Eine leere Loführerkabine ist in einem Zug auf dem Hauptbahnhof  Hanover zu sehen.

Ihre Meinung zu GDL erklärt Tarifverhandlungen mit der Bahn für gescheitert

Die GDL hat bereits nach der zweiten Tarifrunde mit der Deutschen Bahn die Verhandlungen für gescheitert erklärt. Gewerkschaftschef Weselsky kündigte neue Warnstreiks an, nannte aber keinen genauen Zeitraum.

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113 Kommentare

Kommentare

harry_up

Der Gesichtsausdruck der beiden, Herrn Weselky flankierenden Herren unterstreicht dessen Entschlossenheit, seinen Worten Taten folgen zu lassen.

Hoffentlich erinnert sich der an seine Worte, dass die GdL über Weihnachten nicht streiken werde. 

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Karl Klammer

Vom 24  bis über die 1 & 2 ten Feiertag gönnt man den Bahnbeschäftigten selbstverständlich dieses 

falls Sie nicht arbeiten müssen

frosthorn

Völlig in Ordnung, die Verhandlungen abzubrechen. Die Forderung nach einer schrittweisen Reduzierung der Arbeitszeit ist schließlich nicht unerfüllbar, denn mit anderen Bahngesellschaften als der DB hat die GDL entsprechende Vereinbarungen bereits erzielt. Es geht also. Ein Witz ist das Argument, man habe zu wenig Arbetskräfte, um eine Arbeitszeitreduzierung durchzuführen: wie wärs mit Einstellungen?

Das Gehaltsangebot von 11% mit einer Laufzeit von 32 Monaten ist ebenfalls reine Augenwischerei, denn gerechnet auf ein Jahr kommt dabei eine Gehaltssteigerung weit unterhalb der Inflation heraus. Aber das sagt natürlich niemand laut, auch die Tagesschau nicht.

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91541matthias

wie wärs mit Einstellungen?

So gut wie jede Branche leidet unter Fachkräftemangel..wo sollen die Leute herkommen? Haben Sie Angehörige im Pflegedienst oder Transportgewerbe wie Bus- und Bahnfahrer?

Und die Inflation ist doch wieder am Sinken, oder?

nie wieder spd

„So gut wie jede Branche leidet unter Fachkräftemangel..wo sollen die Leute herkommen?“

Wir haben offiziell immer noch eine Massenarbeitslosigkeit von über 2,6 Millionen Menschen. Wenn nicht nur die Löhne wesentlich erhöht werden, sondern auch die Arbeitszeiten gekürzt und  die Arbeitsbedingungen verbessert werden, gäbe es vielleicht mehr Interessenten für solche Arbeitsplätze. Und gerade im Pflegebereich, der uns schon während der Pandemie und seit über 3 Jahren gezeigt hat, wie schnell uns das ganze System auf die Füße fallen kann, wurde bisher kaum etwas verbessert und eine größere, bundesweite Ausbildungsaktion wurde ebenfalls unterlassen. Warum auch immer. Herr Weselsky macht alles richtig und sollte ein Vorbild sein für andere Gewerkschaften.

91541matthias

Wir haben offiziell immer noch eine Massenarbeitslosigkeit von über 2,6 Millionen Menschen

Aber die Arbeitslosen passen oft genug nicht zu den gestiegenen Anforderungen für die freien Stelln, können nicht umziehen oder sind sonstwie gehandicapt..

fathaland slim

2,6 Millionen Arbeitslose sind keine Massenarbeitslosigkeit, sondern nahezu Vollbeschäftigung.

Thomas D.

„Ein Witz ist das Argument, man habe zu wenig Arbetskräfte, um eine Arbeitszeitreduzierung durchzuführen: wie wärs mit Einstellungen?“

Sie haben tatsächlich noch nicht mitbekommen, dass es mit „wie wär’s mit Einstellungen?“ derzeit nicht so läuft? Man nicht einfach mit dem Finger schnippen kann und - zack! - hat man die 1.000 Lokführer, welche die ganze Zeit gefehlt haben?

nie wieder spd

Richtig. Die muß man ausbilden. Haben Sie in einem der unterbesetzten Bereiche von großen Ausbildungsaktionen gehört?

Pflegepersonal? Kindergärtner? Lehrer? Polizisten? Oder gar im Handwerk?

