Weihnachtsmarkt in Regensburg

Ihre Meinung zu GEMA-Gebühren und Inflation verteuern Weihnachtsmärkte

In den Innenstädten riecht es nach Punsch und Bratwurst, dazu erklingen Weihnachtslieder. Doch bei aller Gemütlichkeit: Auch auf manchem Weihnachtsmarkt wird es dieses Jahr teurer. Von Michelle Balzer.

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159 Kommentare

Kommentare

fathaland slim

Die GEMA versucht momentan, bei denen zu holen, die ohnehin wenig haben.

Als Gemamitglied, das seine eigenen Werke aufführt, kann man wenigstens ein Teil der Gelder, die die GEMA einnimmt, als Aufführungstantiemen bekommen. Man muss dazu Aufführungslisten ausfüllen.

Nun ist es aber so, daß seit einiger Zeit verstärkt Kontrolleure durch die Clubs ziehen, die versuchen, die aufführenden Musiker der Unehrlichkeit zu überführen. Mir ist das wieder mal passiert. Was kein Wunder ist, denn ich weiß oft am Ende des Abends nicht mehr, was genau ich gespielt habe.

Dann wird einem erst mal für ein Jahr die Auszahlung gesperrt.

Ich schreibe deswegen seit geraumer Zeit sechzehn Willie Dixon-Kompositionen auf meine Listen, die ich auszufüllen verpflichtet bin, und sonst nichts. Das Geld geht dann an Dixons Blues Heaven Foundation, eine gemeinnützige Stiftung.

Auf die paar Kröten kann ich verzichten. Ich möchte mir nicht nachsagen lassen, ich würde die „GEMA-Solidargemeinschaft“ schädigen.

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nie wieder spd

Wenn man als Künstler aber nur ein „paar Kröten“ von der GEMA bekommt, sieht es so aus, als würde die GEMA ausschließlich für sich selbst Gebühren kassieren. Wissen Sie, wie hoch der Anteil der GEMA selbst an den Gebühren ist und wie hoch der, den Künstler bekommen?

fathaland slim

Das ist transparent, ich weiß es aber trotzdem nicht. Könnte mich aber kundig machen.

falsa demonstratio

"Die GEMA versucht momentan, bei denen zu holen, die ohnehin wenig haben."

Das betrifft wohl nicht die Weihnachtsmärkte, jedenfalls nicht nach Berechnung der GEMA. 

Die GEMA macht auf ihrer Webside ein Berechnungsbeispiel auf:

Auf dem Dresdener Striezelmarktes 2022 habe jeder Besucher im Durchschnitt 18 € verkonsumiert. Die Lizenzkosten hätten 0,025 € pro Besucher betragen. 

harpdart

Ja, gerade beim Blues ist es oft gar nicht nachvollziehbar, wer überhaupt ursprünglicher Autor war. Die Idee, einfach "Willie Dixon" einzutragen, ist  genial.

fathaland slim

Wo das Geld dann hingeht, ist damit aber nicht beschrieben.

dr.bashir

Ich wäre dafür, dass man auf Weihnachtsmärkten mehr Metal Songs spielt.

Gerne - aber gibt es da welche ohne GEMA?

 

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fathaland slim

Nee. Dazu ist die Musik nicht alt genug.

harry_up

"Verjährt" denn irgendwann ein GEMA-Anspruch?

fathaland slim

Normalerweise wenn der Komponist siebzig Jahre tot ist.

FakeNews-Checker

Heavy  Metal   Krach  hätte  auch  Kardinal  Hengsbach  die  Kinder  vor  dem  Essener  Dom   vergrault  und  vertrieben und  geht  deshalb  überhaupt  nicht  auf  Weihnachtsmärkten.

Schneeflocke ❄️

In meiner Kindheit bekam der Schuldirektor nach einem Schulfest eine GEMA-Rechnung nachträglich in Höhe von 2000 DM präsentiert. Eine der Klassen hatte als Aktivität "Kinderdisco" angeboten und ein Vater, der das Fest als Gast besucht hatte und dummerweise für die GEMA arbeitete, hatte den Fall zur Anzeige gebracht. Man kann es auch übertreiben.

