Ein Befürworter des Referendums wirbt mit einer Landkarte für die neue Grenze.

Ihre Meinung zu Referendum in Venezuela: Venezuela stimmt über Nachbarland ab

In Venezuela dürfen die Menschen heute abstimmen. Es wird allerdings kein Präsident oder Parlament gewählt: Die Grenzen des Landes sollen neu gezogen werden - ein Referendum mit gehörigem Sprengstoff. Von Markus Plate.

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110 Kommentare

Kommentare

NieWiederAfd

Hat was von Russlands Versuch, die feindliche völkerrechtswidrige Annexion der Krim und ostukrainischen Territorien durch "Abstimmung" zu legitimieren. 

Und wenn man dann noch bedenkt, dass die eigentliche Motivation die guayanischen Ölvorkommen sind, erkennt man in fataler Weise: Wo autokratisches Machtstreben und kapitalistische Aneignung sich die Hand geben, wird's gefährlich. 

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Möbius

Mit dem Unterschied das man die noch vorhandene russische Bevölkerung vor Ort hat abstimmen lassen. Über die Annektion wurde ja nicht in Russland abgestimmt … und die inzwischen geflohenen Ukrainer durften nicht mitwählen .. 

NieWiederAfd

Sie merken schon, dass Sie ethnische Herkunft und territoriale völkerrechtliche Integrität von Staatsgebieten durcheinanderbringen? Was motiviert Sie eigentlich dazu?

wie-

>> Mit dem Unterschied das man die noch vorhandene russische Bevölkerung vor Ort hat abstimmen lassen.

Welche noch vorhandene russische Bevölkerung?

>> Über die Annektion wurde ja nicht in Russland abgestimmt …

Nö, aber so in Moskau beschlossen und entsprechend mit Waffengewalt umgesetzt.

artist22

"Mit dem Unterschied das man die noch vorhandene russische Bevölkerung" genauer: die noch nicht verschleppte

Und selbst dann musste man unter Waffenkontrolle abstimmen. 

Coachcoach

Die kapitalistische Aneignung alleine reicht völlig aus.

wie-

>> Wo autokratisches Machtstreben und kapitalistische Aneignung sich die Hand geben, wird's gefährlich.

Venezuela hat noch nicht einmal die Mittel, um die Förderquoten der eigenen, längst erschlossenen Ölquellen auch nur ansatzweise zu erreichen. Zudem muss Herr Maduro signifikante Anteile der Reste der venezolanischen Ölförderung an Kuba, seinem einstigen ideologischen und politischen Lehrmeister abliefern.

Tarek94

"Wo autokratisches Machtstreben und kapitalistische Aneignung sich die Hand geben, wird's gefährlich."

Das sollten Sie näher erläutern.

2015 vergab Guyana Konzessionen zur Exploration von Erdölvorkommen im Meeresgebiet von Esequibo an den US-amerikanischen Öl-Multi ExxonMobil.

Wo genau sehen Sie, daß "autokratisches Machtstreben und kapitalistische Aneignung sich die Hand geben"? Laut Artikel geben die sich nicht gerade die Hand?

werner1955

kapitalistische Aneignung?

Aber Maduro ist doch kein Kapitalist sondern "linker".

Autograf

Mit dem absurden Unterschied, dass Russland die Abstimmungen wenigstens örtlich in den zu annektierenden Gebieten abhalten lies (was allerdings keinen Unterschied machte, er hätte die Abstimmung auch in den russischen Orten auf Spitsbergen abhalten können, das Ergebnis wäre das gleiche gewesen). Hier soll das venezulanische Volk über ein Nachbarvolk und -gebiet abstimmen. Effektiv heißt das, er holt eine Zustimmung des Volkes zu einer Missachtung der anerkannten Souveränität eines anderen Staates ein, was letztlich eine Zustimmung des Volkes zu einem Krieg bedeutet. Frankreich würde zu Recht eine Abstimmung in Deutschland über die Zugehörigkeit des Elsass zu Deutschland als feindlichen Akt ansehen. Nicht, dass Maduro in Venezuela zu wenig Öl hätte - seine Kleptokratie hat die gesamte Förder-, Verarbeitungs- und Transportinfrastruktur vor die Hunde gehen lassen, so dass es heute sogar in Venezuela selbst zu massiven Treibstoffengpässen kommt. Da übernimmt man ein Land mit Infrastruktur.

harry_up

Und schaut man sich die Verteilung der Ölreserven der Welt an, liegt Venezuela lt Wiki auf dem 3. Rang. Das Öl müsste nur konsequenter gefördert und vermarktet werden - ohne dass das eingenommene Geld in dunklen Kanälen verschwindet.

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Naturfreund 064

Noch besser wäre es, das Öl unter der Erde zu lassen und in Alternativen zu investieren.

Hartmut der Lästige

Hier wird leider nur unvollständig berichtet. Es geht dabei unter anderem auch um eine amerikanischen Militärstützpunkt in dem umstrittenen Gebiet, wie man anderen Quellen entnehmen kann. Und Venezuela steckt als "sozialistischer Staat" auch deshalb in einer Wirtschaftskrise, weil es seit Jahrzehnten von den USA heftig sanktioniert wird. Man denke an die Affäre Juan Guaido, mit dem die USA Maduro stürzen wollte.

