Ein ukrainischer Soldat steht vor einem "Marder"-Schützenpanzer bei einem Training in Munster.

Ihre Meinung zu Verteidigungsindustrie: Kann man ethisch in Rüstung investieren?

Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine wird die Rüstungsbranche von vielen Menschen anders gesehen. Doch ist ein Investment in Panzerbauer deswegen ethisch oder gar nachhaltig? Experten sind skeptisch. Von Alina Leimbach.

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139 Kommentare

Kommentare

Roman11

Der Fehler liegt darin, die Waffenproduktion marktwirtschaftlich zu organisieren. Solange mit der Produktion von Waffen Gewinne erzielt werden können, kann daran nichts ethisch oder moralisch korrekt sein. 

Wenn die Produktion von Waffen zum Zwecke der Verteidigung alternativlos notwendig erscheint, sollte die Produktion ausschließlich durch staatlich organisierte Unternehmen erfolgen, die keine Gewinne machen dürfen. 

Solange mit Waffen Geld verdient werden kann, gibt es immer einen entscheidenden Interessenskonflikt: Friedenszeiten, Abrüstung und die Beendigung von Kriegshandlungen führen zu Gewinnverlusten. Da bleibt die Ethik gerne mal auf der Strecke.

Und was bitte soll an der Produktion von Waffen nachhaltig sein?

Es ist schon ziemlich dreist, hier einem ein X für ein U verkaufen zu wollen.

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Ritchi

"Wenn die Produktion von Waffen zum Zwecke der Verteidigung alternativlos notwendig erscheint, sollte die Produktion ausschließlich durch staatlich organisierte Unternehmen erfolgen, die keine Gewinne machen dürfen."

Kennen Sie ein staatlich organisiertes Unternehmen, das keine Gewinne machen darf, aber dennoch wettbewerbsfähig ist?

Miauzi

Um welchen Wettbewerb geht es denn ... wenn es gar keinen Markt gäbe durch den Vorschlag des User @Roman11 ???

Oder geht es Ihnen um den "Wettbewerb" auf dem Schlachtfeld?

Pax Domino

Rheinmetall - Aktienkurs am 17.11.23  schlappe 279,10 € mehr braucht man dazu nicht zu sagen!

Und hat sich jemand mal gefragt, wieviel Euro der Deutsche Staat  insgesamt für Rüstungsgüter in die Ukraine gepumpt hat ?  Geld das unwiederbringlich verloren ist. Der Ampel sei Dank.

gez. Nie wieder Pax Domino 

 

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draufguckerin

Die Ukraine (und unsere Mitgliedschaft in der Nato) halten uns Putin auf Abstand. Ob Sie jetzt persönlich Aktien bei Rheinmetall oder sonstwo haben: Wir alle, alle Steuerzahler,  zahlen dafür, dass wir momentan noch in Frieden leben können. Das muss sein.

Vector-cal.45

Sorry, aber genau so klingt Propaganda meines Erachtens.

ich1961

Die ungeschminkte Wahrheit ist also neuerdings Propaganda?

Vector-cal.45

So überspitzt, pathetisch und extrem einfach gestrickt, dass es schon fast unfreiwillig komisch wirkt.

Meines Erachtens sieht so Propaganda aus.

Auf jeden Fall ist das rein subjektive Auffassung und keinesfalls Allgemeingültigkeit Wahrheit in meinen Augen.

ich1961

Dann jetzt mal Butter bei die Fische: was stimmt denn an dem Kommentar von  draufguckeri • 10:00 Uhr nicht?

Hartmut der Lästige

Sie dürfen nicht "Ihre" ungeschminkte Wahrheit als die einzig richtige Wahrheit postulieren, denn sie ist es bei Weitem nicht !

ich1961

Was stimmt an dem Kommentar von draufguckerin • 10:00 Uhr  nicht?

ich1961

////Rheinmetall - Aktienkurs am 17.11.23  schlappe 279,10 € mehr braucht man dazu nicht zu sagen!////

Sie haben keine Aktien der Firma gekauft? Die Gewinne waren mit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine doch vorhersehbar.

