Ihre Meinung zu Referendum in Venezuela: Venezuela stimmt über Nachbarland ab
In Venezuela dürfen die Menschen heute abstimmen. Es wird allerdings kein Präsident oder Parlament gewählt: Die Grenzen des Landes sollen neu gezogen werden - ein Referendum mit gehörigem Sprengstoff. Von Markus Plate.
Hat was von Russlands Versuch, die feindliche völkerrechtswidrige Annexion der Krim und ostukrainischen Territorien durch "Abstimmung" zu legitimieren.
Und wenn man dann noch bedenkt, dass die eigentliche Motivation die guayanischen Ölvorkommen sind, erkennt man in fataler Weise: Wo autokratisches Machtstreben und kapitalistische Aneignung sich die Hand geben, wird's gefährlich.
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Mit dem Unterschied das man die noch vorhandene russische Bevölkerung vor Ort hat abstimmen lassen. Über die Annektion wurde ja nicht in Russland abgestimmt … und die inzwischen geflohenen Ukrainer durften nicht mitwählen ..
Sie merken schon, dass Sie ethnische Herkunft und territoriale völkerrechtliche Integrität von Staatsgebieten durcheinanderbringen? Was motiviert Sie eigentlich dazu?
>> Mit dem Unterschied das man die noch vorhandene russische Bevölkerung vor Ort hat abstimmen lassen.
Welche noch vorhandene russische Bevölkerung?
>> Über die Annektion wurde ja nicht in Russland abgestimmt …
Nö, aber so in Moskau beschlossen und entsprechend mit Waffengewalt umgesetzt.
"Mit dem Unterschied das man die noch vorhandene russische Bevölkerung" genauer: die noch nicht verschleppte
Und selbst dann musste man unter Waffenkontrolle abstimmen.
Die kapitalistische Aneignung alleine reicht völlig aus.
>> Wo autokratisches Machtstreben und kapitalistische Aneignung sich die Hand geben, wird's gefährlich.
Venezuela hat noch nicht einmal die Mittel, um die Förderquoten der eigenen, längst erschlossenen Ölquellen auch nur ansatzweise zu erreichen. Zudem muss Herr Maduro signifikante Anteile der Reste der venezolanischen Ölförderung an Kuba, seinem einstigen ideologischen und politischen Lehrmeister abliefern.
"Wo autokratisches Machtstreben und kapitalistische Aneignung sich die Hand geben, wird's gefährlich."
Das sollten Sie näher erläutern.
2015 vergab Guyana Konzessionen zur Exploration von Erdölvorkommen im Meeresgebiet von Esequibo an den US-amerikanischen Öl-Multi ExxonMobil.
Wo genau sehen Sie, daß "autokratisches Machtstreben und kapitalistische Aneignung sich die Hand geben"? Laut Artikel geben die sich nicht gerade die Hand?
kapitalistische Aneignung?
Aber Maduro ist doch kein Kapitalist sondern "linker".
Mit dem absurden Unterschied, dass Russland die Abstimmungen wenigstens örtlich in den zu annektierenden Gebieten abhalten lies (was allerdings keinen Unterschied machte, er hätte die Abstimmung auch in den russischen Orten auf Spitsbergen abhalten können, das Ergebnis wäre das gleiche gewesen). Hier soll das venezulanische Volk über ein Nachbarvolk und -gebiet abstimmen. Effektiv heißt das, er holt eine Zustimmung des Volkes zu einer Missachtung der anerkannten Souveränität eines anderen Staates ein, was letztlich eine Zustimmung des Volkes zu einem Krieg bedeutet. Frankreich würde zu Recht eine Abstimmung in Deutschland über die Zugehörigkeit des Elsass zu Deutschland als feindlichen Akt ansehen. Nicht, dass Maduro in Venezuela zu wenig Öl hätte - seine Kleptokratie hat die gesamte Förder-, Verarbeitungs- und Transportinfrastruktur vor die Hunde gehen lassen, so dass es heute sogar in Venezuela selbst zu massiven Treibstoffengpässen kommt. Da übernimmt man ein Land mit Infrastruktur.