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saschamaus75

>> Hier wird leider nur unvollständig berichtet...

 

Ich hätte es nicht besser auf den Punkt bringen können. oO

 

EWG2

Und Venezuela steckt als "sozialistischer Staat" auch deshalb in einer Wirtschaftskrise, weil es seit Jahrzehnten von den USA heftig sanktioniert wird. Man denke an die Affäre Juan Guaido, mit dem die USA Maduro stürzen wollte.

Venezuela steckt in einer schweren Wirtschaftskrise, weil es ein sozialistischer Staat ist, und wird von den USA sanktioniert wegen der Affäre Maduro, also wegen der Fälschung der Wahlen.

Es geht dabei unter anderem auch um eine amerikanischen Militärstützpunkt in dem umstrittenen Gebiet, wie man anderen Quellen entnehmen kann.

Wenn Maduro mit seinen Drohungen so weitermacht, wird Guyana die USA einladen, einen Militärstützpunkt zu bauen.  Richtig so, denn eine andere Sprache versteht Maduro nicht.

fathaland slim

Wenigstens schreiben Sie „sozialistischer Staat“ in Anführungszeichen.

Sanktioniert wird Venezuela noch gar nicht so lange. Noch unter Chávez waren die wirtschaftlichen Beziehungen zu den USA ziemlich innig. Die US-Ölgesellschaft Citgo ist eine hundertprozentige Tochter der staatlichen venezolanischen Ölgesellschaft Petróleos de Venezuela S.A. 

Deren größter Gläubiger ist übrigens die russische Ölgesellschaft Rosneft.

Ich empfehle den Wikipediaartikel zu Petróleos de Venezuela.

Lichtinsdunkle

Im Westen nichts neues.

 Aber einen Moment: ist der momentan Freund oder Feind? Stimmt der Preis bist Du Feind, brauchen wir was von Dir bist Du Freund? Wo hab ich das nur schonmal gesehen?

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fathaland slim

Was genau möchten Sie zum Ausdruck bringen? 

w120

Auch wenn das Referendum keine Rechtswirkung entfaltet, werden die Spannungen zunehmen.

Eigentlich wäre schon ein Blick auf die militärischen Kräfteverhältnisse angebracht.

 

Ölvorkommen sind halt immer noch Ressourcen, für die man schon mal einen bewaffneten Konflikt ins Auge fassen kann.

Und wenn die innere Lage in Venezuela so schlecht ist, dann ist dieser Konflikt sehr hilfreich für Maduro.

 

Eigentlich immer das gleiche Strickmuster.

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R A D I O

Die Nationalkarte sticht so gut wie immer. Die Menschen in der ganzen Welt sind damit umgehend und leicht zu kriegen - ein politpsychologisches Massenphänomen.

Olivia59

Wer weiss ob es da wirklich um Öl geht, wenn Venezuela noch nichtmal seine eigenen Reserven vollständig erschliesst. Argentinien hat ja allein aus innenpolitischen Gründen diesen sinnlosen Krieg um Falkland (Malvinas) und 500.000 Schafe angezettelt. 

Hinterdiefichte

Leider konnte ich nirgendwo lesen, dass Maduro ein linker Politiker der PSUV der vereinigten sozialistischen Partei Venezuelas ist. Auch wird nicht erwähnt, dass dieser linke Politiker nach Ansicht vieler Staaten, darunter Deutschland, nicht als legitimer Präsident anerkannt wird. Ich finde, das ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Aspekt, der Erwähnung finden muss. 

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derkleineBürger

"Auch wird nicht erwähnt, dass dieser linke Politiker nach Ansicht vieler Staaten, darunter Deutschland"

->

Wie viele Staaten sind es real und in welcher Beziehung zueinander stehen die?

Vor allem war das doch eh einer Politikquatsch irgend einen dahergelaufenen Venezolianer als Staatschefs anzuerkennen,weil einem das Staatsoberhaupt nicht in dem Kram passt.

Man stelle sich vor n paar Staaten verabreden sich den komischen König vom Königreich Deutschland als offizielles Staatsoberhaupt Deutschlands anzuerkennen,weil denen der Scholz nicht in den Kram passt. 

Wäre genauso ein Politikquatsch.

Mass Effect

Stimmt. Passt aber nicht ins Bild der "guten" Linken.

fathaland slim

Was genau ist an Maduro links?

Bitte erklären Sie mir das, aber bitte nicht mittels leerer Worthülsen.

nie wieder spd

Soweit man Wikipedia trauen kann ist nur eines sicher: Die politischen Verbrecher der USA und Großbritannien sollten sich aus allem heraushalten, was den Staat Guyana angeht. 

Zum Verhältnis zwischen Guyana und Venezuela ist bei Wikipedia leider nichts vermerkt. Leider haben die Fakenfinder der ARD die Gelegenheit nicht genutzt, hier etwas zu den Hintergründen zu berichten. Deshalb wird hier wohl nur spekuliert werden können. 

