Ein ukrainischer Soldat gestikuliert vor einer Haubitze an der Front in der Region Saporischschja

Ihre Meinung zu Misserfolge in der Offensive: Die vielen Kämpfe der Ukraine

Die ukrainische Offensive hat ihre Ziele deutlich verfehlt. Die politische Führung in Kiew zeigt sich selbstkritisch und formuliert klare Erwartungen an das Militär. Was jetzt Erfolge bringen soll. Von Vassili Golod.

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121 Kommentare

Kommentare

SirTaki

Solange Putin auf anderen Wegen Nachschub und Waffen, Geld usw. bekommt, wird er seinen persönlichen Krieg führen.

Die Ukraine blutet aus. Das ist die Lage.

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V8forever

In gewisser Weise haben sie Recht.

Waffen und Munition bekommt Putin von Nord Korea und aNieren Kanälen. Geld hat Putin, keine Sorge allein mit Gas und Öl verdient er genug.

Zur Ukraine gebe ich ihnen Recht, leider.

Sisyphos3

wahrscheinlich !

die Zeit arbeitet für Russland/Putin, was wohl auch zu erwarten war

Wirtschaftssanktion greifen nicht, weil die Welt (nicht nur unsere begrenzte westliche gibt es !) sie nicht unterstützt

die anfängliche Euphorie schwindet, auch bei uns macht man sich Gedanken über das Geld, Wehrfähige in der Ukraine setzen sich schon lang ab

und vorallem die Leute  sind gelangweilt, interessieren sich für andere Themen, Nahost ist ja gerade populär

teachers voice

„die Zeit arbeitet für Russland/Putin, was wohl auch zu erwarten war“

Spüren Sie, wie Sie Ihre militärische Einschätzung personalisieren und generalisieren? 

Nein, die „Zeit“ ist viel größer als „Putin“ und seine Vorgänger im Geiste und auf den Schlachtfeldern des letzten Jahrhunderts.  Und genau gegen diese „Zeit“ kämpfen Putin und seine verzweifelten Anhänger mit - wieder wortwörtlich - allen ihren Mitteln an.  Nur so kann man sich auch über Zerstörungen freuen, die man in einem anderen Land verursacht hat und weiter verursacht. 

Es ist Putins Kampf gegen die Zeit! 

(Erinnert mich an „Momo“, dort kämpfen diese einheitsgrauen Männchen gnadenlos gegen die Zeit an)

Adeo60

„Gelangweilt“ von einem Krieg, in dessen Verlauf auch mit einer Bombardierung von London, Paris und Berlin gedroht und der Einsatz von Nuklearwaffen in Erwägung gezogen wurde…?

ich1961

Die Wirtschaftssanktionen greifen durchaus - wollen nur manche nicht wahrhaben.

teachers voice

Die Ukraine blutet aus. Das ist die Lage.

Nein, das ist nicht die Lage.  Bei allen Opfern und Zerstörungen wird die Ukraine als Nation und Gesellschaft nicht nur überleben, sondern den Aufbruch in die Zukunft schaffen. Das ist nicht etwa meine Hoffnung, sondern meine sichere Erwartung. 

Dagegen ist Russland bereits komplett ausgeblutet und damit “blutleer“.  Russland wird dagegen - ganz unabhängig vom Ausgang dieses Krieges, den man in Russland nichtmal so nennen darf, ohne in einen Gulag gesteckt zu werden - sehr lange brauchen, um wieder zu einer lebendigen Gesellschaft zurück zu finden.   Dazu wird es im wahrsten Sinne des Wortes „neues Blut“ brauchen.  Undzwar auf schlicht allen Ebenen seiner Gesellschaft. 

Nettie

„Während Saluschnyj den Westen mit seiner nüchternen militärischen Analyse wohl aufrütteln und zu mehr Waffenlieferungen bewegen wollte, fürchtet die politische Führung um Selenskyj aufgrund der Art der Kommunikation das genaue Gegenteil.

Deshalb drängt Selenskyj darauf, die Ukraine wieder in eine Position der Stärke zu bringen - an der Front und in der öffentlichen Kommunikation.“

Das Problem wird sich nur lösen lassen, wenn statt dass über die Bekämpfung seiner Symptome und deren Kommunikation und Wirkung in der Öffentlichkeit gestritten wird seine Ursache abgestellt wird: Gesellschaftliche Strukturen, die auf dem Machtstreben Einzelner (hier Putins) beruhen und deshalb zwangsläufig immer wieder Kriege provozieren. 