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das ding

Die GEMA muss uebertreiben. Das ist deren Job. Motto: Erst ueberall kassieren, ueberall den Daumen drauf. 

Dann kann man ja dagegen klagen. 

Anna-Elisabeth

"...ein Vater, der das Fest als Gast besucht hatte und dummerweise für die GEMA arbeitete, hatte den Fall zur Anzeige gebracht. Man kann es auch übertreiben."

Was für ein.... Oh je, habe gerade Wortfindungsstörungen. Die Lücke kann jeder nach Belieben selbst ausfüllen.

FakeNews-Checker

Fragt  sich  nur,  wieviel  Cents  die  GEMA  aus  dieser  2000  DM-Beute  an  die  Künstler  herausgerückt  hat.

Forfuture

Die GEMA als solche ist eine gute Sache und ja, wenn kommerzielle Musik gespielt wird, so ist es völlig korrekt, dass auch GEMA-Gebühren zu zahlen sind. Wenn es stimmt, dass der Art der Gebühren-Berechnung ein BGH-Urteil zugrunde liegt, dann gibt es nichts zu kritisieren. Allerdings kann ich mich dennoch des Eindrucks nicht erwehren, dass bei diesen Events sehr ordentliches Geld verdient wird. Ob die leider oft astronomisch hohen Preise gerechtfertigt sind, steht daher auf einem anderen Blatt. „Volks“-Feste sind es jedes Jahr weniger, immer weniger Menschen können sich diese Feste leisten. Wenn man ob der Preise schon jede Lust verliert und eher Zorn als gute Stimmung verspürt, wird es immer weniger Veranstaltungen geben und die Menschen immer mehr vereinsamen. Früher hat man sich mit unterschiedlichen Gruppen zum Besuch der Märkte und Volksfeste getroffen und Spaß gehabt. Seit vielen Jahren nicht mehr und es geht wohl vielen Menschen so.

Nettie

Wenn jeder seinen ‚Schnitt machen‘ will oder muss, geht das auch ohne die zwangsläufig allgegenwärtige Inflation immer auf Kosten der Gemütlichkeit.

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R A D I O

Bei -5°C ist es eh schon ungemütlich.Dann wird man noch von den Freunden genötigt, dieses Gesöff von Glühwein zu trinken oder sich zu rechtfertigen, dass man mit diesen 2 Dingen überfordert ist. Da bin ich immer froh, wenn ich wieder zu Hause bin.  

Nettie

„…oder sich zu rechtfertigen, dass man mit diesen 2 Dingen überfordert ist“

Vor wem müssen Sie sich dafür ‚rechtfertigen‘? Und vor allem wieso?

R A D I O

Habe ich geschrieben: Freundesgruppendynamik und so Ansichten. ("Was, Du magst keinen Glühwein? Was, Dir ist es zu kalt bei unter 0 im Stehen? Was, Dir macht das hier keinen Spaß,...? Nächstes Jahr kannste zu Hause bleiben, Du Tasse!") Usw. Ihr seid doof, ist meine Antwort, jedes Jahr das Gleiche!

Nettie

„Gruppendynamik“? Menschen sind keine Maschinen. Sie können, sollten (und dürfen) auch eigene Impulse setzen.

Anna-Elisabeth

"Bei -5°C ist es eh schon ungemütlich."

Ich finde +2°C wesentlich ungemütlicher. Lieber Schnee als Regen. Ich bin immer gern auf den Weihnachtsmarkt gegangen und habe mich überall durchgefuttert, dann nach Geschenken Ausschau gehalten oder einfach nur andere beobachtet. Heute kann ich das Menschengewusel nicht mehr ab.

R A D I O

Okay, stimmt schon, +2 ist auch nix. Ich mag +19 bis +24 bei relativer Windstille oder eine leichte Brise und blauem Himmel und Sonnenschein am liebsten. Ist an Weihnachten in unseren Breiten nicht mit Schnee zu bekommen. Noch nicht.

Kaneel

"Bei -5°C ist es eh schon ungemütlich."

