Ein Styropor-Behälter zum Transport von zur Transplantation vorgesehenen Organen steht in Berlin im Operationssaal eines Krankenhauses auf einem Tisch.

Ihre Meinung zu Zahl der Organspenden in Deutschland leicht gestiegen

Tausende sterbenskranke Menschen warten hierzulande auf die Transplantation eines Organs - in diesem Jahr ist die Zahl der Organspenden immerhin leicht angestiegen. Dennoch schneidet Deutschland im internationalen Vergleich immer noch schlecht ab.

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116 Kommentare

Kommentare

Left420

Einfache Lösung: Widerspruchsregelung 

Wer nicht einverstanden ist muss aktiv werden. Oftmals liegt es doch nur daran das es viele nicht auf dem Schirm haben und somit nicht den Willen bekunden, wem es wichtig ist kann es aktiv verhindern.

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Rachel05

Ich glaube das wird rein rechtlich schwierig.. 

Left420

Was ist daran schwierig, welches Recht sehen Sie mit dieser Regelung in Gefahr. Es würde die bisherige Regelung einfach nur umdrehen, also im Grunde das Gleiche.

Rachel05

Ich komme aus der öffentlichen Verwaltung. Allerdings kenne ich mich mit Organspenden nicht aus. 

Aber aus anderen Gesetzen weiß ich, dass es immer einfacher ist, etwas nicht per se für alle zu gleich zu setzen, sondern für den, der möchte. Der Staat kann einem dazu nicht zwingen. Und das würde er dann quasi. 

Left420

Naja die aktive Zustimmung und aktiver Widerspruch sind nunmal auch nicht weit von entfernt.

Zu "alle zu gleich zu setzen", naja gerade bei Gesetzen ist das so... Art. 3 GG

"Der Staat kann einem dazu nicht zwingen." -  Der Zwang aktiv in Widerspruch zu gehen, wenn man nicht seine Organe spenden will? Das gehört finde ich dazu wenn man ein selbstbestimmtes Wesen ist. 

Anna-Elisabeth

//"Der Staat kann einem dazu nicht zwingen." -  Der Zwang aktiv in Widerspruch zu gehen, wenn man nicht seine Organe spenden will? Das gehört finde ich dazu wenn man ein selbstbestimmtes Wesen ist.//

Einem selbstbestimmten Wesen zwingt man keine Entscheidungen, die es - aus welchen Gründen auch immer - (noch) nicht treffen will. 

Left420

Ist der Zwang seine Einwilligung zur organspende nicht das gleiche wie der Widerspruch? 

ich1961

////Wer nicht einverstanden ist muss aktiv werden. ////

Das scheint mir das Problem zu sein. Weil es ja so ein Aufwand ist, einen Organspendeausweis auszufüllen - hat bei mir ganze 2 Min. gedauert.

 

Anna-Elisabeth

"Das scheint mir das Problem zu sein. Weil es ja so ein Aufwand ist, einen Organspendeausweis auszufüllen - hat bei mir ganze 2 Min. gedauert."

Bequemlichkeit mag eine Rolle spielen, aber es gibt nun mal Menschen, die sich mit dem Thema einfach nicht auseinandersetzen wollen. Ich war beruflich dazu gezwungen und diesem Umstand ist es auch zu verdanken, dass meine ursprünglich Zustimmung zu ein Ablehnung wurde. Neben dem Ausweis kennen alle Verwandten meinen Willen.

Sisyphos3

... und noch weniger Aufwand wäre es, nix zu tun !

und zum anderen zwingen sie Menschen dazu ein Testament zu machen ? nach ner Grabstelle zu suchen den Grabstein mal vorsorglich in Auftrag geben die Blumen und die Musik für die Trauerfeier überlegen

muß man sich mit seinem Tod befassen - wenn man nicht will ?