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Nettie

Die ‚Rechnung‘ ist eigentlich ganz einfach: Keine Staaten - keine Staatsführer und -grenzen - keine Armeen und Kämpfe (Kriege) um die ‚Kontrolle‘ irgendwelcher Gebiete auf der Erde zu Wasser und zu Lande und keine ‚Überwachung‘ von Menschen durch andere mehr. Die ‚Kontrolle‘ geht stattdessen auf die Bewohner über. Und dank uneingeschränkter Transparenz sind sie dazu in der Lage. Genauso wie zu uneingeschränktem Austausch und ungestörter Zusammenarbeit.

Wolf1905

Hatten Sie sowas nicht schon kürzlich gepostet, als es um Umweltkriminalität ging? Gemeinschaften wie Gruppen, Staaten etc. gehören zur Menschheitsgeschichte, sie sind existenziell wichtige Grundlagen für die Gesellschaft. Wie stellen Sie sich denn „Kontrolle durch die Bewohner“ vor? Das ist doch schon wieder der Beginn vom Aufbau von Strukturen und vermutlich auch Machtkämpfen innerhalb der „Bewohner“; die Menschen sind gleichwertig, aber nicht alle gleich gesinnt; wir leben nicht im Paradies; no way back! Aber man kann das Leben auf der Erde vielleicht peu á peu für viele Menschen, die in Kriegsgebieten oder sonstiger Armut leben, erträglicher gestalten.

Eudialyt4

Nationalismus führt immer wieder zu Kriegen. Besser wäre es, wenn wir uns alle als Menschen betrachten und uns nicht auf irgendwelche Staatsanhmgehörigkeiten festnageln.

Sisyphos3

ist das ein ernstzunehmender Vorschlag ??

Wolf1905

Der Artikel zeigt auf, was m. E. erwartbar war (und dies hatte ich auch früher schon in diversen Posts zu diesem Krieg artikuliert): die Ukraine kann den Angriffskrieg der Russland nicht so gewinnen wie sie meinen, denn Russland ist militärisch, sowohl materiell als auch personell, einfach zu stark. Putin schickt Soldaten an die Front wie Kanonenfutter, Tote werden ersetzt; die Ukraine macht das nicht.

Den Optimismus mancher hier im Forum, warum die Ukraine den Krieg gewinnen würde (also die Rückeroberung der Ostukraine und der Krim), habe ich nie nachvollziehen können; es ist klar, dass Teilerfolge nur durch permanente Waffenlieferungen (mit verbesserten und stärkeren Waffen) des Westens ermöglicht werden könnten (was aber auch nicht sicher der Fall wäre) - und jetzt ziehen sich manche Länder zurück oder fokussieren sich auf den Nahen Osten.

Die Einigkeit in der Führung (Politik und Militär) sinkt, und der Glaube in der Ukraine, den Krieg zu gewinnen, wird weiter nachlassen.

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Adeo60

Zunächst einmal muss man der UKR attestieren, dass sie  sich leidenschaftlich gegen den russischen Agressor zur Wehr setzt. Niemand hätte dem Land zugetraut, einen derart langen und durchaus erfolgreichen Kampf für die Freiheit führen zu können. 

Russland kann diesen Krieg letztlich nicht gewinnen. Die damit verbundenen Gräueltaten werden zu keiner Befriedung des besetzten Landes führen und die völkerrechtliche Anerkennung als russisches Gebiet wird ausbleiben. Unsummen werden in den Wiederaufbau fließen müssen und der russische Imperialismus wird als Menetekel    sichtbar bleiben, gefolgt von einer massiven Aufrüstung der Nachbarstaaten. 

Die UKR verdient jedwede Unterstützung zur Verteidigung ihrer Freiheit, die letztlich auch unsere Freiheit ist. 

Wolf1905

„Jedwede Unterstützung“? Dann müssten Sie Soldaten in die Ukraine schicken. Es kann nicht „jedwede Unterstützung“ geben! Ja, diverse Waffenlieferungen, auch natürlich moralische Unterstützung und möglichst Schwächung der russischen Stärke (aber das funktioniert nicht, weil Russland andere Kanäle geöffnet hat).