Gegen Kälte hilft wärmere Kleidung. Und...

..."dieses Gesöff von Glühwein zu trinken.."

das hilft wiederum auch gegen

"...dass man mit diesen 2 Dingen überfordert ist."

Wobei, ich will hier auch niemanden animieren. Gibt zudem die alkoholfreie Alternative Glühwürmchen oder Kakao. Aber vermutlich spielen Ihre Freunde da nicht mit.

R A D I O

Nein, die sind so, wie die meisten Menschen. Bei Abweichungen vom Gewohnten und Eingefahrenen kriegen sie sofort sowas ähnliches wie Kopfschmerzen und verlieren die Stimmung. Da kriegt man es dann als Unschuldiger ab. Kakao mag ich nur, wenn ich den selbst gemacht habe und ihn in der warmen Stube genießen kann, eventuell mit Keksen dazu. Weihnachten macht unnötig Probleme, finde ich.  

Meister Lampe

Wofür stand nochmal Weihnachten?

Ein Fest der Liebsten oder?

Seitdem der Weihnachtsman mich mit seinem aufgemotzen Rennschlitten überfahren hat,

ist mir vieles entfallen. (3 facher Schädelbruch)

Aber wie erkläre ich jetzt meiner Frau das er wohl,

eine Überdosis Coca Cola zu sich genommen hatte.

ps. sämtliche Briefe an den Weihnachtsman (zwecks Schadensersatzansprüche)

blieben bisher unbeantwortet.

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Schneeflocke ❄️

"Wofür stand nochmal Weihnachten?"

 

Im letzten Jahr haben wir doch eingetrichtert gekriegt, dass Weihnachten das Fest des lokalen Einzelhandels ist (und daher Bestellungen beim Onlineshop ganz, ganz BÖSE sind).😉

R A D I O

Weihnachten müsste eigentlich ein orientalisches oder doch zumindest ein vom Orient stark geprägtes Fest sein. Haben wir aber nicht, fängt schon mit dem Wetter und seinen Temperaturen an, die Musik ist auch die falsche. Kommt noch dazu, dass der Handwerker, der Zimmermann auf den es zurückgeht (das Handwerk von Josef zu Hause erlernt, dessen Vaterschaft nicht zweifelsfrei erwiesen ist, weshalb ich nur von Josef, nicht von seinem Vater spreche, siehe die Originalquellen bzw. Evangelien), sich unter anderem damit hervorgetan hat, dass er die Händler aus dem Tempel trieb, sie im Hause Gottes nichts zu suchen hätten, Geld und Geschäfte nicht mochte, es lieber hatte, dass die Menschen teilten.    

Schneeflocke ❄️

"Haben wir aber nicht, fängt schon mit dem Wetter und seinen Temperaturen an, die Musik ist auch die falsche."

 

Stimmt, das passt nicht so richtig zusammen. Hhm... was machen wir da? Alf würde die Frage so beantworten: Weihnachten ist das Fest, an dem die Tannenbäume geschlachtet werden.

R A D I O

Hat er das mal gesagt? Weiß ich nicht. Alf stand nicht wirklich auf Tannenbäume, hat wahrscheinlich nur gute Miene dazu gemacht, weil er es warm hatte bei dieser amerikanischen Vorstadtfamilie, soweit ich weiß, stand er auf Katzen, die schmeckten ihm. Und er war ein Außerirdischer, hat mit Weihnachten und den drei Weißen aus dem Morgenland vor der Krippe im Stahl in Bethlehem nicht viel am Hut. Besser, wir nehmen ihn aus dem Spiel. Schlage stattdessen die  Herrnen Petrus und Paulus vor. Die müsste es besser wissen, was das war.   

Sokrates

Wofür stand nochmal Weihnachten?

Ein Fest der Liebsten oder?

Weihnachten soll an die Geburt Christi erinnern, ist also kein Fest der Liebsten, die machen nur ein Fest daraus!

Anna-Elisabeth

"Weihnachten soll an die Geburt Christi erinnern, ist also kein Fest der Liebsten, die machen nur ein Fest daraus!"