////Und hat sich jemand mal gefragt, wieviel Euro der Deutsche Staat  insgesamt für Rüstungsgüter in die Ukraine gepumpt hat ?////

Ja, gefunden habe ich z.B. das:

  https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Auslandshilfen_f%C3%BCr_die_Ukr…

 

//// Geld das unwiederbringlich verloren ist. Der Ampel sei Dank.////

Danksagungen sind doch bitte an den Größenwahnsinnigen in Moskau zu senden. Ohne seine Überheblichkeit wären die Ausgaben wohl nicht gekommen.

 

Möbius

Sie haben Aktien von Rheinmetall gekauft ? Sauber ! 

melancholeriker

Hier wird sich bei diesem Thema so mancher Dauergast vornehm zurückhalten. Mit Aktien von Rheinmetall geht niemand auf die Bühne. 

Da wirken, zumindest auf den ersten Blick, die Anleger "ehrlicher", die gleich direkt von Putins Kriegswirtschaft durch Beteiligung an Firmen profitieren, die der Präsident kontrolliert wie den Nuklearsektor. 

 

wenigfahrer

Für mich persönlich ist die Frage schon absurd, nachhaltig und Waffen passt nicht zusammen, jeder Cent ist verschwendet und explodiert in der nächsten Sekunde und nimmt noch paar Menschen mit in den Tod.

Mir ist klar das heute viele diesen Punkt anders sehen, sieht man den Kommentaren und an der Frage selber, das ich zum Krieg und Waffen meine Meinung ändere, wird aber nicht passieren, man scheint nichts aus den letzten Kriegen gelernt zu haben.

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draufguckerin

War die Frage "nachhaltig" oder "ethisch"? 

Nachhaltig ist das Nutzen von Waffen sicherlich nicht. Aber ich meine, im Verteidigungsfalle ist es ethisch vertretbar.

TapferSchneiderlein

"Aber ich meine, im Verteidigungsfalle ist es ethisch vertretbar."

Betonung auf Falle! Menschen töten ist Mord. Rüstungskram liefern ist Beihilfe. Auch im Fall der Fälle!

wenigfahrer

Die Frage ist doch eher, wer will uns oder die NATO angreifen, es geht immer entweder um Land oder Geopolitik und früher noch verstärkt um Glauben, heute zum Teil auch wieder, haben Menschen in den letzten 1000 Jahren nichts gelernt?.

Die Kleinen sterben auf dem Schlachtfeld, die anderen fahren immer Gewinne ein, hat bisher jeder Krieg gezeigt, ich bin gleich nach dem letzten aufgewachsen, und da gab einen Satz der heute völlig ins Vergessen geraten ist.

Möbius

Das ist der Punkt: Rüstung schafft keine Werte. Sie erzeugt Produkte die letztlich als „Verbrauchsmaterial“ eines Krieges in Schrott, Feuer und Rauch umgesetzt werden. 

 

Bernd Kevesligeti

Das ist eine Frage, die sich Armin Papperger wohl nicht stellen wird. Da zählt die Enwicklung des Aktienwertes. Und die Kritiker von Rheinmetall und Aufrüstung sind bei der Hauptversammlung präsent. Auch fanden Aktionen am Produktionsstandort Unterlüß statt (Rheinmetall entwaffnen).

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draufguckerin

Sicherlich gibt es Proteste der Kriegsgegner. Aber auch als Kriegsgegner muss man sich fragen: Woher sollen die Waffen kommen, mit denen man sich gegen Massaker, Eroberung und Unterdrückung wehren kann. Irgendwer muss sie herstellen. Im Frieden denkt man nicht an Selbstverteidigung, aber angesichts der Schreckensszenarien bei kriegerischen Auseinandersetzungen auf der ganzen Welt fühle ich mich unter dem Schirm unserer Armee und der Nato besser.