Sokrates

Wie soll die Widerspruchsregelung aussehen? Vor allem wie soll sie zur Anwendung kommen wenn es schnell gehen muß ob man ein Organ verwenden könnte oder nicht? Beispiel: Ich bin mit dem Motorrad unterwegs, es passiert ein Unfall, ich sterbe, habe mal ein Widerspruch eingelegt, daß man meine Organe nicht entnehmen darf, wie will ein Notarzt das jetzt zweifelsfrei am Unfallort prüfen?

 

Left420

"das jetzt zweifelsfrei am Unfallort prüfen" - Was haben Sie eigentlich für Vorstellungen, dass die Organie Ihnen noch direkt am Unfallort ausgenommen werden?

Dies könnte sowieso nur im Krankenhaus geschehen, und es braucht eine Datenbank, Stichwort Digitalisierung.

goe101

Und ich dachte immer, eine Spende wäre feriwillig.

Left420

Ist es auch, sie haben in diesem Fall die Wahl es nicht zu tun, somit ist es ja weiterhin freiwillig, nur setzt man es halt voraus, momentan setzt man voraus niemand will spenden 

Sisyphos3

also in Frankreich oder in Österreich nicht

also aufpassen wo man dem Tod begegnet in den beiden Ländern den Widerspruch immer dabei haben

(tätowiert auf dem Rücken)

Sisyphos3

Wer nicht einverstanden ist muss aktiv werden.

 

Warum ?

wären sie damit einverstanden wenn man ihnen automatisch 100 Euro im Monat für irgendwas abzieht und dann begründet sie können ja widersprechen ?

Left420

Wo ist da der Vergleich? 

Übrigens in Umfragen ist die Mehrheit bereit Organe zu spenden, trotzallem kümmern sich die meisten nicht darum diese Einwilligung aktiv zu äußern 

Sisyphos3

Übrigens in Umfragen ist die Mehrheit bereit Organe zu spenden

 

 

offensichtlich doch nicht !

sonst gäbe es doch wohl mehrheitlich Organspender

Vector-cal.45

Ich widerspreche Ihnen hier ausdrücklich.

Wenn jemand unbedingt Organspender sein will, ist es gewiss nicht zu viel verlangt, dieses kleine Kärtchen dafür auszufüllen und neben seinen Ausweis usw. einzustecken.

Habe ich schließlich auch gemacht, bis ich mich dann umentschieden habe.

Wie lange soll denn der Widerspruch gültig sein, oder muss man diesen niemals aktualisieren? Wenn jemand das gerade versäumt hat und bekommt dann gegen seinen Willen Organe entnommen …. Nein, danke.

Left420

Wieso sollte der Widerspruch zeitlich begrenzt sein? Ist das normal bei Widersprüchen? 

Anna-Elisabeth

"Wenn jemand unbedingt Organspender sein will, ist es gewiss nicht zu viel verlangt, dieses kleine Kärtchen dafür auszufüllen und neben seinen Ausweis usw. einzustecken."

So ist es. 

Das einzige Problem bleiben Angehörige, die den Willen des Verstorbenen nicht kennen und nun stellvertretend eine Entscheidung treffen müssen. Oft werden die Angehörigen dann auch in geradezu unanständiger Weise moralisch unter Druck gesetzt.

Left420

Naja der Druck entsteht dann, da die Organe relativ auch schnell entfernt werden müssen, da kann man nach dem hirntod nicht noch Wochen warten, aber es stimmt das Personal sollte hier besser geschult werden 

Meister Lampe

dann bezahlt doch endlich die Spender oder die Hinterbliebenen

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rolato

dann bezahlt doch endlich die Spender oder die Hinterbliebenen

Meinen Sie das man Geschäfte damit machen soll, um das es mehr Spender gibt? Möchten Sie damit Ihre persönlichen Einkommensverhältnisse aufbessern? Das ist nicht der Sinn. Es heißt ja nicht umsonst Organspende und nicht Organmarkt.