Wer an die Geburt des "Erlösers" glaubt, hat allen Grund zu feiern.

Weihnachten ist aber heute vielfach nur Tradition. Die schönen Weihnachtskonzerte, die vielen lichtgeschmückten Fenster, die Freude auf ein familiäres Zusammensein. Sicher nicht nur bei mir sitzt der Geldbeutel für Bettler in dieser Zeit noch etwas lockerer als sonst. Und schöne Weihnachtsmärchen guck ich auch - selbst dann, wenn ich die in- und auswendig kenne.

Schneeflocke ❄️

"ps. sämtliche Briefe an den Weihnachtsman (zwecks Schadensersatzansprüche) blieben bisher unbeantwortet."

 

📮🗯️ Ho, Ho, Ho! 🧑‍🎄 lieber Meister Lampe,

das war so: Die GEMA-Rechnung wegen meiner Glöckchen am Weihnachtsschlitten war so hoch, dass ich mir keine Postsegel mehr für meinen Antwortbrief leisten konnte. Kommen Sie doch bitte mal am Nordpol vorbei und wir beide sprechen bei einer schönen Coka Cola wie ich mein Vergehen wieder gut machen kann. Mit freundlichen Grüßen Ihr reumütiger Weihnachtsmann.

draufguckerin

Soweit ich weiß, sind traditionelle Lieder Gema-frei. Dazu zählen viele Volkslieder und auch Weihnachtslieder.  Außerdem gibt es viele junge/unbekannte Künstler, die ihre Musik gema-frei zur Verfügung stellen, u.a. weil sie so eine höhere Chance haben, dass ihre Musik gespielt wird. Sicherlich auch, weil Musiker/Künstler es lieben, Musik zu machen und  oft idealistisch eingestellt sind. 

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fathaland slim

Außerdem gibt es viele junge/unbekannte Künstler, die ihre Musik gema-frei zur Verfügung stellen, u.a. weil sie so eine höhere Chance haben, dass ihre Musik gespielt wird.

Das wäre nun wirklich das allerdümmste, was ein junger Musiker tun könnte. Denn wer seine Komposition gemafrei zur Verfügung stellt, meldet sie nicht an und verzichtet somit auf das Copyright. Jeder, der will, kann dann das Werk unter seinem eigenen Namen anmelden. Also es stehlen.

draufguckerin

Ja, die Gema treibt die Gebühren für die Nutzung ein. Aber ist das Urheberrecht, das Recht am geistigen Eigentum, zwingend an die Mitgliedschaft in der Gema gekoppelt? Muss man zahlendes Mitglied sein, um sein Recht an seiner eigenen Komposition zu haben? 

In Anlehnung an andere künstlerische Leistungen ( Schriftstücke, Spiele...) war ich der Meinung, es würde reichen, wenn man die Urheberschaft nachweisen kann, z.B. sein Werk bei einem Notar mit Datum einreicht, um den Zeitpunkt der Erstellung nachzuweisen.

fathaland slim

Die GEMA ist gewissermaßen das Patentamt für Musik. Der Urheber lässt dort sein Werk registrieren. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Tut er das nicht, so kann es jeder, der das Werk kennt, in seinem eigenen Namen tun.

Selbstverständlich kann man sein Werk auch bei einem Notar hinterlegen. Das kostet ordentlich Geld und bringt keins.

 Die GEMA muss dem Urheber das Geld, das ihm für die Aufführung seines Werkes zusteht, zukommen lassen. Ob er GEMA-Mitglied ist oder nicht.

harry_up

Wie kann dann sowas wie in Nürnberg sein?

draufguckerin

Ja danke, deshalb schrieb ich ja, dass traditionelle Weihnachts- und Volkslieder auch gema-gebührenfrei gespielt werden dürfen. Soweit ich weiß, erlischt das Recht auf Gemagebühren, wenn der Komponist seit mindestens  70 Jahren tot ist. Ob evtl. Erben sich die Rechte noch länger sichern und die Frist herauszögern können, weiß ich nicht, denn ein Spezialwissen habe ich da nicht.