Rachel05

Erstmal finde ich hier den Ausdruck "leidenschaftlich" unangebracht..

2. Natürlich konnte die Ukraine so lange kämpfen. Schließlich wurde sie auch beispiellos, wie kein Land zuvor, innerhalb kürzester Zeit, extrem viel unterstützt. 

Meiner Meinung nach hätte man schon viel früher diplomatische Wege gehen sollen. Denn es war klar, dass dieser Krieg nicht mit den Maximalförderungen zu gewinnen ist. Jetzt gibt es eben viel mehr Tote als vor einem Jahr.. 

Sisyphos3

Die UKR verdient jedwede Unterstützung zur Verteidigung ihrer Freiheit, die letztlich auch unsere Freiheit ist. 

 

hört sich gut an ! (meine ich ehrlich !!)

aber  wer soll das bezahlen, wie wird deren Vorstellung von Freiheit und Rechtsstaatlichkeit ausschauen - wie die unsere

Demokratie ist toll

Die Ukraine muss den Krieg nicht gewinnen, Russland muss ihn nur verlieren. Hört wie das gleich an, ist es aber nicht. Wenn Russland sich schon an Nordkorea wenden muss wegen Munition, dann sieht es sehr schlecht aus für die russische Kriegsfähigkeit. Russland hat nichts mehr außer Gas und Öl, das Geld wird fast komplett in den Krieg gesteckt. Technologie muss sich mühselig über Dritte besorgt werden, das wird zunehmend nachhaltig verhindert. 

Russland hofft, dass der Krieg eingefroren wird und man dann nach einer gewissen Zeit zum business as usual zurückkehren wird. Aber niemand im Westen vertraut den Russen mehr, deshalb wird das nicht passieren. Russland wird deswegen vermutlich in den nächsten Jahren wie ein tönerer Koloss auseinanderbrechen, wie es schon mit der Sowjetunion passiert ist, was nicht die "größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunders" war, sondern für Millonen von Menschen in Osteuropa eine Befreiung vom Joch des dumpfen, rückständigen Kommunismus.

Michael Will

Wolf, ich bin da Ihrer Ansicht! Die Punkte, die Sie ansprechen, sehe ich seit Beginn des russischen Überfalls. Dazu kommt m. E. noch eines: die Ukraine kann diesen Krieg nicht gewinnen. Weil die nötigen Waffen hier im Westen bleiben, sie werden nicht geliefert. Weil die NATO-Doktrin vom Verteidigungsbuendnis in Gefahr geriete. Und eine Mutmassung noch, die spekulativ ist:Russland soll nicht komplett vor den Kopf gestoßen werden. Ich denke da auch an Wirtschaftsinteressen nach diesem Krieg. Und: je länger die Verteidigung steht, umso länger dauert es. Russlands Armee wird weiter geschwächt und wird lange für eine neue Aggression ausfallen. Ja, leider sind meine Gedanken zynisch. 

Zum Schluss:Danke ans Forum und die Moderation und einen ruhigen Sonntag. Ich gehe gleich joggen. 

Grossinquisitor

Man vergisst schnell, wie die Erwartungen zu Beginn des Krieges waren: Die Ukraine wäre in ein paar Wochen besiegt, hieß es. Gemessen daran ist die derzeitige Lage ein Erfolg. Ziel des Westens war es ja ursprünglich, dass der Kreml den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg nicht gewinnen darf. Und wie sieht es aus? : Von seinen Zielen ist Putin weiter entfernt denn je. Aus der Perspektive Russlands ist das Unternehmen ein einziges Debakel. Hätte man Putin dieses abschreckende Ergebnis im Februar 2022, als Scholz und andere am langen Tisch saßen, glaubwürdiger vermitteln können, hätte Putin nicht angegriffenen. 

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Adeo60

Volle Zustimmung. Putin ist ein Getriebener, der längst erkannt hat, wie folgenschwer sein Feldzug gegen die UKR war. Er versucht nur noch, den eigenen Kopf zu retten und dafür schickt er immer neue Wellen russischer Bürger auf die Schlachtbank. 

