgewählt.

Abgesehen von einigen wenigen, notwendigen Medikamenten, hat Bayer keinen gesellschaftlichen Mehrwert.

Starkes Statement. Woran machen Sie „gesellschaftlichen Mehrwert“ denn fest? Was sollte Ihrer Ansicht nach mit dem Bayer-Konzern geschehen? Zerschlagen? Verstaatlichen?

Bernd Kevesligeti

An der Wahlurne, in dem man sie nicht mehr wählt.

Tremiro

Ach, und in anderen Ländern wollen Konzerne keinen maximalen Gewinn? Erstaunlich was man hier immer wieder lesen muss. 

Daniel Schweizer

Allerdings muss man auch den Ausspruch von Paracelsus nicht ganz vergessen, alles ist nämlich eine Frage der Menge. Die meisten Glyphosat Betroffenen haben bildlich in dem Zeug gebadet ... Wer es richtig nutzt ist von dem Zeugs nach wie vor überzeugt. Moderne Landwirtschaft ist ohne eigentlich nicht richtig möglich. 

Bernd Kevesligeti

In dem Zeug gebadet ? Zu den Klägern in Sachen Glyphosat gehören Landwirte, Hausmeister, Gärtner, Anwohner.

rolato

Zu den Klägern in Sachen Glyphosat gehören Landwirte, Hausmeister, Gärtner, Anwohner.

Da sollte man auch als Bürger selbst freiwillig verzichten ohne das es jemand fordert, aber " Freiwillig"  scheint ein Fremdwort in unserer Gesellschaft zu sein.

Bernd Kevesligeti

Verzicht ist für den Vorstand von Bayer ein Fremdwort. Siehe Vorstandsvergütung, siehe die Ausgaben für Lobbyismus.

rolato

Verzicht ist für den Vorstand von Bayer ein Fremdwort. Siehe Vorstandsvergütung, siehe die Ausgaben für Lobbyismus

Es braucht doch niemand das Mittel kaufen, es besteht keine Verpflichtung oder Zwang!

Bernd Kevesligeti

Das Mittel kann auch vom Markt genommen werden. Statt dessen wird es für weitere 10 Jahre erlaubt, warum ? 

rolato

Das Mittel kann auch vom Markt genommen werden.

Ja das könnte man, aber leider nicht da es noch zugelassen ist, aber die Maßnahme das man es einfach nicht kauft besteht doch. 

Bernd Kevesligeti

Aber die Maßnahme, dass es endlich verboten wird, wäre doch viel wirksamer. Da steht aber vermutlich der Lobbyismus entgegen. 35.000 Lobbyisten in Brüssel, 25.000 mehr als noch 1998.  Vereinigungen wie dem European Rountable of Industrialits oder dem Trans Atlantic Business Dialogue. Dem ersten gehören rund 50 Vorstandsvorsitzende an. 

rolato

Aber die Maßnahme, dass es endlich verboten wird, wäre doch viel wirksamer.

Da gebe ich Ihnen recht, nur wollte ich zusätzlich zum Ausdruck bringen, das der Bürger nicht nur den Staat oder ein Unternehmen in der Pflicht sieht, sondern er auch Verantwortung übernimmt bzw. Einfluss. Raucher rauchen weiterhin obwohl es Lungenkrebs verursacht.

Bernd Kevesligeti

Schön und gut. Das ist der Individualismus. Der stößt aber auch an seine Grenzen.

Demgegenüber nehmen die Kritischen Aktionäre Verantwortung mit ihrer Tätigkeit.

Daniel Schweizer

Soweit mir gekannt ist, haben die betroffenen Kläger sich bezogen auf die Gebrauchsanleitung auf der Flasche oder dem Kanister schlicht grobfahrlässigst verhalten. Der Hobbygärtner der mit seiner Spritzkanne in der Badehose Gift verteilt erscheint mir schon äusserst unprofessionell. 