 Im Krieg fragt keiner, ob sie sich ergeben, ob Sie und Ihre Kinder und Enkelkinder wenigstens weiterleben dürfen, das sehen und hören wir immer wieder im Zusammenhang mit kriegerischen Auseinanadersetzungen. Ohne eine gewisse Stärke und ohne Abschreckung geht es vermutlich nicht.

Bernd Kevesligeti

Eine Begründung für Aufrüstung. Doch gerade Rheinmetall liefert in die ganze Welt. Hat also einen Anteil an dem Szenario. Die Firma umging in der Vergangenheit auch Rüstungskontrollen, so etwa mit Niederlassungen in Südafrika (Denel). Die Aktie der Düsseldorfer Firma stieg in den letzten Jahren um fast das dreifache. 

EWG2

Der Fehler liegt darin, die Waffenproduktion marktwirtschaftlich zu organisieren. Solange mit der Produktion von Waffen Gewinne erzielt werden können, kann daran nichts ethisch oder moralisch korrekt sein. 

Doch. Profitstreben und Wettbewerb führen letzten Endes zu geringeren Kosten für Steuerzahler.

Wenn die Produktion von Waffen zum Zwecke der Verteidigung alternativlos notwendig erscheint, sollte die Produktion ausschließlich durch staatlich organisierte Unternehmen erfolgen, die keine Gewinne machen dürfen. 

Klassischer sozialistischer Irrglaube. Denn die privaten Gewinne sind weit geringer als die durch staatliche Inkompetenz und Bürokratie zusätzlich verursachten Kosten. 

Alles längst in der Realität bewiesen.

draufguckerin

"Verteidigungsindustrie: Kann man ethisch in Rüstung investieren?" (Zit.TS) Die Frage ist für mich nicht "kann man" sondern "muss man". Es ist grauenhaft, keiner will es, und ich selbst hatte bis vor einem Jahr auch eine ganz andere Einstellung, aber inzwischen wird mir klar, dass die Rede vom "Gleichgewicht des Schreckens" ihre Berechtigung hat. Das heißt auf deutsch: Aufrüstung. 

Zudem zahlen wir, jeder Steuerzahler, sowieso für unsere Aufrüstung.

Russland hat sich 1994 für den Atomwaffenverzicht seiner Nachbarn Ukraine, Weißrussland und Kasachstan verpflichtet, diese nicht anzugreifen. Putin pellt sich ein Ei drauf.

Die Ukraine muss heute dafür bezahlen, dass sie den unterzeichnenden  Parteien, insbesondere Russland, vertraute. Russland hat im Budapester Memorandum  zugesagt: Die Respektierung und Souveränität der Grenzen, das UN-Gewaltverbot u.a. 

 

AlterSimpel

Rüstung kann niemals nachhaltig sein, denn "Waffenkonsum" hat erhebliche ökologische und soziale Nebenwirkungen (Tod, Versehrung, Armut, Vertreibung, Zerstörung natürlicher Lebensgrundlagen) und führt, wie wie sehen, zur sofortigen Ersatzbestellung. Es entsteht schnell ein zerstörerischer Kreislauf, denn die Rüstungsindustrie re-investiert einen Teil ihrer Gewinne in politische Lobbyarbeit und Parteispenden und senkt damit die Hemmschwelle, den nächsten Krieg zu beginnen.

Deutschland ist durch die UN-Charta, durch andere völkerrechtlichen Verträge und letztlich durch das Grundgesetz verpflichtet, den Frieden zu fördern und Streitigkeiten auf nicht-militärischem Wege zu lösen.

Übrigens fordert auch die sehr selektiv interpretierte Resolution der UN-Vollversammlung, den russischen Angriffskrieg mit friedlichen Mitteln zu lösen.

Rüstunsgaktien mögen oft renditeträchtige Investments sein, aber sie bleiben ein notwendiges Übel, wie Krankheit oder Tod, und die sind auch nicht nachhaltig ...