Rachel05

Ich glaube die Idee wäre als "Anreiz" aber nicht schlecht. Moralisch finde ich das auch nicht gut. Aber wenn es hilft.. 

rolato

Ich glaube die Idee wäre als "Anreiz" aber nicht schlecht

Würden Sie denn auch für ein Organ bezahlen wenn Sie eines benötigten? Da sieht es schon anders mit "Anreiz" aus. Mit Spende hätte das alles nichts mehr zu tun.

Rachel05

Es geht doch gerade nicht um die Bezahlung für den Patienten, der das Organ braucht. Das sind doch 2 paar unterschiedliche Schuhe. Mit der Finanzierung für die Hinterbliebenen ist das dann natürlich eine Sache, wo man die her nimmt.. 

rolato

Es geht doch gerade nicht um die Bezahlung für den Patienten, der das Organ braucht. Das sind doch 2 paar unterschiedliche Schuhe. Mit der Finanzierung für die Hinterbliebenen ist das dann natürlich eine Sache, wo man die her nimmt.. 

Also Sie sind jetzt beim Organhandel angekommen. Es geht um Organspende. Wer soll das bezahlen, wie Sie richtig erkannt haben! Nur das ist dann alles eine Frage des Geldes und nicht der Menschenwürde. Organspende ist medizinisch komplex und nicht davon abhängig das jemand mit viel Geld auch das passende Organ bekommt!

 

Anna-Elisabeth

"Ich glaube die Idee wäre als "Anreiz" aber nicht schlecht."

Ein fester Betrag für die Bestattung könnte übernommen werden. Das finde ich moralisch unbedenklich.

Meister Lampe

Sie vergessen das wir im Kapitalismus leben.

Es gibt auch Parteispenden von großen Firmen,

diese sind voll Steuer-Abzugsfähig.

Ich möchte lediglich das Spender(innen) auch etwas davon haben.

Steuerfrei!

Glauben Sie mir: in einigen Ländern wird es so gemacht.

Ueber Organhandel kann, werde ich kein Wort verlieren.

Alles ist möglich.

rolato

Sie vergessen das wir im Kapitalismus leben.

Interessant. Gerade deswegen nicht, mit Geld meinen Sie kann man alles kaufen. Wer soll denn bitteschön den Spender den Sie jetzt zum "Lieferanten" degradieren bezahlen? Da können sich nur noch Betuchte das leisten, kann doch wohl nicht in Ihrem Interesse sein.

Ich möchte lediglich das Spender(innen) auch etwas davon haben.

Ihnen geht es nur ums Geld und nicht um das Allgemeinwohl, vor allem es mit Parteispenden zu vergleichen ist so was von repektlos. Vielleicht brauchen Sie einmal ein Organ und haben dann hoffentlich einen Koffer voller Geld dabei-:)

Ueber Organhandel kann, werde ich kein Wort verlieren.Alles ist möglich.

Besser Sie unterlassen es auch, wäre nicht angemessen.

Meister Lampe

Interessant. Gerade deswegen nicht, mit Geld meinen Sie kann man alles kaufen. Wer soll denn bitteschön den Spender den Sie jetzt zum "Lieferanten" degradieren bezahlen? Da können sich nur noch Betuchte das leisten, kann doch wohl nicht in Ihrem Interesse sein.

Es ist aber leider so.

Oder wie erhalten Prominente schnell ein Organ?

belesen Sie sich diesbezüglich. 

Prösidönt Pütün

Glauben Sie mir: in einigen Ländern wird es so gemacht. Ueber Organhandel kann, werde ich kein Wort verlieren. Alles ist möglich.

Mir graust vor Ihren Phantasien.

ich1961

Offizieller Organhandel?

Bloß nicht.

 

rolato

dann bezahlt doch endlich die Spender oder die Hinterbliebenen

Dann soll der Empfänger auch zahlen. Glaube nicht das Sie damit einverstanden wären.

harpdart

Meine Güte. Geht es Ihnen immer um Geld? 

odiug

Eine gute Nachricht. Viele verweigern sich da, warum auch immer. Aber wer einmal erlebt hat, dass ein Familienmitglied sterben musste, weil kein Organ verfügbar war, wird nie mehr an dem Sinn der Organspende zweifeln.

