David Rosenberg

Ihre Meinung zu Sichtbarkeit jüdischen Lebens: "Wir haben uns schon genug versteckt"

Nicht erst seit dem 7. Oktober verbergen viele Jüdinnen und Juden in Deutschland ihre Identität. Studierende in der Pfalz wollen dem etwas entgegensetzen. Von Christin Jordan.

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127 Kommentare

Kommentare

falsa demonstratio

"Die Polizisten die vor dem Gebäude mit MP‘s stehen, machen einen guten Job und schrecken islamistische Wirrköpfe von Anschlägen ab."

Am 9. Oktober 2019 versuchte der Rechtsextremist Stephan B. in Halle an der Saale schwer bewaffnet in eine Synagoge einzudringen. Nachdem er an der Tür scheiterte, tötete er zwei Menschen und verletzte bei seiner Flucht zwei weitere.

Das war kein islamischer Wirrkopf. 

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Mass Effect

Das ist richtig. Sie werden aber wohl nicht bestreiten das es auch muslimische oder linke Wirrköpfe gibt.

dap

"Wir haben eine junge jüdische Studierende aus Mainz, die orthodox lebt. Und wenn sie jetzt eine Klausur schreiben muss, unbedingt an Jom Kippur oder an Pessach, dann kann sie nicht teilnehmen. (...) Und ich finde, dass man im Jahr 2023 eigentlich keine solche Wahl mehr treffen müsste."

In Kanada haben Studierende aller 100+ offiziellen Religionsgemeinschaften, die Moeglichkeit auf Antrag eine Ersatzklausur eingeraeumt zu bekommen, wenn ein Klausurtermin auf einen Feiertag der eigenen Religionsgemeinschaft faellt. Gluecklicherweise sind die allermeisten Studierenden so ruecksichtsvoll das praktisch nie einzufordern. Ich finde die Moeglichkeit zu haben ist eine positive Geste in einem Land wo tatsaechlich freie Religionsausübung eingeraumt wird ohne Bevorzugung einer bestimmten Religion - und ohne viele religiös inspirierte Staatsfeiertage. Ich finde es ebenso gut, dass die meisten Studierenden verstehen, dass ein geregelter Uni-Betrieb nicht moeglich ist wenn jeder darauf besteht.

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Olivia59

Regeln zu erlassen die dann aus Vernunft nicht zur Anwendung kommen? Das zeigt einfach nur das Idealismus und Realität nicht zusammenpassen und man es partout nicht einsehen will.

dap

Wie gesagt, ich finde es ist eine schoene Geste, wenn man schon Religion fuer etwas vom Staat schuetzenswertes haelt. Wenn man es dann fuer alle Religionen gleichermassen tut (wie in Kanada), zeigt sich, dass es in der modernen Welt nicht immer praktikabel ist, fuer jeden eine Extrawurst zu braten. Daher finde ich es ebenfalls schoen, wenn reliioese Menschen dieses Faktum einsehen und ihrerseits die Groesse haben, nicht jedes Entgegenkommen auszunutzen - das Entgegenkommen ist der erste Schritt, es nicht auszunutzen der zweite.

CoronaWegMachen

"... Nicht erst seit dem 7. Oktober verbergen viele Jüdinnen und Juden in Deutschland ihre Identität ... " und das sicherlich auch aus Angst.

Da stellt sich die Frage, wie der staatlichen Sicherheitsbehörden (z.B. Polizei) den Schutz der Juden in Deutschland vor Übergriffen (dazu zählt auch Beleidigung etc.) vollständig anbieten und auch durchführen sollen.

Mohammad Abu Fani

Das sicherste Land in Europa, wo Juden sich absolut sicher fühlen können, ist Ungarn. In Deutschland wird von den Medien das Gegenteil behauptet. Die israelische Fussball Nationalmannschaft spielt die Heimspiele in Ungarn. Die (angeblich antisemitische) ungarischen Zuschauer singen die israelische Nationalhymne mit. Gegen die Schweiz am 15.11.2023 skandierten die (angeblich antisemitische) Ungarn in der 7. Minute der Spielzeit mit: Bring them home! (die Geiseln). 130 israelische Kinder sind aus Kosten der ungarischen Regierung aus den vom Krieg betroffenen Kibutzen, nah am Gaza zum Fussballspiel eingeladen. In der Tagesschau wird dann gebetsmühlenartig wiederholt, dass Ministerpräsident Orbán und allgemein alle Ungarn antisemiten sind.   In Deutschland traue ich nicht meine Kippa zu tragen.