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TapferSchneiderlein

Volle Zustimmung! Frieden ist ein hohes Gut. Also dafür kämpfen. Also den Hintern hoch und spätestens bei den nächsten Wahlen unsere Volksvertreter zu genau diesem Punkt befragen und wie sie zu den jetzt getroffen Entscheidungen stehen. Und wie sie diese ggf.  korrigieren wollen! 

ich1961

Was soll/muss denn Ihrer Meinung nach "korrigiert" werden?

DLGPDMKR

Umgekehrt wird ein Schuh draus. Es ist komplett unethisch NICHT in Rüstung und Verteidigung zu investieren. 


Es ist heuchlerisch in Freiheit leben zu wollen und sich nicht gegen die Feinde der Freiheit, von Innen, wie von Außen, zur Wehr setzen zu können und zu WOLLEN.


An letzterem scheitert es häufiger als an ersterem. Wir feiern die Ukraine für ihren Selbsterhaltungswillen, und unterstützen sie dabei mit Geld, dem deutschen Allheilmittel für Alles, finden aber gleichzeitig Wehrdienstverweigerung gut und haben 200.000 wehrfähige Ukrainer (warum zählen Ukrainerinnen nicht?) im Lande.

Alles kaum zu ertragen.

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PeterK

Vlt. haben die wehrfähigen Ukrainer in Deutschland einfach nur keine Lust sich für wessen Interessen auch immer, auf dem Schlachtfeld opfern zu lassen?

Dafür meinen Respekt!

AuroRa

Es ist unethisch, Menschen zum Kämpfen zu nötigen oder gar zu zwingen. 

Investitionen in Rüstung ist unethisch. Auch wenn die Rüstungsindustrie manchmal notwendig ist. 

 

AlterSimpel

Es ist komplett unethisch NICHT in Rüstung und Verteidigung zu investieren

Ja nun, jeder Bürger "investiert" über Steuern in Rüstung, ob er das nun will oder nicht. Als Anleger besteht nun keine moralische Verpflichtung mehr dazu.

Es ist heuchlerisch in Freiheit leben zu wollen und sich nicht gegen die Feinde der Freiheit, von Innen, wie von Außen, zur Wehr setzen zu können und zu WOLLEN

Das hängt von der Bedrohungsanalyse ab. Gegen Russland zB haben wir die Nato, die knapp 20x soviel für Waffen ausgibt wie die RF, das sollte genügen.

Wem das nicht genügt, dem sei die regelmäßige Kritik des Bundesrechungshofes ans Herz gelegt, der seit vielen Jahren Verschwendung und Fehlinvestitionen von Rüstungsgeldern moniert.

Die meisten Menschen sorgen sich um den inneren Frieden, und den gefährden wir leichtsinnig, wenn wir uns statt um Kinderarmut um die "Munitionsarmut" kümmern und Gelder umschichten.

EWG2

Umgekehrt wird ein Schuh draus. Es ist komplett unethisch NICHT in Rüstung und Verteidigung zu investieren. 

Es ist heuchlerisch in Freiheit leben zu wollen und sich nicht gegen die Feinde der Freiheit, von Innen, wie von Außen, zur Wehr setzen zu können und zu WOLLEN.

Stimmt.

Wir feiern die Ukraine für ihren Selbsterhaltungswillen,

Da bin ich mir nicht so sicher. 

und unterstützen sie dabei mit Geld, dem deutschen Allheilmittel für Alles, finden aber gleichzeitig Wehrdienstverweigerung gut und haben 200.000 wehrfähige Ukrainer (warum zählen Ukrainerinnen nicht?) im Lande.

Der Ukraine alles aus dem Bundeswehr-Arsenal zu liefern, was sie wollen, anstatt hierzulande wehrfähige Ukrainer aufzunehmen, würde uns weit weniger kosten und gleichzeitig der Ukraine mehr bringen. Ist hier aber aus innenpolitischen Gründen nicht gewollt. "Eskalationsgefahr" ist nur ein vorgeschobener "Grund", es nicht so zu tun. Gilt für Biden genau so wie für Scholz.

