Ihre Meinung zu Nach der Niederlage der PiS: Was passiert mit Polens Staatsmedien?
Die rechtsnationale PiS-Partei baute ab 2015 Polens Medienlandschaft um und verhinderte kritische Berichterstattung. Jetzt verlor die Partei die Wahlen - und in Polen läuft eine Debatte, wie der Umbau wieder rückgängig gemacht werden kann. Von Martin Adam.
verhinderte kritische Berichterstattung?
Genau deshalb haben jetzt die Bürger demokratisch und anständig gewählt. Passiert bei uns ja auch.
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Sie haben den Artikel nicht gelesen oder nicht verstanden? Kann ich vielleicht helfen?
Nicht verstanden, vermute ich.
Dabei war die vorangegangene Regierung in "anständigen demokratischen Wahlen" zustande gekommen, was für User werner1955 stets ein Freifahrtschein für deren politisches Werken ist.
Was ist das jetzt von Ihnen? Schildbuergerlogik mit der Brechstange?
Sagen wir mal so: wenn Demokratien gewinnen, ist das auch immer ein Gewinn für freie Meinungsäußerung und Gleichberechtigung. Somit ist der Weg nun frei für kritische Berichterstattung.
Die Menschen in Polen sind durchaus in der Lage gewesen, die staatlich gelenkte Meinungsbildung zu ignorieren und sich selbst ein Bild davon zu machen, wie sie sich ihr demokratisches Leben im Polen vorstellen.
Auf jeden Fall nicht mehr unter der Knute der PiS-Partei.
Die Strategie von Tusk die Verbalattacken und medialen Hetzkampagnen größtenteils zu ignorieren, hat erstaunlicher- und glücklicherweise, ihr übriges getan. Das war, politisch gesehen, eine mutige Strategie.
100 % Zustimmung.
Da sind uns die Polen inzwischen aber voraus!
Trotz aller berechtigten Kritik an der von der PiS betriebenen Medienmachtkonzentration, sind die staatlichen Rahmenbedingungen in Polen insgesamt immerhin ausreichend freiheitlich und demokratisch, um einen tatsächlichen Regierungswechsel zu ermöglichen.
Das ist mir viel zu krude formuliert.
Für mich bedeutet das, das man seine Macht missbrauchen darf. Wenn es dann schief geht, na, dann ist es eben so. Auf ein Neues. Das ist nicht freiheitlich und schon gar nicht demokratisch, sondern darwinistisch geprägt. Der Stärkere hat mehr Rechte.
Ein Staat sollte diese Medienmacht erst gar nicht haben. Die Polen haben das Glück, dass sie das Ruder noch herumreißen konnten.
Das ist nicht freiheitlich und schon gar nicht demokratisch, sondern darwinistisch geprägt. Der Stärkere hat mehr Rechte.
So ist es, wenn der Stärkste der Starken, nämlich der Staat, die Macht hat. Die "vierte Gewalt" muss unabhängig von den anderen sein. Ich denke Polen wird nach dem Regierungswechsel für uns diesbezüglich als Vorbild dienen.
Eine etwas befremdliche Sicht von Darwins "Recht des Stärkeren".
Aber auch den User EWG2 verstehe ich etwas anders als Sie.
Werner, so ähnlich habe ich auch gedacht: Der Bericht zeigt anklagend mit einem Finger auf den polnischen Staatsfunk und das Staatsfernsehen. Die drei andere Finger zeigen aber auf das größere Problem.
Irgendwie lustig, wie die moralische Monstranz vor sich her getragen wird.
Irgendwie lustig, wie Sie es selbst demaskieren, ohne es zu wollen und zu merken. Schreiben Sie doch von Staatsfernsehen und Staatsmedien und nicht von öffentlich rechtlichen Medien.
Um in Ihrer Bildsprache zu bleiben, Sie wollten gerade den ersten Stein werfen und haben nicht bemerkt, dass es ein Bumerang war, irgendwie lustig.
Wo ist der Unterschied?
Auch in Polen sind die Staatsmedien gebührenfinanziert und nicht steuerfinanziert.
Die PiS, wie üblich bei Herrschenden, nennt diese natürlich "öffentlich-rechtlich".
„Wo ist der Unterschied?“
So etwas kann nur jemand formulieren, der von Demokratie keine Ahnung hat oder diese verachtet.
Ihnen mag das gefallen, wenn die Medien Ihre "Musik" spielen. Womöglich fühlen Sie sich täglich selbst bestätigt, wie recht Sie doch haben. Wie fein!
Aber demokratische Medien sollten den Diskurs fördern und gerade Minderheiten und insbesondere die Opposition zu Wort kommen lassen. Wo das nicht gegeben ist und stattdessen die Regierungsmacht bestätigt wird, müssen wir höllisch aufpassen, denn die demokratische Kontrolle geht verloren und es droht totalitäre Handlung.
freie öffentlich rechtliche Medien sind notwendig für eine gut funktionierende Demokratie. Da können und da dürfen wir uns nicht auf Privatmedien verlassen, sonst ist die Gefahr groß, dass wir in groteske politische Situationen geraten, siehe FoxNews und Trump, Berlusconi-Medienmacht oder Döpfnerpresse. Alles private Medien, die undemokratisch von finanzstarken Interessenten gesteuert sind und die Massen nach ihrer Agenda beeinflussen. Ähnlich kritisch ist auch Xitter zu sehen, wo der Besitzer gegen unliebsame Kritiker vorgeht.
Dann müssen ÖR Medien, Staatsfunk & Co. aber ihren Auftrag auch ernst nehmen und wirklich unabhängig und ausgewogen berichten. Ihre Befürchtung bzgl. der Einflussnahme finanzstarker Investoren auf die Medien ist nicht ganz unberechtigt. Derzeit haben wir in der EU aber eher das Problem mit den machtnahen Staatsmedien, die vereinnahmt worden sind. Das ÖR-Modell ist vom Grundsatz her gar nicht so falsch, wenn es ehrlich gelebt würde.
„Dann müssen ÖR Medien, Staatsfunk & Co. aber ihren Auftrag auch ernst nehmen und wirklich unabhängig und ausgewogen berichten.“
Das tun sie auch. Sie wollen es nur nicht sehen.
„Ihnen mag das gefallen, wenn die Medien Ihre "Musik" spielen.“
Nein, das ist eine Lüge, die Sie mir in den Mund legen und dagegen protestiere ich energisch. Das ist eine Unverschämtheit.
„… gerade Minderheiten und insbesondere die Opposition zu Wort kommen lassen.“
Genau das ist der Fall. Ihnen gefällt es nur nicht, dass dies auch die Kritik an antidemokratischer Opposition impliziert. Kritik an der Regierung und Kritik an der Opposition und ein Auge auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Da komme Ihre Partei nun mal nicht gut weg. Das nennt man objektive Berichterstattung. Das ist Ihnen ein Dorn im Auge. Seien Sie wenigstens ehrlich, zu sich selbst.