Left420

"Die US-Regierung verbot die Chemikalien 1979, nachdem sie Verbindungen zu Krebs entdeckt hatte. Monsanto hatte die Produktion 1977 eingestellt. Die Schule sei seit den 1990er-Jahren wiederholt gewarnt worden, dass ihre Leuchten nachgerüstet werden müssten, aber diese Warnungen seien ignoriert worden." 

Dieser Absatz macht mich im Artikel ein bisschen stutzig, im Grunde hat also das Unternehmen sogar noch vor dem Verbot die Produktion eingestellt und im Nachhinhein auch die Schule gewarnt vor den Gefahrenmitteln, welche damals legal verbaut wurden. 

Aus meiner Sich besteht hier doch eine Mitschuld der Schule und das Unternehmen hat im Grunde ja nicht illegal die Chemikalie weiter genutzt und verschleiert. 

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draufguckerin

So ist es. Das wäre so, als wenn ich vergammelte Lebensmittel trotz ausdrücklicher schriftlicher Warnung des Herstellers wissentlich essen und mich hinterher über Bauchschmerzen oder Schlimmeres beschweren würde. 

Völlig unverständlich das Verhalten der Schule: Erst Warnungen jahrelang ignorieren und hinterher klagen. 

 

Parsec

Ich denke eher, dass im Artikel nicht alle Informationen vorhanden sind, um das Urteil zu verstehen.

Eine nachweisliche Fahrlässigkeit des Nutzers - also der Schule - hätte das Gericht ganz sicher nicht ausser Acht lassen dürfen.

Left420

"Ich denke eher, dass im Artikel nicht alle Informationen vorhanden sind, um das Urteil zu verstehen."

Ja davon gehe ich auch mal aus, jedoch Schade, auch im Internet finde ich bisher leider kein Urteil o.Ä. woraus man ggf. etwas rauslesen könnte, wieso dies nur ein geringeren bzw. keinen Einfluss auf den Urteil hatte

mispel

Die US-Regierung verbot die Chemikalien 1979, nachdem sie Verbindungen zu Krebs entdeckt hatte. Monsanto hatte die Produktion 1977 eingestellt.

Wie kann man für etwas verklagt werden, was legal produziert wurde? Zumal die Belastung angeblich niedrig und die Schule mehrmals gewarnt wurde? Wenn Monsanto noch eine reine US-Firma wäre, würden Klagen und Urteile bestimmt anders ausfallen. Aber Bayer (oder besser gesagt Herr Baumann) wollte es ja so.

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nie wieder spd

Es könnte ja sein, dass Monsanto schon lange vor dem Verbot genau wusste, wie gefährlich PCB ist. So ähnlich, wie auch die Öl - und Autoindustrie schon lange wussten, wie gefährlich CO2 ist, aber trotzdem über Jahrzehnte das Gegenteil behaupteten. 

mispel

Es könnte ja sein, dass Monsanto schon lange vor dem Verbot genau wusste, wie gefährlich PCB ist.

Was dann nachzuweisen wäre.

nie wieder spd

Ja, natürlich. Aber wenn schon Gerichtsprozesse angestrengt werden, hätte ich gedacht, das ein Gericht sich Zugang zu allen(!) damit in Zusammenhang stehenden Unterlagen verschaffen würde, um auch sows eindeutig aufzuklären. 

mispel

In dem Artikel steht jedenfalls nicht, dass Monsanto irgendwas davon wusste. Und rückwirkend kann man ja wohl kaum jemanden verklagen, sonst würde ja niemand mehr irgendwas auf den Markt bringen.

nie wieder spd

In den USA war bereits 1979 bekannt, dass PCB gesundheitsgefährdend ist? 
Warum wurde das in Deutschland erst Ende der 1980er Jahre zum Problem? Wer hat in Deutschland PCB hergestellt und verkauft? Gibt es für Deutschland eine Statistik über PCB - Opfer? Welche Schadensersatzregelungen wurden in Deutschland veranlasst? Wird bzw wurde dazu auch schon in Deutschland geklagt? 