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Kaneel

Sie verdrehen das was. In Bezug auf Orban und Ungarn ging es um antimuslimische bzw. islamfeindliche Einstellungen.

Mohammad Abu Fani

Lesen Sie bitte die Behauptungen von Anderes1961, der die Deutsche Welle zitiert. 

Anderes1961

Erst mal, ich finde es toll, daß sich ein israelischer Fußball-Profi sich hier zu Wort meldet. Vielen herzlichen Dank dafür. Es ist richtig, daß die israelische Fußball Nationalmannschaft die letzten beiden Heimspiele in der EM-Qualifikation aus Sicherheitsgründen in Ungarn stattfinden. Es ist aber nicht richtig, daß die israelische Mannschaft das schon immer tat. Es ist eine Entscheidung aufgrund der aktuellen Sicherheitslage. So wie Sie Ihren Text formuliert haben, könnte der Eindruck entstehen, die Israelis würden grundsätzlich alle Heimspiele in Ungarn absolvieren.

Es ist richtig, daß Ungarn für Juden ein sicheres Land ist. Es ist aber auch richtig, daß Victor Orbán ein massives Antisemitismus-Problem hat, und immer wieder durch antisemitische Äußerungen unangenehm, auffällt.

"https://www.dw.com/de/ungarn-orb%C3%A1ns-antisemitismusproblem/a-559521…"

Sie sehen also, pauschale Behauptungen helfen nicht weiter. 

Mohammad Abu Fani

Herrn Ministerpräsidenten Orbán Antisemistismus zu unterstellen ist schlicht und einfach eine Lüge.  Die Deutsche Welle, einen Propagandasender als Quelle zu nennen ist Naivität oder Bösartigkeit. Selbstverständlich spielt israel nur wegen der aktuellen Lage in Ungarn. Damit zu argumentieren, das ich etwas Anderes behaupten möchte, mir indirekt Lüge zu unterstellen, ist ein Versuch die Glaubwürdigkeit zu bezweifeln. Sofort die Person unglaubwürdig zu machen, wenn er eine andere Meinung hat ,ist typisch für den Systemjournalismus.

Anderes1961

Danke, daß Sie sich selbst entlarvt haben. Sich als bekannten jüdischen Fußballprofi auszugeben hätte ich Ihnen fast geglaubt. Aber Ihre Wortwahl hat Sie entlarvt. Fehlt nur noch der Vorwurf Lügenpresse. Ich glaube Ihnen kein Wort. Daß Sie sich als jemand anderen ausgeben, geschenkt. Aber daß Sie sich als Jude ausgeben um dann einen pauschalen  Rundumschlag auf meine sachliche Kritik zu veranstalten und das auch noch mit rechtsextremistischem Vokabular das ist der Gipfel der Dreistigkeit. 

Die Moderation sollte darüber nachdenken, die Posts dieses Foristen zu löschen, oder wenigstens Anzeige zu erstatten wegen Betrugs gegen Unbekannt. Sonst tue ich es. 

falsa demonstratio

Vielen Dank.

Durch den Gebrauch besimmter Schlüsselwörter ("Propagandasender", "Systemjournalismus") kann ich Ihre Beiträge viel besser einordnen.

Um Sie unglaubwürdig zu machen, braucht es "Anderes 1961" gar nicht.

Wanderfalke

"Das sicherste Land in Europa, wo Juden sich absolut sicher fühlen können, ist Ungarn. In Deutschland wird von den Medien das Gegenteil behauptet." 

Ist eigentlich ein bisschen dünn, anhand der Stimmung eines Fußballspiels in der Phase nach dem 07.10.23 Ungarn - im Gegensatz zu Deutschland - als Schutzhort des jüdischen Lebens in Europa auszuweisen.

Dass alle Ungarn Antisemiten sein sollen, habe ich zurückliegend weder aus der Tagesschau noch aus dem Heute-Journal zu hören bekommen. Vielleicht könnten Sie entsprechende Berichterstattung mal verlinken, die Ihre diesbezüglichen Behauptungen bestätigt.

Der Zentralrat der Sinti und Roma zeichnet dagegen gerade aus Ungarn ein anderes Bild vom behördlichen und gesellschaftlichen Umgang mit diesen Volksgruppen, sowie sich die rechtsnationale JOBBIK eindeutig antisemitisch in Szene setzt.