Anthropozäniker

Läge die Verteidigung eines angegriffenen Landes nicht in den Händen dieses Landes oder des zugehörigen Blockes bzw. Militärbündnisses, sondern in den Händen einer auch mit einer militärisch modern und schlagkräftig ausgestatteten Verteidigungsarmee der UN, in der alle Länder der Erde einen Sitz zugewiesen bekommen, und in der humanitäre sowie militärische Entscheidungen in demokratischer Abstimmung gefällt werden, gäbe es viele dieser Probleme und Fragen nicht. Eine Investition in diese Rüstung wäre tatsächlich moralisch und nachhaltig. Rüstungsspiralen unwahrscheinlicher, Entscheidungen und Einsätze moralisch transparenter. Nur mal so als ein (erneuter) Denkanstoß.

Duzfreund

Also ja, natürlich, was sonst?

Wenn es meine "Rüstung" wäre, mein Hof, meine Kinder, mein Gesinde, ist das selbstverstädlich absolut i.O. in Rüstung Schwert und Pony zu investieren - das gehört zur "Reproduktion" der eigenen Sippe. Das gleiche für unsere Kinder, unsere Höfe, unsere Lohnarbeiter etc... zu tun, wird ethisch nicht angreifbarer, nur weil im Kapitalismus Gewinne damit verbunden sind. Gewinne sind nicht unethisch, sondern der Motor von Investitionen, man muss sich da also nicht krampfhaft und eine "Wertediskussion" bemühen. Investitionen selbst in "Atomwaffen" kann man derzeit. im Strudel der Blockauseinandersetzungen kaum als "unethisch" brandmarken. 

Krieg/ Waffen/ Gewinne sind Dinge, die u. U.  der Fortsetzung dienen, nämlich der Politik (mit ihren anderen Mitteln) der Maßstab für den ethischen Gehalt des Handelns, welches daraus erwächst ist der, mit dem die Politik, die sich da fortsetzt auch vorher schon zu bewerten war. 

 

Mega

Wenn alle Staaten aufrüsten, um gegen feindliche Angriffe gerüstet zu sein, dann machen es auch Diktaturen, um ihre Macht zu sichern. 

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ich1961

Für mich wird umgekehrt ein Schuh draus.

Russland führt einen Angriffskrieg - unter sehr merkwürdigen Behauptungen - gegen die Ukraine.

 

gman

Ohne Panzer und Waffen zur Verteidigung ist u.a. die Existenz der Ukraine nicht nachhaltig um den inflationären Modebegriff zu verwenden.

Zur Wehrhaftigkeit gehören auch Waffen. Menschen und Völker, die alles ertragen müssen, werden früher oder später zu Misanthropen.

Arthur Schopenhauer:
„Der Mensch ist im Grunde ein wildes, entsetzliches Tier. Wir kennen es bloß im Zustand der Bändigung und Zähmung.“

AuroRa

Nein, kann man nicht, da die Formen. Ich nur Geräte zur Abwehr/zum Schutz herstellen, sondern auch zum Angriff. 

Wer sicher gehen will, lässt die Finger von ethisch fragwürdigen Aktien. Bei ETFs gibt es mittlerweile viele SRI-Varianten. Die sind zwar nicht zu 100% dicht, aber ethisch besser zu vertreten als die Originale, bei denen häufig Waffen, Drogen, Ausbeutung mitgekauft werden. 

Vector-cal.45

Und wie soll ich mir denn eine „nachhaltige“ Rüstungsindustrie vorstellen?

Panzer mit e-Motor?

Raketenproduktion aus Solarstrom und mit Recycling-Kunststoff?

Sensationelles „wording“ ml wieder.

AlterSimpel

Der Zweck von Rüstung ist die Verteidigung oder Abschreckung, und damit die Ertüchtigung, um Kriege, auch Angriffskriege führen zu können.