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Parsec

Es vielerlei Einsatzgebiete für PCB.

"Zwischen 1950 und 1990 wurde viel PCB beim Bau von Wohnblöcken und anderen Betongebäuden („Plattenbauten“) als Fugendichtungen zwischen den Betonplatten verwendet". Da dürften einige Maurer oder Bauarbeiter  nicht schadlos davongekommen sein.

Isolieröle in Transformatoren, Kondensatoren, Zusatz zu Fugendichtungsmassen und Korrosionsschutzbeschichtungen enthielten PCB.

Auf wikipedia ist einiges zu PCB beschrieben. Demnach gäbe es viele weitere Inverkehrbringer von PCB, die man verklagen könnte. 

derkleineBürger

"Seit Jahren stellen die Gerichtsverfahren in den USA gegen Monsanto wegen der Glyphosat- und PCB-Herstellung eine finanzielle Belastung für die deutsche Mutter dar."

 

->

Wirklich sehr komisch,dass auch just mit der Übernahme Monsantos Monsanto zu einer Millionenzahlung nach der nächsten verpflichtet wird und zuvor als eigenständiges US-Unternehmen nicht...

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Kokolores2017

Ja, diese Sicht drängt sich geradezu auf.
Allerdings war und ist mir unverständlich, warum Bayer Monsanto, als Agrar- und Chemiekonzern mit dem weltweit miesesten Ruf, unbedingt haben musste.

Parsec

Weil die vielen Milliarden-Gewinne durch Monsanto die mehreren hundert Millionen teuren Strafen deutlich übersteigen.

Ich davon überzeugt, dass das alles einkalkuliert war. 

Eistüte

Meine Vermutung: Das ist beim Monsantokauf so gewesen, wie beim Kauf einer Gebrauchtimmobilie. Man muss sich schon sehr genau informieren, was da alles im alten Mauerwerk schlummert, wer was wann schon saniert hat, und was noch gemacht werden muss.

Um im Bild zu bleiben:  die Jungs von Bayer haben wohl mit leuchtenden Augen und innerer Begeisterung  die Besichtigungstermine absolviert, frei nach dem riskanten Motto "Ein Haus kauft man mit dem Herzen".

 "Monsanto" klingt ja irgendwie nach "heiliger Berg". Bis jetzt hat man eher den Eindruck, dass es für Bayer der Loreleyfels sein könnte. 

Bleibt zu hoffen, dass die Klageflut irgendwann abebbt. 

 

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Parsec

"... die Jungs von Bayer haben wohl mit leuchtenden Augen und innerer Begeisterung ..."

Äußerlich mag der Anschein so sein. Aber ganz so einfach dürfte es meiner Meinung nach nicht gewesen sein.

Denn bis jetzt wirft Monsanto satt Gewinne ab. Im Milliardenbereich. Wie viele Millionen hat nun Bayer aus diesem Budget schon bezahlt?

Da steckt mehr Kalkül dahinter, als bloß "leuchtende Augen", wetten? 

Hanns Guck In Die Luft

"Da hat Bayer ganz tief ins Klo gegriffen.  Warum stand der Laden wohl zum Verkauf?"

Das sehe ich genauso, und das hätten die heute leider nur finanz-orientierten Manager von vornherein berücksichtigen müssen. Aber nein: Mit dem Kauf von Monsanto hat sich das Management Beteiligungen auszahlen lassen und bewußt das Risiko für das Unternehmen in Kauf genommen. Dabei war es keineswegs so, daß bei der Übernahme-Entscheidung niemand wußte, daß eine Klagewelle in den USA gegen Monsanto losbrechen würde: Eine Reihe Klagen waren damals bereits schon eingereicht gewesen!

Es ist mir unverständlich, warum Bayer diese Entscheidungsträger bis heute nicht zur Rechenschaft zieht. 