Ich kann die Ansichten Ihres Kommentar keineswegs teilen.

klug und weise

Ich denke es wäre hilfreich, wenn man eine Religion unterteilt, in

A) Rechts/Empfinden oder Moral, 

B) Kultur (zB Feste, Essen), und 

C) Weltbild

Über Punkt A sollte/muss man reden , bis die Differenzen zB zum GG beseitigt sind. (Diesbezüglich bin ich nicht tolerant - und wenn wir ehrlich sind, haben die meisten ihren Glauben diesbezüglich schon längst modernisiert) 

Wenn allen dann auch nochmal ganz bewußt klar ist, dass es kein Problem mehr bei Punkt A gibt, und keiner extra-Rechte aus seiner Religion ableitet, kann man Diffenrenzen bei Punkt B, also der Kultur, viel viel gelassenerer sehen.  (Noch mehr Feiertage, fänd ich toll..)

Und schließlich kann man sich dann auch gemütlich zurücklehnen und entspannt über Punkt C quatschen. 

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Olivia59

Es macht keinen Sinn Religionen zu verhandeln. Jedenfalls kommt man so zu keinen Lösungen.
Natürlich gibt es hierzulande auch noch wenige Prozent Christen, die Homosexualität ablehnen und am liebsten therapieren wollen.

Bildung und Aufklärung als Prävention mag helfen doch den Rest muss die Justiz erledigen, wenn es zu gesetzeswidrigem Handeln kommt.
 

 

JM

Judentum sollte in Deutschland frei gelebt werden können. Genauso wie alle anderen Religionen.Aber keine Bevorzugung.

Nettie

Rosenberg: "Wenn ich die Sprache der anderen spreche, kann das nur vorteilhaft sein, so können wir Vorurteile und Stereotypen viel besser ausmerzen."

Schon deshalb, weil man damit Interesse an den anderen anstelle von Vorurteilen signalisiert. Und weil man so viel leichter mit ihnen ins Gespräch kommen kann, natürlich.

NieWiederAfd

Um jüdische Identität zu verstehen, hilft manchmal, sich hineinzufühlen in die Tatsache, dass kaum eine Jüdin und ein Jude im Land ihrer Großeltern leben (können). 

heribix

Ich weis nicht wie es in anderen Städten ist, hier in meinem Heimatort muss sich niemand verstecken. Ich bin seid Jahren mit einem jüdischen Arbeitskollegen und seiner Familie befreundet. Die gehen selbstbewust mit ihrer Religion um und tragen stolz ihre Kippa im täglichen Leben. Egal wo wir hingehen, habe ich noch nie erlebt daß sie deshalb angefeindet wurden. Auch hat er mir nie von sowas erzählt. 

JM

machen einen guten Job und schrecken islamistische Wirrköpfe von Anschlägen ab.

War das ein Islamischer "Wirrkopf"

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Mass Effect

Wissen sie genaueres?

artist22

Nein, der Kommentar kam von einem russischen Wirrkopf ;-)

Mass Effect

Das stimmt.

Knubbelnase

die jüdischen Mitbürger im Westteil der Bundesrepublik scheinen es wirklich schwer zu haben, wenn ich mir die Kommentare hier so anschaue.

Ich weiß zumindest in Sachsen niemand nach seiner Religion gefragt wird und die einzigen Antisemitischen Äußerungen waren wohl eher Antizionistische auch wenn das in den Medien gern verwechselt wird.

 

Was nun den Sachverhalt mit der Teilnahme an Prüfungen angeht, nun solange nicht alle den Prüfungstermin nach ihren persönlichen Vorlieben und Glaubensgrundsätzen festlegen können bleibt nunmal nur der Mehrheitsbeschluss und in einem christlichen Land (was auch immer das heißen mag) sind das nun einmal christlichen Feiertage. Sollte das nicht mehr Fall sein. Nun ich bin sicher das die Moslems gern Freitag den Unterricht eher beenden würden um die Moschee aufzusuchen, von der Kleiderwahl ganz zu schweigen

Worüber man diskutieren könnte wäre bei entsprechender Personenanzahl eine extra Prüfung für alle Nichtchristen zu anderen Termin

nie wieder spd

Obwohl auch ich jüdische Vorfahren habe, frage ich mich, warum ein Mensch, egal welcher Religion, diese wie ein Plakat vor sich hertragen muss? Religion ist doch in unserem Staat reine Privatsache. 