Bisher geben sich weder Arbeitgeber noch die Politik Mühe, dahingehend etwas auf den Weg zu bringen. 

Pflegepersonal fehlt übrigens seit ca 40(!) Jahren!

Carlos12

Ich schon. Überall ist von Ausbildungsaktionen zu lesen. Die Ausbildungsbetriebe konkurrieren bei einer kleiner gewordenen Zahl von jungen Menschen mit den Hochschulen.

proehi

Haben Sie mal im Schichtdienst gearbeitet? Ich vor über 50 Jahren schon. Nach 5 Monaten bei wöchentlich wechselnden Schichten - Früh-, Spät-, Nachtschicht - und 40 Wochenstunden als Stoffwärter im Kaltwalzwerk in der Klöcknerhütte hab ich das Handtuch geworfen. Ich konnte nicht mehr.

… und Sie gönnen den Schichtarbeitern nach über 50 Jahren nicht einmal diese 35Stundenwoche - und nur für diese Schichtarbeiter wird die 35-Stundenwoche gefordert. Was erwarten Sie eigentlich? Dass, weil zu Wenige wollen, die, die schon dort sind zu lange arbeiten müssen oder dass trotz dieser miesen Arbeitszeiten mehr Personal zur DB findet? Beides kann man doch nicht ernst meinen.

Carlos12

Und bei 35 Stunden die Woche wären Sie geblieben?

Schichtdienst ist blöd und er wird durch die 35 Stunden-Woche nicht  verträglicher.

proehi

"... Schichtdienst ist blöd und er wird durch die 35 Stunden-Woche nicht  verträglicher."

+

..aber etwas erträglicher.

Jedenfalls kann die Reaktion nicht sein, Schichtdienst ist sowieso Mist, also müssen wir dieses notwendige Übel auf möglichst wenige Köpfe verteilen um die Anzahl der Gekniffenen möglichst klein hält.

P.S.: Mir hätte es in so einem zwar gut bezahlten, aber tödlich langweiligen Industriearbeitsplatz ohnehin nicht gepasst. Aber eine anderen Gestaltung der Schichtarbeit, z.B. besser auszuhaltende Wechselfrequenzen, hätten mich später zu einer anderen Begründung in den Sack zu hauen, veranlasst. 

 

 

Nettie

"Ein Witz ist das Argument, man habe zu wenig Arbetskräfte, um eine Arbeitszeitreduzierung durchzuführen: wie wärs mit Einstellungen?"

Im Prinzip eine gute Idee, die dazu nötigen Arbeitskräfte müssten allerdings erst einmal gefunden bzw. zügig ausgebildet werden. Wobei bedacht werden sollte, dass die ihre Arbeit vernünftig machen durchfahren können und nicht bloß 'durchstehen' müssen (oft im wahrsten Sinne des Wortes) wollen.

frosthorn

Ach ja, und das ist natürlich die Aufgabe der Lokführergewerkschaft und nicht etwa die des Bahnkonzerns?

Nettie

Logo ist das die Aufgabe des Bahnkonzerns bzw. der für die Gewährleistung einer funktionierenden öffentlichen Versorgungsinfrastruktur Verantwortlichen. Aber selbst wenn die das jetzt zur allgemeinen Überraschung (wäre zur Abwechslung mal eine gute) tatsächlich wollten ginge die Beschaffung der nötigen Arbeitskräfte in dem Job nicht von heute auf morgen.

Wolf1905

Ist doch ein klarer Fall: nach nur zwei Verhandlungsrunden diese abzubrechen zeigt, wer sich derzeit am längeren Hebel befindet - Kompromissfähigkeit sieht anders aus.

Ich hoffe, dass so schnell wie möglich Schlichter hinzugezogen werden, um die Streiks und damit die Beeinträchtigungen der Bahnfahrenden zu minimieren. Aber bei diesem „Klassenkampf-Wording“ von Herrn Wesselsky sehe ich das leider nicht.

Silverfuxx

Kompromiss ist ja so eine typisch deutsche Schwäche.

Nach meiner Definition ist die Forderung bereits der Kompromiss, und die andere Seite hat das so zu unterschreiben. Sonst können die ihren Kram nämlich selber machen.

Der Kompromiss war bereits, dass nicht mehr gefordert worden ist. Würde ich übrigens sofort machen, wenn die Gegenseite rumzickt. Irgendwann lernen sie es.