Jedenfalls könnte auf den Weihnachtsmärkten durchaus traditionelle Weihnachtsmusik gespielt werden. Manche mögen das, manche nicht.

falsa demonstratio

"Soweit ich weiß, sind traditionelle Lieder Gema-frei. Dazu zählen viele Volkslieder und auch Weihnachtslieder."

Bei uns gibt es erst gar keinen Weihnachtsmarkt mehr.

Die machen jetzt eine "Nikolaus-Party".

Meinen Sie, den Besuchern könnte man mit traditionellen Weihnachtsliedern kommen. 

Die wollen Alk und Disco.

Der Unterschied zut Fassenacht besteht nur in den getragenen Mützen.

JM

Weihnachtsmärkte haben mich schon immer nicht gereizt, also GEMA Gebühren nicht interessant.  Seit es aber Lebkuchen, Nikoläuse u.s.w. schon im September in den Supermärkten zu kaufen gibt habe ich mit diesem Thema komplett abgeschlossen. Wann kommt der Osterhase schon im Dezember.......

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Sokrates

Ja, es ist schon seltsam, daß jedes Jahr früher man Christstollen, Spekulatius usw. in allen Lebensmittelmärkten bekommen kann. Das hat mit Weihnachten nichts mehr zu tun, daß ist reine Geldmacherei!

JM

Ja da haben sie recht. Die Kinder wissen doch schon nicht mehr die "Reihenfolge" der "Christlichen Feste" da die Industrie auch immer mehr andere "FESTE" bewusst einplant siehe Halloween, Zuckerfest u.s.w,  Nichts gegen andere aber man sollte doch dem endlich einhalt gebieten (Frommer Wunsch).

draufguckerin

Natürlich müssen KünstlerInnen an Einnahmen, die andere mit ihren Kompositionen erzielen, beteiligt werden. Was ich aber sehr, sehr schade fände, wenn alle, die  anderen ohne Profitinteresse einfach eine Freude machen wollen, z.B. StraßenmusikerInnen, Chöre und Hobbymusiker (z.B. bei Straßenfesten, bei Kleingarten- und Schulfesten ...) dadurch am Musizieren für andere gehindert würden. 

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Hanns Guck In Die Luft

"..dadurch am Musizieren für andere gehindert würden."

und genau dieses ist das Resultat der heutigen rigorosen GEMA-Gebühreneintreibung: Veranstaltern und privaten Musikern wird die Freude am öffentlichen Musizieren genommen. Letztlich leiden alle unter den Folgen.

draufguckerin

Ich finde das auch bedauerlich. Solange das Musizieren nicht profitorientiert ist, z.B. wenn ein Kinderchor mal mit neueren Liedern die Bewohner eines Altenheimes erfreut, könnte die Gema "ein Auge zudrücken".

Hanns Guck In Die Luft

Das meine ich auch!

Eistüte

Waren heute auf einem supertollen, kleinen, dörflichen Weihnachtsmarkt hier in der Provinz. Findet nur zwei Tage lang statt, unter der Christuskirche, mehr wird nicht verraten. War schön. Musik gab es nicht, fehlte auch nicht. 

Anna-Elisabeth

>>"Wenn Kinder mit ihren Blockflöten 20 Minuten spielen, kostet mich das um die 600 Euro - das ist nicht tragbar", so Kellner. Für das nächste Jahr müsse geprüft werden, wie es mit dem Musikprogramm weitergeht.<<

Ich verstehe das überhaupt nicht. Wenn mir jemand erlaubt, an einem öffentlichen Platz für begrenzte Zeit Musik zu machen, dann hat niemand - außer vielleicht mir selbst - die Hand aufzuhalten. "Herrbei, oh ihr Gläubigen" gehört uns allen und nicht der Gema, der Stadt oder sonstwem. 

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Sokrates

Wenn Kinder oder auch jemand anderst aus freien Stücken hinstehen, Weihnachtslieder musizieren oder singen, wer muß dann Gema zahlen? Ich kann als freier Bürger musizieren und singen was und wo ich will, daß hat mir keiner zu verbieten oder dafür Gebühren zu verlangen, solange ich kein Geld damit einnehme!