Als Kind hatte ich mal eine Halskette mit einem Kreuz. Als Zeichen für meine Angehörigkeit zu einer christlichen Religion. Aber damals habe ich auch noch ans Christkind und an den Nikolaus geglaubt. 

Heutzutage tun mir Leute, die  religiöse Symbole tragen, eher leid.

Selbstverständlich bin ich allerdings der Meinung, dass in dieser Beziehung jeder machen können darf, was er will.

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falsa demonstratio

"Obwohl auch ich jüdische Vorfahren habe, frage ich mich, warum ein Mensch, egal welcher Religion, diese wie ein Plakat vor sich hertragen muss? Religion ist doch in unserem Staat reine Privatsache."

Religion ist zwar eine Privatsache, sie darf aber nicht zur Geheimsache werden. 

falsa demonstratio

"Meine jüdischen Mitstudenten haben sich damals tatsächlich auch nicht zu erkennen gegeben. Die waren brillant, und außerdem gute Menschen."

Juden sollen brillant sein und gute Menschen?

Wissen Sie, wie man solch eine (positive) pauschale Beurteilung bestimmter Bevölkerungsgruppen nennt?

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Mass Effect

Auf was wollen sie hinaus? Er schrieb von seinen jüdischen Mitstudenten. Nicht von einer ganzen Bevölkerungsgruppe. Warum darf er diesen kleinen Kreis nicht als brilliant bezeichnen? Wäre es ihnen lieber wenn er geschrieben hätte das alle doof und schlechte Menschen sind?

Möbius

Ja. Persönliche Erfahrung. 

derkleineBürger

"Und sie kann auch nicht nachschreiben, erst im nächsten Semester. Da muss ich mich entscheiden, was ist wichtiger für mich, meine Religion oder mein Fortschritt an der Universität. Und ich finde, dass man im Jahr 2023 eigentlich keine solche Wahl mehr treffen müsste."

->

Wer nachschreibt, hat einen erheblichen Vorteil. Besonders wenn es die gleiche Prüfung ist...

Wie stellt der Herr sich das eigentlich vor?

Lehrpläne,die die Feiertage von Christen ,Juden,Muslime,Hindus, Buddisten, Anbeter des Heiligen Spaghettimonsters  uvm. -Inkl. sämtlicher Untergruppen -  berücksichtigen, sollen dann im Vgl. zu bisherigen wie viele Semester länger gehen ? 

 

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w120

Es geht nur um Klausuren.

Das kann in einer einfachen Studie erforscht werden und, da nicht jeden Tag eine Klausur geschrieben wird, wäre da ein Termin leicht zu finden.

derkleineBürger

Klar doch, nur um Klausuren wegen religiösen Feiertagen.

Im nächsten Fall geht es nur um ein paar qm Fläche und die Regulierung der Pausenzeiten wegen so einer Kleinigkeit wie vorgegeben Gebetszeiten.

Und wieder im nächsten Fall geht bloß um eine geringfügige Änderung des Lehrplans, da nur ein paar Punkte gegen  religiöse Ansichten verstoßen.

Leben ja schließlich im 21. Jahrhundert, kann ja nicht sein das sich religiöse Fundamentalisten welcher Coleur auch immer nach der gesellschaftlichen Struktur in einem freiheitlichen Staat zu richten haben,da muss sich die Gesellschaft schon nach nach den religiösen Fundamentalisten richten.

Ernsthaft ?

w120

Es geht aber jetzt konkret um die Klausuren und nicht über irgendwelche anderen Streitpunkte.

Werner40

Verstecken ist keine Lösung. Menschen, die (Religions)freiheit, auf Basis der FDGO,  nicht akzeptieren können, müssen die Konsequenzen zu spüren bekommen. 

land_der_lemminge

Antisemitismus hat eigentlich recht wenig mit der Religion zu tuen.

Der des Dritten Reiches und der Jahrzehnte davor war definiert  ueber Rassetheorien.

Zwar irrational - aber keine Religion.

Der der Muslime ist wohl am ehesten definiert ueber die Landnahme der Juden im heutigen Israel.

Rein religioes betrachtet duerfen Muslime Christen und Juden nichts antuen, da sie Schriftbesitzer sind.

Muslime tuen es in vielen Laendern dennoch... 

Das Problem mit der Kippa ist daher, das es einen Juden als solchen erkennbar macht.