Aber es spielen auch andere Faktoren eine Rolle, bei denen der rein deutsche Blick nicht immer hilfreich ist: nehmen wir zB Luxemburg (650.00 EW, Armee 1.000 Soldaten). Der Rüstungsetat ist letztlich rausgeschmissenes Geld, denn das Land wird niemals effektiv abschrecken oder sich verteidigen können. 

Nachhaltig oder gar ethisch geboten wäre für einen luxem. Investor eher die "Investition" in Kriegsvermeidung, in Frieden also, erreicht durch Diplomatie, Kompromisse und Verständigung mit potenziellen Gegnern. Ähnliches gilt für die baltischen Staaten.

Diese nationale Sichtweise kann sich ändern, wenn man sich größeren Militärbündnissen anschließt. Die eigene Sicherheit garantieren dann andere, allerdings wird dann auch Krieg im Verbund mit anderen wieder eine Option.

Und schon ändert sich der Blick auf Rüstungsinvestitionen wieder.

Account gelöscht

Die Rüstungsindustrie sollte verstaatlicht werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass rücksichtslos in das Geschäftsmodell Krieg investiert wird. In einem modernen Krieg sterben tausende von Zivilisten und Soldaten. Nicht jede Invasion läuft ab wie die US-Invasion auf Haiti 1994, bei der kein Schuß und kein Soldat gefallen ist.

Buerger1001

Je nach Anlageziel ja und nein. Aus reiner geldlichen Rendite ja, solange die Rüstungsgüter nicht zum Einatz kommen und später auf Kosten der Allgemeinheit und der Natur entsorgt werden. Um damit Spinner mit Waffen zu versorgen nicht.

KarlderKühne

Vergeßt diese ganzen "Wertewünsche", vergeßt Ethik, Menschenrechte, Demokratie usw. Alles Opium für`s Volk. Es geht einzig und allein immer nur um Profit, Macht, Interessen und Einfluß. Die westliche Staatengemeinschaft investiert in die Rüstung schon jetzt über 10 mal mehr als der Russe und trotzdem muß weiter aufgerüstet werden, müssen weitere Milliarden in die Rüstung fließen. Setzt die Billionen richtig ein, gegen Hunger und Armut, für ein würdiges Leben aller Menschen, Akzeptiert das Selbstbestimmungsrecht der Völker und Kriege gehören der Vergangenheit an. Oh ja, ich weiß, ich bin ein Optimist.

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PeterK

Da bin ich sowas von bei Ihnen. 

Dieses 10x mehr bringt aber augenscheinlich noch nicht genug Profit, Macht und Einfluss. Außerdem muss das "alte Zeug" auch mal weg.

Erhalten Sie sich ihren Optimismus, ich bin Realist und denke, das erlebe ich nicht mehr, dass die Billionen menschenwürdig eingesetzt werden.

AlterSimpel

Schön gesagt!

Wer tatsächlich an Frieden interessiert ist, sollte vielleicht sogar durch gezieltes De-Investment den Regierungen die Möglichkeit nehmen, Waffen zu kaufen um sinnlose Kriege zu führen.

Der Krieg in Afghanistan hat zw. 1 und 2 Billionen gekostet (soviel zur Transparenz) und letztlich die Herrschaft der Taliban dort nur noch gestärkt. 

Blöder kann man es nicht machen.

Wenn jetzt Regierungen wieder mehr Geld von uns für Rüstung fordern, dann sollte jeder Bürger sehr genau hinschauen, was sie damit anstellen wollen.

 

Buerger1001

Nach dem Einatz der Waffen auf fremden Territorium lässt sich dann mit dem nachhaltigem Aufbau wieder prima Gekd verdienen. So bleibt man immer auf der Sonnenseite. 

Schiebaer

Der Pazifist und Journalist Carl von Ossietzky konstatierte vor gut 100 Jahren: "Der Krieg ist ein besseres Geschäft als der Friede." Das zeigt sich zumindest seit einiger Zeit auch an den Börsenkursen wichtiger deutscher Rüstungskonzerne.