Sparer

Das halte ich für Utopie. Putin hat den Krieg von langer Hand vorbereitet, und hätte sich von nichts und niemandem aus dem verhassten „Westen“ davon abhalten lassen. Höchstens von einer freiwilligen Selbstaufgabe und Wiedereingliederung der Ukraine in eine neue „Sowietunion“.

Wolf1905

Kennen Sie die Ziele von Putin? Was er erreicht ist doch die Uneinigkeit des Westens in diversen Themen offenzulegen. Schauen Sie sich die Diskussionen in den USA an; schauen Sie, wie in Europa oder in der EU diskutiert wird … Ist denn für Sie ein Erfolg, wenn die Ziele von Putin dieser nicht erreicht? Wobei mir nicht klar ist, welche Ziele Putin tatsächlich erreichen will. In wirtschaftlicher Hinsicht hat er schon viel erreicht, nämlich eine stärkere Einbindung der BRICS Staaten und (vermutlich) eine Erweiterung dieser wirtschaftlich orientierten Gruppe, die mit China und Indien die bevölkerungsreichsten Länder beinhaltet und die auch für die deutsche Wirtschaft von starker Bedeutung sind.

Grossinquisitor

Er hat die NATO, die Macron als "hirntot" beschrieb, wiederbelebt. Das Bündnis ist erweitert worden und steht jetzt an den Grenzen Russlands. Dass der Westen in der Krise ist, war längst klar. Spätestens seit Trump. Putin hat vielen aber erst klar gemacht, wie wichtig es für uns ist, in einer regelbasierenden Ordnung zu leben. Auch in den USA herrscht darüber grundsätzliche Einigkeit zwischen den ansonsten zerstritten Lagern. 

fathaland slim

nämlich eine stärkere Einbindung der BRICS Staaten und (vermutlich) eine Erweiterung dieser wirtschaftlich orientierten Gruppe, die mit China und Indien die bevölkerungsreichsten Länder beinhaltet

Ja, China und Indien.

Sie wissen, daß auf der chinesischen parteioffiziellen Weltkarte Teile Indiens als chinesisches Territorium ausgewiesen werden?

Dieses BRICS-Bündnis ist ein merkwürdiges Bündnis.

Coachcoach

Wer hat denn das gedacht?

ein Lebowski

Saluschnyj hat mit seinem Text Verärgerung bei der politischen Führung ausgelöst.

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Das spielt keine Rolle, jeder sieht doch, dass es ein Stellungskrieg ist und auf ein Patt hinaus läuft, ob Selenskyi das nun gefällt oder nicht, ändert an der Lage gar nix und ich hab mehr Respekt vor einem Militär, der ganz nüchtern und sachlich die Lage schildert, statt was vom Pferd zu erzählen.

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Coachcoach

Ich stimme Ihnen völlig zu.

Und: Der Krieg und das Sterben müssen beendetwerden. 

Adeo60

Die Politik hat leider viel zu lange gezögert bei der Lieferung dringend benötigter Waffensysteme an die UKR. Diese zögerliche Haltung hat sich gerächt. Die russischen Besatzer konnten Verteidigungslinien ausbauen und Minenfelder anlegen.

Putin sendet immer mehr Russen - Soldaten, Sträflinge, Freiwillige - in den sicheren Tod. Menschenleben zählen für ihn nicht. Sollte er am Ende „erfolgreich“ sein, wird - und man muss es so drastisch formulieren - das „Abschlachten“ in anderen Ländern weitergehen.

Wie lange soll dieser Wahnsinn noch andauern…?

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Jimi58

Sie haben Recht, wenn man schneller Waffen in der Ukraine geliefert hätte und nicht ewig gezögert, wäre die Ukraine schon um einiges weiter. Unser Kanzler will die Taurus nicht liefern und zögert immer weiter. Mit der Taurus hätte man wenigstens den Nachschub von der krim stoppen können.

Sisyphos3

Wie lange soll dieser Wahnsinn noch andauern…?