Sisyphos3

 das erhöht bestimmt die Motivation sein Auto abzuschaffen und den öffentlichen Nah wie Fernverkehr zu favorisieren

Selbstverständlich sollen die Mitarbeiter ein angemessenes Gehalt kriegen aber sind das die Intensionen von Herrn Weselsky oder will er sein Ego aufpolieren ?

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nie wieder spd

Wenn Herr Weselsky mit dem Aufpolieren seines Egos etwas für die Arbeitnehmer erreicht, sollte er so weitermachen.

Sisyphos3

stimmt

dann hätten beide was davon

hoffen wir es mal :-)

Carlos12

Mein persönlicher Eindruck ist, dass Herr Weselsky mit der GDL querulatorisch unterwegs ist. 

Natürlich muss sich die GDL auch gegenüber der EVG als wirksamer positionieren. Die 35 Stunden-Woche sehe ich aber in Zeiten des Fachkräftemangel als falschen Ansatz. In wenigen Jahren gehen die ganzen Boomer in Rente. Dann wird der Laden nicht ohne Überstunden am Laufen gehalten werden können.

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Wolf1905

Viele wollen nur noch weniger arbeiten - Worklife Balance - dann gut verdienen und das Leben mit all seinen Vorzügen genießen. Das Geld, das der Staat für vieles braucht, sollen gefälligst „die anderen“ beisteuern … kein Wunder , wohin sich D entwickelt. 

Carlos12

Wenn ich den weltweiten Vergleich nehme, dann ist Deutschland mit den durchschnittlichen Arbeitsstunden am unteren Rand. Rein gesundheitlich sind 40 bis 50 Stunden kein Problem. Ich denke da auch an die Handwerker, die nach ihrer 40 Stunden-Woche noch privat weiterarbeiten. 

 

DerVaihinger

Als ich 1956 ins Berufsleben eingestiegen bin, war Samstag noch Arbeitstag, die 48-Stunden-Wohe normal und alles bei 2 Wochen Urlaub im Jahr.

Ich bin bestimmt nicht gegen Verbesserungen und habe im Laufe meines Lebens selbst davon profitiert.

Aber irgendwo ist eine Grenze erreicht.

Karl Klammer

Zitat : In wenigen Jahren gehen die ganzen Boomer in Rente

Die DB hat das ganze schon hinter sich , jahrelang wurden keine neuen Mitarbeiter eingestellt und man ist Personel auf absoluten Verschleiß gefahren. Die Mitarbeiter können schon heute nicht mehr und kein Nachwuchs will zu diesen Arbeitsbedingungen arbeiten.  Wo ist da der Fehler ?

 

w120

Bei der Bahn wird es sehr viele Schichtarbeiter geben.

 

Ich muss gestehen, dass ich die 35 Stundenwoche nicht unbedingt als erforderlich sehe.

Allerdings bin ich über die realen Arbeitsbedingungen nicht informiert.

Ich würde dazu gerne Stellungnahmen der dort eingesetzten Menschen lesen.

 

Wenn die Bahn eine kompetente Führung bekommen würde, also Führungskräfte aus dem Bereich und mit den entsprechenden Geldern ausgestattet wird, dann könnte die Zukunft sicherlich die Bahn ohne menschlichen Lokführer sein.

 

Es wäre bei den negativen Ereignissen ein wichtiger Punkt den Streik nicht über die Feiertage durchzuführen.

 

Das würde ich der Gewerkschaft sehr negativ anlasten (ich wäre nicht betroffen).

 

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werner1955

gerne Stellungnahmen der dort eingesetzten Menschen lesen?

Dann brauchen Sie nur die Abstimmungen der GDL Mitarbeiter verfolgen. 

w120

Ich bin kein Mitarbeiter der Eisenbahn.

 

Wenn aber die Arbeitsbelastungen so hoch sind, dass eine 35 Stundenwoche erforderlich ist, dann wäre das sicherlich ein sehr wichtiger Punkt.

 

Dass die Mitarbeiter für weniger Arbeitszeit und mehr Lohn sind, das dürfte doch normal sein.

Lohnforderungen sind legitim und es würde bei dem Angebot Forderungen nach kürzerer Laufzeit folgen.