#

Wie wahr,wie wahr.  Und das Geschäft läuft Weltweit sehr gut.

Wolfes74

Nein, kann man nicht. Und ich bewerte allein schon die Frage als Paukenschlag auf die Kriegstrommel, die ja derzeit fleissig von allen möglichen und unmöglichen Akteuren getrommelt wird.

Wenn überhaupt jemand in Kriegstechnik investieren dürfte, dann wäre es einzig der Staat - als eine hoheitl. Aufgabe, aber keine Privatpersonen. 

Wer privat in Mord- und Zerstörung investiert und hofft, mittels Krieg fette Gewinne einzufahren, besitzt keinerlei Ethik, da gibt es nichts zu rütteln. 

Buerger1001

Mit Angst lässt sich jedes Invest ethisch rechtfertigen. Zumindest auf Zeit. 

rjbhome

Hierzu empfehle ich einen Text des Nobelpreisträgers Bob Dylan, Masters of War.

Buerger1001

Solange Menschen auf dieser Erde leben, wird es immer Kriege geben. Mein Standpunkt: Mehr Waffen steigert die Lust diese zum Einsatz zu bringen. 

Esche999

Und wenn das Meinungsdiktat sich noch so arrogant überhebt : wer sich an der Produktion von Waffen beteiligt macht sich mitschuldig an allen Folgen - ob faschistische oder sonst welche Kriege. Nirgendwo wurde das so deutlich wie in Deutschland - und selbst das hat nicht gereicht. Erneut werden sie hier produziert und haben uns in auf einen Irrweg geführt, für den wir schon jetzt teuer bezahlen, gar nicht zu reden von den Folgekosten. Jedenfalls gilt das für die BürgerInnen - allerdings nicht für die Profiteure. Deren Ethik ist das Geld. Mitschuldig machen sich aber auch die, die diese Tatsachen zu unterdrücken versuchen .

proehi

Aber sicher kann man an Rüstung mit reinem Gewissen, ethisch einwandfrei und unbeschadet einen Haufen Geld verdienen. Und zwar dann, wenn man es in Ordnung oder notwendig findet, von wem, wie, und wo die Waffen zum Einsatz gebracht werden und man akzeptiert, dass man als Aktionär darauf eigentlich überhaupt keinen Einfluss hat. Zudem sollte man akzeptieren, dass das überall auf der Welt gilt, in Russland, USA, China, Europa, Nordkorea und selbst bei denen, die keine Waffen produzieren sondern von den Produzenten bedient werden.

Ethisch einwandfreie Waffenproduktion ist ein Oxymoron und funktioniert nur, weil es jeder subjektiv nach Belieben auslegt, was wiederum ethisch nicht sauber ist.

Account gelöscht

Die Bejubler von Kriegen diskutieren über die Ethik der Rüstung. Ein typischer Tagesschau-Thread. Ehrlich: als ob jemals irgendein moralisch/ethischer Aspekt den Eingang in das Gehirn von Menschen gefunden hätte, denen es nichts ausmacht, am Tod von anderen zu verdienen.

Das Perverseste ist: die Profteure nicht nur von Rüstung, sondern auch von Leichen, bringen neuerdings andere nicht nur dazu, das Morden zu unterstützen, nein, sie verprechen ihnen auch noch eine gewisse Gewinnspanne davon.

Bruno14

Gerade weil immer weniger Menschen die Verurteilung des Krieges durch die kath Kirche kennen, hier die bemerkenswerten Gedanken des letzten Konzils, das nicht nur im Verhältnis zu anderen Religionen sondern auch in der Ächtung des Krieges eine echte Kehrtwende brachte. 

