Ihre Meinung zu Ver.di will kürzere Arbeitszeiten im öffentlichen Dienst angehen
Die Gewerkschaft ver.di sieht Handlungsbedarf beim Thema Arbeitszeiten. In Zeiten des Fachkräftemangels könnten Jobs im öffentlichen Dienst durch kürzere Arbeitszeiten attraktiver werden. Andere warnen: Genau das verschärfe das Problem.
Eine Volkswirtschaft kann nur funktionieren, wenn die darin anfallenden bzw. zur Gewährleistung der Trag- und Funktionsfähigkeit des Gemeinwesens notwendigen Arbeiten nicht nach irgendjemandes Maßgabe vorgegeben Zeit ‚abgedient‘, sondern von allen selbstbestimmt und daher - wenn auch nicht immer gerne - zumindest nicht gezwungenermaßen gemacht werden. Alles andere wäre ‚Planwirtschaft‘. Und die hat bekanntlich noch nie und für niemanden zu befriedigenden Ergebnissen geführt. Ganz im Gegenteil.
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Niemand, der seine Sinne beisammen hat, wird planlos handeln. Das gilt für das Individuuum, für Unternehmen und auch für den Staat. Arbeiten nach Lust und Laune passt dazu nicht. So hat sich übrigens auch vielfach das Home-Office nicht bewährt. In vielen Bereichen gibt es keine Produktivitätssteigerungen mehr. Da bedeutet dann weniger arbeien schlichtweg weniger Output.
Reine Polemik, sorry. Wer hat den was von "arbeiten nach Lust und Laune" gesagt? Auch eine 4-Tage-Woche ist eine Arbeitszeitregelung, wenn sie zwischen den Parteien vereinbart wird.
„Auch eine 4-Tage-Woche ist eine Arbeitszeitregelung, wenn sie zwischen den Parteien vereinbart wird.“
Genau. Wenn sie vereinbart wird. Unter Gleichberechtigten.
Unter Gleichberechtigten.
Dafür haben wir ja die Tarifautonomie und das Streik Recht. So könnend ie Arbeitnehmer als Gleichberechtigte Partner in Augenhöhe auftreten.
Was Sie so alles als Polemik ansehen ... Ich sagte im Kern, dass dort, wo man mit Produktivitätssteigerungen am Ende ist (etwa in der Pflege) weniger Arbeit weniger Output bedeutet. Output = Ergebnis, Ertrag. Das mögen manche als Polemik ansehen,, wenn sie gerade über ihre Wok-Life-Balance nachdenken. tatsächlich ist es eher Mathematik.
Viele Beschäftigte kehren der Pflege deswegen den Rücken, weil diese diese Arbeit am Menschen nicht menschengerecht ausführen können. Ob der Fokus auf wirtschaftsmathematische Ansätze, ohne Einbezug von sozialpsychologischen Komponenten, dahinterliegende Probleme löst, wage ich zu bezweifeln. Für manche Menschen ist die Bezahlung das wichtigste Kriterium, für viele aber auch eine weniger hohe Arbeitsverdichtung, ein gutes Arbeitsklima, verlässliche Freizeittage und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Was soll denn das anderes sein als Polemik, wenn Sie behaupten, die Gewerkschaftsforderung wäre "arbeiten nach Lust und Laune"? Diese Formulierung stammt schließlich von Ihnen.
t. Output = Ergebnis, Ertrag.ß
Wenn die anständigen Arbeitnehmer wegen ständiger überlastung ganz ausfallen oder Kündigen ist der
Output = Ergebnis, Ertrag = Null.
Ganz einfach Mathemaatik.
Arbeit nach Lust und Laune dürfe es nirgendwo geben, schon gar nicht im öffentlichen Dienst. Dazu sind die Erwartungen der Bevölkerung betr. Bearbeitungsdauer von Genehmigungen, Durchführung von Pflege und Erziehung in den letzten Jahren massiv bestiegen..
massiv bestiegen..?
Wer gestzte macht ohen dafür die notwendigen Menschen zu haben die diese Durchführen sollen handelt fahrlässig. Sehne wir gerade massiv bei Kitas, OGSen und Ganztagschulen .
ich fine home-office zweischneidig, es kann auch die selbstausbeutung des Arbeitnehmers triggern
M
Ich hatte gerade Erfahrungen mit Home-Office-Mitarbeitern einer Behörde. Erst mal telefonisch nicht erreichbar - Gespräche wurden auch nicht umgeleitet. Dann konnte das Anliegen nicht bearbeitet werden "Ich habe den Ordner nicht hier". War wohl nicht digitalisiert. Naja, dann hatten wir noch ein nettes Gespräch, weil die Dame ganz in der Nähe wohnt, wie sich herausstellte. Ist sicher nur ein Sonderfall ...
Der Produktivitätsverlust bezieht sich auf Menschen, die Vollzeit im Homeoffice arbeiten. Die US-amerikanischen Studien, die einen höheren Produktivitätsverlust im Homeoffice zeigen, wurde u.a. anhand von Callcenter-Mitarbeitern erhoben, die pandemiebedingt ins Vollzeit-Homeoffice versetzt wurden, und mit Kollegen verglichen wurden, die bereits vorher im Homeoffice gearbeitet haben. Produktivitätsverlust betrifft zudem stärker die Menschen, die diese Art zu arbeiten nicht frei gewählt hatten und Berufseinsteiger, denen der informelle Austausch fehlt.
Viele Beschäftigte wünschen sich aber hybrides Arbeiten, also ein oder zwei Tage Arbeit von zuhause, die anderen Tage in Präsenz. Diese Flexibilität erhöht die Arbeitszufriedenheit, damit die Bindung an das Unternehmen und verringert die Krankheitstage. Auch dazu gibt es Studien, die leichte Produktivitätssteigerungen zeigen.
https://www.ifo.de/publikationen/2023/aufsatz-zeitschrift/kein-homeoffi…
Mein Kommentar zum Produktivitätsverlust bezog sich ja eher auf fortwährende Arbeitszeitverkürzungen. Mir ist schon klar, dass sich viele darüber freuen, wenn sie für das gleiche oder ein besseres Einkommen weniger arbeiten müssen. Nur funktioniert das volkswirtschaftlich nicht auf Dauer. Sie können das doch einfach extrapolieren.
"Mein Kommentar zum Produktivitätsverlust bezog sich ja eher auf fortwährende Arbeitszeitverkürzungen."
Dann sollten Sie das auch eher eindeutiger formulieren. Um 8:36 Uhr schrieben Sie noch: "So hat sich übrigens auch vielfach das Home-Office nicht bewährt. In vielen Bereichen gibt es keine Produktivitätssteigerungen mehr."
Somit deute ich Ihre Antwort als Eingeständnis sich ungenau informiert zu haben.
Das Thema Homeoffice hatten Sie selbst in Zusammenhang mit Produktivitätsverlust eingebracht. Beim Thema Vier-Tage-Woche gibt es unterschiedliche Modelle - solche an denen die Beschäftigten an diesen Tagen jeweils mehr arbeiten und solche, in denen die Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich reduziert wird. Nicht jedes Modell taugt für jeden Arbeitnehmer oder für jedes Unternehmen.