 

Aber nach dem Artikel ist der Kernpunkt die Kürzung der Arbeitszeit bei gleichem Lohn. 

schabernack

➢ Allerdings bin ich über die realen Arbeitsbedingungen nicht informiert.
Ich würde dazu gerne Stellungnahmen der dort eingesetzten Menschen lesen.

Lokführer im Fernverkehr müssen immer wieder woanders übernachten als zuhause (bei der Family). Den ICE von Köln nach Berlin gefahren, und irgendwann ist beim Lokführer (wie beim LkW-Fahrer) das Fahrtzeitkonto vor der Nacht-Ruhepause verbraucht.

Der Zugführermensch ist in Berlin, und ob sein Zugwegeplan bereits am nächsten Abend zurück führt nach Köln, das weiß ich nicht.

Viele Baustellen auf den Gleisen, und die Summe von Verspätungen machen das Arbeitsleben in der Lok nicht einfacher und angenehmer. Weniger Wochenstunden sind da schon verständlich.

Ginge es nicht um 38 oder 35 Stunden,  wäre eine Einigung viel einfacher. Arbeitskämpfe um die Arbeitszeit waren und sind immer die ganz besonders umkämpften.

w120

Dann sollte man an diesen Zeiten ansetzen und es muss mehr als Arbeitszeit bewertet werden.

 

Beim Pritschenverkehr war die Idee auf halber Fahrstrecke zu tauschen.

 

Solche Modelle könnten vielleicht auch bei der Bahn die Arbeit verbessern.

Die Lokführer tauschen auf halber Strecke und jeder ist, im Idealfall, dann Zuhause.

Karl Klammer

Utopie ist  eine Bahn mit Zugfahrten auf freier Strecke ohne Lokführer

Utopie ist auch das die vielen Rund um die Uhr arbeitenden Instandhalter , Fahrdienstleiter nicht benötigt werden 

un die Strecken in Stand zu halten

Nettie

Die Verhandlungsführer bzw. -einsteller machen was sie wollen, und die Bahnkunden können nichts machen.

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werner1955

Verhandlungsführer?

Also der Vorstand der Bahn. 
 

Nettie

Meines Wissens führt man Verhandlungen nicht mit sich selbst.

werner1955

Aber der Vorstand ist Schuld wenn Kunden nicht beflrdert werden. Entweder wegen des alternativlosen Streiks oder dem schlechten allgemeinzustand der Bahn. 

rolato

Die Verhandlungsführer bzw. -einsteller machen was sie wollen, und die Bahnkunden können nichts machen

Ob Bahnkunde oder Kunde im Einzelhandel. Wenn der Kraftverkehr streiken würde, wären die Regale nach kurzer Zeit auch leer. Jeder ist doch Betroffener und gleichzeitig auch Fordernder hinsichtlich Tarifabschlüssen.

werner1955

Richtig. 
Und da kaum ein Kunde der Bahn die Kosten die Er verursacht trägt sollte man ganz gelassen bleiben. 

Wolf1905

Es gibt Bahnkunden, die steigen auf Flixbus um oder nehmen sich ein Auto - auch wenn’s total nervig ist. 

Die Verhandlungsführer sind der Bahnvorstand und die GDL, und der Verhandlungseinsteller ist die GDL. 

Nettie

"Die Verhandlungsführer sind der Bahnvorstand und die GDL, und der Verhandlungseinsteller ist die GDL"

Zumindest hierüber scheinen die Ansichten also übereinzustimmen.

Wolf1905

Ja, denke schon.

Maidan - Revolution der Würde

Die GDL ist gut dabei, die Interessen der Beschäftigten resolut zu vertreten.

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Sisyphos3

was sind denn die Interessen ?

hilft man denen wenn jeder, sollte er es können auf das Auto umsteigt ?

'Pegasus7000

Ja, die GdL ist gut dabei, die Inflation weiter anzuheizen und für weitere Erhöhungen der Bahnpreise zu sorgen. Was soll anderes dabei herauskommen?

draufguckerin

Ihr Posting zeugt nicht von Kenntnis. Wissen Sie überhaupt, wieviel ein Lokführer verdient? Und wissen Sie, wieviele Stunden man als normaler Arbeitnehmer in anderen Bereichen arbeitet? 

Sooo schlecht geht es den Bahnangestellten und LokführerInnen nicht.