Schneeflocke ❄️

Wenn wenigstens die Kinder selber die 600 Mäuse für ihr Flötenspiel kriegen würden...

Sokrates

Und sorry, das ist genau die Schw..nerei, daß sich andere selbst noch an Kindern Geld verdienen die an Weihnachten aus freien Stücken nur ein paar Weihnachstlieder vortragen wollen. Wir sollten alle stolz sein, daß es solche Kinder noch gibt! Und genau die Kinder sollten was davon haben und nicht die profitgeile Gema!

fathaland slim

Die GEMA ist nicht profitgeil, sondern eine Behörde.

Schneeflocke ❄️

"Die GEMA ist nicht profitgeil, sondern eine Behörde."

 

Aber... 🙂 ...das ist doch das Gleiche!

Schneeflocke ❄️

"Wir sollten alle stolz sein, daß es solche Kinder noch gibt! Und genau die Kinder sollten was davon haben und nicht die profitgeile Gema!"

 

Volle Zustimmung!

Hanns Guck In Die Luft

Die Widerwärtigkeit der allgemeinen GEMA-Überprüfung ist - wie oben von anderen Mitforisten dargestellt - nicht die Tatsache, daß wer auch immer frei aufführbare Musik gespielt wird, sondern die grundsätzliche Verdächtigung, GEMA-Gebühren hinterzogen zu haben, mit der der Veranstalter konfrontiert wird. Bürokratischer Aufwand seitens der GEMA muß der Veranstalter mit doppeltem Aufwand rechtfertigen, indem er glaubhaft macht, nur GEMA-freie Stücke zur Aufführung gebracht zu haben. Klar, wäre es schön, eine kleine, private Kindergruppe spielen zu lassen. Aber wehe, diese spielen dann auch nur unwissentlich ein GEMA-geschütztes Lied an. Dann haftet der Veranstalter für die Folgen. Und welcher Veranstalter kann sicherstellen, daß das nicht geschieht?
Hier steht alles und jedes Mitmenschliche im Generalverdacht: Die GEMA wütet als Scrooge im Weihnachtsfest. Es kann eben der Ärmste nicht in Frieden leben, wenn es dem Bösen nicht gefällt. 

JM

Es gibt auch viele alte Lieder deren Uhrheberschaft nicht bekannt sind. Aber die kennen nur noch die Ü70. Die jungen wollen ja "super coole" Weihnachtslieder. Selber schuld wenn man dan GEMA und Künstler reich macht- Aber wenn ich GEMA bezahlen muss weil ich auf einer Betriebsfeier oder ähnliches mal ein Liedchen singe halte ich das für per.....

WirSindLegion

Oh, ja - dann bleibt uns vielleicht das schreckliche, debile "last christmas...." erspart. Hoffentlich!

Außerdem gibt es genug gemeinfreie Titel, die sich dann endlich durchsetzen könnten.  Und wenn es ruhiger werden sollte, so dass man sich sogar unterhalten kann ohne brüllen zu müssen, ist es nur positiv!

Sokrates

Was für Rechte hat die Gema - Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte - überhaupt irgendwelche Gebühren zu verlangen?  Die Rechtsform ist ja "Wirtschaflicher Verein" laut Wikipedia!

Hansi2012

Das System GEMA bedarf dringend der Reformation.

Den Schutz von Komponisten sehe ich ein. Doch wenn diese nicht mehr leben, sollte man das anders handhaben als es zur Zeit passiert.

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unbutu77

Alles auch Werke von toten bleiben im Nachlass mit Urhenerrecht belastet, findige Geschäftsleute sichern sich daran die Rechte und Kassieren dann die Gebüren von der GEMA , Das die GEMA eine Spaßbremse ist wissen alle die schon einmal mit ihr zu tuen hatten...

Sokrates

Aber mal ernsthaft, das ganze Weihnachts Gedöns kann einem langsam auf den Senkel gehen und was man daraus die letzten 50ig Jahre gemacht hat, weltweit! Das macht einfach keine Freude mehr!