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Prösidönt Pütün

Das reicht aber nicht. Das sind zu wenige.

leiderUnkreativ

"Viele weigern sich da, warum auch immer" - Sie könnten ja mal die bösen "Verweigerer" fragen, warum diese nicht spenden möchten. Es ist immer noch eine Spende. Wer möchte, der kann. Ich finde so eine Erwartungshaltung bei so einem Thema deplatziert. Stellen Sie sich vor: für ein Organ muss ein anderer Mensch sterben. Ich finde es schon fast widerlich, dass man insgeheim hofft, dass ein anderer Mensch stirbt, nur einem anderen mehr Lebenszeit zu verschaffen. Und ja, wer auf ein Organ hofft, der hofft auch an den Tod eines anderen. Etwas anderes ist es nämlich nicht. Der Mensch sollte inzwischen gelernt haben, dass der Tod zum Leben gehört und nicht Frankenstein verwirklichen.

Anna-Elisabeth

"Viele verweigern sich da, warum auch immer. Aber wer einmal erlebt hat, dass ein Familienmitglied sterben musste, weil kein Organ verfügbar war, wird nie mehr an dem Sinn der Organspende zweifeln."

Sie irren sich. Es gibt sogar Menschen, die trotz schwerer Erkrankung kein neues (fremdes) Organ mehr wollen.

Rachel05

Um ganz ehrlich zu sein, ich persönlich stehe dem wegen einigen "Horror-Geschichten" (die wohl meist nicht stimmen) eher skeptisch gegenüber. Zudem dürfte ich es wahrscheinlich aufgrund meiner Vorerkrankungen nicht. 

Ich denke, es wird zu dem Thema auch zu wenig "Werbung", bzw. Aufklärung gemacht. Ich weiß, unsere Mediziner sind eh schon voll, aber gerade in den Hausarzt Praxen müsste es dazu mehr Aufklärung geben. 

Die Meisten haben das Thema doch gar nicht auf dem Schirm. 

Freiwillig sollte es aber dennoch bleiben finde ich.. 

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dr.bashir

Ich glaube eine Fake-Horror-Geschichte, die in den asozialen Medien kursiert schreckt tausend Mal mehr Leute ab, als ÄrtzInnen, die sich den Mund fusselig reden, überzeugen können.

Die Macht des Internets scheint das Hirn auszuschalten. Das wird jetzt konsequent durch KI ersetzt.

Rachel05

Ja, so sehe ich das auch. Keiner nimmt sich mehr die Zeit, selbst nach zu forschen. Das ist traurig. 

Jetzt ist es aber so, dass einzelne "Horror"- Geschichten schon stimmen (meine Mutter hat im Krankenhaus gearbeitet und da manches mit bekommen), und da kommt dann halt der Uberlebendinstinkt der Menschen durch. So weit ist das ja normal. 

Zudem wissen wir bis heute nicht, was genau nach unserem Tod (kurz danach) mit uns lassiert und in wie weit sich eine Organentnahme da auswirkt. Ich habe letztens erst einen Artikel eines Professors gelesen, der behauptet hatte, dass wir laut neuesten Forschungen doch noch länger "am Leben" sind, als bisher gedacht. 

Und natürlich macht das dann erstmal nachdenklich. 

Deswegen finde ich auch, dass wir da falsch mit umgehen. Aber das tun wir mit allem, wenn es um den Tod an sich geht. Ist eben ein Tabu-Thema. Und da gehört die Organspende leider auch dazu. 

R A D I O

Hausarztpraxen profitieren nicht viel davon, dass sie sich da engagieren, was nach dem Tod ihrer Patienten mit den verwertbaren Organen geschieht. Ob es daran liegt, dass die sich bei diesem Thema kaum ins Zeug legen, weiß ich nicht. Vielleicht kann die Krankenkasse für die Mühe und Beratung 10 Euro für die Hausärzte/Gespräch einplanen. Ich würde so ein Gespräch mit der Frage beginnen, Herr Patient soundso, sind sie der Meinung, dass sie ihre Organe nach ihrem Tod noch gut gebrauchen können? Antwortet der Patient, nicht so richtig, also, er sagt damit nein, dann lasse ich ihm das unterschreiben. Ich habe als Student mal Versicherungen verkauft, eigentlich soll man den Kunden dazu bringen, ja zu sagen. Aber hier ist das mit der Negation zielführender.