Natürlich müsste für die anstrengenden Schichten eine Lösung gefunden werden. Und es müssten endlich mehr LokführerInnen ausgebildet werden, damit es möglich ist, auf freiwilliger Basis die Arbeitszeit zu reduzieren, so, wie es in anderen Berufen auch üblich ist. 

Die Bahn hat zu wenig Leute, das merkt man als Kunde überall.

 

Anna-Elisabeth

"Sooo schlecht geht es den Bahnangestellten und LokführerInnen nicht."

Muss es denn Angestellten erst sooo schlechtgehen, bevor die Egoisten im Land einen Streik gnädig gestatten?

Dann wäre es längst zu spät, weil keiner mehr die Arbeit macht. Es gibt Beispiele, deren Erwähnung hier aber nicht erwünscht sind.

Gassi

Warum reagiert die Bahn nicht mal mit Aussperrungen? Dann kann die GDL zahlen bis sie schwarz ist. Denn mit 20% Betrieb kann man's auch gleich lassen!

Also: alle gehen heim, die Bahn kann endlich mal in Ruhe Strecken reparieren und der Weselsky hat dicke Backen für umsonst gemacht.

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werner1955

Aussperrungen?

Dafür braucht die Bahn die GDL nicht. 

werner1955

für umsonst gemacht.
Dicke Backen machen jeden tag die Kunden nachZugausfällen. 

draufguckerin

"Warum reagiert die Bahn nicht mal mit Aussperrungen? Dann kann die GDL zahlen bis sie schwarz ist." 

Ich würde es mir wünschen.  Wären genug nicht organisierte LokführerInnen im Hintergrund, könnte die Bahn das machen. Aber leider hat die Bahn es versäumt, genügend Lokführer auszubilden.

Account gelöscht

Es gibt keine Ausbildung zum Streikbrecher. Wenn es mehr Lokführer gäbe, wären die auch in der GDL organisiert, wo denn sonst? 

werner1955

elfprozentige Entgelterhöhung bei einer Laufzeit von 32 Monaten in Aussicht?

Logsich da sdie GDL solche Forderungen ablehnen muss. 32 Monate laufzeit sind nicht mehr aktuell. 

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rolato

Logsich da sdie GDL solche Forderungen ablehnen muss. 32 Monate laufzeit sind nicht mehr aktuell. 

Eben, mal gerade 4 % pro Jahr. Die Arbeitszeitsenkung ist doch auch in Ordnung. Der Bahnkunde möchte ja auch sichere Beförderung ohne übermüdetes Personal.

'Pegasus7000

Und der Bahnkunde möchte auch sichere Beförderung zu bezahlbaren Ticketpreisen. Letzteres wird bei diesen überzogenen Tarifforderungen immer schwieriger.

werner1955

Die Tiketpreise haben nicht viel mit den Löhnen zu tun. Die DB lebt nur durch den Steuerzahler. 

Karl Klammer

Aua , alles in einen Topf geworfen

Schienennetz (Staat) und alles was darauf rollt (Privat) sind gemäß EU streng getrennt geregelt

Bahnfahrerin

Nach meiner Wahrnehmung hat die GDL doch jegliche Verhandlung gleich ganz abgelehnt sobald ein Herr Weselsky den Raum betrat. Ihm geht's nur um die Arbeitszeitsenkung - solange sich da nichts bewegt, braucht man über die anderen Punkte gefühlt gar nicht zu verhandeln. Gerade bei der Laufzeit hätte sich die Bahn sicher bewegt - hat sie bei der EVG ja auch.

Eine Arbeitszeitsenkung sehe ich aber auch kritisch, denn ein Lokführer kann schließlich die Produktivität nicht wirklich erhöhen, wie das in anderen Branchen zu einem gewissen Ausmaß vielleicht noch möglich sein mag. Und den Personalmangel merkt man heute schon allerorten... Und ich habe nicht die Wahrnehmung, dass man es nicht versucht, Personal zu finden sondern es häufig eher am Schichtdienst an sich scheitert. 

Eine Verbesserung der grundsätzlichen Bedingungen wäre aber sicher zu begrüßen (z.B. nicht Schichtbeginn am Samstag um 4 Uhr morgens, wenn der Mitarbeiter bis einschl. Freitag Urlaub hatte)...