Ein abbau der politischen Spannungen im Nahen Osten wuerde wohl viel helfen.

 

Aber er ist nicht zu erwarten....

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wie-

>> Muslime tuen es in vielen Laendern dennoch... 

Genauso wie Christen während der letzten gut 1.000 Jahre.

FakeNews-Checker

Jeder  kann  mit  Gleichgesinnten  seiner  Religion  im  stillen  Kämmerlein  fröhnen,  soviel  er  mag.  Doch  Religionen  gehören  im  aufgeklärten  21.  Jhd.  befreit  vom  Götter-Aberglauben  nicht  länger  in  die  Öffentlichkeit  breitgetragen  und  institutionalisiert.    Zumal  Religionen  schon  so  viel  Unheil  auf  der  Welt  und  in  der  Historie  angerichtet  haben.

Klaus Jürgen aus W

Der Sinn von Religionen erschließt sich mir überhaupt nicht.
Meinetwegen kann jeder glauben was er will, solange er seine Umgebung in Ruhe lässt.

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wie-

>> Der Sinn von Religionen erschließt sich mir überhaupt nicht.

Kein Problem.

>> Meinetwegen kann jeder glauben was er will, solange er seine Umgebung in Ruhe lässt.

Glaube ist hier nicht das Problem, sondern Antisemitismus, der in dieser Gesellschaft immer noch zu weit verbreitet und offenbar zu selbstverständlich ist. Eigentlich sollten auch Ihnen nicht egal sein, wenn Jüdinnen und Juden ihren Glauben nicht offen und unbeschwert leben und Glaubenssymbole offen und gefahrlos zeigen dürfen.

w120

"84 Prozent der antisemitischen Taten sind der politisch rechts motivierten Kriminalität zuzurechnen", heißt es in der Pressemitteilung des Ministeriums aus dem Mai 2023. Taten aus den Bereichen ausländische beziehungsweise "religiöse Ideologien" kommen dagegen nur auf einen Anteil von etwa vier Prozent.

https://de.statista.com/infografik/22240/anzahl-der-antisemitischen-gew…

 

Das zeigt wo die Gefahr zu verorten ist.

Negativ ist, dass die Straftaten gewalttätiger werden.

 

Die Einschätzung der Gefahr für die eigene Person ist nicht objektiv.

Der Wunsch vor jeder jüdischen Einrichtung Polizeischutz zu installieren, der dürfte abwägig sein.

Das kann man dann auch z.B. für Schulen fordern.

 

Wenn es so ist, dass das Ablegen von Prüfungen nicht möglich ist, dann sollte das sofort, für alle betroffenen Gruppierungen, geändert werden.

 

pxslo

"Wir haben eine junge jüdische Studierende aus Mainz, die orthodox lebt. Und wenn sie jetzt eine Klausur schreiben muss, unbedingt an Jom Kippur oder an Pessach, dann kann sie nicht teilnehmen. Und sie kann auch nicht nachschreiben, erst im nächsten Semester. Da muss ich mich entscheiden,...."

Das gilt aber auch für andere Religionen. Auch Muslime müssen sich entscheiden, wenn im Ramadan Vorlesungen bzw. Klausuren stattfinden. Das hat für mich jetzt nichts mit Diskriminierung oder Antisemitismus zu tun.

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w120

Ramadan verbietet weder den Besuch von Vorlesungen, noch das Schreiben von Klausuren.

Mag unterschiedlich anstrengend sein.

pxslo

@w120 "Ramadan verbietet weder den Besuch von Vorlesungen, noch das Schreiben von Klausuren."

So einfach ist das nicht. Bei Sonnenuntergang muss man beginnen zu essen, das darf man auch nicht aufschieben, bis die Vorlesung zu Ende ist. Und die kann dauern, manchmal mehrere Stunden nach Sonnenuntergang.

Silverfuxx

"Wir haben eine junge jüdische Studierende aus Mainz, die orthodox lebt. Und wenn sie jetzt eine Klausur schreiben muss, unbedingt an Jom Kippur oder an Pessach, dann kann sie nicht teilnehmen. Und sie kann auch nicht nachschreiben, erst im nächsten Semester. Da muss ich mich entscheiden, was ist wichtiger für mich, meine Religion oder mein Fortschritt an der Universität. Und ich finde, dass man im Jahr 2023 eigentlich keine solche Wahl mehr treffen müsste."