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sebo5000

Mir macht es immer noch Freude. Jedes Jahr aufs neue. 

draufguckerin

So scheint es vielen zu gehen, sonst wären die Weihnachtsmärkte nicht so voll. Auf dem hiesigen Bremer Weihnachtsmarkt gibt es zwar nur das übliche Sortiment an gastronomischen "Highlights"  und Dingen, teils auch aus Asien, aber die Kulisse des Marktplatzes mit seinen historischen Gebäuden -  das hat schon was. 

Schiebaer

Ich denke oft zu Weihnachten an eine Erzählung meines Vaters als Soldat in Norwegen 1944. Ein Tannenbaum wurde aus einem Bestiel mit Löchern reingebohrt und Tannengrün reingesteckt.Geschenke untereinander waren ein Päckchen Zigaretten und mein Vater hat wie so oft auch später bei uns zu Hause,Weihnacht Lieder auf der Mundharmonika gespielt. Alle waren zufrieden mit dem Weihnachten und der Stille die es gabt. Für mich ist es ein viel zu großer Rummel der heute hier bei uns zu Weihnachten gemacht wird.

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draufguckerin

Die Assoziation von Weihnachten zu Krieg habe ich leider auch. Seit Wochen hoffe ich, dass die kommenden Feiertage nicht zu vermehrten Kriegshandlungen und zur Ausweitung der Kriege genutzt werden.

wie-

>> Ich denke oft zu Weihnachten an eine Erzählung meines Vaters als Soldat in Norwegen 1944.

Konsalik kannte noch keine GEMA.

Castello

Unverhältnismäßig! Diese Geldschneiderei sollte, nein, muss einfach verboten werden!

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falsa demonstratio

"Unverhältnismäßig! Diese Geldschneiderei sollte, nein, muss einfach verboten werden!"

Meinen Sie die Budenbetreiber, Würstchen- und Alkoholverkäufer, Nippesverkäufer die einen Umsatz von 3-5 Mrd. € machen?

wie-

>> Diese Geldschneiderei sollte, nein, muss einfach verboten werden!

Sie sind offenbar kein Musikschaffender.

falsa demonstratio

Die Wirtschaftswoche berichtete am 30.11.2023, nach Schätzungen des  Bundesverbandes Deutscher Schausteller und Marktkaufleute würden auf den ca. 2.500 deutschen Weihnachtsmärkten 3 - 5 Mrd. € Umsatz erzielt.

Da kann man ja auch einmal 2,5 ct. pro Besucher für die Komponisten zahlen.

Mein Mitleid für die Kommerzveranstalter hält sich ziemlich in Grenzen.

Tino Winkler

Wie wäre es denn einen örtlichen Chor oder eine Musikergruppe zu engagieren die ihre eigenen Lieder oder eigene Texte zu bekannten Liedern aufführen, dann kann die Gema nichts verlangen und die Künstler vor Ort erhalten direkt das Geld vom Weihnachtsmarktbetreiber.

Die Kreativität der Gema kann immer umgangen werden wenn man sich Gedanken macht. 

Möbius

Ich bevorzuge ohnehin „Live Musik“ … sich dabei an der Feuerschale aufwärmen, dazu ein oder zwei Glühwein für die Wärme von innen  … :-) 

Schneeflocke ❄️

Ich wünsche allen Foristen und der Moderation einen schönen Dezember, mit Gesundheit, Frieden und Reichtum im Herzen! 💝

Zundelheiner

ich besuche einen Weihnachtsmarkt wegen der Stimmung, den Lichtern, dem Duft von Lebkuchen usw…ich leiste mir dann eine Bratwurst, man trifft Bekannte und genehmigt sich zu einem angeregten Gespräch einen Glühwein……lief da im Hintergrund Musik? ….ich könnte es nicht mit Bestimmtheit sagen bzw. war da evtl Musik so nebensächlich dass es keine Emotionen bei mir auslöste…..ich bin mir ganz sicher dass Musik mich nicht zu einer zweiten Bratwurst verführt hätte…….