Ihre Meinung zu GDL erklärt Tarifverhandlungen mit der Bahn für gescheitert
Die GDL hat bereits nach der zweiten Tarifrunde mit der Deutschen Bahn die Verhandlungen für gescheitert erklärt. Gewerkschaftschef Weselsky kündigte neue Warnstreiks an, nannte aber keinen genauen Zeitraum.
Der Vorstand der DB lehnte es in zwei Verhandlungsrunden ab, über die Kernforderungen der Gewerkschaft zu verhandeln. Und das ist der Einstieg in die 35 Stunden-Woche. Damit ist ein Fahrplan in Sachen Arbeitszeitverkürzung gemeint. Ferner ist das auch eine notwendige Forderung, um Arbeit bei der Bahn, die unregelmäßigen Wechseldienst bedeutet, halbwegs für Berufseinsteiger attraktiv zu machen.
Der Vorstand lehnt das ab. Er beharrt auf einem 11-Prozent-Angebot bei 32-Monaten Laufzeit. Das sind 4,25 Prozent p.a.
Und so sind die Tarifverhandlungen sind gescheitert. Folgerichtig hat die GDL bereits die Urabstimmung eingeleitet.
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Ich will hier nicht in eine Neiddiskussion verfallen, aber etwas vergleichen müssen wir dann doch. Die 11% sind im Vergleich zu anderen Jahren und anderen Branchen viel. Klar Inflation, gestiegene Kosten etc., aber selbst die IG Metall. die seit Jahren deutlich über den durchschnittlichen Gewerkschaften abschließt, hatte "nur" 8,5%, Ok für eben nur 22 Monate, aber auf 32 Monate gerechnet, wären das jetzt auch "nur" ~12%. Verdi hat sich mal wieder über den Tisch ziehen lassen, wenn man die Inflationsprämie mal beiseite lässt, ist der letzte Abschluss von Verdi auf 24 Monate gerechnet pro Monat weit weg von 11% ( die ersten 5 Monate gab es nichts, dann die 3.000€ aufgeteilt auf 9 Monate und dann für 10 Monate 200€Basis+5,5%) Also selbst mit Inflationsausgleich unter 11% bei fast allen Gehaltsgruppen.
Klar können jetzt gerne alle 20% mehr Gehalt verlangen und nur noch 30 Stunden arbeiten, aber die AG werden so reagieren wie immer-Entlassungen und damit ist dann Einigen mehr geschadet als g
Das ist eine Frage wie sich eine Gewerkschaft definiert. Kämpferisch oder nicht ? Wie lange läßt sich die Basis von Verdi oder IG-Metall mit geringen Abschlüssen zufrieden stellen ? Der letzte Verdi-Kongress beantwortete die Frage eher negativ-Richtung Komanagement.
Sie verdrehen das aber ein bisschen. Der erste Warnstreik war schon bevor überhaupt mal richtig verhandelt wurde und auch die Urabstimmung wurde schon in den Raum geworfen, bevor die Verhandlungen überhaupt begonnen hatten und auch eingeleitet, bevor diese nun schließlich abgebrochen wurde.
Ernsthaftigkeit sieht für mich anders aus.
Es hat zwei Verhandlungsrunden gegeben. Nach der ersten gab es einen Warnstreik. Aber zur Ernsthaftigkeit muss gesagt werden, dass eben der DB-Vorstand nicht bereit ist über die Kernforderungen zu sprechen.