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R A D I O

Könnte ja sein, dass hier User unter uns sind, die die Geschichte dieser Länder, die Kolonisation, die Unabhängigkeitskriege gegen die Kolonialmacht Spanien vor 2 Jahrhunderten, die wichtige historische Gestalt Simon Bolivar, die Geschichte Guayanas und Sansibar gut kennen, vielleicht eine Doktorarbeit geschrieben haben und ihre Kenntnisse hier nun einbringen könnten. Sonst könnte es eventuell so ausgehen, dass wir auf den Herrn Maduro schimpfen - je nach eigener politischer Ausrichtung - und das wars dann. Das wäre beklagenswert wenig.  

Autograf

Richtig lesen, und zwar nicht im Artikel zu Venezuela, sondern im Artikel zu Guyana, zu dem das betreffende Gebiet völkerrechtlich gehört. Hiernach hat Venezuela diese Grenze im 19. Jhdt. völkerrechtlich verbindlich anerkannt - spätere Einwände sind Revisionismus. Erlebt man leider immer wieder, dass Regime, die mit dem Rücken zur Wand stehen (aus eigener Unfähigkeit oder gar Kriminalität), den Blick über die Grenzen schweifen lassen, wo man denn des Volkes Zorn hinwenden könnte. Richtig ist, dass die Kolonialmacht Großbritannien (wie so viele Kolonialmächte auf allen Kontinenten, es soll ja sogar Kolonialmächte im Verhältnis zwischen polynesischen Völkern gegeben haben) früher viele Verbrechen begangen hat. Aber darf man das der heutigen Bevölkerung vorwerfen? Und die Mehrheit der Bevökerung Guyanas sind - Inder! Darf UK da sich nicht solidarisch zeigen, wenn ein spanisch geprägtes Nachbarland seine alte Kolonialtradition wieder aufleben lassen will?

fathaland slim

Sind Sie der Ansicht, daß Guayana ein souveräner Staat ist?

Falls ja, sollte sich dann nicht vielleicht auch Venezuela aus Guayana heraushalten?

Trendy

Also "völkerrechtswidrige Annexion" hört sich bombastisch an aber es kommt auch ein bißchen darauf an wie sich die Leute im betreffendem Gebiet wohl fühlen wollen.?- Aber zu diesem Thema im Artikel gehört dies eigentlich nicht nur die Leute die in diesem betreffendem Gebiet wohnen und Leben könnten letztlich entscheiden in welche Richtung es geht und nicht Venezuela....

Der neue Goldstandard

Zitat: "In Venezuela dürfen die Menschen heute abstimmen. Es wird allerdings kein Präsident oder Parlament gewählt: Die Grenzen des Landes sollen neu gezogen werden - ein Referendum mit gehörigem Sprengstoff"

.

Es ist zwar löblich, dass die Venezolaner über eine territoriale Fragen abstimmen können (warum gibt es so etwas in D nicht??).

Dringender ist indes für die an bitterster Armut leidenden venezolanischen Bevölkerung, ob sie die aktuelle linke / sozialistische Diktatur/Regierung zum Teufel jagen wollen, die für die bittere Armut, Unfreiheit und Terror verantwortlich sind, oder ob sie sich für die Freiheit entscheiden wollen, wie es - Gott sei Dank - die Argentinier mit Javier Milei vor ein paar Wochen getan haben.

Venezuela ist eben das "beste" Beispiel dafür, was dabei herauskommt, wenn sich linke Poitiker um die sog. "soziale Gerechtigkeit" kümmern.

Viva la libertad, carajo!!!

Zurdos de mierda!!!

gelassenbleiben

Imperialismus wegen fossilen Energien, ein Brennglas für die Probleme, die fossile Energien neben der Klimaschädigung noch haben.

EE mit  wind, wasser, PV sind Friedens-und Freiheitsenergien.

werner1955

Venezuela fragt seine Bevölkerung,

Gut direkte Demokratie.

Olivier

In diesem Erdteil leben nicht wenige Katholiken. Vielleicht hilft es, wenn man sich darauf besinnt, daß man Katholik ist,  daß man zuerst Katholik ist und erst danach Staatsangehöriger oder Staatsbürger. Möglicherweise könnte hier der Papst vermitteln.

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nie wieder spd

Und dann haben Sie dort christliche Politiker, die den Armen nicht den Dreck unter den Fingernägeln gönnen. Darin aber von den USA gefördert und unterstützt werden.

In Deutschland waren es immer Christen, die sich mit Händen und Füßen besonders gegen jegliche sozialdemokratische und gewerkschaftliche Forderung nach Verbesserungen gestemmt haben. Und bis in die 1970er Jahre hinein wurde diese Menschenfeindlichkeit auch von der Kanzel gepredigt. Möglicherweise noch heute. Aber das kann ich nicht mehr beurteilen, da ich seitdem nicht mehr in Kirchen war.

jautaealis

Es wäre in der Tat sehr sinnvoll, das Territorium des rein kolonialistisch definierten künstlichen Staatsgebildes ‘Guyana‘ samt Surinam auf seine Nachbarstaaten aufzuteilen.