Rachel05

Ich glaube schon, dass Menschen bei ihren Organen noch anders reagieren, als bei Versicherungen, auch wenn ich den Vergleich, tut mir leid, sehr amüsant finde. "Hier, Ihre Hausrat Versicherung und on top will ich noch ihre Organe".  Aber ich verstehe, was Sie meinen und unterschreibe das an sich auch. 

Ich glaube, man muss mit sehr viel Feingefühl an das Thema ran gehen.. 

R A D I O

Eine Lebensversicherung zu verkaufen, ist nicht so weit vom Tod und seiner Verwertung. Problemgegenstand ist gleich, die Zukunftsdimension identisch, die Unterschrift die gleiche. Es geht hauptsächlich um den Ruck, den man sich zu Lebzeiten geben muss. Ein toter benötigt keine Organe mehr. Unterricht in der Biologiestunde, spätestens in der Mittelstufe, lehrt das. Wer in der Klausur widerspricht, bringt seinen Notenspiegel in Gefahr, eventuell seine Versetzung.

ich1961

Ich finde die Situation auch beschämend - ein Land voller Egoisten.

Aber was erwarte ich eigentlich - bei den Umständen hier?

Und ich wurde abgelehnt, weil ich Medikamente nehmen muss - klasse.

 

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Sokrates

Wenn ich fragen darf, wegen was müssen sie Medikamente nehmen, nur so könnte ich verstehen, warum Sie als Organspender abgelehnt wurden, sofern Sie das damit gemeint haben.

Man kann nicht einfach nur von jemandem ein Organ entnehmen und bei jemanden anderen einsetzen. Da gibt es immer noch vioele Faktoren damit das funktionieren kann. Organspende ist zwar heutzutage erfolgreicher wie noch vor gut 40ig Jahren, ein Onkel starb nach der dritten nierenverpflanzung, aber auch heute gibt es immer noch viele Komplikationen! Es geht halt nicht immer und auch nicht für Dauer gut!

Sisyphos3

Ich finde die Situation auch beschämend - ein Land voller Egoisten.

 

finden sie das Argument "Egoist" nicht etwas einfach ?

also wenn einer kein Organ spenden will aus welchen Gründen auch immer - und auch keines von irgendjemandem will - wo liegt das Problem

Vector-cal.45

Wenn jemand z. B. aus spirituellen Gründen für sich ablehnt, dass Teile seines Körpers in einem anderen weiterleben …

Das betrachten Sie als egoistisch?

Ziemlich hartes Urteil, wie ich finde.

Sisyphos3

Wenn jemand z. B. aus spirituellen Gründen für sich ablehnt, dass Teile seines Körpers in einem anderen weiterleben …

 

da stellt sich glatt die Frage ab wann ist man dann eigentlich tot

wenn vielleicht 90 % meiner Organe in zig verschiedenen Menschen weiterleben

wie ist das Erbtechnisch .... Fragen über Fragen könnten entstehen

tagonist

Womöglich hart aber dennoch zutreffend.
Sicherlich zu verschmerzen, die Spiritualität hilft bestimmt beim Bewältigungsprozess.

Nettie

"Zahl der Organspenden in Deutschland leicht gestiegen"

Zu leicht: "Dennoch schneidet Deutschland im internationalen Vergleich nach wie vor sehr schlecht ab, verdeutlichte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) einer Mitteilung der DSO zufolge in einer Videobotschaft. "Das ist beschämend und für die betroffenen Patientinnen und Patienten ist es lebensbedrohlich", sagte Lauterbach demnach. Er rief alle Beteiligten auf, sich für einen erfolgreichen Start des Organspende-Registers einzusetzen."