"Friede besteht nicht einfach darin, daß kein Krieg ist; er läßt sich nicht bloß durch das Gleichgewicht der feindlichen Kräfte sichern. Friede auf Erden herrscht nur dann, wenn die persönlichen Güter gesichert sind, die Menschen frei miteinander verkehren können, die Würde der Personen und der Völker geachtet und die Brüderlichkeit unter den Menschen gepflegt wird. Der Friede besteht in der „Ruhe der Ordnung" (Augustinus, civ. 19, 13). Er ist das Werk der Gerechtigkeit. (Vgl. Konzilskonstitution Gaudium et Spes, 78,5)

Auch wenn es schwer ist, das direkt in Politik umzusetzen: Es gibt keinen gerechten Krieg. Kriegswaffen töten direkt und auch indirekt durch Ressourcenverschwendung. 

Buerger1001

Krieg ist nach meiner Ansicht nichts anderes als vermehrt auftretender vorsätzlicher Mord. Waffen hierfür stellen eine Arbeitserleichterung dar. Bitte nicht die Produktion, Vertrieb und den Besitz verurteilen, sondern nur jeden Einzelnen der diese Waffen zum Morden nutzt. Also auch alle Soldaten! 

WM-Kasparov-Fan

Eine ganz simple Folge der so hoch gelobten Marktwirtschaft: ohne mit der Wimper zu zucken über Leichen gehen. Habgier war schon immer größer als Herzensgüte, deswegen gewann auch der Kapitalismus 1990.

Coachcoach

Klar ist das ethisch im Kapitalismus (auch im staatsförmigen): Was Profit bringt, ist ethisch. Auf jeden Fall für den, der ihn abschöpft.

Und die Konkurrenz sorgt eben auch für Kriege.

Nicht ethisch wäre Rüstung in einer menschenfreundlichen Gesellschaftsform. In kooperativen Gesellschaften ließe sicht gut ohne Rüstung leben.

Nebenbei: Rüstung tötet auch ohne Krieg.

Buerger1001

Meine Bitte an die Politik: Ein Transparent- Register aller Personen, Gesellschaften und Organistionen die Geld auf diesem Weg verdienen möchten. So kann wer will selbst entscheiden aud welcher Seite man stehen will.

TheRealMaXv0

Vielleicht hab ich etwas missverstanden, aber wenn ich den Artikel mit der Umfrage vergleiche, dann ist mir folgendes aufgefallen:

Verivox Umfrage (05.08.2022):

„Nur noch 60 Prozent der Personen, die vor Kriegsbeginn eine ablehnende Haltung zu Rüstungsinvestitionen hatten, halten daran auch heute noch fest.“

-> 2/3 der zuvor befragten Ablehnenden derartiger Investition lehnen diese weiterhin ab.

Tagesschau Artikel (19.11.2023):

„Nach dem Angriff Russlands gaben knapp zwei Drittel (60 Prozent) der zuvor überzeugen Rüstungsgegner an, ihre Meinung geändert zu haben,[…].“

-> 2/3 der zuvor befragten Ablehnenden derartiger Investitionen haben ihre Haltung zu diesen  geändert.

Sind da nicht eventuell die Zahlen zugunsten der Anzahl der Befürworter von Rüstungsinvestitionen „verdreht“ worden?

 

Hanns Guck In Die Luft

.. Wohlan, auf zu den Waffen!

Buerger1001

Mir ist immer noch ein Rätsel, wie aus Pazifisten der 80ger Menschen geworden sind, die immer leistungsfähigere Waffen zum Einsatz bringen wollen. Wir befinden uns nicht im Krieg.

pxslo

Ja, gestern noch verteufelt und heute überall akzeptiert. So könnte man das Image der Rüstungsindustrie beschreiben - und alles ging so so schnell. Aber mich hat das überhaupt nicht überrascht. Ehrlich gesagt erwarte ich solche Extremwendungen auch für andere Bereiche. Ich beziehe mich hier aber ausdrücklich nur auf Deutschland. Niemand kann mir ankommen mit dem Satz "sowas kann in Deutschland nie passieren". Ich kenne die deutsche Gesellschaft nun mal sehr gut, auch seine Geschichte.

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