SirTaki

Was macht eine Gewerkschaft als Interessenvertretung von Arbeitenden? Sie löst Fragen von Lohn, Arbeitsbedingungen, und v.m. im Tarifstreit. Tarifparteien regeln, was der Einzelkämpfer Mitarbeiter nicht allein wuppen kann.

Klar ist, dass der Arbeitgeber Bahn einen guten Deal und seine Bedingungen sichern will.

Dass hohe Bundespolitik ein einstmals gutes Unternehmen verschacherte, Einsparungen festlegte, hat über Jahre keine Weitsicht bewiesen. Das Auto ist Vehikel Nummer eins geworden. Strecken marode, eingestampft, Modernisierungsbedarf auf allen Ebenen.

Der ÖPNV soll erweitert werden und billigere Tickets bieten. Und zu wessen Lasten geht das? 

Der Bahn-Kunde will billig fahren. Aber die Lokführer und das Personal wollen auch angemessen bezahlt werden. Da tragen also viele dazu bei, die Einkommen zu drücken, um billig zu fahren.

Zukunft Bahn heißt aber auch: Personal haben. Gut bezahlt. Zu guten Arbeitsbedingungen.

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draufguckerin

Ihre differenezierte Betrachtung macht deutlich, wie vielschichtig diese Tarifauseinandersetzung ist.

Natürlich wünschen wir alle uns mehr Lohn und weniger Arbeit, aber das ist momentan aufgrund falscher politischer Entscheidungen nicht mehr leistbar. Es mangelt nicht nur am Geld (dass ja die Bahnkunden und Steuerzahler erst einmal aufbringen/erarbeiten müssen), sondern es mangelt auch an ArbeitnehmerInnen, die überhaupt noch arbeiten wollen. Es mangelt an LokführerInnen und an Bahnangestellten allgemein. Da fehlt Werbung und da fehlen jede Menge an  qualifizierten AusbilderInnen und  Ausbildungsplätzen.

Bahnfahrerin

Das sehe ich ähnlich. Vor einigen Jahren ließ sich trotz Streik der GDL noch 30-50% des Angebots zuverlässig aufrechterhalten, vor allem auch, weil noch mehr Beamte an Bord waren, die eben nicht streiken dürfen. Für einen Dienstleister der Daseinsvorsorge wie die Bahn sollte die Politik sich vielleicht mal endlich aus der Deckung trauen und sich über wirkliche Lösungen Gedanken machen. 

2x im Jahr die Streikunsicherheit ist es sicher nicht. 

Und indem man die Leistung mit einem Deutschlandticket fast verschenkt bevor man seine Hausaufgaben in puncto Infrastruktur etc. gemacht hat, macht man es leider auch nicht besser.

perchta

Die Forderungen der GDL empfinde ich als hochgradig unverschämt.

Ich verstehe, dass sie mehr Geld für weniger Arbeit haben möchten. Ich verstehe auch, dass es um die Finanzen der BRD nicht zum Besten steht und dass die Einnahmen aus Fahrkartenverkäufen durch das Deutschlandticket minimiert wurden. Wer also soll die Lokführergehälter und wovon bezahlen? Richtig: Die Steuerzahler und das sind wir alle.

Ich denke, es ist an der Zeit den Bahnbetrieb zu automatisieren. Dann gibt es kein Erpressungspotenzial mehr. Solange das nicht erreicht ist, sollte man sie sich totsteiken lassen. 

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'Pegasus7000

Ihr Kommentar trifft den Nagel auf den Kopf, danke!

rainer4528

Wenn der Handel mal streikt verlangen Sie sicher automatisierte Kassen und Roboter zum einräumen der Regale? 

SGEFAN99

Bahnbetrieb automatisieren und die Angestellten einfach arbeitslos machen? Darf ich fragen ob Sie schonmal Arbeitslosigkeit erleiden mussten mit sämtlichen Schikanen die die "Arbeits"agentur so bereithält? Dann reden Sie nämlich anders darüber.

schabernack

➢ Ich denke, es ist an der Zeit den Bahnbetrieb zu automatisieren.

Nichts leichter als das auf dem verworrenen Schienennetz in Deutschland. Zuerst automatisiert werden die Klüttenzüge. Automatisch ist immer das Signal auf Rot. Damit sie den ICE nicht in die Parade fahren.