Es wäre wirklich zum Vorteil ausnahmslos aller, wenn sie das tatsächlich täten. Danach bräuchten sie nämlich weiter nichts mehr zu tun, um diesem unnötigen - und für zu viele zum Überlebenkönnen auf eine Organspende angewiesenen Patienten fatalen - Missstand abzuhelfen (außer wenn sie von ihrem Widerspruchsrecht gegen eine Organspende Gebrauch machen wollen).

frosthorn

Ich lehne es ab, selbst ein Spenderorgan zu bekommen, bin allerdings Organspender und trage den entsprechenden Ausweis bei mir. Als mir mein Hausarzt erklärte, dass Patientenverfügung und Organspende einander ausschließen, habe ich mich für die Organspende entschieden, was nicht einfach für mich war.

Für mich ist eseine Selbstverständlichkeit, dass ich diesen letzten Dienst einem Menschen erweise, und sei er mir auch völlig unbekannt. Ich kann aber auch nachvollziehen, dass andere das anders sehen, und würde auch eine Organspendepflicht oder eine Widerspruchslösung ablehnen. Wenn, dann soll man sich ganz aktiv dafür entscheiden.

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Meister Lampe

dass Patientenverfügung und Organspende einander ausschließen

Sie selber haben/können im Notfall nichts zu entscheiden.

Das alleinige Recht hat/haben nur die in der Patientenverfügung eingetragene Personen.

Ich hoffe das wurde schriftlich in der PV vermerkt. 

Kristallin

Bin da ganz Ihrer Meinung, ein Organ für mich? Lehne ich bei meinen chronischen Erkrankungen ab.

Was von mir brauchbar ist, mir egal (habe Organspendeausweis seit Jahrzehnten), denn ich will auch nicht dass mein zukünftiger toter Körper, großartig bestattet wird, verbrennen und verstreuen fertig, auch das ist schon geregelt.

Vector-cal.45

Bei chronischen Erkrankungen bekommt man meist ohnehin kein Spenderorgan.

Verstreut werden darf ihre Asche übrigens nach dem deutschem Bestattungsrecht (mit dessen Äußerungen.erst fragwürdigen Reglementierungen) keinesfalls.

(Verbrennen will ich mich ebenfalls lassen, aber auch ich darf die Asche leider nicht vom nem Berg in den Wind schütten lassen, zumindest nicht in Deutschland, warum auch immer. Von irgendwas muss die „arme“ Bestattungsindustrie anscheinend ja auch leben.)

 

Ich bin dennoch davon abgerückt, mich vor dem Verbrennen noch zerlegen zu lassen, damit Teile von mir in einem anderen Körper weiterleben.

Vector-cal.45

>>Als mir mein Hausarzt erklärte, dass Patientenverfügung und Organspende einander ausschließen, habe ich mich für die Organspende entschieden, was nicht einfach für mich war.<<

 

Nach 27 Jahren im Gesundheitswesen, 17 davon in der Pflege, kann ich Ihnen sagen, dass das noch üble Folgen für Sie haben könnte.

Parenterale Ernährung z. B., welche meist in einer PV ausdrücklich abgelehnt wird. Das ist nur eine diverser Möglichkeiten und Methoden, um ihre Spenderorgane noch funktionsfähig zu erhalten.

Ihren Altruismus in allen Ehren, aber selbst beim eigenen Ableben ist es gewiss angemessen, auch ein wenig auf sich selbst zu achten.

Anna-Elisabeth

Ich schrieb hier vor längerer Zeit schon einmal von meinen beruflichen Erfahrungen. Mein Vertrauen in die DSO ist nachhaltig zerstört. Und ja, ich bin so egoistisch und möchte, dass man mich in Ruhe sterben lässt und nicht noch alles mögliche in mich hineinpumt, damit mein Kreislauf nicht versagt, bevor man die Organe entnehmen konnte. 