 

so lange wie Menschen bereit sind, das mit sich machen zu lassen !

denke es gibt nicht nur Leute in Russland die diesen Krieg ablehnen

und bei 650.000 Ukrainern im Wehrpflichtigen Alter, welche außer Landes Asyl suchten nicht nur die ihre Heimat verteidigen wollen

teachers voice

Ich möchte noch hinzufügen, dass - sehr ähnlich der Situation im II Reich - die wahnsinnigen Opferzahlen nicht als „Opfer“ der Staatsführung angesehen werden, sondern als Opfer „für den Staat“ heilig gesprochen werden. 

Weil man es nicht verkraften könnte, in seinen eigenen „Kindern“ Verbrecher zu sehen. 

Coachcoach

Waffen werden hier nichts ändern, nur verschlimmern.

Wolf1905

Hier in D wurde in vielen Talkshows (v. a. in der ARD und im ZDF) darauf verwiesen, warum die Ukraine den Krieg gewinnen würde; es wurde von „Moral in der Truppe“, den besseren Waffen dank Lieferungen aus dem Westen, der besseren Strategie, dem Rückhalt in der ukrainischen Bevölkerung etc. geredet: jetzt merkt man, dass dies auch nur eine viel zu optimistische Einstellung der Politiker und Militärexperten war, so in der Art „hoffen wir mal“ - das hat hier in D auch die Hoffnung vieler Menschen gegeben, es wäre so, die Ukraine würde den Angriffskrieg von Russland zurückschlagen zu können - diese Hoffnung zerbricht jetzt, und mit weiteren Waffenlieferungen aus dem Westen kann die Ukraine nicht mehr rechnen, denn die Länder kommen zu der Einsicht, dass sie selbst ihre Waffenstärke wieder ausbauen müssen (wie hier in D). Das Zünglein an der Waage sind die USA, aber die werden sich aus innenpolitischen Machtkämpfen peu á peu zurückziehen und sich auf den Nahen Osten konzentrieren.

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Demokratie ist toll

Freuen Sie sich darüber? Wünschen Sie sich, dass die Sowjet... Russland den Krieg gewinnt? Ihre Posts lesen sich leider oft so. Und kommen Sie bitte nicht mit Realität, ich frage nach ihren persönlichen Wünschen für den Kriegsausgang?

Ich wünsche mir, dass Wladimir Putin bald tot ist, die Russen sich aus der Ukraine zurückziehen, die russische Bevölkerung sich aus ihrem dumpfen Wir-haben-das-Recht-andere-zu-unterdrücken-Nationalismus rausfindet, Russland von seinem aggressiven, destruktiven Kurs wegkommt zu einem partnerschaftlichen Verhältnis zu den Nachbarländern. Durch die Sowjetunion und Putin wird es aber schwer, in den Nachbarländern wieder Vertrauen aufzubauen, das dürfte eher Jahrzehnte dauern. 

Kenner

Noch ziemlich am Anfang des Krieges sagte jemand in Russland, ich glaube es war Peskow, das dieser Krieg offenbar bis zum letzten Ukrainer geführt werden soll. Jetzt wie damals hatte ich die Befürchtung, das er zumindest damit recht gehabt hat.

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saschamaus75

>> Noch ziemlich am Anfang des Krieges sagte jemand in Russland, ich glaube es

>> war Peskow, das...

 

Nope, dieser Satz ("We will fight Russia to the last Ukrainian") stammt immer noch vom US Secretary of State Antony Blinken. -.-

 

Demokratie ist toll

Seltsamerweise habe ich nirgendwo einen Beleg dafür gefunden, dass Blinken das gesagt hat. Haben Sie dafür vielleicht irgendeine seriöse Quelle? Gefunden habe ich allerdings sehr viele Verweise auf russische Propaganda, die diesen Satz mantraartig wiederholt hat, auch Putin hat ihn schon gesagt.

Coachcoach

Das wird nur durch eine Verhandlungslösung verhindert.

teachers voice

Für mich ist politisch das Bitterste an der Situation, dass Russland seine größten „Erfolge“ durch seine größten Verbrechen errungen hat:  Verfolgung, um nicht zu sagen Vernichtung jeglicher Andersdenkender in Russland, Einsatz von Gewaltverbrechern als Kanonenfutter, Sprengung des größten Staudamms in der Ukraine, Bombardierung von Theatern, Schulen und Krankenhäusern,  totale Verminung riesiger Landflächen,  Vernichtung landwirtschaftlicher Flächen und Drohung mit Atomwaffen.  