 

Bedenklicher Absatz. Im 21. Jahrhundert sollte man in der Tat nicht mehr so... streng religiös sein und sein Leben nach irgendeinem alten Buch ausrichten. Und erst Recht nicht kann man verlangen oder auch nur erwarten, dass in einem zumindest vorgeblich säkulären Staat auf solche Leute Rücksicht genommen wird.

Ja, ich weiß, dass man das eigentlich nur im Zusammenhang mit anderen Religionen erwähnen darf, aber es gilt eben auch für das Judentum.

Entweder reale Welt oder Strenggläubigkeit. Beides zusammen geht nicht.

pxslo

@land_der_lemminge20. November 2023 • 17:01 Uhr

"Rein religioes betrachtet duerfen Muslime Christen und Juden nichts antuen, da sie Schriftbesitzer sind.Muslime tuen es in vielen Laendern dennoch... "

Nein, tun sie eben nicht. Es gibt zwar Fanatiker die sich nicht daran halten, aber das ist ein verschwindend geringer Anteil der Gesamtbevölkerung. Diese Übergriffe werden auch von 99,99 . .% der Bevölkerung abgelehnt. So will es auch der Koran. Die meisten Opfer dieser Anschläge sind sowieso Muslime anderer Konfessionen (Schiiten gegen Sunniten usw.). Das wird im Westen immer durcheinandergebracht, auch dass hier alle muslimischen Staaten wie "ein Block" betrachtet werden. Würde man bspw. alle rechtsextremen  Anschläge in westlichen Ländern zeigen, ergäbe sich ein ganz anderer Eindruck. Wer in Deutschland kriegt schon mit, wenn in Belgien ein muslimischer Friedhof geschändet wird? Oder wer in den USA hat schon mal von der NSU-Mordserie gehört?

FakeNews-Checker

Wenn  Religionsfreiheit  Narrenfreiheit  bedeutet,  dann  kann  auch  Autofahren  zur  TÜV-freien Religion  erklärt  werden.   So  was  in  dieser  Art  gibt  es  ja  bereits  unter  Motorradfahrern,  die  sich  an  Autobahn-Kirchen  segnen  lassen.   Doch  auf  die  Unfallstatistik  hat  das  keine  positive  Auswirkung,  wenn  da  ein  Gott  auf  dem  Motorrad-Rücksitz  mitfährt  und  die  Motorradfahrer  wagemutiger  macht,  mit  200  Sachen  auf  dem  Tacho  durch  die  Gegend  zu  kurven.

Hanns Guck In Die Luft

Der maßgeblicher Aspekt des "freien Lebens" einer kulturellen oder religiösen Identität innerhalb einer Gesellschaft ist doch: inwieweit ist dieses integrativ oder abgrenzend.

mispel

Da muss ich mich entscheiden, was ist wichtiger für mich, meine Religion oder mein Fortschritt an der Universität.

Religion und Fortschritt widersprechen sich. Ein Mensch kann nicht voranschreiten, wenn er eine Religion über sich bestimmen lässt.

FakeNews-Checker

Wenn  Religionen  noch  immer  im    aufgeklärten  21.  Jhd.  befreit  von  Götter-Aberglauben  in  die  Öffentlichkeit  breitgetragen  werden  können  und  da  ihre  Sonderrechte  einfordern,   dann  hätte  auch  die  katholische  Ur-Religion  und  Lehre  von  der  Erde  als  Scheibe  das  Recht  dazu.   Doch  wie  würde  die  Öffentlichkeit  darauf  reagieren,  die  längst  weiß,  daß  die  Erde  eine  Kugel  ist  und  nicht  im  Zentrum  des  Universums  steht  ?

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TapferSchneiderlein

Ich meine Jude zu sein ist besonders in Deutschland schwierig. Juden werden hier anderst betrachtet als Angehörige anderer Religionen.

Es hängt auch damit zusammen daß bei uns jedwede Kritik an einer Person jüdischen Glaubens als antizyonistisch gewertet wird. Und daß es durchaus Menschen gibt, die das gerne nutzen.

Sicher haben die aktuellen Vorgänge im Konflikt Israel / Gaza Einfluß auf die Stimmung. Mangels Umfragen und Standpunkten der Vertreter habe ich den Eindruck, Klarheit soll hier vermieden werden.  

Es ist doch sicher nicht jeder Mensch jüdischen Glaubens auch Fan der aktuellen Politik Israels.  Das gilt auch für Palästinenser!