Von all dem abgesehen, komme ich als Spenderin eh nicht infrage.

JVA Butzbach

@ Meister Lampe

dann bezahlt doch endlich die Spender oder die Hinterbliebenen

Die Spender? Das letzte Hemd hat keine Taschen.

Prösidönt Pütün

@ Meister Lampe

dann bezahlt doch endlich die Spender oder die Hinterbliebenen

Geld scheint für Sie ja die alles entscheidende Rolle im Leben zu spielen. Und sogar irgendwie noch im Tod.

Meister Lampe

Selbstverständlich würde ich bei Gebrauch/Bedarf meine Organspende

zum Ableben zustimmen.

Ich persönlich möchte meiner kleinen Familie aber auch

durch mein Ableben Finanziell geholfen haben.

Zufälligerweise kenne ich jemanden der eine Lebendorganspende gemacht hat.

Die Nachteile überwiegen bei weitem die Vorteile.

 

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rolato

Ich persönlich möchte meiner kleinen Familie aber auch durch mein Ableben Finanziell geholfen haben.

Dafür gibt es Versicherungen wenn Sie für Ihr Ableben vorsorgen wollen. Andere haben auch kleine Familien und erwarten auch nicht das jemand ihnen ihre Lebensverhältnisse aufbessert.

Vector-cal.45

>>Andere haben auch kleine Familien und erwarten auch nicht das jemand ihnen ihre Lebensverhältnisse aufbessert.<<

 

Naja, manche schon.

Winni-ed

Sie möchten ihre Organe nach Ihrem Ableben verkaufen, damit ihre Familie finanziell abgesichert ist, verstehe ich Sie da tatsächlich richtig?  

Prösidönt Pütün

@ Meister Lampe

Sie vergessen das wir im Kapitalismus leben.

Ich möchte nicht, dass mir jemand dieses Land miesmacht. Wir leben in einer sozialen Marktwirtschaft. Das ist meilenweit von einem echten Kapitalismus entfernt.

Es gibt auch Parteispenden von großen Firmen, diese sind voll Steuer-Abzugsfähig. Ich möchte lediglich das Spender(innen) auch etwas davon haben. Steuerfrei!

Da eine Spende von lebenswichtigen Organen nur in Frage kommt, falls eine Person zuvor als hirntot erklärt wurde, kann die nächste Steuererklärung nicht wirklich das Problem sein.

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rjbhome

Die Erben muessen dann Steuern zahlen 

bolligru

Ich hoffe auf weitere Fortschritte in der Stammzellenforschung, die eines Tages durch "züchten eines Organs mit körpereigenen Zellen" die Organtransplantation überflüssig machen könnte. Erstze Ergebnisse stimmen hoffnungsvoll.

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Sisyphos3

das wäre mit Abstand die "sauberste" Lösung

bolligru

Die meisten Menschen wollen nicht über die eigene Endlichkeit nachdenken und schon gleich gar nicht darüber, was mit ihren "sterblichen Überresten" nach dem Tod geschieht. Die Vorstellung, daß am dann toten Körper gearbeitet wird und Teile entnommen werden, ist auch nicht gerade angenehm.

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Sisyphos3

auch das sollte berücksichtigt werden

bolligru

Ja

Besonders bei diesem hochsensiblen Thema sollte man nicht kaltherzig argumentieren.

Sisyphos3

also ich stelle mir ein Gespräch mit den Angehörigen schon sehr schwierig vor

wir brauchen die Organe .... ihre Mann / Kind /Frau braucht sie ja ohnehin nicht mehr

also ich weiß nicht so recht, es wird oft genug im Leben nach dem Nutzen abgewogen

dann auch noch beim Tod ?

Rachel05

Das beschreibt es glaub ich ziemlich gut. Unser Umgang mit dem Tod steht uns da schon im Weg. 

bolligru

Es gibt auch Menschen, die sehen, daß niemals einem Toten Organe entnommen werden, sondern immer "für tot Erklärten" (z.B. "hirntot").