Die Aufzählung ist bei weitem nicht vollzählig - und ich möchte einen Punkt noch hinzufügen, der bei vielen schon nicht mal mehr als Vergehen angesehen wird: Die Einführung dreistester  Lügen als politische Methode!

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ich1961

100 % Zustimmung.

 

 

Jimi58

Das sind klare Worte die sie geschrieben haben und ich schließe mich dem an.

Adeo60

Sie beschreiben die Situation sehr  zutreffend, wobei er schier unmöglich ist, all das Leid, welches Putin über die UKR, aber auch über sein eigenes Volk gebracht hat, in Worte  zu kleiden. In der Verwahrlosung und Verrohung dieses Krieges zählen keine Menschenleben.

Sisyphos3

>>In der Verwahrlosung und Verrohung dieses Krieges zählen keine Menschenleben.<<

von welchem Krieg sprechen sie ?

Adeo60

Die Entmenschlichung ist Teil eines jeden Krieges. Aber die Vielzahl von Vergewaltigungen, Folter und Mord an der Zivilbevölkerung, die bewusste Zerstörung von Infrastruktur zur Gewinnung von Wärme und Energie gerade in den Wintermonaten, die Drohung mit Atomwaffeneinsatz, die Verschleppung von Kindern und andere Gräueltaten - auch an der eigenen, russischen Bevölkerung -  ist eine besondere Form von Barbarei. 

Ich hatte eine Ukrainerin mit ihrem Sohn für einige wochen aufgenommen. Mir blutet noch immer das Herz, wenn ich an ihre Erzählungen denke.

nie wieder spd

„Bombardierung von Theatern, Schulen und Krankenhäusern,“

Zum Krieg in Gaza wird uns seit dem 8.10. jeden Tag aufs Neue erklärt, warum gerade das nicht nur Nötig ist, sondern auch auf gar keinen Fall ein Kriegsverbrechen sein kann. 

Der Krieg gegen die Ukraine ist ein totales Desaster für Russland, für die Ukraine und ebenso ein totales Desaster Putins und führender europäischer Politiker, die sogar nach eigenen Angaben nur auf Zeit gespielt und damit kläglich versagt haben. 

Fast 1 Jahrzehnt wurde verhandelt und am Ende gaben sie Krieg. Eine Katastrophe für alle Beteiligten. Vor allem auch für die, die sich nicht für Verbrecher halten.

Coachcoach

Mit all dem ist Russland nun leider nicht allein.

Adeo60

Die Barbarei der russischen Armee in der UKR kann und darf man nicht relativieren. Es sind schreckliche Verbrechen an der dortigen Zivilbevölkerung, die niemanden kalt lassen sollten.

das ding

"Die ukrainische Offensive blieb ohne durchschlagenden Erfolg." So what? Fakt eins zur Ursache wird im Bericht erwaehnt. Ich formuliere es nur um: Die bechaemend langsame und laecherlich aengstlichen Waffenlieferungen, wo sich sleepy Scholz mit dem Taurus gerade mal wieder besonders hervortut. Weiterers: Ohne den Druck, den die Ukrainer aufbauen, wuerden die Russen nach vorne stuermen. Koennen sie aber immerhin nicht. Der verengte Blick auf schnelle Gelaendegewinne - ein grosser Teil der Moechtegernstrategen auf ihren Blogs und Kanaelen schaut nur auf darauf. Nachplapperndes Feedback in die Politik inbegriffen - der Hoehepunkt ist nun ersichtlich. Headline muesste sein: Der Westen hat versagt; die Ukraine darf in die EU, muss aber erstmal weiterhin bluten. Und zwar nicht nur auf dem Feld, sondern auch in den Diskussionen, in denen genuesslich geaast wird.  Fazit: Man wird vorallem sehen, wer wo steht, aber nicht so sehr, wer die Lage einschaetzen kann oder will.

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Coachcoach

Es ist ein Irrtum, zu glauben, dass mehr Waffenlieferungen den Krieg beenden/zugunsten der Ukraine entscheiden würden.

Sie würden nur weiter eskalieren.

ich1961

Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Und die sollte den UkrainernInnen nicht genommen werden.