Halbautomatisch fahren die Shinkansen und die Yamanote in Japan. Die ersten auf eigenen Trassen, und die zweite als Tokyo Ring-S-Bahn zusätzlich immer nur im Kreis.

draufguckerin

"Die Forderungen der GDL empfinde ich als hochgradig unverschämt." Richtig.So schlecht verdienen Lokführer nicht. Wer weniger arbeiten will, sollte allerdings die Möglichkeit bekommen, mit Lohnverzicht die Arbeitszeit zu reduzieren. Dazu müsste endlich mehr ausgebildet werden! 

"Ich verstehe, dass sie mehr Geld für weniger Arbeit haben möchten. Ich verstehe auch, dass es um die Finanzen der BRD nicht zum Besten steht und dass die Einnahmen aus Fahrkartenverkäufen durch das Deutschlandticket minimiert wurden. Wer also soll die Lokführergehälter und wovon bezahlen? Richtig: Die Steuerzahler und das sind wir alle."  Ja, das ist nicht einzusehen. Für ArbeitnehmerInnen und Schüler-/Stundentinnen Ticketbezuschussung gerne. Aber nur so, um in der Gegend rumzugondeln, nein."



 

draufguckerin

" Ich denke, es ist an der Zeit den Bahnbetrieb zu automatisieren. Dann gibt es kein Erpressungspotenzial mehr. Solange das nicht erreicht ist, sollte man sie sich totsteiken lassen."  Mehr Ausbildung wäre meine Präferenz.


 

Account gelöscht

Schon in den70er Jahren wurde hart verhandelt. Eine Gewerkschaft muss entschlossen sein, sonst wird sie nichts erreichen. Damals war es die ÖTV unter Heinz Kluncker, die 1974 nach dreitägigem Streik der Müllabfuhr 11 % Lohnerhöhung durchsetzte. Deutschland ging dann doch nicht unter, obwohl die empörte Bildzeitung diese Gefahr vorher deutschlandweit an die Wand, bzw. aufs Papier geschrieben hatte. 

Also, Glückauf GDL! 

nie wieder spd

In den Berufen, in denen Heimarbeit nicht möglich ist, sollten alle Arbeitnehmer nur noch 4 Tage pro Woche arbeiten und Arbeitnehmer im Schichtbetrieb sollten die 3 Tagewoche bekommen oder doppelt so viele Urlaubstage. Natürlich alles mit vollen Lohnausgleich. Herr Weselsky und die GDL gehen in die richtige Richtung.

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'Pegasus7000

Hauptsache Sie haben eine Lösung dafür, wie durch immer weniger Arbeit und ständig steigenden Kosten die Bahn noch wirtschaftlich betrieben werden soll. 

nie wieder spd

Einiges an Geld könnte schon bei Vorständen und Aufsichtsräten und deren Boni eingespart werden. Vielleicht kann man Vorstände ja bald per KI ersetzen.

Bernd Kevesligeti

Der Vorstand der DB lehnte es in zwei Verhandlungsrunden ab, über die Kernforderungen der Gewerkschaft zu verhandeln. Und das ist der Einstieg in die 35 Stunden-Woche. Damit ist ein Fahrplan in Sachen Arbeitszeitverkürzung gemeint. Ferner ist das auch eine notwendige Forderung, um Arbeit bei der Bahn, die unregelmäßigen Wechseldienst bedeutet, halbwegs für Berufseinsteiger attraktiv zu machen.

Der Vorstand lehnt das ab. Er beharrt auf einem 11-Prozent-Angebot bei 32-Monaten Laufzeit. Das sind 4,25 Prozent p.a.

Und so sind die Tarifverhandlungen sind gescheitert. Folgerichtig hat die GDL bereits die Urabstimmung eingeleitet.

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'Pegasus7000

4,25 Prozent p.a. halte ich für vollkommen in Ordnung und für angemessen. Dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass die Bahn dringend in ihr Schienennetz und in die eigene Infrastruktur investieren muss. Irgendwo muss man die Kirche im Dorf lassen.

Bernd Kevesligeti

Also, die Beschäftigten bei der Bahn sollen "Opfer" bringen damit in das Schienennetz investiert werden kann ?  "Und die "Kirche im Dorf lassen", soll für die Lohnabhängigen gelten. Aber nicht für die Vorständler mit ihrer Vergütung und Boni ?

Und was halten Sie so allgemein für angemessen ? Lohn, Arbeitszeit, Lebensstandard, wie soll das aussehen ?