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nie wieder spd

Mir ist die Rechtslage in den USA völlig unbekannt. Aber die US - Manager von Monsanto werden sich wohl nicht nur dumm und dämlich an diesem Deal verdient, sondern sich auch entsprechende Klauseln in den Vertrag geschrieben haben, die sie vor jeglichem Regress schützen. Abgesehen davon: Wann ist jemals irgendwo ein Manager einer großen Industrie im Knast gelandet, weil er durch seine Fehler Menschen in Gefahr gebracht oder getötet hat? Und zur Not sind solche Leute auch noch gut versichert. Über ihre Firma natürlich.

Hanns Guck In Die Luft

Korrekt.

Coachcoach

Der Kauf Monsantos war eben Managerdummheit - es gab genügend Warnungen. Ob die 3,8 Mrd Rücklagen ausreichen werden?

Eher nicht

Monsanto ist riesige Kapitalvernichtungsmaschine - und Giftschleuder.

Nettie

Manche lernen aus Fehlern offenbar nie dazu. Warum auch immer.

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Wolf1905

Was für ein oberflächlicher Satz zu diesem Thema.

Nettie

Warum greifen Sie mich an?

Wolf1905

Weil der Post von Ihnen oberflächlich ist - nichtssagend zu diesem Thema. Wen meinen Sie denn mit „Manche“? Die damals Verantwortlichen von Bayer haben mit der Übernahme von Monsanto einen Riesenfehlen gemacht - welche haben sie noch gemacht?

Nettie

„Weil der Post von Ihnen oberflächlich ist - nichtssagend zu diesem Thema“

Das ist Ihre (höchstpersönliche) Meinung.

Wolf1905

Ja, das ist meine persönliche Meinung; und Sie haben Ihre persönliche Meinung dazu (die ich in diesem Thema nun mal als „nichts sagend“ einstufe - gegen Sie persönlich habe ich gar nichts, ich kenne Sie ja nicht).

rolato

Manche lernen aus Fehlern offenbar nie dazu

Auch nicht mehr als eine Floskel von Ihnen. Warum auch immer.

Nettie

„Auch nicht mehr als eine Floskel von Ihnen“

Auch nicht mehr als ein persönlicher Angriff. Warum auch immer.

rolato

Auch nicht mehr als ein persönlicher Angriff. Warum auch immer.

Das ist eine unbegründete Behauptung. Ihr Kommentar ist eine allgemeine selbstverständliche Aussage ohne Kraft bezüglich des Artikels. 

Wolf1905

Und wenn jetzt weitere Schulen in den USA kommen und klagen? Dieses Urteil, wenn es denn rechtskräftig werden würde (Monsanto hat ja Einspruch eingelegt, der Fall ist noch nicht abgeschlossen), hat ja Präzedenzwirkung … 

Es ist nur noch zum Kopfschütteln, wieviele zig Milliarden Euros (oder Dollars) Bayer bisher für Monsanto zu bezahlen hatte (sowohl beim Kauf der Firma wie auch für die bisherigen Strafzahlungen), und es ist kein Ende abzusehen - eine Katastrophale für diese vormals starke Firma, die mit dieser Übernahme vom damals verantwortlichen Management in den Abgrund gestürzt wurde.

TapferSchneiderlein

Dass Glycosphat eine riesige Prozeßwelle nach sich ziehen wird war sicher auch den Topmanagern von Bayer bekannt als sie seinerzeit Monsanto kauften. Ich meine wir erleben derzeit erst den Beginn der Lawine. Von den nicht einzupreisenden Schäden an der Natur gar nicht zu reden.

Vor diesem Hintergrund sieht die Verlängerung der Nutzungszulassung durch unsere Politiker ganz anderst aus. Ein Verbot würde doch garantiert von Bayer genutzt um dieses Problem zu sozialisieren! Also gilt wie oft im Leben: Denken, Verantwortung übernehmen, Finger weg lassen von Glycosphat! Und von Bayer-Aktien!