Es ist - für mich - schon ein Erfolg, das der Größenwahnsinnige und sein Militär nicht in kürzester Zeit die Erfolge erzielt hat, die ja wohl angedacht waren. Nix mit: in ein paar Tagen ist die Ukraine russisch o.ä. .

Und das haben die ukrainischen Soldaten geschafft. Auch durch den Glauben der Bevölkerung und der Unterstützung aus dem Ausland.

Und ja, die Waffenlieferungen hätten konstanter und vor allem schneller sein müssen. Aber letztlich haben die UkrainerInnen dass beste daraus gemacht.

Ich drücke jedenfalls weiter die Daumen, das der Größenwahnsinnige eine Niederlage erfährt, die ihres Gleichen sucht und die Ukraine weiter ihren Weg Richtung Demokratie, Europa und NATO gehen kann.

 

Orfee

"Heute ist klar: Diese Erwartungen konnten nicht ansatzweise erfüllt werden."

Russland ist aber noch nicht besiegt worden. Also muss man weiter daran arbeiten.
Das Ziel ist weiterhin der Sieg. Bis zu diesem Sieg sind Verhandlungen nicht möglich. So wurde
das bis jetzt kommuniziert. 

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Adeo60

Es ist allein die Sache der UKR Verhandlungen anzubieten. Es geht um deren Land, um deren Familien und um deren Freiheit, die ein größenwahnsinniger Diktator ohne Rücksicht auf Verluste an sich reißen will.

Solange die UKR bereit ist, diesen Kampf zu führen, sollte das Land jedwede Unterstützung erhalten.

Emil67

"Bis zu diesem Sieg sind Verhandlungen nicht möglich. So wurde
das bis jetzt kommuniziert. "

Ja sind ja noch Ukrainer übrig, Ziel noch nicht erreicht, von wem auch immer?!

Ja ist seeeehr zynisch, aber es scheint so zu sein.

Demokratie ist toll

Diese Entscheidung dürfen Sie gerne den Ukrainern überlassen, die sind erwachsen und dürfen selbst für sich entscheiden, auch wenn man das im autoritären Russland anders sieht. Oder wollen Sie, dass jemand für Sie die Entscheidungen trifft? Das hat wenig mit Zynismus zu tun, viel mit menschlicher Freiheit.

Und "Ziel noch nicht erreicht, von wem auch immer?!" Was soll dieses Geraune? Sehen Sie vielleicht ein großes Komplott am Werk, mit dem Ziel, dass Russland sich selbst schwächt, weil es in die Falle getappt ist und seinen Nachbarn überfallen hat? Könnte die Wall Street geplant haben, unbedingt dranbleiben beim Ermitteln!

EWG2

Das Ziel von Scholz und Biden ist nicht ein ukrainischer Sieg. Und das hat mit Eskalationsangst gar nichts zu tun.

NieWiederAfd

Putins Oligarchendiktatur verlegt in seinem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg weiter massiv Minenfelder. Es wird Zeit, den Kriegsverbrecher Putin endlich zu ergreifen und vor den internationalen Strafgerichtshof zu bringen.

Je länger dieser fürchterliche Krieg dauert, den der Kreml aus alten Zar-Machtgelüsten angezettelt hat, desto zermürbender ist er für die Menschen in der Ukraine; es ist nicht verwunderlich, dass die Zustimmungswerte für Präsident Selenskyj sinken, wenngleich sie mit mehr als 3/4 der Bevölkerung auf hohem Niveau bleiben. 

Für Putin wird die Zustimmung im eigenen Land hoffentlich sinken, denn er verheizt weiter junge Soldaten sinnlos in einem Krieg gegen ein Land, das vielfältige kulturelle, geschichtliche und familiäre Verbindungen zu Russland hat und nur notdürftig in der Propaganda als "Nazistaat" verunglimpft wird. Die russische Bevölkerung wird auf Dauer darauf nicht reinfallen, und die Trauer um die eigenen Toten wird sich mehr und mehr gegen Putin wenden.

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Sparer

Ihre Wünsche in Ihrem letzten Absatz in Gottes Ohr; es sind auch meine. Allerdings zweifle ich daran, dass die russische Bevölkerung das erstens will, und zweitens dazu fähig ist. Zu stark wird sie von Propaganda heimgesucht und von drastischen Strafen bedroht.

