Ihre Meinung zu GEMA-Gebühren und Inflation verteuern Weihnachtsmärkte
In den Innenstädten riecht es nach Punsch und Bratwurst, dazu erklingen Weihnachtslieder. Doch bei aller Gemütlichkeit: Auch auf manchem Weihnachtsmarkt wird es dieses Jahr teurer. Von Michelle Balzer.
Die GEMA versucht momentan, bei denen zu holen, die ohnehin wenig haben.
Als Gemamitglied, das seine eigenen Werke aufführt, kann man wenigstens ein Teil der Gelder, die die GEMA einnimmt, als Aufführungstantiemen bekommen. Man muss dazu Aufführungslisten ausfüllen.
Nun ist es aber so, daß seit einiger Zeit verstärkt Kontrolleure durch die Clubs ziehen, die versuchen, die aufführenden Musiker der Unehrlichkeit zu überführen. Mir ist das wieder mal passiert. Was kein Wunder ist, denn ich weiß oft am Ende des Abends nicht mehr, was genau ich gespielt habe.
Dann wird einem erst mal für ein Jahr die Auszahlung gesperrt.
Ich schreibe deswegen seit geraumer Zeit sechzehn Willie Dixon-Kompositionen auf meine Listen, die ich auszufüllen verpflichtet bin, und sonst nichts. Das Geld geht dann an Dixons Blues Heaven Foundation, eine gemeinnützige Stiftung.
Auf die paar Kröten kann ich verzichten. Ich möchte mir nicht nachsagen lassen, ich würde die „GEMA-Solidargemeinschaft“ schädigen.
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Wenn man als Künstler aber nur ein „paar Kröten“ von der GEMA bekommt, sieht es so aus, als würde die GEMA ausschließlich für sich selbst Gebühren kassieren. Wissen Sie, wie hoch der Anteil der GEMA selbst an den Gebühren ist und wie hoch der, den Künstler bekommen?
Das ist transparent, ich weiß es aber trotzdem nicht. Könnte mich aber kundig machen.
"Die GEMA versucht momentan, bei denen zu holen, die ohnehin wenig haben."
Das betrifft wohl nicht die Weihnachtsmärkte, jedenfalls nicht nach Berechnung der GEMA.
Die GEMA macht auf ihrer Webside ein Berechnungsbeispiel auf:
Auf dem Dresdener Striezelmarktes 2022 habe jeder Besucher im Durchschnitt 18 € verkonsumiert. Die Lizenzkosten hätten 0,025 € pro Besucher betragen.
Ja, gerade beim Blues ist es oft gar nicht nachvollziehbar, wer überhaupt ursprünglicher Autor war. Die Idee, einfach "Willie Dixon" einzutragen, ist genial.
Wo das Geld dann hingeht, ist damit aber nicht beschrieben.