Sisyphos3

wissen sie was die russische Bevölkerung will ?

Respekt in der Welt, wie zu Zeiten der UDSSR vielleicht

ein besseres Leben

Koblenz

Bin auch der Meinung das alles hoffnungsvoll geredet wird . Für Realität ist kein Platz .

NieWiederAfd

Wenn ich Ihre früheren Kommentierungen Revue passieren lasse, glaube ich nicht, dass wir in der Beurteilung des putinschen Krieges wirklich übereinstimmen. 

harpdart

Ihre Hoffnung am Ende des Beitrags kann ich nicht teilen. Es gärt wohl nicht in Russland, sonst hätte Prigoschins Revolte andere Folgen gehabt.  

Vector-cal.45

>>Es wird Zeit, den Kriegsverbrecher Putin endlich zu ergreifen und vor den internationalen Strafgerichtshof zu bringen.<<

 

Vielleicht sollten Sie Ihre Erwartungshaltung etwas realistischer justieren.

NieWiederAfd

Den Gefallen tue ich Ihnen nicht. Meine Erwartungshaltung bleibt orientiert an der konsequenten Verfolgung und letztlich Verurteilung putinschen Kriegsverbrechen. Ich weiß, dass Ihnen das nicht schmeckt. Vielleicht sollten Sie Ihr politisches Koordinatensystem mal kritisch reflektieren und sich zu Völkerrecht, Menschenrechten und einer dementsprechenden Verurteilung des kremlschen Angriffskrieges durchringen. Dann reden wir weiter. 

teachers voice

Es ist die Fratze des 20. Jh., die uns alle hier fröhlich angrinst. Und manche grinsen zurück.

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Jimi58

Ja, die Fratzen werden aber mal ihren dunklen Schein verlieren, spätestens dann, wenn sie selbst an der Reihe sind. Der Tod hat den Stachel auch verloren.

Sparer

Sollte die Ukraine am Ende gegen Russland nicht bestehen können, trägt unser Kanzler daran eine nicht unerhebliche Mitschuld.

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TapferSchneiderlein

Wie kommen Sie auf diese Idee?

Coachcoach

Ja - er hat die Welt nicht gerettet! So was aber auch!

Sie sollten das etwas realistischer einschätzen - so wie der zitierte General.

Hanns Guck In Die Luft

Es ist längst an der Zeit, daß sich Selensky und der Westen eingestehen, einen großen Fehler mit der Fortführung des Krieges gemacht zu haben: Die Unterschätzung des Gegners ist ein grober militärische Fehler. Nicht nur General AD Kujat, auch führende Generäle in der US Army haben immer wieder davor gewarnt. Und der schlimmste Fehler ist, wenn Politiker die warnenden Stimmen der Alten und Erfahrenen in den Wind schreiben. Chance verpaßt! Noch ein Afghanistan, noch Irak, ein weiteres Syrien. Wann beginnt im Westen die Aufarbeitung?

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ich1961

Wer hat den Krieg begonnen?  (Russland)

Wer hat ihn fortgeführt?  (Russland)

Wer hat wen unterschätzt?  (Russland u.a.  die Ukraine)

Und das es auch andere Meinungen gab ist ok - aber keiner von diesen "Alten" hat der Ukraine zugetraut, sich so lange zu behaupten.

 

Hanns Guck In Die Luft

"aber keiner von diesen "Alten" hat der Ukraine zugetraut, sich so lange zu behaupten."

Wollen Sie damit jetzt sagen, das Ganze sei eine Heldentat gewesen? 

Es ist schon jetzt ein Debakel, nicht nur für die Ukraine, für den gesamten Westen (inkl. NATO), und ganz besonders für die Bundesrepublik Deutschland.

ich1961

Wo sehen Sie denn "das Debakel"?

Ich sehe es eher für den Größenwahnsinnigen - der hat sich gewaltig verspekuliert.

 

Koblenz

Aber keiner von den "Alten" hat daran gedacht das die Natostaaten so viele Waffen liefern

und inzwischen 12 Sanktionen keinen spürbaren Erfolg haben ohne sich  selbst zu schaden .

ich1961

Die Erfolge gibt es durchaus - wenn man nicht nur den russischen Verlautbarungen glaubt.